Blutig beißender Welpe, greift erwachsene Hunde an

  • Ich schließe mich den Tipps von @AnnetteV und @Themis an:
    Zunächst einmal würde ich den Hund ganz gründlich auf Schmerzen als möglichen Auslöser untersuchen lassen und dann einen Trainer aus der Liste von Themis suchen, der sich die Situtation vor Ort ansieht, und zwar nicht nur bei Dir, sondern auch bei Deinen Eltern.


    Das Verhalten des Hundes hat einen Grund und dafür kann es zig Auslöser geben: Schmerz, zu wenige Ruhe- und Rückzugsphasen, die Unfähigkeit, ohne Hilfe von außen zu entspannen, Probleme mit den Hunden Deiner Eltern und fehlendes/ falsches Management, Überforderung durch die neue Lebenssituation, die neue Gesundheitssituation (Amputation). Zusätzlicher Druck durch Wegsperren, Wasserflasche & Co können da noch einmal richtig Öl ins Feuer gießen und für fehlendes Vertrauen in Dich und damit für einen fehlenden Anker in dieser Situation sorgen. All das können Stressoren für einen Hund sein, die sich gegenseitig potenzieren und dafür sorgen, dass der Hund sich in einen Teufelskreis begibt und immer tiefer reinschraubt.

  • Der Hund muss ja Schmerzen haben nach einer Amputation - das ist anders ja nicht denkbar. Das arme Ding.


    Es ist das wichtigste ja schon gesagt. Noch ein paar Anmerkungen:


    Fass sie so wenig wie möglich an, schau, dass sie zur Ruhe kommt. Das mit dem Tragen müssen ist natürlich schwierig, wie groß ist sie? Könntest du sie in einer Tasche tragen?


    Vertrauensaufbau, Handfütterung (nicht ausschließlich!) - Geduld, Geduld, Geduld, absolute Sicherheit auf dem Ruheplatz...
    Ich fände einen großen Welpenauslauf mit Höhle (offene Box) glaube ich am geeignetsten. Nicht "wegsperren" sondern mal den Stress für alle rausnehmen, damit sie zur Ruhe kommen kann.



    wichtig wäre mir noch die situation bei den Eltern. Da zeichnen sich die Probleme auch schon ab. Da sollte wirklich mehr eingegriffen werden, damit es unter den Hunden langfristig klappt. Im Moment hat der junge Hund offensichtlich nicht das Gefühl, sicher zu sein und zeigt sich deshalb aggressiv (ähnlich wie dir gegenüber).


    Entweder wird da deutlich gemanagt (Ruheplätze der anderen sind tabu usw) oder das wird auf Dauer schwierig.


    Versuche einfach dich in den Hund hineinzuversetzen und Empathie mit ihr zu empfinden, statt alles über Strafe regeln zu wollen.


    Den Trainer würde ich zum Mond schiessen! diese unsägliche Mode mit der Wasserflasche - bei einem kranken !!!!!! Welpen noch dazu. Obendrein bringt es nichts, macht alles nur schlimmer.


    Und Geduld - vier wochen sind GAR NICHTS, schon gar nicht mit dem ganzen Rumprobieren. Das hin und her verunsichert den Hund vollends. Die braucht Sicherheit und Verlässlichkeit.

  • Wenn ich mir die Krankengeschichte ansehe, ist es nicht auszuschließen, dass der Hund schlicht und ergreifend die ganze Zeit über Schmerzen hatte. sowohl vor der Vermittlung als auch jetzt im neuen Zuhause. Dass ein solcher Hund auf Menschen und andere Hunde übertrieben heftig reagiert, wäre kein Wunder.


    Lasst den Hund bis zur Abheilung der Amputationswunde einfach mal in Ruhe. Keine weiteren "Erziehungsversuche", kein Fremdhundkontakt und wenn sicher gestellt ist, dass der Hund schmerzfrei ist, sucht euch einen guten Hundetrainer, der mit euch beginnt das Problem aufzuarbeiten und nicht nur die Aggression abstraft.

