Bald kommt der Himmel

  • Hallo zusammen,


    meiner Familie und mir steht demnächst "der große Schritt" bevor.
    Unsere Labradoroma ist nun mittlerweile 16 Jahre, leidet vermutlich an Alzheimer oder ist sehr dement. Auch versagen vermehrt körperlich Funktionen und die schlechten Tage überwiegen.
    Nicht desto trotz rappelt sich die Oma immer wieder auf und frisst wie ein Scheunendrescher (Labrador und dement :applaus: ). Wir machen es ihr so angenehm wie möglich. sie bekommt Novalgin durch unserer Tierärztin.
    Wir haben bereits alles mit unserer Tierärztin besprochen und auch einen Tierbestatter informiert. Sie wird zuhause eingeschläfert und später durch den Bestatter abgeholt. Auch wird das keine Familienveranstaltung werden um Aufregung an diesem Tag zu vermeiden.


    Ich weiß, dass Leben und Tod zueinander gehören und es das Natürlichste auf der Welt ist. Auch habe ich schon meine Großeltern und Freunde beim Sterben begleitet. Dennoch ist es etwas anderes, über den Zeitpunkt des Todes zu entscheiden. Ich weiß, dass wir loslassen müssen. Mir wäre es persönlich lieber gewesen, unsere TA hätte einen wirklich schreckliche Diagnose gestellt, damit uns dieser Schritt leichter fällt. Unsere Tierärztin meinte, für das Alter macht sie noch einen sehr aufgeweckten Eindruck, allerdings sieht der TA immer nur einen situationsbedingten Eindruck und da hatte sie mal wieder einen guten Tag.


    Ich wollte hier eigentlich fragen, wie seid ihr damit umgegangen als eure Hunde gestorben sind oder an dieser Schwelle waren? Diese Entscheidung über den Zeitpunkt zu treffen, empfinde ich als sehr schwer.


    Vielen Dank

    • Neu

    Hi


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    • Oh, ich sehe grad das es ein eigens Unterforum für Abschiednehmen gibt. Es wäre schön, wenn ein Mod das Thema verschieben würde. Ich wollte nicht ins falsche Thema posten.

    • Als wir unseren Hund mit über 13 Jahren gehen lassen mussten war es ein Schock für uns. Erst in die Tierklinik mit Hund rein und dann ohne Hund wieder raus... Aber es war die beste Entscheidung die wir machen konnten denn ansonsten wäre er uns in der selben Nacht vermutlich noch erstickt. Und das wäre nur noch eine Qual für den Hund gewesen.
      Die Entscheidung darüber ihn dort noch einschläfern zu lassen war für meine Schwester und mich echt nicht leicht. Die Eltern waren auch noch Zuhause und konnten sich dann nicht mehr vom Hund verabschieden. Aber wir haben nicht lange gezögert denn für uns war klar er soll nicht mehr länger leiden müssen.
      Die nächsten Wochen waren bei uns alles eine Qual. Noch heute kann jeder von uns heulen bei dem Gedanken an unseren verstorbenen Hund. Aber ich selbst wollte unbedingt wieder einen Hund da diese Leere die zurück geblieben ist unerträglich war. Man hatte zwar schon ein schlechtes Gewissen gegenüber dem alten Hund weil man sich so schnell wieder einen neuen Hund geholt hat, aber es war sehr hilfreich für uns. Man hatte wieder eine "Aufgabe" der Alltag wurde wieder normaler aber immer im Hinterkopf das verlorene Familienmitglied.

    • Ich habe zum Glück noch nie vor dieser Entscheidung gestanden, habe aber ehrlich gesagt ziemliche Angst davor.


      Meine Eltern haben vor einiger Zeit in dieser Situation gesteckt. Immer dieser Zwiespalt, ob sie ihren Hund gehen lassen sollen - aber auch keinen Tag zu früh Abschied nehmen zu müssen. Meine Mutter meinte, als der richtige Zeitpunkt gekommen ist, hat Quintus ihr das gezeigt. Hör auf dein Herz!


      Ich wünsche mir für euch, dass ihr die verbleibende Zeit in vollen Zügen genießen und dann am Tag X friedlich voneinander Abschied nehmen könnt.

