Jagdhunde in Nichtjägerhand - möglich, sinnvoll?

  • Gibt doch glaub auch so ein Trainingsgelände m.Wildschweinen drauf.

    Ja, sog. Schwarzwildgatter. Aber da geht man ganz sicher nicht mit so jungen Hunden hin.


    Plus: Ich war mit dem Labbi mal im Gatter, vor ziemlich genau 2 Jahren. Der hat an den Sauen null Interesse gezeigt und hat sich lieber das Gatter angeschaut. Wenn der jetzt an Sauen gerät geht es "wau, wau, wau", hinter den Sauen her und wenn er eine kriegt wird die gepackt und festgehalten. Also absolut das Gegenteil von dem, was er im Gatter gezeigt hat.

  • OT aber du lässt Banks doch nur mit Schutzweste an die Sauen oder?
    Gab bei den Chessieleuten mal ne Diskussion, weil sie ja eigentlich zu groß für den Einsatz an der Sau sind, aber es gehen eben einige doch auf Sau.

  • Ich bin mit einer Foxterrier-Hündin aufgewachsen, sie war einfach damals der für uns passende Familienhund.


    Für mich und meinen Bruder (waren 10 u. 8,5 Jahre) war sie ein super Spielkamerad. Erwachsen hatte sie die Ausdauer einige Kilometer am Fahrrad mitzulaufen (gibt ja diese Hunde-Körbe für vorne am Fahrrad, da passte sie noch rein u. konnte uns so auch bei längeren Touren begleiten)


    Den Jagdttrieb in den Griff zu bekommen war schon eine echte Herrausforderung. Trotzdem konnte Sie mit ca. 1,5 Jahren auch im Wald freilaufen. Sie sprang mal ins Gebüsch, wenn wir nicht rechtzeitig Wild bemerkten, ließ sich aber abrufen u. war nach spätestens einer halben Minute wieder da.


    Also auch reinrassige Vollblut-Jäger können mit viel Training/Auslastung tolle Familiehunde werde! Einzig Katzen blieben für sie ein rotes Tuch, da klappte es mit dem Rückruf nicht so dolle. Zum Glück waren die Katzen aber immer schnell genug bzw. im nächsten Baum in Sicherheit.


    mfg Michael

  • Ein großer Muensterlaender hat es bei uns fast 19 Jahre ohne Halali und verloren finden ausgehalten. Solange es ging war er aber mehrfacher Olympiasieger im "quer durch den See schwimmen"

  • Ich bin gerade erst dabei mich ein zu lesen, aber was ziemlich eindeutig ist, ist dass Jagdhund nicht gleich Jagdhund ist.
    Einen Jagdhund der auf Führigkeit selektioniert wurde kann man sicher leichter halten, als einen Laufhund, dessen Job es ist selbstständig kilometerweit am Wild zu bleiben.


    Klar gibt's die Exemplare die weniger passionierte Jäger sind, aber wenn man sich einen Jagdhund als reinen Familienhund anschafft, wird der Hund mit großer Wahrscheinlichkeit entweder wildern, oder sein Leben an der Leine verbringen.
    Sich bewusst einen Welpen zu kaufen, denn man dann mit ziemlicher Sicherheit sein Leben lang an der Leine hält ist für mich Tierquälerei.
    Klar, ist er einmal da -aus dem Tierheim, oder wie auch immer- gilt es das Beste mit dem Hund zu machen und wenn alles gut läuft kann er vielleicht auch frei laufen.
    Eine Garantie, dass der Hund mit genügend Arbeit das wildern sein lässt hat man aber nicht.

  • Klar gibt's die Exemplare die weniger passionierte Jäger sind, aber wenn man sich einen Jagdhund als reinen Familienhund anschafft, wird der Hund mit großer Wahrscheinlichkeit entweder wildern, oder sein Leben an der Leine verbringen.


    Sich bewusst einen Welpen zu kaufen, denn man dann mit ziemlicher Sicherheit sein Leben lang an der Leine hält ist für mich Tierquälerei.

    Warum sollte man den Hund nur an der Leine führen ?
    Paula ist nur an der Strasse angeleint, ansonsten nur Freilauf.

  • Glaub ich dir ;)
    Der Satz bezieht sich auf einen Thread vor Ewigkeiten, wo es um den Kauf eines Beaglewelpen ging. Der Mensch meinte, für ihn wäre es ok, wenn der Hund nie frei laufen kann. Ich bezweifel halt, dass es für den Beagle ok ist. Und da finde ich es zum k***en, wenn Welpen für Leinenknast produziert und gekauft werden.


    Im übrigen kenne ich viele Setter, die super leichtführig sind, meine völlig subjektive Erfahrung wäre daher, dass Setter zu den geeigneten Familienhunden zählen, genau wie Labradore, Pudel, Cocker, etc?


    Ich finde es halt sehr schwierig, wenn Arbeitsrassen auf's Sofa vermittelt werden.
    Vermutlich tust du viel mit Paula, ich arbeite viel mit dem Goof und die meisten hier im Thread werden ebenso engagiert sein.
    Aber einen Jagdgebrauchshund als super Familienhund an zu preisen finde ich den zukünftigen Welpen gegenüber zumindest fragwürdig.


    Ps: Ob Goofy jemals mehr als sehr eng umgrenzten Freilauf haben kann steht derzeit völlig in den Sternen..

  • Ist halt immer die Frage, wie man "Familienhund" definiert...
    Da gibts ja mehrere Möglichkeiten.
    1. Der Hund soll unkompliziert nebenher laufen und doch bitte einfach ohne großes Training alles mitmachen, was die Familie so vorhat.
    2. Der Hund wird als das akzeptiert und respektiert was er ist und wird dementsprechend von einem oder mehreren Familienmitglied/ern gearbeitet.


    Bei Definition Nummer 1 gebe ich ich Dir Recht.
    Bei der zweiten... Na ja, ich habe einen Jagdhundmischling und tausche mich viel mit Haltern der Jagdhunderasse aus. In einer Facebookgruppe mit über 3000 Mitgliedern, dort werden ca. 2/3 der Hunde nicht jagdlich geführt und es funktioniert (augenscheinlich) bei den meisten blendend.

  • Wie gesagt, es gibt Jagdhunde und Jagdhunde.
    Ich kenne persönlich sehr leichtführige Setter, Bretonen, Cocker,...
    und auf der anderen Seite keinen einzigen Galgo oder Podenco, der frei laufen kann. Die Laufhunde/Bracken hier vor Ort sind zu 100% nicht so unter Kontrolle, wie man sich das in Deutschland vorstellt sondern stromern allein durch den Wald.
    Gerade für diese Rassen, die hetzen sollen oder kilometerweit am Wild arbeiten stelle ich es mir nicht sonderlich erfüllend vor Gassi zu gehen, egal wie engagiert der Halter dabei ist.

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