Welche Gründe hattet ihr, um euch einen 2.Hund zuzulegen?

  • Beim ersten Zweithund war es der Ersthund, wegen dessen ich einen weiteren wollte. Sie litt nach einer OP darunter, dass sie kaum Hundekontakt hatte. Da war sie 5 Monate alt und schien so gar keinen Spaß mehr am Leben zu haben. Es ging ihr einfach nicht besser nach der Op und da haben wir unserem Bauchgefühl vertraut und sie selbst "ihren" Hund aussuchen lassen. Die beste Entscheidung damals und genau das Richtige in dem Moment. Das Avatarbild zeigt die Beiden und sagt eigentlich alles dazu.


    Beim nächsten Hund war es etwas komplizierter. Wir haben ab und an Pflegehunde und hatten einen, der eingeschläfert wurde. Der Hund hat nicht nur perfekt zu den anderen beiden Hunden gepasst, sondern war auch der absolute Liebling von Herrchen und so wollte der genau nochmal so einen ... Wir suchten und fanden sehr schnell einen, dessen Eigenschaften genauso klangen und der zog dann ein.


    Das Zusammenleben ist anders, als mit dem Blauen. Der Hund ist ganz anders und im Alltag nicht immer einfach, aber er passt trotzdem zu uns und ich würde ihn um keinen Preis der Welt missen wollen. Der Blaue war ein Fan vom Kontaktliegen mit den anderen beiden Hunden und die waren immer zusammen untergweg. Fressen, schlafen ... alles wurde gemacht, als wären die an der Hüfte zusammengewachsen. Der Nachfolger steht nur auf Kontaktliegen mit seinem Menschen und lässt gern das Ressourcenschwein raushängen. Immer, wenn ich aber denke, dass er auch als Einzelhund zufrieden wäre, belehrt er mich eines Besseren. Unser Zweithund würde ihn allerdings eintauschen, wenn sie nicht gerade einen gemeinsamen Auftrag verfolgen.


    Dann gibt es da noch einen Hund in der Familie, der im Grunde auch ständig dabei ist und allenfalls mal eine halbe Stunde von uns getrennt. Der Zweithund und der Plushund sind ein Arsch und ein Eimer, Erst- und Dritthund auch. Das Zusammenleben ist immer noch speziell, aber mehr Arbeit als bei einem macht es nicht.


    Und da stehe ich nun und bräuchte noch einen Hund, weil mein Hund nicht jünger und körperlich belastbarer wird und ich wirklich noch einen Hund für die Arbeit bräuchte. Das wird die Familie nicht verstehen und ich kenne all die Sprüche dazu, aber letztlich wird man sehen, was kommt.

  • Ich glaube es gab keinen Grund , der Wunsch war einfach da. Und ich denke jedesmal jetzt bleibt es bei einem Hund, aber irgendein Hund findet mich schon.


    Es ist schon anstrengender als ich mir es vorgestellt habe und vieles lief anders als gedacht. Trotzdem habe ich es nie bereut.


    Ich denke aber nicht jeder Mensch ist für die Mehrhundhaltung gemacht. Kompromisse muss man einfach eingehen, dann ist es ganz toll.

  • Vielleicht mal noch als Nachtrag:


