Qualzuchten II

  • Hab da gerade nur mal reingeschaut...Minute 26 oder so wo sie die engl. Bulldogge aus Frankreich loben was Körperbau und Fitness betrifft...die schnorchelt ja ohne Ende.
    Sollte das jetzt wirklich das Positivbeispiel sein?

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    Hi


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    • Ich glaube man kann einen Hund der mit 8 oder 10 Jahren+ irgendwann mal HD/ED/Athrose etc bekommt nicht mit einem anderen vergleichen der bereits mit 1 oder 2 Jahren derart kaputte Knochen hat dass er sich kaum bewegen kann (das gibts leider). Qualzucht ist es für mich erst wenn der Hund wirklich den Großteil seines Lebens an einer von Menschen gewollten und provzierten Deformation seines Körpers leidet.


      Und doch: Bei Straßenhunden kommen durchaus die körperlichen fitten und einigermaßen großen Hunde eher zu zuge als die die sich kaum bewegen können oder kaum Luft bekommen. Straßenhündinnen werden ab der zweiten Hälfte der Läufigkeit sehr stark von den Rüden bewacht und umworben...da wird auf Schritt und Tritt hinterhergetrabt und ab und an mal "geschmeckt" ob Madam schon so weit ist..eine Macke die mein Mogli als ehemaliger Straßenhund übrigends trotz Kastra immernoch drauf hat, wenn eine bekannte Hündin läufig ist. Das ist nicht wie ich es bei Züchtern erlebt habe die ihren eigenen Rüden haben. Da bleibt der Rüde völlig gelassen bis wirklich der exakte Moment da ist und deckt dann..danach ist wieder Desinteresse. Das ist bei dem Konkurrenzdruck der Straße aber völlig anders.. Da gehts richtig zur Sache wenn ein anderer Rüden sein Glück versucht. Paaren wird sich am Ende der Rüde der sich durchsetzen kann mit der "heißen" Hündin. Der klassische Mops- oder Frenchierüde die nach 10Minuten schon keine Luft mehr bekommt hätte da kaum eine Chance..vielleicht mal durch einen Zufall oder so...aber im Normalfall würde er sich weniger oft fortpflanzen als ein anatomisch "sinnvoller" Rüde. Auch massivere Gendefekte würde sich irgendwann verringern weil irgendwann keine lebensfähigen Welpen mehr geboren werden...da wird ja nicht gepäppelt wenn die Hündin sagt "ne da wird nix draus den lass ich nicht saugen"...so grausam das ist meist weiß eine Hündin oder auch eine andere Mutter was sie tut. Ein tauber oder blinder Hund kommt ohne menschliche Hilfe schneller buchstäblich unter die Räder als ein sehender/hörender Artgenosse...wer länger lebt kann sich öfter fortpflanzen..so einfach ist das.


      Das Wildtiere keine so hohe Lebenserwartung haben wie Haustiere ist aber natürlich logisch...Futterknappheit..Revierkämpfe..natürliche Feinde...all das senkt logicherweise die Lebenserwartung. Dennoch halten gesunde Hunde das wohl trotzdem wesentlich länger durch als beeinträchtigte Exmeplare

    • Wenn wir jetzt mal von irgendeiner Art "Urhund" oder grundsätzlich wild lebenden Hunden ausgehen: da vermehrt sich nicht, wer grundsätzlich krank ist.
      Wer "Hüftaua" hat, kommt nicht zum Zuge. Simple as that. Dafür gibt es bei so gut wie allen tieren gewisse Fortpflanzungsrituale, die alle darauf ab sind, dass sich nur die stärksten/gesündesten/schönsten/buntesten vermehren.


      Nicht wirklich.
      Das ist wieder etwas mehr Naturromantik als Realismus. Es gibt durchaus Untersuchungen, die gezeigt haben, dass auch in Wildhund- und Wolfspopulationen HD und auch CES vorkommt und zwar gar nicht so selten.
      In der Natur braucht man nicht gesund alt werden, um überleben zu können, man muss nur lange genug leben, um sich in ausreichender Zahl fortzupflanzen und die Jungtiere groß zu ziehen. Sprich auch wenn Hundeartige in der Wildniss nur 4 Jahre alt würden und dann auf Grund von genetischen Erkrankungen zu schwach zum Jagen würden, würde das ausreichen, um das Überleben der Art zu sichern.

    • Wollte nur mal diese recht gelungene Dokumentation der BBC hier teilen.