    • es ist eine schwere Entscheidung, ohne Frage aber ich habe selbst die Erfahrung gemacht dass man es sicher weiß wenn es soweit ist. Sie gucken dich an und dann weißt du sicher jetzt ist es so weit. Vertrau auf dein Bauchgefühl!

    • Bei meinem aller ersten Hund musste ich irgendwann auch eine gemeinsame Entscheidung mit dem Tierarzt treffen.
      Es war sehr schlimm für mich.


      Meiner würde leider nur 4,5 Jahre alt und im letzten 3/4 Jahr kam fast wöchentlich der Tierarzt zu uns nach Hause um zu sehen wie es ihm geht.


      Für mich war es das schlimmste dann einen Termin auszumachen.
      Ich wusste dann am Mittwoch um 14.30 Uhr ist es soweit.
      Die Zeit dort hin war für mich wirklich richtig grausam.
      Aber es war einfach Zeit für meinen kleinen Mann.


      Alle anderen Begleiter mussten dann entweder wegen einer schlimmen Diagnose eingeschläfert werden oder sind friedlich zu Hause eingeschlafen.


      Wobei ich diese Alternativen nicht schöner fand, dennoch für mich besser zu bewältigen ohne die Fragen, ob es jetzt das richtig war.


      Ich wünsche euch unglaublich viel Kraft und genießt jeden Tag mit deinem Schützling

    • Ich habe in meinem Leben schon oft vor dieser Entscheidung gestanden. Bis auf bei Hyppie haben mir die Hunde immer zu verstehen gegeben wann sie soweit waren.

    • Ich kann die Aussage von @Lockenwolf nur bestätigen. Sicherlich lebt man bei einem alten Hund auf diese Entscheidung zu und plant die letzten Schritte. Aber irgendwann - eventuell auch dann, wenn ganz deutlich wird, wie sehr der Hund leidet - weiß man einfach, dass der Zeitpunkt gekommen ist, ihn zu erlösen.
      Bei Blanca haben wir uns Monate zuvor mit dieser Frage beschäftigt, die Verschlimmerung ihrer Symptome beobachtet, mit dem TA alles getan, was getan werden konnte und gewartet auf jenen Tag. Als er kam, war die Fahrt zum TA die einzige Option. Es war ein schwerer Weg dabei zu sein, wenn sie die Spritzen bekommt, mit dem toten Hund nach Hause zu fahren und sie im Garten zu begraben. Aber Verstand und Herz wussten, dass es der richtige Zeitpunkt war zum Abschiednehmen.


      Ich wünsche euch viel Kraft!

    • Wir mußten auch schon zweimal einen Hund einschläfern lassen.
      Erst vor 2 Monaten unseren Yukon.
      Er war 15 hatte etliche Erkrankungen darunter kaputte Nieren.
      Das wir Ihn einschläfern lassen war klar, nur wann ??
      Laufen konnte er sehr gut bis zum Schluss.
      An einem Sonntag hat er plötzlich gekrampft. Nur kurz.
      Er war hingefallen und kam nach 2-3 Minuten wieder hoch.
      Am nächsten Morgen ( im Büro) krampfte er so heftig,
      das er mit dem Kopf an einen Schrank schlug.
      Daraufhin habe ich die Ärztin verständigt und wir sind zu Ihr gefahren.
      Er kannte Tierarzt und für Ihn war es nichts besonderes.
      Dort ist er in meinen Armen für immer eingeschlafen.
      Es war der richtige Zeitpunkt.
      Das Krampfen wäre schlimmer geworden und er hätte sich selbst verletzt.
      Hätte er nicht mehr laufen können ,hätten wir Ihn auch gehen lassen.
      Laufen war sein Leben.
      Du kennst Deinen Hund und wenn Du Ihn über den Egoismus - ich will Ihn behalten-
      stellst, dann merkst Du wann es Zeit ist.
      Das Loch in das wir fallen ist verdammt tief. Viel Kraft dafür.

    • Vielen Dank für eure persönlichen Erfahrungen.
      Mir fällt es aktuell sehr schwer, auch nur über meinen Hund zu reden ohne das mir sofort die Tränen, in die Augen schießen.
      Ich denke, hier wird der eine oder andere auch ein Tränchen verdrückt haben, als er über seine Erfahrung schrieb.
      VIELEN LIEBEN DANK *verbeug*

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