Der Welpe ist da. Fragen und Ängste

  • Hallo ich bin neu hier und habe mich im Vorstellungsthread bereits einmal vorgestellt. Ich tue das hier einfach nochmal und wenn das Thema hier falsch ist oder ganz und gar nicht so genehm ist dann entschuldige ich mich im voraus.


    Ich bin seit Oktober Student, davor war ich Auszubildender und meine Freundin und ich haben uns lange Gedanken über einen Welpen gemacht. Ich hatte damals in meiner Familie einen spanischen Schäferhund/Münsterländer, da war ich aber noch sehr klein und dann einen deutschen Schäferhund, welchen ich zum großen Teil aufgezogen habe. Meine Freundin hatte in ihrer Familie einen Malteser, einen Pudel und einen Bernersennen.


    Nach reichlicher Überlegung ist die Entscheidung für den Hund gefallen und wir haben uns dann in einen Bolonka/Shih tzu mix verliebt. Letzten Mittwoch ist der kleine dann bei uns eingezogen. Ich habe Semesterferien und muss am 20.09. erst wieder los. So lange bin ich also zuhause. Er ist am 19.04 geboren und jetzt fast 11 Wochen alt.


    Mit dem durchschlafen haben wir anscheinend sehr viel Glück gehabt. Der kleine geht wenn wir schlafen gehen noch einmal raus und schläft dann bis 6 Uhr bis meine Freundin morgens aufsteht eigentlich durch.


    Ich hoff/denke so wie ich das gelesen habe sollte es bis zum 20.09 machbar sein, dass er dann ein wenig allein bleiben kann. Bisher lasse ich ihn natürlich nicht alleine. Ich mache ab und zu die Tür hinter mir zu und dann direkt wieder auf und gehe wieder in den Raum. So das er merkt er geht raus und kommt wieder. und das er das oft mit bekommt.
    Ab wann kann ich denn richtig "trainieren" ihn alleine zu lassen? Und mit dem Thread hier zum alleine lassen sollte das ja auch klappen oder? Das ist wirklich meine größte Angst. Ich habe riesen Angst, dass er das nicht lernt weil ich das nicht hinkriege, die Nachbarn sich beschweren und schlimmstenfalls das Ordnungsamt eine Entfernung des Tieres anordnet..


    Ich habe gelesen, das Welpen 20-22 Stunden am Tag schlafen sollten. Das habe ich damals beim Schäferhund auf jeden fall versaut und er war sehr hyperaktiv.
    Wenn ich jetzt durch die Wohnung laufe will er natürlich immer hinter her und er will spielen. Ich gebe seinem spielen bisher nicht nach sondern wenn er mich nicht anbettelt dann nehme ich mir Zeit um mit ihm zu spielen, so dass er nicht seinen Willen bekommt. Ich versuche auch ihn viel ruhen/schlafen zu legen bzw. zu lassen.
    Ist das okay so? Sollte ich da vielleicht was anders machen?


    Bisher üben wir aus und komm mit ihm und natürlich das stubenrein sein, was erstaunlicherweise echt gut klappt. Aber ich versuche auch nach jedem schlafen, spielen, essen oder so einmal mit ihm in den Garten zu gehen. Wann ist der richtige Zeitpunkt Sitz und ähnliches mit ihm zu üben? Ab wann empfiehlt es sich mit ihm in die Welpengruppe der Hundeschule zu gehen?


    Ich gehe circa alle 1-2h mit ihm in den Garten in erster Linie zum lösen und wir sind außerhalb des Gartens so 20-30 Minuten am Tag. Ist das zu viel? Habe etwas von 5 Minuten pro Monat gelesen. Zwischendurch spielen wir ein wenig oder verstecken leckerlies oder so und er darf sie dann suchen.


    Ich habe mich so sehr auf den Hund gefreut, aber jetzt wo er da ist habe ich einige Zweifel. Was Zweisamkeit etc bei uns zuhause angeht. Ich denke/hoffe das ist nur der sog. Welpenblues.


    Ich hoffe jemand kann mir den ein oder anderen Tipp geben oder mir vielleicht auch einfach nur meine Angst nehmen. Aller beste Grüße :smile: :smile: :smile:

  • Das würde mich jetzt interessieren: wieso darf man denn nur mit dem Welpen spielen, wenn dieser nicht dazu auffordert?

