SARD beim Hund, wer hat Erfahrung

  • Hallo.
    Meine achtjährige Schnauzerhündin ist vor ein paar Wochen plötzlich erblindet. Alle Symptome passen zu der Krankheit SARD. Ich würde mich gerne mit anderen betroffenen Haltern austauschen, da diese Krankheit doch recht kompliziert und unerforscht zu sein scheint.
    Grüße

  • Hallo Vinimaus,


    meine damals achtjährige PRT-Hündin ist nach der Kastration an SARDS erkrankt (eine sehr seltene, aber durchaus bekannte Nebenwirkung dieses Eingriffs), binnen kurzem erblindet, an schweren Stoffwechselstörungen erkrankt und nach knapp zwei Jahren an einem Tumor verstorben


    Wenn du auf diese Seite gehst


    Hundshuus Hundevermittlung


    , da unter "Infos rund um den Hund", da weiter auf "Medizinisches" findest du unseren Erfahrungsbericht, in erster Linie über die Erblindung.


    Ich habe nach der Veröffentlichung dieses Artikels noch mit einigen anderen Haltern Kontakt gehabt, und alle betroffenen Hunde hatten neben der Erblindung noch weitere Probleme. Ich würde an deiner Stelle erstmal ein großes Blutbild machen lassen - meine Hündin hatte zum Beispiel einen massiv gestörten Fettstoffwechsel und mußte entsprechend ernährt werden. Auch Cushing ist wohl in diesem Zusammenhang häufig.


    Es ist leider wirklich ein sehr seltenes, komplexes, so gut wie unerforschtes Krankheitsgeschehen und man muß selber sehen, wie man den Hund so gut und so lange wie möglich hält. Ein interessierter, guter TA ist dabei Gold wert - und ich wünsche euch auf jeden Fall ALLES Gute!

  • Hallo zusammen,
    auch ich habe eine Hündin, die zusätzlich zu ihrer Lähmung dann auch noch quasi über Nacht erblindet ist.Die Diagnose SARD wurde vom Fachtierarzt gestellt. In Deutschland haben viele TÄ damit keine bis wenig Erfahrung,daher stand ich seinerseits mit US-TÄ in Kontakt, vor allem mit Dr.Alfred Plechner, der sich seit Jahren mit diesem Krankheitsbild beschäftigt und der erklärt, dass mit seiner Therapie die Sehfähigkeit in einigen Fällen wider erlangt werden könnte. Mir hat sich dieser Therapieansatz bei aller Bemühung nie wirklich erschlossen, so dass sie meiner Hündin nicht zuteil wurde.
    Ich habe bei Facebook eine kleine Gruppe mit Namen "SARD-sudden aquired retina degeneration". Dort finden sich etliche Infos zum Thema .
    Das Fatale scheint ja zu sein, dass sich SARD symptomatisch darstellt wie M.Cushing, tatsächlich aber keiner ist. Daher habe ich mich entschlossen, meine Hündin nicht, wie von Dr.Plechner angeraten, mit Dauercortison und Hormonsubstitutionen behandeln zu lassen.

  • Danke für die Info. Dieser Arzt sagt mir gar nichts. Man lernt eben nie aus, gell?
    Aber mit cortison würde ich Vini nicht behandeln lassen, da sie ja eh so schlechte Leberwerte hat...
    Ich bin zwar selber nicht bei Facebook angemeldet, werde aber trotzdem mal in die Gruppe reinschauen über jemand anderen...
    Wie geht es denn deiner Hündin mit der Krankheit...?
    Glg

  • Meiner Lola geht es gut soweit.Sie ist leider sehr dick geworden.Sieht eben aus wie ein Cushing Hund. Sie hat einen beginndende CNI,aber inwieweit das mit SARD zusammen hängt, weiß ich nicht. Mein Augentierarzt hat mir erklärt, dass unter Dauercortison durchaus manche Hunde ihr Augenlicht wider erlangen,aber bei Absetzung eben sofort wieder erblinden. Einige Werte haben anfänglich den Verdacht auf Diabetes ergeben, bestätigt hat sich das dann letztendlich nicht. Ihr Fructosaminwert war viel zu hoch, aber sie hatte keine Glucose im Urin, was den Diabetes bestätigt hätte.
    Ich habe alle Verdachtsdiagnosen abklären lassen:Diabetes, Cushing, SDU.
    Dieser Dr.Plechner rät nebst Dauercortison auch zur langfristigen Substitution mit Schilddrüsenhormeonen.
    Tja- wie gesagt, ich habe bis heute seine Ausführungen zu aus seiner Sicht den Ursachen für SARD bis heute nicht kapiert, obwohl ich jeden Buchstaben zerpflückt habe.In meiner FB-Gruppe sind wir nur ganz wenige Leute,aber Infos gibt es dort etliche.Vielleicht blickst Du da ja durch?