      Danke für den Beitrag!
      Das Vorzeigeexemplar der beiden (drei?) Züchterinnen, die angeblich so viel Wert auf Gesundheit + Aussehen legen, war mir aber echt noch zu "schnorchelig".
      Die Hunde, die aus Einkreuzungsprojekten bei dem Leav...- (weiß den Namen nicht mehr so genau) Bulldog gezeigt wurden, waren wesentlich fitter, aber ich befürchte, dass die zu fit für den Geschmack des herkömmlichen Bulli-Fans sind (z.B. das Kind im Park ("will nicht so viel spazieren, Couch-Potato... :gut: ").
      Die meisten gezeigten englischen Bulldoggen waren für mich eher erbärmliche und bedauernswerte Hunde-Karikaturen. :( :
      Bei den Ost-Europa-Export-Welpen hätte man ja am liebsten sofort selber das Skalpell bzw. den Kauter gezückt. :shocked: Gruselig!
      Traurig!
      L. G.

    • Das Vorzeigeexemplar der beiden (drei?) Züchterinnen, die angeblich so viel Wert auf Gesundheit + Aussehen legen, war mir aber echt noch zu "schnorchelig".

      Mir auch! :/
      Klar, es gibt viele noch deutlich stärker behinderte Englische Bulldoggen...aber dieses vorgeführte "Positivbeispiel" ist ebenfalls immer noch weit entfernt von gesund und freiatmend.

    • Sorry, aber das ist doch sowas von der Realität ab.... Weißt du die Krankengeschichte deiner Urgroßeltern? Vermutlich nein, weil es damals - selbst bei meinen Großeltern - oft noch lange keine richtige Krankenversorgung gab.

      Nur kurz dazu, den Rest spare ich mir: Ja, weiß ich. Von Mutterseite zumindest, da die Vaterseite nie Kontakt hatte fehlen mir da eben die Infos.
      Klar, nicht alles. Aber viel. Schon meiner Ur-Urgroßtante hatte Asthma.
      Die Seite meines Mannes ist auf beiden Seiten bekannt.
      Das war die Vorraussetzung dafür das wir überhaupt ans Kinder kriegen gedacht haben. Verantwortung und so, ne?


      Ist ja auch kein Wunder - man kann einen VDH-Frenchie kaufen mit Patella-Untersuchung und zahlreichen Gentests der Eltern. Schnaufen kann der trotzdem nicht.

      Tja, dann kauft man lieber den Frenchie ohne Papiere, der halt nicht nur keine Luft kriegt, sondern auch noch Keilwirbelprobleme hat, Patella und Hautprobleme wegen der blauen Farbe.
      Weil es absolut nicht sinnvoll ist wenigstens den Rest möglichst auszumerzen... Vor allem in Hinblick auf geplante und gesicherte Einkreuzungen um auch das mit der Atmung endlich wieder zu verbessern, bzw der ja nun doch von einigen Züchtern verfolgte Weg zu mehr Nase ohne Einkreuzung. Also quasi back to the roots.



      Na hoffentlich wird der Bedarf nicht anderweitig gedeckt ... Die letzte Info (abseits VDH) lautete da noch, dass es die beliebtesten Rassen seien ...
      Gefallen und wünschen würde ich mir das ...

      Es sind die beliebtesten Rassen. Dennoch kommen die meisten nicht aus dem VDH.
      Darum bin ich auch so genervt von diversen TV-Beiträgen in denen der VDH angeprangert wird, denn die Masse der Frenchies und Möpse kommt aus papierloser Vermehrung.



      Ich finde eigentlich nicht, dass das einen neuen Thread bedarf. Frage ist doch, was ist Qualzucht? Für mich in erster Linie nachtürlich Rassen, die ein Leben lang leiden, aber auch Rassen, die kein beschwerdefreies Leben führen können (denn das sollte doch - und da sind wir uns hoffentlich alle einig - das Hauptaugenmerk in der Zucht sein!!). Dafür müsste man aber erst mal wissen, welche Rassen sind dem Urtypus am änlichsten und sind diese Rassen gesünder.

      Damit fallen die meisten Rassen nicht unter Qualzucht, denn die kriegen das mit dem beschwerdefreien Leben ziemlich gut hin. Halt auch weil der Mensch eben schon versucht die Hunde möglichst gesund zu halten. (Meistens...)
      Bleiben die Rassen die hier immer wieder genannt werden.



