Angst oder Aggression? Kontakt mit anderen Hund fast unmöglich

  • Hmmm. Kontakte kann man ja auch herstellen. Bei uns gibt es z.B. einen kleinen See, da treffen sich an heißen Tagen irgendwie alle Hunde der Gegend am Abend. Ungezwungen und nicht verabredet. Alle laufen frei und auch Kläffer beruhigen sich in der Meute sehr schnell. Ein guter Ort, um Kontakte zu treffen.


    Du solltest Ausschau nach sehr souveränen Tieren halten, idealerweise kombiniert mit etwas jungem verspieltem.


    Vorausgehen mit unsicherem Hund? Schlechte Idee. Ich mag auch keine Bösewichte im Rücken.
    Ansonsten: Hindetrainer einschalten, villeicht auch Kontakte knüpfen - vielleicht hat der Trainer ein souveränes Tier zum üben?

  • Zunächst mal empfehle ich euch das Buch "Leinenrambo" von Sabine Winkler. Ein sehr tolles Buch mit vielen guten Trainingstipps, die verständlich beschrieben sind.


    Dann würde ich an eurer Stelle einen kompetenten, positiv arbeitenden Trainer hinzuziehen, der euch hilft, einen sinnvollen Trainingsplan zu erstellen und mit dem ihr auch gemeinsam im Rahmen eines kontrollierten Begegnungstrainings üben könnt. Irgendwie erscheint mir das in eurem FAll sinnvoller, als alleine an diesem Problemverhalten "herumzudoktorn".


    Übrigens ist das bereits erwähnte großräumige Abstand-Halten bzw. Bogen-Laufen um andere Hunde eine ganz wichtige Komponente. Wenn ihr immer wieder zu nah an anderen Hunden vorbeiläuft, obwohl eure Hunde noch nicht so weit sind, werdet ihr das Pöbeln nur sehr schwer in den Griff bekommen. Ihr müsst unbedingt darauf achten, immer so viel Distanz zu anderen Hunden einzuhalten, dass eure Hunde noch ruhig bleiben können.Denn dieses Verhalten kann man bestätigen und darauf aufbauen.

  • Mit einzeln trainieren meinte ich, wirklich mit dem jeweiligen Hund alleine rausgehen und trainieren. Ein Training mit beiden zusammen wird nicht funktionieren. Das hast du ja auch selbst schon bemerkt.


    Such dir einen Hundetrainer, der dir vor Ort Ratschläge geben kann.

  • Ich würde dazu raten, so oft wie möglich mit bereits bekannten Hundefreunden, eventuell in einem bekannten Rudel,

    Netter Gedanke, das funktioniert wenn überhaupt am ehesten in einem konstanten Rudel. Bei diesen "Social-Walks" wechseln die Hunde und man sieht sich vllt. für max. 2 Stunden drei mal die Woche. Zudem müssen die Hunde alle sehr souverän und verträglich sein, damit durch eine blöde Situation nicht noch mehr negative Erlebnisse entstehen. Dieses unkontrollierte Rudellaufen ist kein Allheilmittel, auch wenn es gern so gesehen wird.


    Einem Hund, der allergisch auf Artgenossen reagiert, würde ich diesen Stress nicht zusätzlich zumuten.



    dann würde ich das einzeln machen

    Ja, genau das würde ich auch tun. Und gezielt trainieren, erst mit dem einen, dann mit dem anderen und zwar dort, wo viel Ausweichfläche und auch Hunde sind, zB. Parks etc. Dafür würde ich mit Brustgeschirr trainieren und den Abstand so weit wählen, wie ich noch die Aufmerksamkeit des Hundes habe und jeden Blickkontakt belohnen. Wenn das verlässlich sitzt, kann man den Abstand langsam verringern. Wenn man konstant dran bleibt, kann sich dieses Verhalten schon wieder regulieren, dauert aber unter Umständen ein paar Monate. Der Vorteil ist, mal ganz unabhängig davon, dass sich das Verhalten des Hundes ändert, dass ihr wirklich was für eure Bindung tut. Wenn deine Hunde merken, dass sie sich auf dich verlassen können und du ihnen damit Sicherheit gibst, wird das für euren Alltag auf jeden Fall eine Bereicherung und auch in anderen Situationene hilfreich sein.

  • Ich würde dazu raten, so oft wie möglich mit bereits bekannten Hundefreunden, eventuell in einem bekannten Rudel, zu laufen.


    Das Rudel vermittelt Schutz durch andere Hunde und so können deine zwei sich inmitten anderer Hunde wieder entspannen.


    Beim thema leckerlies während der Hundebegegnungen: nur hungrig spazierengehen, das ultimative Leckerli (gebratene Hühchenstücke etc.) bereithalten. Füttern, sobald Hunde in Sicht kommen. Auf Abstand gehen, bogenförmig,und, wichtig: dem Hund rechtzeitig vermitteln, dass du die hunde zuerst gesehen und die Lage im griff hast. Meinem alten Hund habe ich das wirklich erzählt "da kommt chico, ich habe ihn gesehen. Dem gehen wir heute aus dem weg, ich passe auf dich auf - verstanden hat er das natürlich nicht, aber der Ton kam wohl an, er wurde ruhiger und hat sich auf mich verlassen.

    ich will dir nicht deine Freude nehmen, auch ist es schwer aus der Entfernung zu sagen ABER für mich liest sich das nicht nach Freude und Spaß sondern nach Unsicherheit und Stress.