    Man darf schon, sollte es aber nicht allzu oft machen, weil sich beim Hund dann eine Erwartungshaltung einstellt. Wenn man immer drauf eingeht, wenn er einen auffordert, hat er ja damit Erfolg, versucht es dann auch regelmäßig und wird dann zickig, wenn man mal nicht drauf eingeht.

  • Hallo,


    ich kann deine Angst gut nachvollziehen.
    Wenn man einen fixen Termin hat, wo der Hund alleine bleiben muss, dann kommt man schon leicht unter Druck. Aber wer weiß, vielleicht ist dein Hund da auch ganz entspannt was Alleinebleiben angeht :smile:

    Ich hoff/denke so wie ich das gelesen habe sollte es bis zum 20.09 machbar sein, dass er dann ein wenig allein bleiben kann. Bisher lasse ich ihn natürlich nicht alleine. Ich mache ab und zu die Tür hinter mir zu und dann direkt wieder auf und gehe wieder in den Raum. So das er merkt er geht raus und kommt wieder. und das er das oft mit bekommt.
    Ab wann kann ich denn richtig "trainieren" ihn alleine zu lassen?

    Ich finde, deine Ansätze sind ganz gut. Wie reagiert dein Hund denn, wenn er dann plötzlich alleine in einem Raum ist?
    Läuft er dir denn sonst auch immer nach in der Wohnung? Also verfolgt er dich auf Schritt & Tritt?


    Ich würde jedenfalls so weiter machen, bis du den Raum alleine verlassen kannst ohne verfolgt zu werden. Dann kannst du langsam steigern indem du Mal aus der Haustür gehst. Zu große Sprünge von der Zeit her würde ich allerdings vermeiden.

  • Man darf schon, sollte es aber nicht allzu oft machen, weil sich beim Hund dann eine Erwartungshaltung einstellt. Wenn man immer drauf eingeht, wenn er einen auffordert, hat er ja damit Erfolg, versucht es dann auch regelmäßig und wird dann zickig, wenn man mal nicht drauf eingeht.

    Genau so hatte ich das bisher verstanden und deshalb so gemacht.


    Aber da ich mir bei solchen Sachen unsicher bin habe ich ja unter anderem deshalb hier geschrieben.

  • Also ich habe den Raum jetzt noch nicht lange verlassen, ich gehe halt nur raus mache die Tür zu bleibe stehen oder gehe zwei meter weg bleibe dort kurz stehen und bin nach höchstens 5 Sekunden wieder da.


    Also bisher läuft er größten Teils auf schritt und tritt hinterher. Manchmal interessiert es ihn nicht aber die meiste Zeit kommt er eigentlich nach.

  • Wenn man immer drauf eingeht, wenn er einen auffordert, hat er ja damit Erfolg, versucht es dann auch regelmäßig und wird dann zickig, wenn man mal nicht drauf eingeht.

    Das scheint ein Naturgesetz zu sein, das an uns vorbeigegangen ist.

  • @Barney2017
    Also, zum Allein bleiben kann ich dir leider nicht helfen, aber das mit dem Spielen ist schon nicht so falsch. Würde ich auf jede Spielaufforderung von meinem Hund eingehen, würde er mir bald sehr penetrant permanent auf dem Schoß hängen. Aber: Du musst nicht rigoros jede Aufforderung abblocken. Ab und zu darfst du schon darauf eingehen, es sollte sich nur im Rahmen halten.


    @Jessica83
    Es gibt natürlich auch Welpen, wo es kein Problem darstellt. Man muss halt ein wenig gucken, es ist ja nichts in Stein gemeißelt. Bei meinem wäre es auf jeden Fall zum Problem geworden, andere Hunde sind aber bekanntlich anders.

  • Ab wann kann ich denn richtig "trainieren" ihn alleine zu lassen? Und mit dem Thread hier zum alleine lassen sollte das ja auch klappen oder? Das ist wirklich meine größte Angst. Ich habe riesen Angst, dass er das nicht lernt weil ich das nicht hinkriege, die Nachbarn sich beschweren und schlimmstenfalls das Ordnungsamt eine Entfernung des Tieres anordnet..

    Die meisten Hunde lernen eine gewisse Zeit allein zu bleiben. Man liest in Foren zwar immer wieder dass der Hund die Einrichtung zerstört und stundenlang bellt aber das halte ich für die seltenen Ausnahmen.


    Ich würde einfach so weiter wie bisher das Alleinsein trainieren: Mal die Tür hinter dir zumachen, dann zum Briefkasten gehen oder bis an die nächste Straßenecke.