      In einer Umgebung, in der kein Züchter (bzw. ein beliebiger Mensch, der zwei Hunde zueinander lässt) dafür sorgt, dass es überhaupt die Gelegenheit zum Decken gibt, und die Aufzucht der Jungen überwacht und gewährlestet, ist weit mehr Fitness in jeder Hinsicht gefordert, um zu überleben und seine Gene weitergeben zu können.
      Straßenhunde sind allerdings nicht unbedingt ein Beleg dafür, weil da keine Population über mehrere Generationen ohne Einfluss von Menschen entsteht.

      Säugetiere sind in einen jungen Alter auf der Höhe der Fortpflanzung, eben darum immer genug Population da ist trotz Krankheiten.
      Welchen Sinn macht es denn sonst das Hündinnen durchaus schon mit 6 Monaten läufig werden? Rüden kriegens auch schon mal mit nur 5 Monaten hin Nachkommen zu zeugen.



      Ok, vielleicht muss man das etwas aufdröseln:
      Hüft- oder Gelenkbeschwerden, die im Alter (!) auftreten, gibt es sicherlich auch bei Wildtieren. Die leben dann aber in der Regel nicht allzulange damit. Das sind ja letztendlich lediglich "Gebrauchsspuren", entstanden durch "Abnutzung" - von daher: ja, sicherlich wird das so sein, dass wild lebende Hunde nicht so alt werden, wie unsere heutigen.
      Was anderes sind aber Hüft-/Gelenksbeschwerden, die schon im jungen Jahren auftreten. Oder Epilepsie. Oder Kurzatmigkeit. Oder oder oder.
      Ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Hunde relativ wenig Fortpflanzungschancen haben.
      Witzigerweise haben Tiere ja ein Gespür dafür und reagieren entsprechend.

      HA und ED gibt es auch bei Wildtieren. Und nein, nicht als Verschleiß.
      Dazu diverse andere Krankheiten.
      Der Natur ist es schlicht egal ob der Wolf oder das Reh 4 oder 12 Jahre alt wird, nicht umsonst hat Mutter Natur es so gedreht das alle Säugetiere unglaublich jung zeugungsfähig werden damit bis dahin möglichst viele Nachkommen da sind.



      Wo wär das Problem? Für mich wär das echt ok und ich würde meine persönlichen Wünsche an die Optik eines Hundes zurückstellen zugunsten der Gesundheit.

      Erstaunlich. Warum hast du dann nicht so einen Hund, sondern einen der gleich aus 2 Rassehunden besteht und noch dazu in der Natur unpraktisches Fell hat?

    • Also die romantische Vorstellung vom gesunden Wildtier bzw. wild lebenden strassenhunden ist ja eigentlich widerlegt.
      Die Lebenserwartung eines Wolfes z.b. liegt zwischen 8 und 10 Jahren. Ausnahme gehegewölfe die können auch mal 12 Jahre werden. HD kommt bei Wölfen übrigens durchaus vor.


      Mit 8-10 Jahren hat ein Wolf dann Zeit gehabt nachkommen zu bekommen. Die Lebenserwartung vom Berner sennenhund ist ja auch irgendwas um die 8 Jahre.


      Ich finde es gut, dass auf Langlebigkeit und Gesundheit versucht wird zu züchten. Wie wir alle wissen ist die medizinische Versorgung unserer Tiere mittlerweile so gut, dass viele Hunde 10,12,14 Jahre alt werden.
      Übrigens wird an genetischen Erkrankungen des Hundes, viel geforscht um genetischen Erkrankungen des Menschen, erbgängen usw. auf die Spur zu kommen, um damit Menschen mit seltenen Krankheiten zu helfen.


      Nur weil in einer Rasse HD auftreten kann, ist das nicht automatisch eine qualzuchtrasse. Dann wäre der Wolf auch eine. Und beim guten Züchter ist schwere HD ziemlich auf dem Rückzug.


      Mein 10 Jahre alter Rassehund hatte vor 1 Woche eine zahnop. Drei Zähne unter Eiter. Früher wäre der einfach irgendwann an einer sepsis verstorben, so wäre es wohl einem freilebendem Wildtier gegangen.


      Gesund ein Leben lang ist eben bei jedem Lebewesen die Ausnahme. Und perfekte Gesundheit ein langes Leben garantiert, ist ja nun auch nicht immer so.


