Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Zum Bobtail fällt mit der Film "Zotti das Urvieh" ein. Hab den ziemlich oft gesehen in der Kindheit, daher kannte ich jedenfalls Bobtails.

  • Mir ist aufgefallen, als die Cesar-Werbung aufkam, sah man plötzlich viele Westies, als Kommissar Rex lief, sah man plötzlich viele Schäferhunde.

  • Ich habe leider gerade keine Zeit, mir diesen interessanten Thread richtig durchzulesen, aber das werde ich nachholen.


    Jetzt möchte ich nur den Gedanken einwerfen, daß Werbung fast nie neue Trends setzt, sondern sehr genau die vorhandenen Trends abbildet und damit wiederum verstärkt. Die Cesar-Werbung setzte erst ein, als Westies schon beliebt waren.
    Während Filme, Fernsehserien und andere soziele Ereignisse (wie Hunde von Promis) eher Trends setzten können.


    Es lassen sich aber nicht alle Modehunde so erklären. Andere Rassen, wie Jack Russel oder Australian Shepherd waren zuerst Szene-Hunde (Englisch- oder Westernreiten) und verbreiteten sich von da aus.


    Ich frage mich aber, wie es zur Afghanenwelle in den Achzigern kam, hat jemand dazu eine Idee?



    Dagmar & Cara

  • "Haben alle, muss ich auch haben, sonst bin ich außen vor"


    Manchmal funktioniert es auch genau anders rum:
    "Ich will etwas, was sonst keiner hat!"


    Und das gefällt dann wiederum anderen Leuten so gut, dass die das auch wollen. Und dann dauert es gar nicht lange, bis aus etwas Seltenem ein Modeartikel wird.

  • Ich kann jetzt nur vom JRT berichten, denn Emmy ist ja auch so ein Modeopfer.
    Jrt's sind praktisch. Sie sind klein und intelligent. Mehr wollen die Leute nicht wissen. Ich denke dass ist sein Schicksal, weswegen er Modehund wurde.
    Ob es durch die Medien entstand kann ich nicht mal sagen.
    Dass das aber Jagdhunde sind, sie extreme Wildsäue und trotzdem wahnsinnig sensibel, und sie sich auch zu wehren wissen, das wurde geflissentlich überlesen / überhört.
    Und dann sind die Probleme für das Tier vorprogrammiert. Ergo werden sie zu Wanderpokalen.


    Und da wir heutzutage in einer schnelllebigen Welt leben und ich mich frage inwieweit sich die Leute eines Wertes bewusst sind, wundert es mich nicht, dass sie weiter wandern. Hund nervt, hole ich also den nächsten. Der Markt ist ja vorhanden.


    Die Tragik der Hunde im Allgemeinen.

  • Da bin ich froh, dass ich bisher irgendwie keine Modehunde hatte. Der Border Terrier ist immer noch recht selten anzutreffen auch trotz der "Bierwerbung" damals. Und Berner Sennen sowie Cavaliers wüsste ich jetzt auch nicht, dass die mal in Mode waren.


    Aber ja: Werbung, Fernsehsendungen oder Filme werden wohl ein Boom auslösen oder man erinnere sich an "Barack Obama" und sein Waterhound (war doch einer oder?, auf einmal haben sich viele Amis einen zugelegt, egal ob er passt oder nicht.

  • Border Collie und Australien Shepherd glänzten in diversen Futter-Werbungen und wurden dadurch populär, war etwa "Wetten Dass" schuld am Ruhm des Border Collies?:

    Ich denke, hier war vor allem, "Ein Schweinchen namens Babe" ausschlaggebend.
    Damit kam erst der BC in die Wohnzimmer und als Folge dann der (optisch sehr ähnliche, aber größere, weniger "devote") Aussie.


    Viele ACD - Halter wurden erstmals durch Mad Max auf den ACD aufmerksam (Ich habe die Reihe nie gesehen :D ) zum Glück reichte es nicht, diese wundervolle Rasse zum Modeobjekt werden zu lassen. Dazu ist sein Ruf dann doch etwas zu speziell :D


    Eine weitere Modewelle sind die (Auslands-)Tierschutzhunde.


    Ich denke, dass da die sozialen Medien eine sehr große Rolle spielen.

