Züchterfragen Französische Bulldogge

  • Hallo liebe Community, :winken:
    Meine Schwester möchte ein Frenchie-Welpen.
    Seit 4 Jahren ist meine Familie Hundelos, und jetzt soll wieder einer her, die Rasse steht für sie 100% fest, sie sucht auch schon ne Weile, da es ein Welpe sein soll hat sie über Tierheime & co keinen passenden gefunden.
    Jetzt hat sie einen, in den sie sich über das Bild verliebt hat. Die Renovierungen im Haus sind auch fast abgeschlossen und nächste Woche(?) beginnen ihre Sommerferien, die perfekte Zeit für sie. Meine Eltern sind natürlich auch einverstanden.


    So jetzt zu meinen eigentlichen Fragen, ich kenne mich mit der Rasse nicht so aus, gibt es etwas bestimmtes was bei dieser Rasse zu beachten ist?
    Der Welpe den sie gefunden hat, ist laut Beschreibung geschipt, entwurmt geimpft.
    Die Eltern beide Zuchttauglich, Welpe mit Ahnentafel.
    Was mich irritiert, der Preis variiert mit der Farbe, ist das normal? Mir kommt das komisch vor.
    Es gibt ein startetest mit Futter, Leckerlies und Deckchen.
    So weit klingt ja alles gut. Wenn die Eltern zuchttauglich sind, sollten die Züchter dann nicht auch in einem Verein sein? VDH? Oder gibt es noch andere seriöse Verbände? Gibt es Gründe, falls Sie in keinem sind, dass sie in keinem sind, also seriöse Gründe.
    Ich rufe da morgen an, heute ist es schon zu spät. Dann frage ich auch nach einem Verband, möchte nur vorbereitet sein. Der Welpe ist auch nicht günstig, also denke ich sollte es schon ein "echter Züchter" sein.


    Ich hoffe ich habe alle fragen und Gedanken aufgeschrieben, ansonsten ergänze ich das noch :pfeif:


    Danke schonmal

  • Wenn man Hunde liebt unterstützt man diese Qualzucht nicht. Es ist nicht möglich, gesunde Hunde zu kaufen.
    Sich ein Tier zu kaufen, das sein Leben lang an Atemnot leiden wird, ist für mich unbegreiflich.
    Sucht euch eine andere Rasse.

  • Ich denke nicht, dass jeder Frenchie Atemnot hat.
    Es wird auch nicht mein Hund, sondern der meiner Schwester, die noch bei meinen Eltern wohnt (ich nicht).
    Die Rasse steht, wie gesagt, 100% fest. Wir hatten vor ein paar Jahren einen Frenchie und deshalb will meine Schwester auch nichts anderes.
    Hier wird sich ja Gedanken gemacht, ich frage ja nicht ohne Grund so genau nachverbänden und Züchter, da dort ja doch auch nach Gesundheit geguckt wird.
    Und wir lieben Hunde, das hat damit nichts zu tun. Deine Meinung respektier ich natürlich trotzdem, darf ja jeder seine eigene haben =)

  • Dann noch mal : Es gibt sehr wenige Einzelfälle, die keine Atemnot haben.
    Es gibt im Moment keine gesunde Zuchtgrundlage. Bei keinem Verein.


    Mach einen eeinfachen Test. Mach dasGGeräusch, das Frenchies machen. Nun laufe. Beurteile deine Luftzufuhr.

  • Wenn der Preis sehr stark wegen der Farbe variiert würde ich vom Züchter Abstand nehmen. Die sind meistens unseriös und wollen nur Profit machen. :fear:
    Seltene Farben oder Hoffnungsträger für die Zucht können aber durchaus auch mal teurer sein, auch weil der Welpe dann für andere Züchter attraktiv sein kann, allerdings sollte das doch im Rahmen bleiben.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob man noch gesunde Französische Bulldoggen bekommen kann, auch vom seriösen Züchter aus dem Verein. Das ist doch mittlerweile wie ein Lottospiel, nur umgedreht. Die Chance ist höher, dass der Hund Probleme mit dem Atmen hat als einen gesunden Hund zu erwischen. Ich würde mir die Eltern sehr genau anschauen, geht am besten auch mal länger spazieren oder tobt ein bisschen. Ideal wäre es wenn ihr Kontakt zu Hunden aus früheren Würfen aufnehmen könnt.


