Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ich finde bei dem Thema auch spannend welche Mode sich hält und welche Rassen doch schnell wieder seltener werden.
    "Ein Hund namens Beethoven" und "Scott and Hutch" haben jedenfalls nicht zu einer anhaltenden Beliebtheit von Bernhardiner und Bordeauxdogge gesorgt.
    Ähnliches gilt für den Akita. So richtig weit verbreitet ist er trotz Hachiko nicht.


    Auch bei den Weimaranern kenne ich inzwischen mehrere Beispiele für spontan und wegen der Optik angeschafter Hunde, mit denen die Besitzer sehr unglücklich wurden und wo der Hund schon in den ersten Lebensjahren wieder abgegeben wurde.


    Anders sieht das bei Labrador und Golden Retriever aus. Auch der Jack Russel hält sich schon sehr lange...


    @Dogs-with-Soul
    Ich empfinde übrigens den Berner Sennenhund schon als sehr populär. Aber das hängt wohl auch an der ländlichen Region. Hier gibt es davon recht viele.

  • Ich seh mittlerweile auch öfter Border Terrier.
    Auf dem Hundeplatz im Agi haben wir zwei Stück. Sollen wohl mittlerweile ein Geheimtipp in Agi-Kreisen sein. Keine Ahnung ob das stimmt :???:

  • Echt? Was heißt denn Massen?
    @Rotbunte ja stimmt Löwenzahn^^ aber dadurch ist er nicht in Mode gekommen.

    Mir fallen ständig welche in unserer Siedlung auf, wenn wir unterwegs sind.


    Wir haben hier allerdings auch mindestens eine Züchterin vor Ort. Irgendwie haben sie den JRT-Wahn abgelöst.


    Ps: wenn ich aus dem Schlafzimmerfenster schaue sehe ich tgl schon 5 :D aber keiner hat so eine tolle Färbung wie deiner.

  • Zum Zeitpunkt des Filmes "Beethoven" war die Bernhardinerzucht in D bereits im Argen.
    Die ehemals großen Hunden wurden auf riesengroß und 25 kg schwerer gezüchtet, sabberten, hatten HD und eine geringe Lebenserwartung.
    Triefaugen habe ich noch vergessen.
    Für die Bergrettung waren sie nicht mehr einsetzbar und zum Familienhund haben sie es bis heute nicht in größerer Zahl geschafft.
    Dabei sind es wunderbare Hunde.


    Bei den Yorkies war es Zeitgeist sie möglichst blöd zu frisieren, sie zu tragen und eigentlich waren es keine Hunde mehr sondern Accessoires.
    Die Afghanen waren das seinerzeit auch. Die Fellpflege und die Ausstellung der Hunde waren oft Motor für die Haltung.
    Oftmals wurden sie nicht arggerecht behandelt, verkümmerten in Wohnungen und liefen im Zuckeltempo an der Leine zum passenden Outfit des Halters.


    LG, Friederike

  • Als ich vor inzwischen 11 Jahren nach Berlin zog, hatte ich dort einen Bekannten, der Tiermedizin studierte. Er hatte damals aus einem Auslandspraktikum in Frankreich eine französische Bulldogge mitgebracht, die ihre Besitzerin wegen eines Herzfehlers einschläfern lassen wollten (unter Medikamenten lebte sie noch viele Jahre bei dem Freund). Damals gab es noch nicht die Bully-Schwemme, wenn wir mit dem Hund unterwegs waren wurden wir ständig angesprochen auf den süßen "Mops" oder generell nach der Rasse gefragt. Kann mir wirklich vorstellen, dass danach der ein oder andere sich selbst einen Frenchie angeschafft hat. Als ich 5 Jahre später aus Berlin weg zog, waren die schon verbreiteter und inzwischen ja überall totaler Modehund.

  • vielleicht spielt auch der Preis der "Modehunde" eine Rolle, sobald diese den Status erreicht haben, kann man ihn ja "an jeder Ecke" für kleines Geld haben


    es reicht dann ja schon, ungefähr so auszusehen und Vermehrern ist somit Tür&Tor geöffnet. Abnehmer gibts zur genüge ...und die, die übrig bleiben, werden dann eben "gerettet" :pfeif:

  • Puhh ziemlich viel Stoff aber interessant.


    Is vielleicht subjektives Empfinden aber es ist mir vor ein paar Jahren das erste mal aufgefallen und in letzter Zeit wird es immer mehr und mehr. Das ehemalige Chi Tussis, ich sage das ganz bewusst so da ich auch ne menge ordentlicher Chi Halter und Halterinennen kenne, plötzlich mit Amstaff und American Pitbull rumlatschen.
    Fast schon so als wenn sie damit versuchen würden irgendwas zu kompensieren oder sagen zu wollen ''Ha jetzt lacht ihr nicht mehr''.

  • Dieses Phänomen soll es auch in Verbindung mit Dobermännern geben...


    Apropos Dobermann: Ich kann mir vorstellen, dass viele damals heimlich oder unheimlich von Dobermännern geträumt haben, sich allerdings aus Vernunftgründen dagegen entschieden haben:
    Magnum
    L. G.

  • Bei uns siehst Du Massen von Border Terrier. :smile:

    Waaaas?! :shocked:
    Ich hab hier bei uns in der Stadt erst zweimal einen anderen Border gesehen.


    Dass der Border Terrier kein Modehund geworden ist, liegt meiner Meinung daran, dass er nie als Rassehund erkannt wird und aussieht wie ein niedlicher Mischling.
    Enna wohnt nun erst knapp 5 Monate bei mir, aber die paar Male, die sie tatsächlich als Border Terrier erkannt wurde, kann ich an einer Hand abzählen. Meistens wird angenommen, dass sie ein Welpe oder Junghund ist oder eben ein lustiger Mischling. Selbst von Leuten, die sich selbst als Hundekenner ausgeben :???:


    Mir soll es recht sein. Es hat noch keiner Rasse gut getan in Mode zu kommen.

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