Alles versucht - Die zerbeißerin

  • Dass das Alleinsein in dieser Lebensphase plötzlich nicht mehr funktioniert, nachdem das Training vorher scheinbar gut lief, finde ich absolut nicht ungewöhnlich. Das Hundehirn ist in der Pubertät eine Großbaustelle und dass vorherige Selbstverständlichkeiten entweder mit einem großen Fragezeichen, Angst oder Unsicherheit belegt sind, erlebt man bei pubertierenden Hunden ja auch an ganz anderer Stelle.


    Ich würde an mehreren Schrauben drehen:
    Wie schon von anderen erwähnt das Programm komplett neu überdenken. Versuchsweise würde ich über mehrere Wochen das Beschäftigungsprogramm inkl. Spaziergang auf zwei Stunden am Tag beschränken, darauf achten, nichts zu machen, was den Hund unnötig pusht (Stichwort Wasserstrahl fangen), auf eine ausgewogene Kombination aus körperlicher und geistiger Auslastung achten und beobachten, wie sich der veränderte Tagesablauf auf das Verhalten des Hundes auswirkt.


    Parallel dazu würde ich den Platz, an dem der Hund während des Alleinseins bleiben soll, neu verknüpfen. Kong und Kauartikel würde ich nur noch auf genau diesem Platz geben und überlegen, ein Signal zur konditionierten Entspannung aufzubauen, das an genau diesem Platz eingesetzt wird. Hintergedanke ist, dass der Hund lernt, am Ort des späteren Alleinseins ohne menschliche Hilfe zu entspannen (denn genau das soll er ja später).


    Ich würde ein Signal für Aktivität und eins für die Beendigung der Aktivität/ Ruhephase einführen. Letzteres würde ich im ersten Schritt zu Hause einsetzen und damit anfangen, dass der Hund schrittweise zu der Zeit, zu der er später alleine sein soll, für die Dauer, die er später alleine sein soll, mit Vorankündigung (=Ruhesignal+ Signal für das spätere Alleinsein) nicht mehr angesprochen wird. Diese Phase würde ich wiederum mit einem Signal beenden.


    Funktioniert das, würde ich den Hund im nächsten Schritt räumlich begrenzen. Pause Signal + Alleinsein Signal + Türgitter schließen, aber noch im Raum bleiben. Dabei kommt es nicht darauf an, dass das Gitter eine unüberwindbare Hürde ist, sondern dass der Hund die Begrenzung wahrnimmt. Wird das Alleinsein richtig aufgebaut und im Entspannungsbereich gearbeitet, geht der Hund nicht über die Hürde, sondern entspannt und schläft. Klappt auch das in der Form, dass der Hund über den gewünschten Zeitraum entspannt bleibt, würde ich auf das Schließen der Wohnungs- und dann der Haustür ausdehnen.


    Bei meinen Hunden, von denen einer Probleme mit dem Alleinsein hatte, nutze ich zusätzlich noch ein optisches und ein akustisches Signal in Form eines Tuchs, das ich über das Kindergitter lege, und eines eingeschalteten Radios. Bewährt hat sich bei ihm, zwischen Aktivität/ Ruhesignal und Verlassen des Hauses 15 min zu warten, bis er runtergefahren ist. Also z.B. zurück vom Spaziergang, Ruhesignal, Hund geht in seinen Korb, noch 15 min im Haus bleiben, während die Hunde im Korb dösen, Alleinseinsignal ("Bis gleich"), Radio einschalten, Tuch über das Kindergitter, raus.
    Klingt nach großem Zirkus, ist es im täglichen Ablauf aber nicht und inzwischen fallen meinen Hunden die Augen zu, sobald ich das Tuch über das Gitter lege und das Radio einschalte. Genau das, nämlich Berechenbarkeit und Entspannung, sollte das Ziel des Trainings sein.

  • Und das hoher Proteingehalt u.a. gaga machen kann, Juckreiz auslösen kann etc., ist bewiesen.

    Wo ist das bewiesen? Ich rede nicht davon, dass einzelne Hunde da empfindlich sind und es nicht vertragen, das gibt es immer. Sondern dass ein beachtlicher Anteil aller Hunde "gaga" wird duch mässig erhöhte Proteinmengen. Da müsste ja bei gebarften Hunden ein höherer "gaga"-Anteil sein....

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