    Das Verhalten meiner Hunde hat sich durch die Anwesenheit der anderen Hunde geändert. Gespielt oder gedödelt wird bevorzugt mit dem hauseigenen Spielpartner und die sind dabei sehr eingespielt. Die beiden ersten haben viele Zerrspiele gespielt und gemeinsam gebuddelt. Die Hundesprache zwischen beiden funktioniert, aber die Rasseeigenschaften sind sehr unterschiedlich. Seit der Dritte da ist, bevorzugt unser Ersthund den zum Spielen und nach wie vor den Zweithund zum Buddeln (oder Jagen, aber das verbietet sich ja meist von selbst). Die beiden spielen keine Zerrspiele, sie haben ein derart gleiches Spielverhalten, dass Nr. 2 da raus ist. Die beiden bellen nie beim Spielen, aber nr. 2 spielt laut und wird dann konsequent ignoriert. Wären es Menschenkinder würde man sich beide zur Brust nehmen und denen erklären, dass sie das andere Kind aber auch mal mitspielen lassen müssen. Da Nr. 2 aber der älteste Hund ist und allerlei Aufträge verfolgt, ist das im Alltag selten ein Problem ... eigentlich nur dann, wenn Nr. 2 sich geradezu auf den Kopf stellt, um von den anderen wahrgenommen zu werden. Der Plushund hat soziale Defizite und kann einfach keinerlei Spielverhalten zeigen. Kommt es mal vor, dann erschreckt dieser Hund vor sich selbst und verfällt in idiotische Ersatzhandlungen, wie Stressrennen oder Kläffen. Das bekommen wir etappenweise in den Griff. Ich glaube aber nicht, dass da jemals eine Interaktion entstehen wird, wie bei den anderen, aber trotzdem geht es diesem Hund in der Gruppe besser als ohne. Allerdings teilen Nr. 2 und dieser Hund die gleichen "Macken" - rassebedingt sind beides Ressourcenschweine und Türdurchgänge bewachen wären echte Hobbys, wenn da nicht die lästigen Zweibeiner intervenieren würden. Da Nr. 1 und 3 sich den Job teilen und auch gemeinsam arbeiten, entsteht da auch nochmal eine ganz eigene Dynamik. Meinem Ersthund sind wenige Dinge so wichtig, dass Streit dafür lohnen würde, aber nach der Arbeit ist sie mindestens 20 cm größer und lässt sich dann nichts gefallen. Das gibt keinen Zoff, aber es erstaunt mich regelmäßig wie gekonnt die die beiden Hobbypolizisten aus dem Weg kegeln kann, obwohl sie sonst nahezu jeder Befindlichkeit der beiden Sauzähne nachgibt. Dieser Hund bringt alles mit, was ein Leben mit Zweithunden einfach und erstrebenswert erscheinen lässt. Manchmal ertappe ich mich aber dabei, dass ich sie gern einfach mal wieder nur für mich hätte, so wie früher und dann ziehen wir alleine los ... unter den wachsamen Augen der Anderen, von denen 1 sich über ein ruhiges Schläfchen freut, der andere erfolgreich vermittelt, dass seine Welt gerade einstürzt und der dritte pikiert kläfft. Allein-Zeit verbringe ich trotzdem mit allen.

  • Hm, es war zum Einen, weil ich selbst gerne einen zweiten Hund wollte (dachte, es ist dann irgendwie "kompletter"), und zum Anderen war es auch für Dexter, damit er jemanden in seiner Größe hat, mit dem er agieren kann.
    Und damit wir nicht mehr auf Fremdhundkontakte angewiesen sind - was eben wegen der Größe eh immer etwas schwierig war.


    Habs nicht bereut, dass ein zweiter Hund gekommen ist. Allerdings haben wir ihn etwas blauäugig geholt, und er hat dann seine Problemchen - aufgrund seiner Vergangenheit - ausgepackt, die nicht ohne waren.


    Meinen Mann hab ich so eingebunden, dass er einverstanden sein mußte, und dass er den zweiten Hund mit aussuchen soll. Das war dann auch völlig ok so, und wir haben das dann auch zusammen durchgezogen.
    Bei Dexter war das ja noch eher ein Alleingang.


    Heute sind die beiden Jungs wie Brüder - man kloppt sich, mal tobt und spielt miteinander, man kuschelt und beschlabbert sich auch mal, und vorallem hält man zusammen! Es ist einfach irre schön, die Beiden miteinander zu erleben, auch wenn es bis dahin kein einfacher Weg war. Würde es nicht mehr missen wollen!
    Allerdings, ja, zwei Hunde sind aufwändiger, vorallem wenn der eine etwas mag, dass der andere überhaupt nicht möchte...

