Qualzuchten II

  • Besonders ruhig finde ich die Franzosen alle nicht - das sind für mich totale Powerpakete, bis sie halt leider nicht mehr können. Der eine hier bei uns hat alles totgespielt, als er jünger war, ich finde seine Atmung auch nicht sooo schlimm, aber er hat halt riesige Probleme mit der Thermoregulation, inzwischen mit dem Bewegungsapparat und alle möglichen Allergien.


    Dieses Kanonenkugelartige, "unstoppable", finde ich eigentlich ziemlich cool. Und grottenstur. Bzw willensstark. Dabei clever und menschenbezogen. Mag ich auch.


    Doch, ich kann verstehen, dass man die Rasse erhalten möchte. Wirklich ehrliche Zucht mit Einkreuzung - ohne wieder das falsche Ziel "Reinzucht" - wenn das geht, das wäre schon gut.


    Viel weniger Chancen sehe ich persönlich beim Mops, leider.


    Aber das ist nur ein persönlicher Eindruck. Wenn jemand der sich damit besser auskennt, sagt, es gibt sie, die richtige Richtung, dann bin ich geneigt, das auch mal zu glauben. WENN diejenigen sich nicht in die Tasche lügen, und das ist hier ja nicht der Fall (bei beiden Bullyhalter-Mitschreiberinnen hier), finde ich.

    • Neu

    Hi


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    • Man sollte des Wesen wirklich mal hinten anstellen. Man kann nicht alles auf einmal haben. Oberste Prorität sollte erstmal eine einigermaßen vertretbare Anatomie und eine besser aufgestellte genetische Basis sein. Das Wesen kann man später immer noch "bearbeiten".


      Zudem ... ich erlebe ja durch meinen Job sehr, sehr viele FBs (gefühlt jeder zweite/dritte Hund ist eine FB ....) und unter "einfachem" Charakter verstehe ich was ganz anderes! Tatsächlich glaube ich, dass auch ganz alleine ohne "Fremdeinkreuzung" FB mit einem "gesunden Phänotyp und ohne körperliche Beschränkungen" ganz anders drauf wären ....

    • Gerade heute habe ich mich jemandem unterhalten, der sich vor etwa 8 Jahren den ersten Hund geholt hat. Ein Dobermann.


      Ich schwieg und hörte zu, dachte aber so heimlich bei mir, wenn der Hund noch lebt, hat die Person mehr Glück als Verstand. Und prompt erzählte man mir völlig unaufgefordert und verständlicherweise mit einer unglaublichen Trauer, dass das Tier der beste Hund der Welt gewesen sei und aber leider 'plötzlich' mit 5 Jahren an DCM verstorben sei.


      Ich nickte, drückte mein Bedauern aus, outete mich ebenfalls als Hundehalterin und erhielt sogleich sämtliche Details des Leidensweges von Hund und Halter geschildert. Da waren Bilder des sterbenden Hundes in der Uniklinik, die Bemerkung, dass der behandelnde Kardiologe ja gemeint habe, bei Dobermännern sei es ein reines Glücksspiel ob sie DCM hätten oder nicht und wie furchtbar traurig man über den Verlust dieses Hundes doch war.


      Also gab's nen neuen Hund.


      Natürlich. Wieder einen Dobermann.


      Im völligen Wissen darum, dass mindestens 60% dieser Hunde das 9. Lebensjahr aufgrund von DCM nicht erreichen werden (alle anderen genetischen 'Problemchen,' die der Dobermann sonst noch so in sich trägt, lassen wir hier mal aussen vor). Nachdem man bereits einen seiner Hunde genau wegen dieser Problematik verloren hat. Und auch obwohl man vom Kardiologen selbst gehört hat, einen Dobermann ohne DCM zu finden sei reine Glückssache. Scheinbar sehenden Auges macht man noch einmal genau den gleichen Fehler.


      Warum das jetzt in den Qualzucht-Thread gehört?


      Erstens, weil auch die Dobermannzucht der gängigen Definition von Qualzucht entspricht, da es nämlich auch hierbei um die "Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind" geht (Wikipedia, 'Qualzucht').


      Zweitens, weil genau derselbe Mechanismus auch bei den Bulldoggen, den Chihuahuas, den Chows, den Pekingesen, etc. greift: der Hund war doch so toll. Und ein zweites Mal wird es einen doch ganz sicher nicht treffen... Immerhin könnte man dieses Mal ja Glück haben... Und das Wesen... das einzigartige Wesen...

    • @AnnetteV
      Hm, der Chihuahua ansich ist ja nun noch keine Qualzucht. Die genetische Grundlage ist groß, die Variabilität ist vorhanden, die Rasse ist nicht unrettbar.
      Es gäbe reichlich gesunde und auch etwas größere Tiere, wenn man sie nutzen würde.