  • Einige der bisher tollen Beiträge würde ich gerne mehrfach "liken". :applaus:

    Ist natürlich jetzt alles etwas überspitzt dargestellt

    Nö - gar nicht! :D :bindafür:

    weil er hübsch in eine noch hübschere Tasche passt (und weil eine gewisse P.H. auch einen "trägt")?

    "Promis" sind natürlich (teilweise sehr fragwürdige) Vorbilder.
    Wie @Dogs-with-Soul fiel mir auch sogleich der Portugiesische Wasserhund ein, der vorher nahezu unbekannt war und nun als "Obama-Hund" eine gewisse Bekanntheit erreicht hat.

    Heute haben wir die Möglichkeit, uns mit einem 'Ridgeback' ein Stück (zivilisiertes, salonfähiges) Afrika oder mit einem Husky die Wildnis der arktischen Regionen ins Wohnzimmer zu holen und unseren Abenteuergeist auszudrücken.

    Der Basenji ist auch im Kommen... (und die Basenji in Not-Seite ist bereits gut gefüllt). :roll:
    In den 80ern/Ende der70er(?) gab es mal eine "Sir Irisch Moos"-Werbung, die das Klischee vom einsamen, natürlich gut aussehenden Mann in Blockhütte incl. des obligatorischen Huskys
    perfekt erfüllte. Das "Sir" ist inzwischen aus dem Markennamen verschwunden. ;)

    Zum Bobtail fällt mit der Film "Zotti das Urvieh" ein.

    Muss gleich mal bei yuutuub schauen, ob es da noch etwas zu gibt - kenne ich gar nicht.

    Ich frage mich aber, wie es zur Afghanenwelle in den Achzigern kam, hat jemand dazu eine Idee?

    Das würde mich auch mal interessieren.

    Berner Sennen

    Der Nachfolger von Peter Lustig hat einen, Keks heißt er, glaube ich.
    Auch das Benennen von Hunden nach Lebensmitteln ist ein schon etwas länger existierender Trend (Keks, Krümel, Muffin, Schoko...).


    Bin schon ganz gespannt, wie es hier weitergeht...
    Mache mir gerade Gedanken über Bernhardiner (zum Glück waren sie zu groß als Modehund nach den "Beethoven"-Filmen (habe ich nie gesehen), man sah aber kurzfristig mehr.
    Kommen als nächstes die Corgis?


    L. G.

  • Da bin ich froh, dass ich bisher irgendwie keine Modehunde hatte. Der Border Terrier ist immer noch recht selten anzutreffen auch trotz der "Bierwerbung" damals. Und Berner Sennen sowie Cavaliers wüsste ich jetzt auch nicht, dass die mal in Mode waren.


    Aber ja: Werbung, Fernsehsendungen oder Filme werden wohl ein Boom auslösen oder man erinnere sich an "Barack Obama" und sein Waterhound (war doch einer oder?, auf einmal haben sich viele Amis einen zugelegt, egal ob er passt oder nicht.

    Bei uns siehst Du Massen von Border Terrier. :smile:

  • Und heute hat man die Internettrends. Seiten wie 9Gag usw. beeinflussen die jungen, medialverseuchten Leute.


    Der Shiba Inu war der Meme-Hund. Plötzlich wollte jeder einen Shiba.
    Momentan sind es die Pembroke Corgis, die mit lustigen Filmchen und Bildern aus den USA und asiatischen Raum (da war wohl Cowboy Bebob mit schuld) zu uns rüberschwabben.


    Verfolgt man zb. auf FB die Seiten die mit lustigen Tierbildern/Filme ihre likes holen sind die Rassen im großen und Ganzen Golden/Labrador, Huskys, Shibas und Corgis. Oder auch Bulldogs.


    Mir wurde von Bekannten erzählt, dass die Französische Bulldogge in der Hipster-Szene neu aufkam. Der Hipster, der ja das Extravagante sucht um sich abzuheben fand das wohl in der Optik des Franzosen.
    Der Mops war ebenso ein Hund für den Individualisten, den Freigeist.
    So kamen die Hunde auch auf Taschen, auf T-Shirts, Socken usw. und von da in die Familie.
    Der Franzose war übrigens auch im Tattoo-Bereich, Gansterbraut, Rock a Billy usw. beliebt. Uriges Aussehen, nicht mainstreem, man wollte sich abheben.


    Mittlerweile scheint da der Dackel den nun Mainstreem gewordenen Franzosen abzulösen. Da platte Schnauze nun leider nicht geht braucht man was anderes Extravagantes.

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