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten :)
    Zunächst zu den Schmerzen, sie hat kein schmerzen. Das wurde alles nach der Amputation abgeklärt, sie hatte Schmerzmittel am Anfang bekommen die dann abgesetzt wurden. Wenn wir spazieren sind tobt sie auch fröhlich herum und spielt mit anderen Hunden. Auch fiept sie nicht wenn man sie an der Wunde berührt. Das mit dem hochheben ist ja wie gesagt nur wen sie schlafen will, von daher kann sie da auch keine Schmerzen haben. Während des Tages ist das absolut kein Problem.


    Sie kommt aus Bulgarien, lebte dort zuerst auf der Straße und dann bei einer Pflegefamilie, die mit ihr leider ausschließlich Handspiele gemacht hat. Sie kam mit einer amputierten Pfote zu mir, diese heilte einfach nicht ab, trotz Betreuung durch den TA alle 2 Tage. Ich bin dann mit ihr in die Tierklinik und dort wurde geröntgt mit dem ergebnis das man nur amputieren kann oder einschläfern. Natürlich habe ich mir noch andere Meinungen eingeholt , die aber alle das selbe sagten.
    Das mit dem beißen deute ich und die Trainer eben auf spielerisches und nicht auf aggressives beißen, lediglich eben das nächtliche hochheben zeigt sie mir durch Kurren deutlich an.
    Ich bin mit ihr in 3 Hundeschulen und alle waren am Anfang bei uns zuhause und haben sich sie angeschaut. Alle sagen sie ist ein normaler Hund, etc. und Die Methoden können angewendet werden da sie ja keine Schmerzen hat. Alle der Trainer haben das mit der Wasserflasche vorgeschlagen und das habe ich auch schon in vielen Beiträgen im Internet gelesen da dös absolut gewaltfrei ist. Die Trainer sind wirklich sehr gute und werden hier von allen in München empfohlen. Meine Eltern waren auch mit ihren Hunden dort und diese sind vorbildlich erzogen. Von den Sachen mit schnauzgriff etc. Bin ich ja auch nicht begeistert, das hatte eine der Trainerinnen vorgeschlagen wenn man sie absolut nicht handeln kann. Das mit dem fiepen und dem Nein mache ich immer noch, aber sie lässt sich wie gesagt seit 4 Wochen davon nicht beeindrucken, eher stachelt sie das noch mehr auf.



    Ich will dem Hund eig nur deutlich machen, dass wir schön zusammen spielen können ohne das sie ihre Zähne braucht, denn wie gesagt bei jedem Spiel will sie lieber mit meiner Hand spielen und macht daraus ein zerrspielzeug was ja absolut nicht böse gemeint ist von ihr ist aber trotzdem so nicht geht.



    Falls das eine Rolle spielt, sie ist ja ein mischling aber man kann eindeutig Jack russle Terrier erkennen und auch andere Terrier Richtungen. In vielen Terrier Foren habe ich das mit dem in die Box sperren gelesen da dies bei manchen Besitzern die einzige Möglichkeit war die Hunde zur Ruhe zu bringen.



    Bezüglich Auslauf bekommt sie wirklich genügend. Wir gehen 4 mal täglich gassi wo sie auch immer frei laufen kann und viele hundebegegnungen hat.

  • Achja wegen Clickertraining, dass hatte ich mir eh schon überlegt und habe mir bereits einen bestellt. Ab Montag beginne ich mit dem Training und werden dann auch einen Kurs dazu besuchen, zur Zeit wird bei meinen Hundeschulen nur keiner angeboten da sich dazu immer nur feste Gruppen finden müssen.

  • Der Hund ist seit 4 Wochen bei euch, in dieser Zeit wurde 1 Bein amputiert und ihr geht 4x täglich Gassi und sie darf mit anderen Hunden toben................
    Er wird aus dem Schlaf gerissen, damit man selbst länger schlafen kann statt sich mal die nächste Zeit an seinen kranken Hund anzupassen.


    Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dass das Scheiße ist. Sorry, dass ich das jetzt so sagen muss -aber bei soviel Unverständnis für den armen Hund fällt mir nichts Anderes dazu ein.
    Kein Wunder, dass sich der Hund so verhält wie er es tut.
    Wenn ihr so weitermacht, bringen auch 5 weitere Trainer nichts wenn die alle "so" arbeiten.