  • Ein Hund war überfordert mit mir. Ich muss meine Energie auf zwei Hunde aufteilen.
    In meiner Familie waren alle (ausnahmslos) dagegen. Mein mann am allermeisten.
    Irgendwie konnte ich das auch keinem erklären, warum ein Hund nicht "genug" ist. Der Grund war, dass ich wahnsinnig gerne Hundesport mache. Mein Ersthund aber nicht.
    Ich habe mich, nachdem mein Mann einen Sekundebruchteil eingelenkt hat (aus dem "niemals nie unter keinen Umständen" wurde ein "eigentlich nicht"), dann über alle Meinungen und Ratschläge hinweg gesetzt und den Zwerg geholt.
    Eine bessere Entscheidung hätte ich nicht treffen können. Alleine zu sehen, wie die Hunde zusammengewachsen sind, bestätigt mich jeden Tag in meiner Entscheidung. Ich liebe es, den beiden Jungs einfach nur zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig über die Wiese prügeln und abends tatsächlich manchmal miteinander "kuscheln".
    Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass mein Mann unseren Kleinen von ganzem Herzen liebt und ihn nie wieder abgeben würde?


    Ach so, Bedenken hatte ich, weil unser Ersthund, während der Arbeit von der Familie betreut wird. Zwei fast 40kg Hunde (davon einer, von dem man nicht weiß, wie er sich entwickelt) unterzubringen, hätte echt schwierig werden können. Tatsächlich hat sich mittlerweile die ganze Familie auch mit dem Kleinen angefreundet und beide werden bestens versorgt.

  • Ich fand als Kind immer schon Windhunde toll, meine Mutter hat beim vdh gearbeitet und auf jeder Ausstellung bei der ich mit war, war ich nur bei den whippets und Afghanen.


    Mit 23 nach dem ich schon einen ganzen Monat mein Masterstudium angefangen hatte, auf 20 m2 gewohnt habe und dank der tollen Busverbindungen, das Fahrrad das einzige Transportmittel war, habe ich mir meinen ersten Hund gekauft. Der musste einfach auf dem Rad und mit der Mitfahrgelegenheit transportiert werden können, in meinen Mini Raum passen, mit zu WG Partys, nicht viel fressen, vom Vermieter akzeptiert werden etc. Also wurde es ein winziger Rattler. Fand jeder total unvernünftig, vorallem meine Eltern - ging aber total gut.


    Jetzt werde ich 30 habe einen Job bei dem ich normal mittags zu Haus bin (auch ausgesucht um Hunde haben zu können) und kann einen erzogen Ersthund vorweisen. In zwei Wochen zieht ein whippet ein.


    Der Grund ist einfach : wollte ich schon immer, kann ich jetzt. Träume sind da um sie zu erfüllen.
    Bringt dem Ersthund auf Grund der Unterschiede evtl nicht wirklich was. Macht mir mehr Arbeit. Hat eigentlich keinen Sinn. Hat private Haustierhaltung nie. Ich möchte aber und ich kann |)


    Mit 23 hieß es: mach erst mal die Uni fertig, sich dir erst mal einen Job, übersteh die probezeit und sammel mal zwei Jahre Berufserfahrung - genau da bin ich jetzt. Jetzt sagt jeder : du wirst 30, bekomm erst mal Kinder und wenn die bissl größer sind, kann immer noch ein größerer Hund kommen.
    Wenn ich auf andere Leute hören würde, käme glaub ich nie ein Hund. Danach käme bestimmt: warte bis die Kinder aus dem Haus sind, warte bis zur Rente, genieß die Rente erst mal und reise, jetzt bist du zu alt!


    Weniger auf andere Menschen hören bringt einen meist weiter ;)

  • Ich finde zwei und mehr Hunde "artgerecht" wenn sie gut zusammen passen und jeder als EINZELNER gesehen und geliebt wird.

    Das ist ganz wichtig.


    Hier zog ein Zweithund als Gesellschaft für den ersten ein, und wir merkten rasch, wie gut das beiden tat.
    Mein Wunsch wäre das vorab nicht unbedingt gewesen.


    Nun ists so, und es werden immer zwei sein- weil es herrlich ist, sie kommunizieren zu sehen.
    Wir haben allerdings auch Zeit, Muße, Platz.

  • Mein Zweiter kam eigentlich, um den 1. nach dem Rentenalter im Wachdienst zu ersetzen.
    Hat leider nicht so geklappt, weil Five, der Herder, vom Kopf her ein Retriever ist und durch seine SDU nicht konzentrationsfähig und damit nicht zuverlässig ausbildbar ist.
    Also habe ich nun einen Wachhund in Rente und einen etwas groß geratenen Schoßhund.

