Hundekrankenversicherung

  • Wobei es ja da einige Zeit dauert, bis eine ordentliche Summe aufläuft... Wenn in den ersten fünf Lebensjahren nichts Größeres ist, ist ja alles tutti, aber was macht man wenn der Hund mit sechs Monaten einen Unfall hat und eine kompliziertere OP benötigt, zum Beispiel?

    Ja das stimmt natürlich, aber wir sparen ja auch für uns und von daher könnte man es auch von dem normalen Rücklagen zahlen.

  • Ich würde eine Krankenversicherung abschließen, da man dann nur einen kleinen Beitrag bezahlt und dann auch die OP oder was auch immer anfällt bezahlen kann und nicht einen riesigen Betrag auf einmal bezahlen muss und dies dann vielleicht nicht machen kann, da es die finanzielle Situation gerade nicht zulässt.

  • Kranken- oder OP-Versicherung macht sicher oft Sinn (ich habe mich allerdings dagegen entschieden). Dabei vergessen aber viele HH, dass bei den meisten TÄ oder TK der Halter trotzdem in Vorkasse gehen muss, also entsprechend kurzfristig Geld flüssig haben sollte. Eine Absicherung ist eine Versicherung nur, wenn man trotzdem in der Lage ist, eine OP oder teure Behandlungen oder Medikamente vorab zu bezahlen und dann zu warten, bis die Versicherung das Geld anweist.

  • Zitat

    Ich würde eine Krankenversicherung abschließen, da man dann nur einen kleinen Beitrag bezahlt und dann auch die OP oder was auch immer anfällt bezahlen kann und nicht einen riesigen Betrag auf einmal bezahlen muss und dies dann vielleicht nicht machen kann, da es die finanzielle Situation gerade nicht zulässt



    Das ist der Denkfehler - leider.
    Man zahlt keinen "kleinen Beitrag".
    Wir haben mal durchgerechnet, dass für unseren Berner die Krankenversicherung plus OP gute 80 Euro im Monat gekostet hätte.


    Im Normalfall hat man keine so hohe TA-Kosten, dass es 960 Euro im Jahr rechtfertigt, die kann man wirklich besser so an die Seite tun.
    Selbst bei unserer Ohrengeschichte, die gut und gern 1400 Euro gekostet hat, hätte sich das erst nach 1,5 Jahren rentiert.
    Außerdem zahlt man diese Erkrankungen ja "in Raten". Also nicht auf einen Schlag, sondern es summiert sich im Lauf der Zeit.
    Anders ist es bei Operationen, wo oft auf einen Schlag solche Summen fällig sind.
    Darum haben wir auch nur eine OP Versicherung (kostet mit Haftpflicht und Rechtsschutz 22 Euro im Monat).
    Diese Absicherung reicht mir aus.

  • Darf ich fragen wo ihr die Op-Schutz, Haftpflichtversicherung und den Rechtsschutz abgeschlossen habt? Wir sind nämlich gerade auf der Suche nach einer passenden OP-Versicherung.

  • Wir sind wie bei unserem ersten Hund bei der Uelzner.
    Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, kann man hier in den diversen Threads nachlesen.
    Aber mit der Abwicklung und dem Service dort sind wir sehr zufrieden.


    Unser Tarif umfasst die OP-Versicherung, Haftpflicht premium und den Hundehalter-Schutz - ohne Selbstbeteiligung.
    (zum Vergleich: plus Krankenversicherung wären es 104 Euro im Monat)


    Sowie ich es bei der Agila gelesen hab, würde unser Berner bei denen direkt in eine höhere Kategorie fallen und gleich teurer sein. Außerdem staffeln sie die Beiträge nach Alter. Damit wären wir doch um einiges teurer gekommen.

  • Moment. Ein Denkfehler ist das sicher nicht! Der Versicherungsgedanke ist nicht "Lohnt sich das für mich als Einzelkunde?" Alle Mitglieder zahlen in die Versicherung ein. Manche verursachen mehr Kosten, manche weniger. Am Ende sollte es dann, wenn man alles in Betracht zieht (Beiträge, Versicherungsleistungen, Fixkosten der Versicherung für Räumlichkeiten, Personal, etc., usw. usf.), idealerweise aufgehen bzw. ein Gewinn für die Versicherung bleiben, den sie dann reinvestiert.


    Wenn man eine Versicherung abschließt, macht man eben in diesem System mit und was dann die Formulierung "Es lohnt sich." bedeutet, ist dann doch die Frage...