    Gebückte Haltung und schleichen ist aus dem jagen und wird oft von Hunden gemacht die unsicher sind wie sie auf den Anderen zugehen soll und eigentlich ist es sehr unhöflich.


    Das was ihr als Freude und spiel sieht könnte Stressabbau und Kompensieren sein.

  • Kenn ich. Ich hab mit meiner Hündin vor Jahren das absolut gleiche durchgemacht.
    Eure Hunde haben einfach Angst, dass sie wieder angegriffen werden und haben deshalb den Weg "Angriff ist die beste Verteidigung" gewählt. Angstaggressiv nennt sich das.
    So mal als Ferndiagnose (stimmen muss es natürlich nicht, liest sich aber halt so).



    Was meiner Hündin bzw. uns geholfen hat?
    Eine gute Trainerin, die mir gezeigt hat, wie ich mit diesen Situationen umgehen soll und wie ich Finya helfen kann ihre Angst zu verlieren.
    Dazu haben wir regelmäßig mit ihren eigenen Hunden trainiert, die souverän und sicher im Umgang mit extrem unsicheren Hunden sind und jedes noch so kleine Signal ernst nehmen und passend reagieren.
    Solche Hunde sind Gold wert! Niemals würde ich da die ersten Versuche mit irgendwelchen Dorfbekanntschaften machen. Der Hund soll ja wieder Vertrauen fassen und nicht im blödesten Fall am Ende mobben oder gemobbt werden. Sowas sieht man als Unerfahrener anfangs gar nicht.


    Ich würde euch raten, euch hier einen Trainer zu suchen:
    Trainer - Umkreissuche


    Ich empfehle unsere ja sehr gerne weiter, aber ich bin aus Wien, also hilft das wohl nichts^^


  • ich will dir nicht deine Freude nehmen, auch ist es schwer aus der Entfernung zu sagen ABER für mich liest sich das nicht nach Freude und Spaß sondern nach Unsicherheit und Stress.
    Gebückte Haltung und schleichen ist aus dem jagen und wird oft von Hunden gemacht die unsicher sind wie sie auf den Anderen zugehen soll und eigentlich ist es sehr unhöflich.


    Das was ihr als Freude und spiel sieht könnte Stressabbau und Kompensieren sein.

    warum auch immer hatte ich das falsche zitiert-Sorry Kattarina- wollte den Bericht von Sina und konnte es nicht ändern ... :fear:

  • Das mit der Umkreissuche war wohl nix. In Sachsen gibt es genau 1 Trainerpaar und das ist 118km von uns entfernt :ka:

  • Das ist jetzt zwar keine unüberwindbare Strecke, aber für sehr regelmäßig vielleicht zu weit. Dann würde ich hier mal im passenden Unterforum nachfragen, ob jemand einen guten Trainer empfehlen kann.
    Oder eventuell auch den 118km entfernten kontaktieren und fragen, ob der einen passenden Kollegen in eurer Umgebung kennt.



    Ich weiß nicht, wie viel Erfahrung ihr mit Hundeschule und Trainern habt, aber wenn man nicht weiß, worauf man schauen muss, landet man bei einem Problem wie eurem, sehr schnell bei Trainern, die einem einreden wollen, dass man den Hund nur hart genug maßregeln oder deckeln muss und dann läuft das schon. Das wäre in eurem Fall fatal!

  • Genau das hat uns auch geholfen. Der Trainer hilft nicht nur dem Hund sondern auch einem selbst. Unsicheres rumprobieren klappt leider nicht, erst mit Traineranweisungen konnte ich selbst sicher agieren.


    Dazu kamen die zwei Hunde der Trainerin, die ihr vormachen, wie der Hase läuft. Erst hat sie den einen kennengelernt, dann beim nächsten Termin den anderen. Nun holt sie ihre anderen Kunden heran, damit diese mit ihren Hunden ebenfalls mitkommen. So hat mein Leinenrambo vier neue Freunde gefunden. Heute waren wir im Fünfer-Rudel unterwegs. Sunny hat schon drei Hunde ohne die Hilfe der Trainerin kennengelernt, da sie diese nicht mehr angebellt hat. So weitet sich das immer mehr aus.


    Irgendwelche Hunde wären mir zu gefährlich gewesen, da hätte ich hier in Berlin genug Auswahl gehabt. Aber ich wollte Hunde, die gute Vorbilder sind. Sie super sozialisiert wurden und ihr nicht noch mehr Flausen in den Kopf setzen.


    Wir sind nun 4 Monate im Training mit Trainer und 2 Monate im Training durch Selbstversuche (mit guten Ansätzen, also kein totales Chaos). Es ist sehr viel besser, aber noch lange nicht behoben. Ihr braucht da wirklich viel Geduld. Und getrenntes Training wäre sinnvoll. Meine Hündin zieht sofort mit, wenn ein Hundefreund losbellt. Darum braucht sie sinnvolle Hundebegleitung.

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