  • Meine Hündin ist eingezogen, als ich mit meinem Mann zusammengezogen bin - sozusagen als "Einzugsgeschenk". Davor habe ich immer zur Miete gewohnt und bin auch viel umgezogen. Ich hatte zwar immer Glück mit meinen Vermietern, aber mehr als einen (Listen)hund wollte ich dann auch keinem zumuten. Das Haus jetzt gehört uns, es hat also von den Umständen gepasst.
    Mein Mann war eigentlich eher dagegen, wurde aber dann doch weich. Ich muss zugeben, dass er in der ersten Zeit ziemlich gelitten hat, vor allem weil Nova nicht stubenrein war. Das war der erste Hund, bei dem er das mitgemacht hat und Nova hat ein bisschen länger gebraucht (ca 4 Monate). Fand er dann schon ziemlich eklig. Auch jetzt, wenn sie was kaputt macht ist sie immer mein Hund ;).


    Die Hunde verstehen sich gut, aber es gibt schon Dinge, die ein bisschen nerven. Mein Rüde (der Ersthund) ist eher sensibel, die Hündin ein Holzkopf. Sie hat sich auf der Strasse durchgeschlagen, bevor sie zu uns kam, und hat ihm ein paar Tricks gezeigt, z.B. Mülleimer aufmachen. *Seufz*


    Der Rüde war immer sehr leicht zu erziehen, hat mit Katzen zusammengelebt und war allein auch um jagbares Wild gut zu kontrollieren. Die Hündin hat ihm gezeigt, dass Jagen Spass macht. Alleine sind sie jeweils ganz gut abrufbar, aber wenn beide zusammen frei laufen kann schon mal die Sicherung durchbrennen. Zum Glück beschränkt sich das mit dem Jagen zum Grossteil auf Eichhörnchen, die den nächsten Baum hochsprinten, aber nerven tut es schon.


    Dafür ist die Hündin ein totales Partytier. Je mehr (Menschen)Besuch, desto besser. Das hat sich der Rüde, der immer eher zurückhaltend war mit Fremden, auch abgeschaut. Auch mit unserem Sohn ist sie viel toleranter als er.


    Von den Umständen her ist es definitiv komplizierter geworden. Vor allem zwei (Listen)hunde unterzubringen wenn wir verreisen kann problematisch und teuer sein.


    Nova (die Hündin) ist auch leider eine einzige orthopädische Baustelle, was wir vorher nicht wussten. Das ist traurig, weil Max (der Rüde) sehr ausdauernd ist, gut am Rad und Pferd mitläuft, und Nova das einfach nicht schafft. So muss immer entweder sie zu Hause bleiben oder er auf die Dinge verzichten, die uns eigentlich Spass machen.


    Hat also alles seine guten und schlechten Seiten, aber missen wollten wir sie beide nicht mehr.

  • Bei mir ist ein zweiter Hund eingezogen, weil ich es wollte.
    Was meine Familie und Freunde darüber denkt war mir damals egal und ist es auch heute noch.
    Und ich kann sagen, dass ich es nicht mehr missen möchte mit zwei Hunden zu leben.
    Alleine wie die beiden übereinander agieren ist wunderschön zu sehen.
    Was man bedenken sollte:
    -2 Hunde kosten mehr Geld als einfach nur 2 mal Futter. Wenn ein Hund beispielsweise einen Mageninfekt hat, dauert es nicht lange bis es der zweite auch hat
    -die Steuern werden nicht einfach verdoppelt, sondern der Zweithund ist meistens wesentlich teurer
    - in den Urlaub fahren und/oder eine Betreuung zu organisieren ist nicht mehr so einfach, wie bei nur einem Hund
    Deshalb bringe ich meistens die Hunde getrennt unter, wenn es mal notwendig sein sollte.
    -man braucht (gerade anfangs mit einemmal welpen) viel Zeit. Ich bin anfangs oft getrennt spazieren gegangen um mit Caja Leinenführigkeit o.ä. zu üben. Das kostet schon viel Zeit.


    Insgesamt ist es aber (für mich) unvorstellbar zukünftig wieder zur Einzenhaltung zurückzukehren, da beide Hunde mir einfach so viel Freude bereiten.

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