    Nehmen wir mal die menschliche Krankenversicherung als Beispiel. Ich bezahle jeden Monat ca. 215€ Beitrag, d.h. im Jahr knapp 2600€. Kosten verursache ich aber in der Regel nur ca. 500 bis 750€. So, natürlich lohnt sich das finanziell für mich erstmal nicht! Aber: Es gibt auch (ältere) Versicherungsnehmer, die unter Umständen deutlich höhere Kosten verursachen als ihre Prämie. Also zahle ich dann quasi für diese Versicherungsnehmer mit. Irgendwann bin ich dann mal älter und selbst mehr Kosten verursache, tragen Jüngere das für mich mit.


    Ich bleibe auf jeden Fall dabei: Wenn man finanziell eher knapp bei Kasse ist und/oder kein finanzielles Polster hat, sollte man sich schon in dieser Richtung absichern. Wie gesagt sind 70€ im Monat für viele leichter aufzubringen als auf einen Schlag 3000€. Natürlich muss man genau schauen und sich beraten lassen, was nun in meinem individuellen Fall sinnvoll ist.


    Da ich einen bequemen finanziellen Puffer habe und dort auch relativ kurzfristigen Zugriff habe, war es für uns nicht sinnvoll eine Versicherung abzuschließen. Zumal diese wie gesagt auch nicht immer alles zahlt.


    Zudem ist bei Tieren ja auch die Frage ob man grundsätzlich jede medizinische Möglichkeit ausreizen muss oder ob man irgendwann sagt, ne, ist gut. Unsere Yorkie-Hündin mussten wir 2012 einschläfern lassen, da der Milztumor an dem sie schon drei Monate zuvor einmal operiert wurde, zurückgekommen war und dieses Mal auch gestreut hatte. Natürlich hätte man nochmals operieren können, aber ob man das einem Hund Ü14 nochmals zumuten will, ist eben die andere Frage.


    Und dass man dann eben im Leben eines Hundes auf über 10.000€ Krankheitskosten kommt, ist halt auch die Frage. D.h. es wird sich in den wenigsten Fällen für den Versicherungsnehmer "lohnen". Aber das ist ja wie gesagt auch nicht der Gedanke bei einer Versicherung.


    Meine Finanzberaterin an der Uni meinte, man solle sich gegen das versichern, was einen finanziell ruinieren kann. Das finde ich eine gute Richtlinie.

  • Hier hat aber ein "Einzelkunde" gefragt und kein Versicherer ;)


    Mir ist schon klar, dass man das auf alle gerechnet sehen muss. Für mich zählt aber erst mal der Betrag, der von meinem Konto abgeht.
    Und es ist ein Unterschied ob ich jeden Monat 80 Euro an die Versicherung zahle oder "nur" in den Monaten, wo etwas ist, direkt an den Tierarzt abgebe.
    Aber das muss jeder selber wissen. Wenn ich knapp bei Kasse wäre, würden mich die unnötig gezahlten Beiträge noch mehr ärgern. Klar, bei der Op-Versicherung zahle ich auch viele Monate "für nix", aber die 20 Euro tun mir nicht weh - zumal ich eine Haftpflichtversicherung eh brauche.

    Meine Hunde hatten allerdings auch noch nie Krankheiten, die auf einen Schlag 3000 Euro gekostet hätten. Das waren eher immer Bertäge um 50 Euro, die sich im Krankheitsverlauf gesammelt hätten.
    Solche hohen Beiträge kenne ich von Ops und dagegen sind wir versichert.

  • Hier hat aber ein "Einzelkunde" gefragt und kein Versicherer

    Aber genau da ist dein Denkfehler. Wenn man es nur unter dem Gesichtspunkt betrachtet "Lohnt es sich finanziell für den Einzelkunden?" dann ist die Antwort genauso klar wie einfach: Nein! Es lohnt sich nicht!


    Würde es sich lohnen, wäre die Versicherung pleite und es gäbe sie schlicht nicht mehr.


    D.h. man muss weitere Gesichtspunkte hinzuziehen, um eine individuelle Entscheidung zu treffen. Und dazu gehören eben auch die objektive Betrachtung der eigenen finanziellen Lage. Wenn ich mir ad hoc keine 3000€ locker machen oder sonst wo besorgen kann im Notfall, halte ich es für sinnvoll eine Krankenversicherung abzuschließen. Und ja, dann tun die 70€ im Monat halt weh, aber im Endeffekt besser als dass ich meinen Hund dann (im schlimmsten Fall) vorzeitig einschläfern lassen muss, weil ich mir eine nötige Behandlung nicht leisten kann.


