Nerven hängen am seidenen Faden

  • Zum Kauen hat er extra einen Ball für zahnende Welpen. Ein Holz Kauknochen und dann gibts öfter mal Büffelhaut oder gedrehte Kälberblasen. Er bekommt nicht alles gleichzeitig aber ich achte schon darauf dass er immer was zum kauen hat damit er nicht an die Möbel geht oder ich ihm schnell die Alternative anbieten kann.


    Wenn er zu sehr aufdreht, leg ich mich tatsächlich immer aufs Bett oder Sofa und gucke TV oder lese ein Buch :-)


    Danke für die ausführliche Antwort! Du machst mir wirklich wieder etwas Mut :gott:

  • Sonst wird ab und zu mal gespielt und an Sitz, Schau und Nein geübt (mehrmals am Tag aber auch nicht länger als 5 min)

    Das Spielen würde ich reduzieren und nach draußen verlegen.
    "Sitz" und "schau" noch weglassen.

    Ich achte darauf dass er noch viel schläft und zur Ruhe kommt und ignoriere dann dementsprechend sein Gejaule wenn ich mir sicher bin dass er nicht gerade "muss".

    Das ist gut.

    Wenn ich aus dem Zimmer gehe jault er vielleicht 30 Sekunden lang und dann legt er sich meist hin. Wenn ich wieder reinkomme liegt er dann meist im Körbchen oder in einer Ecke ganz brav.

    Das ist doch schon mal toll.


    Geduld, Geduld - es wird stetig besser.
    Der Kleine muss sich an die neuen Lebensumstände noch gewöhnen.

  • Das ist doch schon mal toll.
    Geduld, Geduld - es wird stetig besser.
    Der Kleine muss sich an die neuen Lebensumstände noch gewöhnen.

    Lieben Dank für die Tipps! :smile:


    Ich hoffe wirklich, dass sich das ständige jaulen und beißen "verwächst" wenn ich ihn nicht überlaste und weiterhin ignoriere wenn er zu wild und laut wird. Das kann einen wirklich manchmal in den Wahnsinn treiben :verzweifelt:

  • Okay. Also hat sich sein Leben komplett verändert. Normalerweise sollte man Welpen dort aufziehen, wo sie später leben werden und auch den Alltag schon vorbereitet haben als "Züchter".


    Er lebt jetzt ohne seine Geschwister mit einem Menschen in seiner Wohnung, der ihn jeden Tag mit einem Strick an fremde Orte führt. Fremde Hunde kannte er vermutlich vorher auch nicht. Alles neu.


    Ich würde versuchen das Programm stark abzuspecken, in der Wohnung nicht spielen und für eine Ruhezone sorgen, die der ähnelt, wo er herkommt, damit er schlafen, schlafen, schlafen kann. Nur so hat er eine Chance die Dinge zu verarbeiten, die sich alle verändert haben und die noch neu kommen.

    Ja, er ist bis jetzt einmal auf einen fremden Hund gestoßen und hat direkt Pipi gemacht aus Angst und hat hinter meinen Beinen Deckung gesucht.


    Manchmal denkt man wirklich, dass man zu wenig mit dem Welpen macht aber ich versuche dann mal noch mehr drauf zu achten dass er viel schläft!

  • Das kann einen wirklich manchmal in den Wahnsinn treiben

    Dass das Jaulen an den Nerven zerrt, kann ich nachvollziehen, das Beißen ist gewissermaßen normal, das sollte zwischen der 16. und 20. Lebenswoche etwas nachlassen und weniger schmerzhaft werden.
    2 x tgl. bis 10 Min. Gassi gehen und langsam an die Umwelt gewöhnen, sollte dann ab der 10. Lebenswoche eingeführt werden.
    Er befindet sich in der Prägephase, die du nutzen solltest - aber nicht übertreiben.

  • Ich denke auch, dass er momentan mit der neuen Situation etwas überfordert ist, da er ja vorher anscheinend nicht viel kennengelernt hat.
    Ich würde mal die nächsten 1-2 Wochen nur das Nötigste mit ihm machen, also 1-2 kurze ruhige Spaziergänge, evtl. noch keinen direkten Hundekontakt zulassen, sondern ihn die anderen Hunde nur aus der Entfernung bei der er sich noch wohl fühlt ansehen lassen.
    Spielen würde ich momentan auch nur draußen und zwar etwas Ruhiges, wie ein Leckerlie suchen.
    Außerdem würde ich noch keine Kommandos üben, sondern den Welpen die nächsten 1-2 Wochen wirklich komplett in Ruhe lassen, damit er sich stresslos eingewöhnen kann.
    Wenn du dich zu ihm auf den Boden setzt und er kommt von selbst zum Kuscheln, dann kuschle ruhig mit ihm, wenn er das nicht möchte, dann lasse es jetzt noch sein. Wenn er nur kommt um dich zu zwicken, dann ignoriere ihn und steh wieder auf.
    Je ruhiger dein Umgang mit dem Hund ist, desto ruhiger wird sich auch der Hund verhalten.