  • DIe Ursachen fürSARDS sind einfach noch nicht bekannt und werden es wohl auch nie genau werden - bei einer derart seltenen Krankheit lohnt sich laut Professorenauskunft keine Forschung.


    Bei meiner Hündin wurde die Hormonumstellung nach der Kastration als Anstoß angenommen: Die hat sie nicht gepackt, und der entgleisende Hormonstoffwechsel hat wie in einem fatalen Dominoeffekt anderes mitgerissen.


    Da sie weder Cushing noch veränderte Schilddrüsenwerte hatte, haben wir sie mit regelmäßiger Blutkontrolle rein symptomatisch behandelt: Unbedingt Gewicht halten (viele SARDS-Hunde neigen zu Herzproblemen), was sich deutlich leichter liest als es war, da übermäßiger Appetit ja zu den Symptomen gehört. Ein Vitamin/Mineralpräparat, damit trotz der Leberprobleme kein Eisenmangel auftritt, den Hund wegen der Neigung zur Trägheit in Bewegung halten (ich hab extra das Joggen angefangen) und sich über jeden guten Tag freuen.


    Denn, leider, scheint die langfristige Prognose nicht so dolle zu sein. Ich hatte, wie gesagt, nach dem Schreiben des verlinkten Artikels mit einigen Betroffenen Kontakt, und die Hund haben die Erblindung alle nicht allzu lange überlebt.


    Immerhin - wir haben zwei Jahre geschafft, bevor ein rasant wachsender Tumor (ebenfalls häufig bei SARDS)das Ende brachte, und alles in allem waren es noch gute Jahre. Oder sagen wir: wir haben das Beste draus gemacht - was wir euch allen auch sehr wünschen!



  • Mir wird ganz anders, wenn ich Deinen Bericht lese :( Ja, das Tumorrisiko ist mir auch bekannt.
    Meine Lola ist ja, wie erwähnt, ein Rollihund.Trotz Bewegung und Umsicht bei der Fütterung nimmt sie kein Gramm ab.
    Diesen übermäßigen Appetit haben wir hier auch.Wenn es ums Futter geht, dreht sie völlig durch.
    Ich bin froh, dass es ihr bisher wirklich prima geht,aber Dein Bericht führt mir natürlich vor Augen, dass es wohl schnell auch anders sein kann.

  • Du glaubst gar nicht, wie gut ich dich da verstehe! Das Gewicht-Halten war auch ein derartiger Kampf, dass mir die Erblindung dagegen fast zweitrangig vorkam. Erschwert noch dadurch, dass meine Hündin nach dem Ausbruch von SARDS so leberkrank war, dass sie kaum noch irgendwas vertrug, ohne zu erbrechen - nicht einmal Diätfutter vom TA.


    Was uns blieb, waren mageres Rind/Geflügelfleisch und Hirseflocken, eventuell ein paar gedünstete/pürierte Karotten/Zuccini dazu, in mehreren kleinen Mahlzeiten. Und dann durfte sie von dem Fleisch nicht viel haben, weil sie sonst brach, von mehr Flocken wurde sie sofort dick, auch nur ein bißchen zu viel Gemüse kam auch prompt wieder raus - und so weiter...


    Es war jedenfalls nicht einfach, aber unsere TÄ war da wirklich gnadenlos streng, weil sie Übergewicht in dieser Lage für einen massiven Gefahrenfaktor hielt. Also haben wir uns sehr bemüht, aber, wie du auf dem Foto oben sehen kannst: ganz geschafft haben wir's auch nicht. Die Hündin blieb schon moppelig um die Taille, aber immerhin hat das Herz nicht auch noch Schaden genommen.


    Ich drücke euch jedenfalls sehr die Daumen - es ist schon fies, wie sehr man einem so rätselhaften Problem ausgeliefert ist, und wie sehr man da im Dunkeln stochern muß! Einziger Vorteil ist wahrscheinlich, dass man bei einem Rollihund schon gelernt hat, gute Tage nicht selbstverständlich zu nehmen - über die sollte man sich wirklich sehr bewußt freuen!

  • Danke! Ich wünsche Dir/Euch natürlich auch alles,alles Gute .
    Nun- wäre Lola "nur" gelähmt, hätte ich diese Sorgen nicht. Bei gelähmten Hunden muss man halt sehr auf Niere und Blase achten, da die Anfälligkeit für Harnwegsinfekte sehr groß ist. Aber ansonsten sind diese Hunde ja-gesund.

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