Hilfe bei 4-jährigen Hund (Auslastung, Traumas, etc - Ersthundehalter hier!)

  • Zuerst mal: Ich glaube du machst das SEHR GUT! Es ist nicht immer einfach mit originellem Hund, ich weiss das auch |)


    Für mich liest sich das nach einem Hund (das passt auch zur Rasse) der sehr (!!!) Klare regeln braucht.
    Im moment versuchst du vieles zu vermeiden (Zeitung, damit er nicht raussieht,...) anstatt es zu trainieren.
    Wenn das mein Hund wäre, hätte der in der Wohnung absolut klare regeln.
    Anschlagen (sprich:wuff wuff ;) ) wird einmal gelobt und dann reichts.
    Es gibt einen ganz klaren, ruhigen Abbruch. Es ist DEINE wohnung, DEIN Leben und Hund kann & sollte lernen, wann die Klappe zu halten ist.
    Für jedes korrekte verhalten wird natürlich gelobt (vielleicht hast du für die erste Zeit eine Alternative, zb.ein gefüllter kong zur hand?).


    Ich bin sicher, du schaffst auch das noch!
    Feste Regeln tun den meisten Hunden sehr gut. Auch du darfst einmal auf deinen Willen pochen, ohne unfair gegenüber dem Hund zu werden!

  • In manchem erinnert mich Tama an meinen Ayuin, der allerdings u.a. noch stärker isoliert gelebt hat und nun mittlerweile seit 5 Monaten bei mir am Bremer Werdersee lebt.
    Ayu dreht unterwegs auch noch oft extrem auf, aber durch Gewöhnung, das Einüben von Alternativverhalten... klappt vieles auch schon absolut großartig und er kann sich wenn er großen Stress hatte immer schneller wieder entspannen. Trotzdem ist auch unser Weg sicher noch weit -aber es ist eben jetzt schon meist ein sehr schöner und er wird immer leichter. ;)
    Genießt eure Zeit -bzw. schaffe euch beiden viele genussvolle gemeinsame Zeiten!
    Da Ayu ,wie Tama, Körperkontakt liebt, bewähren sich Bärenumarmungen :streichel: , in für ihn Angst auslösenden Situationen, super.
    Grad lese ich "Ich halte dich -Ein Wegweiser für ungehaltene Hunde" Teil 1 und 2, bin völlig begeistert und möchte es dir auch SEHR ans Herz legen!


    Ich hatte früher schon mal einen, wie Ayu krass isoliert aufgewachsenen Hund, mit einem großen Angst-Aggressionsproblem.
    Ich hab mich damals (vor 23 Jahren) nur darauf konzentriert all das zu sehen was er gut machte und ihn dafür immer riesig abgefeiert, so dass sein Selbstwertgefühl wuchs und wuchs und wuchs und er die meisten Situationen schon wirklich schnell ruhig wegstecken konnte. Rony blühte ganz traumhaft auf und einige Jahre später hörte ich sogar von einer verlegenen HH Freundin, wir zwei seien das harmonischste Mensch-Hund Duo, was sie je kennengelernt habe. :ops: -Das bei einem Hund, der mir mit Stacheler übergeben wurde, in der ersten Nacht fletschend über mir stand und am liebsten alles angreifen wollte was auf vier Beinen ging...
    Aber Rony brauchte nur Halt.


    Hab Mut! Lass nicht die Flügel hängen!
    Sei lieb zu Tama, gib ihm Halt, sei an seiner Seite, wenn er sich fürchtet und hilf ihm aus bedrohlichen Situationen heraus.
    Hilf ihm sich langsam an das heran zu tasten was er fürchtet, es sich erstmal auf eine für ihn noch akzeptable Distanz hin zu beschauen, lobe ihn wenn er das tut, so dass diese distanzierten Beobachtungen ihm zu einem Genuss werden.
    Tu ihm nicht weh, mach ihm keine Angst, belese dich über das Ausdrucksverhalten von Hunden, oder schau z.B. die ca. 5 Stunden langen DVDs "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes". (Ich würd sie dir ggF auch gern leihen).
    Ich glaub, ihr könnt es schaffen! :smile:

  • Hallo :)


    Ach, als ich den Tread eben durchgelesen habe, hast du mich sehr an uns erinnert. Wir haben auch einen deutschen Schäferhund übernommen aus sehr seltsamen Verhältnissen. Zum Glück aber erst ca 9 Monate alt zum Übernahmezeitpunkt. Trotzdem hab ich wirklich mit dir gefühlt.


    Ich bin bestimmt kein Profi aber vielleicht helfen dir doch unsere Erfahrungen ein bisschen:


    Wir füttern unseren Aik grösstenteils aus der Hand. Am Anfang lief das folgendermassen: Ich sprach ihn an, er suchte blickkontakt, happen in den Hund. xD Das half viel zur Bindung! Mit der Zeit musste er dann etwas mehr für sein Futter tun aber zu beginn war das alles. Ich wohne in einer Kleinstadt, also packten wir ihn immer ins Auto und fuhren abseits zu Beginn zum Gassi gehen. Schleppleine dran und viel spass! Und immer das spiel mit dem Ansprechen und Füttern. Wegen des starken ziehens, fühle ich mich dir auch sehr verbunden. Hat mich auch schon mal mit Schwung auf die Schnauze gelegt |) Wenn ich merke er fixiert etwas, lege ich ihm die leine am Ansatz der Vorderläufe um die Brust und bilde so eine Schlaufe um ihn am Rücken dann zu halten. So klappt das supergut. Im Geschirr hab ich keine Chance ihn zu bändigen und ähnliches Problem mit dem Halsband.
    Wir hatten ein ähnliches Problem mit den Aggressionen aber eher an der Leine gegen andere Hunde. Wir haben da folgende Methode: Das mit dem Füttern und ansprechen kennst du ja jetzt schon. So haben wir ihn dann mit dem Clicker bekannt gemacht. "AiK" - Click - Futter. Und das immer und immer wider. Ok hat funktioniert. Dann Futter in Futterbeutel und begonnen apportierspiele zu spielen. Er bringt es, brav, beutel auf - Click - Futter. Ich weiss, dass das nicht das Klassische Klickern ist. Aber uns geht es darum, dass beim fressen Endorphine ausgeschüttet werden. Wenn das gut sitzt dann reicht das Click und er hat positive Gefühle und denkt sich "jeah geil Futter" oderso...Dann ging das weiter. Konfrontation mit Hund. Zu beginn mit viel Distanz. Er ist ruhig - click - immernoch ruhig - click - er beginnt Nackenhaare zu stellen, wird etwas wankelig - Futterbeutel fliegt (nur so 50cm) - er freut sich, ist wider bei mir im Kopf - Click u^nd Futter aus dem Beutel. Ja und so konnten wir dann nach und nach die Distanz verringern. Und so begegnen wir allem was ihm so angst macht. Durch das Clickern helfe ich ihm mit positiven Gefühlen und Verknüpfungen und der Futterbeutel gibt dann auch etwas ein Ventil und positive Bestärkung.


    Ich hoffe sehr ihr macht weiter so!


    Liebe Grüsse


    Rahel und AIk

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