  • Es ist vollkommen normal, daß Welpen gar nicht verschmust sind, sondern jedes Streicheln gleich in ein Beiß- und Rangelspiel umwandeln. Sie lernen später trotzdem, das Streicheln zu genießen.


    Dagmar & Cara

  • du schreibst er ist ruhig wenn er alleine gelassen wird wenn du den Raum verläßt und dass er nicht im Haus aufgewachsen ist. Ich denke mal der hat einfach eine enorme Ewartungshaltung wenn Menschen in seiner Umgebung sind. Beim Züchter gab es dann immer Aufregung und Action. Das hat sich natürlich sehr eingeprägt und ist gut Konditioniert und genau dieses Verhalten zeigt er euch dann auch.


    Also wirklich ignorieren wenn er rumjault! Ihr seid theoretisch gar nicht da. Das muss er jetzt leider lernen. Ich würde ihm eine Höhle bauen (Käfig/ Box) in die er sich zurückziehen kann.


    Beisshemmung muss er wie jeder Welpe lernen.


    Anfassen und kuscheln lassen ist bei vielen Welpen nicht unbedingt der Renner. Mein Jüngster mag es zum beispiel bis heute nicht wenn ich ihn beim einschlafen kraule aber er muss immer ganz dicht neben mir liegen.


    Hab Geduld, in 8 Wochen sieht die welt schon wieder ganz anders aus.

  • Es ist vollkommen normal, daß Welpen gar nicht verschmust sind, sondern jedes Streicheln gleich in ein Beiß- und Rangelspiel umwandeln. Sie lernen später trotzdem, das Streicheln zu genießen.


    Dagmar & Cara

    Kann ich so bestätigen.
    Ari konnte man am Anfang auch praktisch nicht streicheln, ohne, dass es für ihn in eine Beiß-Party ausgeartet ist.
    Eigentlich konnte man ihn die erste Zeit kaum angucken, ohne, dass er meinte jetzt geht der Punk ab :hust:
    Ihn zum Schlafen zu bewegen war kaum machbar.


    Inzwischen ist dieser Hund sowas von verschmust, dass ist der Hammer. Der kommt selbstständig um sich am besten stundenlang durchkraulen und durchkuscheln zu lassen.
    Er pennt, wenn er müde ist und ist dann nicht mal mit einem Versprechen nach draußen zu gehen zu motivieren.


    Vieles gibt sich also durchaus mit der Zeit.
    Die ersten Wochen können zwar richtig anstrengend sein (Ari hat zB wenig geheult, dafür war er nur am Auslaufen und das mit dem Nachts - oder generell - schlafen hat er nicht so eng gesehen), aber irgendwann gibt sich das und dann wird es richtig schön mit den Vierbeinern. :herzen1:
    Du scheinst mir schon auf einem ganz guten Weg zu sein, das wird auch bei dir noch werden! :bindafür:

  • du schreibst er ist ruhig wenn er alleine gelassen wird wenn du den Raum verläßt und dass er nicht im Haus aufgewachsen ist. Ich denke mal der hat einfach eine enorme Ewartungshaltung wenn Menschen in seiner Umgebung sind. Beim Züchter gab es dann immer Aufregung und Action. Das hat sich natürlich sehr eingeprägt und ist gut Konditioniert und genau dieses Verhalten zeigt er euch dann auch.

    Richtig. Erlebe ich immer wieder, wenn Welpen aus solchen Aufzuchtbedingungen kommen. Sie verknüpfen automatisch, dass die Anwesenheit von Menschen mit etwas Aufregendem verbunden ist. Es ist für solche Hunde nicht verankert, dass man in deren Anwesenheit zur Ruhe kommen könnte.


    Hier kommt dann eben noch dazu, dass das Hundekind die letzten Tage mit so vielen neuen Reizen überflutet wurde, wie es insgesamt die ganzen Lebenswochen vorher nicht hatte.


    Das Dilemma ist, dass man eigentlich mitten in der Zeit steckt, in der man dem Welpen die Welt zeigen sollte, denn das Zeitfenster für das offene und neugierige auf Neues zugehen, schließt sich bald ...


    Da hat der "Züchter" echt Käse fabriziert. Das muss man leider so sagen.

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