      Aber er ist leider auf dem Weg zur Qualzucht, wenn sich nicht was ändern sollte :| da darf man sich nichts vormachen.


      Mich erschrecken auch immer wieder Chis, die alles andere als gesund wirken... Mit kaum Nase, winzig, krumme Beinchen.


      Würde ich nach Welpen vom Züchter suchen, wäre es sicher schwierig, einen guten zu finden.
      Wahrscheinlich würde ich am Ende eher bei einer anderen Rasse suchen... Das ist schon sehr schade!


      Aber ja, natürlich dürfte hier immer ein Secondhand-Chi einziehen. Sie können schließlich nichts für ihre Herkunft.

    • Ich verstehe beim Chi z.B. nicht, warum nur der Apfelkopf 'erlaubt' ist in Deutschland... .


      Für mich sieht eigentlich jeder Chi damit (z.T. sehr) strange aus - so, als wäre das absolut gegen die Natur gezüchtet worden... einfach nicht genug Platz für die Augen vorhanden.... und das Gehirn... .... als wäre der Hund nie wirklich 'erwachsen' geworden.


      Die Deerhead gehen ja eher Richtung "Pinscher" von der Optik.


      Wer hat das warum mal entschieden... ... und würde ein Deerhead irgendwelche Vorteile bringen?(Allein die Optik kann ja jeweils Vor- und Nachteil für jeden sein...)

    • Ein gemäßigter Apfelkopf hat keine zwangsläufigen Nachteile, es ist aber ganz klar optische Vorliebe.
      Über Geschmack kann man streiten. Ich finde Chis wie eben Dexter und Max vom Kopf her hübsch und ansprechend.
      Nur Max hat ein bißchen Weiß innen an den Augen, schielt manchmal etwas, aber Glubschaugen haben meinem Empfinden nach beide nicht.
      Bei beiden sitzen die Augen gut im Schädel.
      Aber im Grunde ist es egal, denn beide sind nicht in der Zucht.


      Eine etwas längere Nase (egal wie der Kopf aussieht) hat sicherlich einen Vorteil was die Zähne angeht. Und natürlich die Atmung. Extreme Ausprägungen in egal welche Richtung sind ab einem gewissen Punkt schlecht.


      Viele der sogenannten Reh- bzw Hirschköpfe sehen halt garnicht nach Chi aus, sondern eben eher nach Dackelmix. Also auch kurze, krumme Beinchen bei langem Rücken. Ziemlich wahrscheinlich sind es überwiegend auch solche Mixe, gerade in den USA.

    • Viele der sogenannten Reh- bzw Hirschköpfe sehen halt garnicht nach Chi aus, sondern eben eher nach Dackelmix. Also auch kurze, krumme Beinchen bei langem Rücken. Ziemlich wahrscheinlich sind es überwiegend auch solche Mixe, gerade in den USA.

      hast du davon Fotos?

    • hast du davon Fotos?


      Was man spontan so bei google findet (im TV gabs bei diversen Tierarztserien auch immer mal welche zu sehen):


      Deerhead 1Deerhead 2Deerhead 3Deerhead 4




      Sicher gibts da noch andere zu finden, die zwischen einem Pinscher/Dackelkopf und dem Apfelkopf liegen.


      Mir persönlich sind bei vielen Chis mittlerweile so oder so die Beinchen zu kurz geraten, und der Rücken zu lang. Es ist teils einfach nur traurig, was man sieht.

    • Ein gemäßigter Apfelkopf hat keine zwangsläufigen Nachteile, es ist aber ganz klar optische Vorliebe.

      So formuliert, stimmt das (noch), wobei wir da noch definieren müssten, was 'gemässigt' heisst. Aber Apfelköpfe an sich sind nicht gerade unproblematisch:


      Congenital hydrocephalus is a birth defect most often associated with a dome-shaped skull (sometimes referred to as “water head” or “apple head”), a large fontanel (“soft spot”) on top of the skull, and eyes that appear to gaze downward (called the “setting sun sign”). Affected dogs may not have any obvious clinical signs (symptoms), especially when they are very young.

      Chihuahua are said to be predisposed to hydrocephalus, along with other toy breeds, especially Maltese terriers and Yorkshire terriers (Selby et al 1979, Barker 1984, Skerritt 1989, Hudson et al 1990, Kornegay 1990, Fenner 1995).


      Und was die Qualzucht betrifft: ich kenne mehr als genug Chis, die viel zu klein, viel zu leicht und zu kurzköpfig sind und auch nicht natürlich gebären... Es ist kein Zufall, dass auch diese Rassen bei Artikeln zu Qualzucht immer mal wieder erwähnt wird.

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