Qualzuchten II

  • Irgendwie geht es immer auf pro und contra Rassezucht raus, dabei ist das doch nicht die Frage - warum denn so defensiv?
    Ich glaube nicht, dass hier jemand jegliche kontrollierte Zucht ablehnt, aber die offensichtlich vorhandenen Probleme kann man doch nicht so rundheraus leugnen, oder? sicher ist es nicht überall gleich schlimm, aber dass Reinzucht grundsätzlich zu genetischer Verarmung führt und das einfach aus biologischer Sicht ein Problem ist, das kann man doch nicht von der Hand weisen. Das ist doch keine Meinung, das wissen wir heute - anders als vor 100 Jahren - einfach.
    Und dass es bei sehr vielen Rassen Probleme gibt, ist doch auch offensichtlich. Dass es Gott sei Dank (noch) nicht bei allen so ist, ist doch erst recht ein Grund, das Problem ernst zu nehmen, bevor es noch schlimmer wird.


    Es läuft immer drauf raus, dass sich Leute persönlich angegriffen fühlen. Wenn das in den Clubs so läuft, wundert es mich nicht, dass da nur verhärtete Fronten sind, und sich nicht viel bewegt.


    MIR wäre das total egal, ob meine Rasse nun gesünder als Mischlinge ist oder nicht, mir wäre wichtig, dass sie gesund ist und bleibt, und das würde nun mal heissen, einzusehen, dass Reinzucht eine Sackgasse ist.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten II* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich habe langsam das Gefühl dass in jedem Verein gemauschelt wird. Mir ist aber auch aufgefallen dass der Bachwuchs im LCD wesentlich weniger geröntgt ist als im DRC.
      Vielleicht liege ich da auch falsch, aber gefühlt ist das so

    • aber dass Reinzucht grundsätzlich zu genetischer Verarmung führt und das einfach aus biologischer Sicht ein Problem ist,

      Ist das tatsächlich so?


      Der Begriff "genetische Verarmung" ist ja ausschließlich negativ belegt, weil er beinhaltet, dass dadurch "genetisch etwas fehlt".


      Im Prinzip bedeutet jede Spezialisierung eine Verringerung des Genpools, jede Spezies hat z. B. ihren ihr eigenen Genpool.


      Negative Auswirkungen hat dies aber erst dann, wenn diese Spezialisierung den Genpool so sehr verengt, dass dadurch Probleme auftreten.


      Für mich ist nicht die Reinzucht das Problem, sondern das, was innerhalb dieser Reinzucht bei den einzelnen Rassespezialisierungen passiert.


      So sehe ich den übergroßen Einsatz von einigen bevorzugten Deckrüden z. B. sehr problematisch - und ja, da habe ich auch schon einen Zuchtwart erlebt, der aufgrund genau dieser Kritik ausgebootet wurde... was ich äußerst schade fand und immer noch finde.

    • Negative Auswirkungen hat dies aber erst dann, wenn diese Spezialisierung den Genpool so sehr verengt, dass dadurch Probleme auftreten.

      Das ist aber quasi unausweichlich. Denn Reinzucht bedeutet per Definitionem, dass irgendwann zugemacht wird - und ab da nur noch Verlust, aber kein Zugewinn mehr möglich ist.

      Im Prinzip bedeutet jede Spezialisierung eine Verringerung des Genpools, jede Spezies hat z. B. ihren ihr eigenen Genpool.

      Rasse und Spezies sind unterschiedliche Dinge. Sollte man wirklich wirklich auseinanderhalten.


      Aber auch ganze Spezies sterben aus, wenn die genetische Variation zu klein wird. Für abgekoppelte, kleine Populationen (vergleichbar mit "Rassen") sind die Überlebenschancen immer schlecht. Ohne eine ständige Durchmischung des verbleibenden Genpools und die damit einher gehende genetische Rekonfiguration haben die keine Chance - und genau das verhindert ja die züchterische Auslese auf wenige Merkmale (inkl. die auf bestimmte Krankheiten). Das ist die Krux.


      Das Überleben von Inselpopulationen ist immer ausgesprochen prekär. Ganz tolle und unterhaltsame Lektüre dazu: Der Gesang des Dodo von David Quammen. Sehr spannend.

    • Negative Auswirkungen hat dies aber erst dann, wenn diese Spezialisierung den Genpool so sehr verengt, dass dadurch Probleme auftreten.

      Und nein, wenn dadurch sichtbare Probleme auftreten, ist es schon weit fortgeschritten.

    • Vill sollte man bei manchen Rassen erstmal auf den Ursprung zurück greift ?


      Zb. Shar Pai den könnte man ja allein schon auf frischen, wen man Hündinnen oder Rüden aus China nimmt.

    • Das ist aber quasi unausweichlich. Denn Reinzucht bedeutet per Definitionem, dass irgendwann zugemacht wird - und ab da nur noch Verlust, aber kein Zugewinn mehr möglich ist.

      Rasse und Spezies sind unterschiedliche Dinge. Sollte man wirklich wirklich auseinanderhalten.
      Aber auch ganze Spezies sterben aus, wenn die genetische Variation zu klein wird. Für abgekoppelte, kleine Populationen (vergleichbar mit "Rassen") sind die Überlebenschancen immer schlecht. Ohne eine ständige Durchmischung des verbleibenden Genpools und die damit einher gehende genetische Rekonfiguration haben die keine Chance - und genau das verhindert ja die züchterische Auslese auf wenige Merkmale (inkl. die auf bestimmte Krankheiten). Das ist die Krux.


      Das Überleben von Inselpopulationen ist immer ausgesprochen prekär. Ganz tolle und unterhaltsame Lektüre dazu: Der Gesang des Dodo von David Quammen. Sehr spannend.

      Dennoch gibt es auch immer wieder Tierarten, bei denen plötzlich gemeldet wird: "Bestand hat sich erhohlt" und die dann eine Gefährdungsstufe zurückrutschen. Also ganz unmöglich scheint es nicht zu sein.

    • @dragonwog Dann stelle doch bitte auch die Stellungnahme von Herrn Wingerath zu diesem Interview mit rein. Ist sonst zu einseitig.Und nein, ich bin kein "Fan" des LCD ;)


      Aber sich was rauspicken, weil es einem gerade passt, ohne die Gegenseite zu hören, ist nicht ok

      Kannst du die vielleicht verlinken? ich hab sie nämlich öffentlich nicht gefunden und ja hast Recht, wenn öffentlich einsehbar, gehört sie mit dazu.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!