Probleme mit unserem 6 Monate alten Rüden

  • Hallo :winken: ,


    ich bin neu hier und lege auch mal direkt los, ich fürchte es wird etwas länger.
    Vor knapp 3 Monaten haben wir einen Bernersennen Mix bei uns aufgenommen, er war also 3 Monate alt. Er kommt aus einem Tierschutzverein und hat in einer Tötunsstation in Spanien gesessen.
    Das es nicht leicht wird war uns von Anfang an klar. Wir dachten uns das alles passt: großes Haus, großer Garten und vor allem sind die Kids aus dem gröbsten raus.
    Jack war wirklich süß und total offen, er fühlte sich von Anfang an sichtlich wohl. Die einfachen Kommandos wie sitz, platz und komm hab auch schnell funktioniert. Auf seinen Namen hat er auch ohne Probleme gehört. Wir dachten uns: Das läuft ja super :gut: .
    Tja, falsch gedacht denn es kommt wirklich NICHTS mehr dazu, er macht was er will.


    - Gassi gehen ist kaum möglich, er zieht mich quasi hinter sich her.
    Ich habe schon so viel ausprobiert...


    - Er bleibt nicht eine Minute alleine, er klebt an mir, er kommt wirklich überall mit hin. Ich kann nichts mehr in Ruhe machen.
    Er springt quasi in die Spülmaschine wenn ich diese ausräumen möchte. Tür zu geht nicht, er randaliert wie irre. Anleinen geht nicht, er beißt alles durch.
    Nicht mal aufs Klo kann ich in Ruhe.


    - Jack springt bevorzugt mich und die Kinder an, bei meinem Mann macht er es nicht.


    - Er kläfft bei jedem Geräusch wie ein irrer. Draußen geht eine Autotür zu oder die Post wird in Kasten geschmissen.
    Leider ist das auch nachts so, ich kann kein Fenster auflassen.


    - Wir können das Haus nicht ohne ihn verlassen, 3 mal haben wir ihn für 20 Minuten alleine gelassen, Er hat die komplette Wohnzimmertür verkratzt und Teile raus gebissen,
    Tapete war runtergerissen, meine Rollos ebenfalls.


    - Auf dem Feld von der Leine lassen kann man vergessen, er springt jeden an.


    - Er legt sich nur hin wenn ich mich auf die Couch packe oder abends ins Bett gehe. Ansonsten hat er keine Ruhe obwohl er stellenweise richtig müde ist.


    So, ich glaube das war erstmal das wichtigste.


    Ich bin einfach mit seinem Benehmen etwas überfordert, weil es so viel auf einmal ist.
    Wir zeigen ihm schon, dass uns z.B. das Gekläffe nicht gefällt. Ich zeige ihm das sogar sehr deutlich.
    Entweder interessiert es ihn nicht oder er macht es halt immer wieder. Er schnappt auch schon oft nach mir.
    Wochenlang habe ich Leute bei uns klingeln lassen, ohne das ich reagiere, damit er vielleicht endlich aufhört. Pustekuchen...


    Welpenschule machen wir, bringt aber herzlich wenig.


    Trotz allem mögen wir ihn sehr gerne aber so langsam sind die Nerven etwas am Ende.
    Die Kinder stecken schon reichlich zurück, zusammen spielen klappt nicht. Er ist einfach viel zu grob oder zerstört alles.


    Sorry für den langen Text und ich hoffe es ist alles verständlich. Hatte so viel im Kopf :dead:


    LG

  • Puh... das ist eine ganze Menge.


    Basics zu erst:
    Was bekommt der Hund zu fressen? Wie oft, wie viel, wo, welches Futter)
    Wie schaut der Hundealltag aus?

  • Er ist jetzt ein Junghund und der ist euch zu wild,bei dieser Größe,ist es natürlich noch einmal "schlimmer".


    Ich sehe in seinem Verhalten keinen Fehler,er ist ein gesunder,wilder Junghund,der seine Grenzen verständlicherweise noch nicht kennt,seine Kraft nicht einschätzen kann und seinen eigenen Kopf hat.


    Das alleine bleiben müsst ihr in winzig kleinen Schritten üben,wenn ihr ihn einfach alleine lasst,,ist er in der Situation verunsichert und zerstört in seinem Stress,den er nicht entkommen kann Dinge.


    Das ohne leine laufen lassen braucht auch seine Zeit,für die Welpenschule ist er zu alt.


    Ich würde mir an eurer Stelle von einem guten Trainer,der gewaltfrei arbeitet vor Ort helfen lassen,das klingt für mich nach dem normalen "Junghundewahnsinn".

  • Wart ihr denn mal bei einem Hundetrainer, der sich das Verhalten angeschaut hat? Wie verläuft die Welpenspielstunde? Wie ist er da und was hast du für Tipps bekommen?