    Das wäre eine Rasse wo ich mir nur ein ausgewachsenes Tier zulege würde, wo ich genau weiß, dass er genug Luft bekommt.


    Ich kenne nur Hunde die sehr stark röcheln und an die Leine genommen werden müssen wenn sie zu schnell gerannt sind..die brauchen dann einige Zeit um runterzufahren. Andere drehen erst gar nicht hoch und sind einfach schon total Rentner mäßig unterwegs.

  • Ja ist ein blau-grauer Welpe, also schon eine eher seltenere Farbe.
    Das mit den spazieren gehen und toben ist ein guter Tipp, wobei man ja einen 8 Wochen alten Welpen auch nicht zu viel fordern soll, ich schau mal was sich da machen lässt.


    Es muss 100% ein Welpe sein, sie will eben alles miterleben, was ich verstehen kann.


    Danke für die Tipps :gut:

  • Tatsächlich gibt es bei den Französischen Bulldoggen allerhand zu beachten. Sie zählen zu den Rassen, denen durch die Zucht die Schnauze extrem verkürzt wurde. (Brachyzephale Rassen)
    Das führt dazu, daß die Atmung erschwert wird und die Hunde außergewöhnlich hitzeempfindlich sind, denn die Kühlung erfolgt weniger über die Zunge, sondern hauptsächlich über die (verkürzten) Nasenschleimhäute. Sie erleiden daher sehr viel leichter einen Hitzschlag als Rassen mit normaler Schnauzenlänge.
    Die Atemprobleme belasten die Hunde ein Leben lang. Viele Frenchies röcheln und schnarchen ständig. Die Züchter werben zwar oft mit "freiatmenden" Welpen, aber darauf kann man nichts geben. Denn die Schleimhäute wachsen lebenslang und werden dicker, daher haben Welpen anfangs noch keine Probleme, die kommen dann aber später.
    Schau dir mal Bilder von Französischen Bullgoggen an und du wirst sehen, daß die Nasenlöcher von vorne gesehen engen Schlitzen gleichen, andere Rassen mit normaler Schnauze haben dagegen runde Nasenlöcher.
    Das ist schon die erste von mehreren Engstellen für die Atmung.
    Es ist heute gängige Praxis, daß Tierärzte diese kurzköpfigen Rassen Operationen unterziehen, nur damit die Hunde einigermaßen frei atmen können. Oft sind sogar mehrere OPs an ein und demselben Hund nötig. Es gibt bereits Tierärzte und Kliniken, die sich nur darauf spezialisiert haben und gut davon leben.


    Leider kann man nicht sagen, daß die Züchter, die in einem anerkannten Verband züchten, gesündere Hunde haben als die anderen. Denn die anatomischen Gegebenheiten sind immer noch die gleichen: die Schnauzen sind zu kurz, um die biologisch notwendigen Funktionen ohne Einschränkung zu erfüllen.


    Aus dem Blog eines Tierarztes:


    Hunde, die ihren Tubus lieben! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Dagmar & Cara

  • Ist sich deine Schwester bewusst, was die OPs kosten, die die meisten französischen Bulldoggen brauchen, um einigermaßen gesund zu leben? Weiß sie, dass sie gerade im Sommer wahnsinnige Probleme mit der Hitze haben, weil die Nase nicht vorhanden ist? Weiß sie, dass die Welpen meist mit einem Kaiserschnitt geboren werden müssen, weil der Kopf zu groß ist?

  • Ich bin echt kein Frenchie-Experte, aber lt. Wikipedia ist die Farbe Blau gar nicht anerkannt bei der Rasse. Weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber würde da auf jeden Fall vorsichtig sein. Erinnert mich ein bisschen an diese Blue-Line-Sache bei den AmStaffs...


    Ich muss aber auch sagen, dass ich deiner Schwester abraten würde, sich einen Frenchie-Welpen zu holen. Wirklich gesunde Frenchies sind mMn echt die Ausnahme. Hier sind Frenchies schwer in Mode und keiner von denen ist wirklich agil und rundum gesund. Eigentlich sind die ja sehr quirlig und toben auch gerne rum, aber ihnen geht so schnell die Puste aus und sie bekommen wirklich schnell Probleme beim Atmen :( :

  • Ihr werdet keinen gesunden Hund dieser Rasse bekommen. Schadensminimierung: beim VDH kaufen und von "exklusiver" Farbzucht entschieden Abstand nehmen. Und hoffen, dass man den Hund länger als 5 Jahre hat.

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