    Meine drei Hunde können problemlos bis zu 5 Stunden alleinbleiben und schlafen bzw. dösen während dieser Zeit.

    Ich habe gelesen, das Welpen 20-22 Stunden am Tag schlafen sollten. Das habe ich damals beim Schäferhund auf jeden fall versaut und er war sehr hyperaktiv.
    Wenn ich jetzt durch die Wohnung laufe will er natürlich immer hinter her und er will spielen. Ich gebe seinem spielen bisher nicht nach sondern wenn er mich nicht anbettelt dann nehme ich mir Zeit um mit ihm zu spielen, so dass er nicht seinen Willen bekommt. Ich versuche auch ihn viel ruhen/schlafen zu legen bzw. zu lassen.
    Ist das okay so? Sollte ich da vielleicht was anders machen?

    Ich würde da nach Bauchgefühl vorgehen. Wenn du gerade Zeit hast und mit deinem Hund spielen möchtest würde ich auf eine Spielaufforderung eingehen. Wenn du keine Zeit hast dann nicht.


    Ich würde aber nicht nie darauf eingehen wenn der Hund spielen möchte aber auch nicht immer egal ob es gerade passt.

    Ich gehe circa alle 1-2h mit ihm in den Garten in erster Linie zum lösen und wir sind außerhalb des Gartens so 20-30 Minuten am Tag. Ist das zu viel? Habe etwas von 5 Minuten pro Monat gelesen. Zwischendurch spielen wir ein wenig oder verstecken leckerlies oder so und er darf sie dann suchen.

    Die 5 Minuten Regel gilt für Gassigehen an der Leine. Wenn sich der Hund frei bewegen kann und seine Welt entdecken kannst du auch länger mit ihm draußen bleiben. Natürlich keine langen Wanderungen aber schnüffeln lassen und spielen ist okay.

    Wann ist der richtige Zeitpunkt Sitz und ähnliches mit ihm zu üben? Ab wann empfiehlt es sich mit ihm in die Welpengruppe der Hundeschule zu gehen?

    Ich war mit meinen beiden Welpen in der Welpengruppe als sie eine Woche bei mir waren, also 13 Wochen alt.


    Ich würde auf eine gut geführte Welpengruppe achten bei denen die Welpen nach Größe und Temperament getrennt werden können und ohne jegliches „da muss er durch“, „der ist ja dominant“, "das regeln die unter sich" Getue.


    "Sitz" habe ich geübt in dem ich meinen Hund das Handzeichen gezeigt habe und "sitz" gesagt wenn sie sich sowieso hingesetzt haben. Ein Hund setzt sich ja immer mal im Laufe des Tages hin.


    "Platz" lernen war dann etwas schwieriger.

  • Was das Alleinebleiben betrifft, würde ich raten, dass du wirklich versuchst, dir nicht so einen Kopf zu machen. Das ständige "Was, wenn es nicht klappt?", "Der arme Wurm muss alleinebleiben" etc. erschwert es nur, einem Hund das Alleinebleiben beizubringen. Der Hund merkt ja auch, ob du entspannt oder sehr angespannt bist, wenn du mal in ein anderes Zimmer gehst und die Tür hinter dir schließst, oder wenn du dann eben mal die Wohnung verlässt, um zu üben. Die meisten Hunde erlernen das Alleinebleiben relativ problemlos, wenn man immer wieder übt und von Anang an möglichst darauf achtet, dass der Hund einem nicht 24/7 wie eine Klette am Bein klebt.


    Ich würde mit einem Welpen durchaus auch mal spielen, wenn er gerade Lust dazu hat.


    Bis zur Welpengruppe würde ich dem Hund zumindest eine Woche geben (vllt. auch zwei), sich bei euch einzugewöhnen. Wichtig finde ich vor allem, dass die Welpengruppe gut geführt ist. Dazu hat Jackyfan ja schon was geschrieben.


    Wann du anfangen möchtest, "Sitz" zu üben, bleibt dir überlassen. Übertreibe es nur nicht mit dem Üben, denn Welpen haben sowieso schon sehr viel zu verarbeiten. Und Stubenreinheit, alleinebleiben können und Co. sind am Anfang auch wichtiger als Kommandos wie Sitz und Platz, die der Hund jederzeit lernen kann, auch nach ein paar Monaten noch. Aber klar spricht nix gegen etwas spielerisches Üben.

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