    Ich glaube ich würde mir einen Kennel anschaffen. Dann erst mal positiv trainieren, dass er dort rein geht. Mit Futter und positiver Bestärkung. Ziel soll sein, dass ihr ihn später dort reinpacken könnt, wenn er "aufdreht" und ihn auch mal 10 Minuten im Kennel alleine lasst. Am besten sein Bettchen dort rein legen und ihm alles bequem machen, sodass er gerne hinein geht.
    So kann er zumindest nicht die ganze Bude zerstören, wenn ihr mal 5 Minuten raus müsst.


    Aber ganz wichtig: Wirklich vorher positiv damit trainieren und ihn daran gewöhnen und nicht länger als ein paar Minuten anfangs dort rein packen. Später kann man das auf maximal 1-2 Stunden ausdehnen - aber auf gar keinen Fall länger!


  • Wir zeigen ihm schon, dass uns z.B. das Gekläffe nicht gefällt. Ich zeige ihm das sogar sehr deutlich.
    Entweder interessiert es ihn nicht oder er macht es halt immer wieder. Er schnappt auch schon oft nach mir.

    Wie zeigt ihr ihm das?
    Und was machst du wenn er schnappt?
    Beschreib mal ein bisschen die Situation in denen es so eskaliert.

  • Puh... das ist eine ganze Menge.


    Basics zu erst:
    Was bekommt der Hund zu fressen? Wie oft, wie viel, wo, welches Futter)
    Wie schaut der Hundealltag aus?

    Ja das hätte ich vielleicht erwähnen sollen, sorry.


    Er wird gebarft. Das hatten wir eigentlich nicht geplant aber von allem anderen hat er Durchfall wie blöde gehabt.
    3 mal am Tag insgesamt 750 Gramm. Wurden vorher beraten von einem Ernährungsexperten für Hunde.
    Er hat seinen Platz im Esszimmer in einer Ecke und futtert immer bevor wir selber essen. Er bettelt nicht am Tisch.


    Morgens aufstehen, raus in Garten, futtern. Wenn die Kids weg sind eine Runde laufen und ein bißchen im Garten flitzen.
    Dann muss ich mal was im Haushalt machen wo er schlafen könnte oder was auch immer. Wie gesagt ist das ja nicht möglich.
    Mittags futtern, raus in Garten und er beschäftigt sich.
    Nachmittags/Abends große Runde laufen, Ausflüge machen usw. Je nachdem was so anliegt.
    Samstags Welpenschule, Sonntags Hundewiese.

  • Hui, puhhhhhhhh... das sind ganz viele Baustellen!!!


    Dass du da genervt bist ist durchaus nachvollziehbar.


    Liebevolle Konsequenz - ist eigentlich immer so mein Ding...


    ABER: was macht ihr in der Hundeschule? Ich glaube, in der Welpen-Abteilung ist der Hund nicht mehr richtig...


    Wer von euch geht mit ihm in die Hundeschule? Ist der Hund bei deinem Mann eher bereit zu gehorchen als bei dir? Das ist gar nicht so selten... Kann es sein, dass der Hund bei dir seinen Willen öfters mal hat durchsetzen können und deshalb zwischen euch beiden eher Kumpeligkeit als Hund-Mensch-Beziehung groß geschrieben wird?


    Wie alt sind eure Kinder? Ich bin kein ängstlicher Mensch - empfehle aber immer wieder gerne: bitte ggf. die Kinder schützen...
    Oder: entsprechendes Alter und auch den Willen dazu vorausgesetzt: ab etwa 14 Jahren kann es durchaus positive wirkung für den Hund haben, mit einem Jugendlichen zu lernen (Hundeschule)


    Weißt du, es ist schwierig auf Distanz etwas zu raten was dann auch möglich leicht umzusetzen ist und schnelle Erfolge zeigt.


    Du wirst noch viele Antworten bekommen...


    Zunächst rate ich dir: behalte die Nerven!!!

  • Die Hundetrainerin möchte uns nicht in der Junghundgruppe haben. Das macht sie grundsätzlich erst mit 12 Monaten.
    Finde ich auch merkwürdig. Ich habe kaum Auswahl weil wir sehr ländlich wohnen.
    Ich finde das nicht schlimm das er wild ist. Ich habe einfach nur Angst voll zu versagen und alles falsch zu machen.
    LG

  • Ich hab unseren weißen Schäfer mit 5 Monaten zu uns geholt und dann hatten wir erst einmal Ausnahmezustand.
    Es wird jetzt, nach fast 7 Monaten langsam besser.
    Ich denke das ist auch einfach ein schwieriges Alter.


    Den Rat mit der Box die positiv belegt wird (Kauknochen ggf. damit er auch mal 30 Mins damit beschäftigt ist während du in nem anderen Raum die Wäsche machst) finde ich sehr gut.
    Wild sein und nicht horchen ist eine Sache, aber das Haus auseinander nehmen und die Einrichtung zerstören eine ganz andere. Da würde bei mir auch ein klarer Riegel vor geschoben werden.

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