    Von einer OP-Versicherung halte ich hingegen gar nichts. Die meisten Versicherer definieren den Begriff "OP" doch sehr eng, so dass Vieles, was der Laie als OP bezeichnen würde, gar keine OP im Sinne der Versicherung ist. Zudem machen viele Versicherungen Auflagen bzgl der Diagnostik. Eine Dame bei uns in der HuSchu durfte zum Beispiel die gesamte Diagnostik (inkl. CT, etc.) zur OP selbst bezahlen, weil die OP nicht zeitnah durchgeführt werden konnte. Die Versicherung schrieb da 10 Tage vor; es waren dann aber 14 Tage zwischen Diagnostik und OP. Tja, Pech gehabt.


    Die Alternative, jeden Monat den Betrag, den man eigentlich an die Versicherung zahlen würde, auf ein Konto einzuzahlen, kann natürlich auch gut gehen. Wobei da eben das Problem ist: Was passiert, wenn mein sechs Monate Alter Hund plötzlich hohe Krankheitskosten verursacht?!


    Alternativ könnte man es auch so machen, für den Anfang einen günstigen Privatkredit über 3000-5000€ aufzunehmen, ihn auf ein Konto legen und ihn dann erstmal die ersten Lebensjahre des Hundes abzahlen. Wenn man nichts von dem Geld braucht, umso besser. Und dann spart man nach Rückzahlung des Kredits einfach weiter. Bei dem niedrigen Zinsniveau macht Schulden aufnehmen auch definitiv mehr Sinn als irgendetwas zu sparen.

  • Ich glaub ich versteh Dich nicht :ka:


    Und dazu gehören eben auch die objektive Betrachtung der eigenen finanziellen Lage. Wenn ich mir ad hoc keine 3000€ locker machen oder sonst wo besorgen kann im Notfall, halte ich es für sinnvoll eine Krankenversicherung abzuschließen. Und ja, dann tun die 70€ im Monat halt weh, aber im Endeffekt besser als dass ich meinen Hund dann (im schlimmsten Fall) vorzeitig einschläfern lassen muss, weil ich mir eine nötige Behandlung nicht leisten kann.


    Wie gesagt, ich hatte noch keinen Hund, der ad hoc 3000 Euro verursacht hat - jedenfalls nicht durch eine Krankheit.
    Der alte Dackel meiner Oma brauchte jeden Monat Medikamente im Wert von ca. 25 DM ... lass es jetzt mal 25 Euro sein, auch dann würde die KV sich nicht lohnen.
    Bei unserem Berner, der mit der Mittelohrentzündung und wiederkehrenden Magen-Entzündungen zu tun hatte, kam inzwischen auch ein gutes Sümmchen zusammen, aber selbst bei ihm wären wir mit den Beiträgen weit über dem gewesen, was wir jetzt direkt an den TA gezahlt haben.
    Davon abgesehen wären alle weiteren Erkrankungen in dem Bereich vermutlich längst ausgeschlossen ...
    Ganz zu schweigen von den "Rassekrankheiten", die ohnehin ausgenommen sind (wie bei der OP Versicherung auch bestimmte OPs nicht bezahlt werden).


    Und 80 Euro im Monat lege ich dann tatsächlich lieber an die Seite, falls eine Behandlung mal etwas mehr kostet oder andere Anschaffungen zu tun sind.
    Bisher konnten wir aber auch alle TA-Besuche nebenbei zahlen.
    Unser erster Hund hat außer in seinen letzten 3 Monaten nur zum Impfen den TA gesehen. Von dem gesparten Geld haben wir lieber noch einen schönen Urlaub mit ihm gemacht. Aber das - ich wiederhole mich - muss jeder selbst wissen.
    Für uns ist die OP-Versicherung die richtige Entscheidung. Die Uelzner ist da auch sehr kulant, einige OPs, die von anderen ausgeschlossen sind, werden übernommen, die Abwicklung läuft gut. Und es ist ein Unterschied, ob ich 240 Euro im Jahr zahle und dann Anspruch auf 3000 Euro (bzw. unbegrenzt) habe oder ob ich 1250 Euro zahle und womöglich nie wieder sehe.
    Ich gehe da aber von unseren Verhältnissen aus und bis zu 150 Euro kann ich auch bei Bedarf so bezahlen (ist es in einem Monat mal mehr, reduziert sich dann das "haben" für den nächsten Monat).


    Das mit dem Kredit hingegen find ich nen interessanten Ansatz. Das lass ich meinen Mann mal durchrechnen :)

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