  • Die Hundetrainer haben uns vorgeschlagen sie mit einer Wasserflasche anzuspritzen, was auch für den Moment Wirkung zeigt, aber zum einen bekommt sie seitdem Angst vor der Flasche und zum anderen werden die beissattaken aber nicht weniger.


    Alle der Trainer haben das mit der Wasserflasche vorgeschlagen und das habe ich auch schon in vielen Beiträgen im Internet gelesen da dös absolut gewaltfrei ist.


    Die Trainer sind wirklich sehr gute und werden hier von allen in München empfohlen.

    Nein, die Trainer sind nicht empfehlenswert - du schreibst doch selbst, dass der junge Hund mittlerweile Angst vor den Wasserflaschen hat und dass es nichts gebracht hat.
    Noch einmal:
    Es bringt nichts, Symptome abzustrafen.

    Bezüglich Auslauf bekommt sie wirklich genügend. Wir gehen 4 mal täglich gassi wo sie auch immer frei laufen kann und viele hundebegegnungen hat.

    Vielleicht ist das alles zu viel!

  • Der Hund ist seit 4 Wochen bei euch, in dieser Zeit wurde 1 Bein amputiert und ihr geht 4x täglich Gassi und sie darf mit anderen Hunden toben................

    ...und sie war in 3 Hundeschulen und wechselt zwischen Zuhause und Tagesbetreuung.
    Das ist in so kurzer Zeit schlicht und ergreifend wahnsinnig viel Stress für einen Hund. Ebenso wie die Erziehungsansätze. Es kommt nicht darauf an, was aus Perspektive des Menschen Druck, Stress und Einschüchterung ist, sondern auf die Perspektive des Hundes und der zeigt leider mit seinem Verhalten, dass etwas ganz massiv nicht stimmt.



    Von den Sachen mit schnauzgriff etc. Bin ich ja auch nicht begeistert, das hatte eine der Trainerinnen vorgeschlagen wenn man sie absolut nicht handeln kann.

    Schau Dir mal an, wie Hunde untereinander Konflikte lösen. Da reicht ein einzelner Blick, ein einzelnes Abwenden völlig aus, um eine Situation aufzulösen.
    Was die Wasserflasche anbelangt: Wenn Du darüber nachdenkst, macht sie als erzieherisches Mittel nur dann Sinn, wenn sie vom Hund als Schreckreiz verstanden wird. Und das ist für einen Hund, der eh schon unter Strom steht, schlicht und ergreifend zu viel.

  • Sie kam mit einer amputierten Pfote zu mir, diese heilte einfach nicht ab, trotz Betreuung durch den TA alle 2 Tage.


    Ich bin dann mit ihr in die Tierklinik und dort wurde geröntgt mit dem ergebnis das man nur amputieren kann oder einschläfern.


    Natürlich habe ich mir noch andere Meinungen eingeholt , die aber alle das selbe sagten.

    Dann kann ja die Amputation noch gar keine 4 Wochen her sein.

    Ich bin mit ihr in 3 Hundeschulen und alle waren am Anfang bei uns zuhause und haben sich sie angeschaut.



    Bezüglich Auslauf bekommt sie wirklich genügend. Wir gehen 4 mal täglich gassi wo sie auch immer frei laufen kann und viele hundebegegnungen hat.

    Ihr überfordert den armen Hund von Anfang an komplett, der weiß sich mittlerweile nicht mehr anders zu helfen als um sich zu beißen, wenn ihm was nicht passt.

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen.
    Wie soll dein Hund denn zu Ruhe kommen wenn du soviele Sachen schon ausprobiert hast ?
    Wenn dein Hund nicht zu Ruhe kommt musst du ihn helfen mach z.B Suchspiele oder gebe ihn was zum kauen.
    Was auch helfen kann ihn beizubringen in sein Körbchen zu gehen auf Kommando dann kann er auch zu Ruhe kommen .
    Und bitte nehme Abstand von solchen Methoden, wie den Hund nass spritzen oder an der Schnauze zu packen das kann echt nach hinten los gehen.

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