      Beim aussie hat man z.b. die MDR 1 Problematik durch Tests sehr gut in den Griff bekommen. Beim Hovarwart ist HD durch engmaschiges durchröntgen kein Thema mehr. Es bewegt sich in einigen rassen was. Manches langsam, aber durch gutes züchten, tierärztliche Versorgung, gute Ernährung und Kapital was wir in unsere Hunde stecken, werden Hunde immer älter.


      Zurück zur Qualzucht. Ich finde im Vergleich schlägt ständige Atemnot einfach alles. Kurzatmigkeit ist so ein beängstigendes Gefühl, das Gefühl zu ersticken und das täglich und immer. Eine grauenhafte Vorstellung für mich. Und außer ops gibt es nichts was man tun kann, außer diese rassen nicht mehr zu kaufen. Egal aus welcher Quelle. Mops, französische Bulldogge, englische Bulldogge sind da wohl am schlimmsten betroffen. Und ja, ich persönlich bin der Meinung, da ist nichts mehr zu retten. Und ich denke diese rassen muss man "aussterben" lassen. Und der Mensch sollte sich dies als mahnendes Beispiel in Erinnerung behalten.


      diese ewige Diskussion ob mischlinge gesünder sind, oder Rassehunde alle krank, bringt nichts. Überall gilt "Augen auf beim hundekauf". Aus zwei "kranken" elterntieren, kommen nicht unbedingt "gesunde" Hunde raus. Es ist einfach so, man steckt nicht drin. Nichts auf dieser Welt ist perfekt. Manche Menschen werden gesund 90 Jahre alt, andere sterben mit 50 Jahren an einer Erkrankung (meist Krebs).
      So ist das auch bei Hunden. Wir hoffen dass sie lange gesund an unserer Seite sein können und dazu kann der Züchter beim Rassehund und der Verkäufer des mischlings einiges beitragen.


      Und wie alle mit älterem Hund, hoffe ich, dass meinem Rassehund der heute 10 Jahre alt wird, noch viel glückliche, gesunde Lebenszeit bleibt. Und bin dankbar, für jedes weitere gesunde Jahr.
      wie wohl jeder, ob Rassehund oder Mix.


      Lg

    • Die Langlebigkeitsdiskussion finde ich schon interessant. Generell korreliert ein höher erreichtes Alter meiner Erfahrung nach auch mit einer generell größeren Gesundheit.


      Meine 2 ersten Rassehunde wurden knapp 18 Jahre alt und haben in den ganzen Jahren den Tierarzt eigentlich nur zum Impfen gesehen, einer hatte mal eine Zahn-Op und war recht futterempfindlich, was wir aber gut im Griff hatten.


      Der 3. kränkelte jetzt schon so seit dem 8.Lebensjahr, insbesondere Nierenprobleme und hat inzwischen auch Diabetes entwickelt, was leider in der Rasse sehr verbreitet ist. 18 wird diese Hündin jetzt mit Sicherheit nicht mehr.


      Da die Rasse eine eher kleine Population hat, ist die Wahrscheinlichkeit auf Diabetes oder auch Cushing im Alter momentan sehr hoch. Gibt auch schon jüngere Hunde, die betroffen sind.


      Ich hoffe die Züchter bekommen das in den Griff, weil ich die Rasse sonst einfach nur toll finde.


      Aber dafür ist Offenheit über die Probleme die bestehen wichtig, Verschweigen der Probleme, wie ich es doch immer wieder bei einigen (nicht allen) Züchtern sehen, macht die Hunde nämlich nicht gesund.

    • Und ich denke diese rassen muss man "aussterben" lassen. Und der Mensch sollte sich dies als mahnendes Beispiel in Erinnerung behalten.

      Der Mensch hat zig Arten völlig zerstört und keine davon ist irgendwie mahnend in Erinnerung geblieben.
      2, 3 Hunderassen werden daran leider nichts ändern. Der Mensch ist egozentrisch und hat ein sehr kurzes Gedächtnis, das zeigt die Geschichte wieder und wieder und wieder.


      Mehr Infos für die Allgemeinheit wäre schön.
      Wie vor ein paar Seiten geschrieben, die Leute glauben zu wissen. Aber das was die Wissen nennen ist einfach nur gruselig.

    • die Leute glauben zu wissen. Aber das was die Wissen nennen ist einfach nur gruselig.

      Das ist wie Omeletten machen. Die erste Omelette gelingt selten perfekt :ka:
      So leidet meist der erste Hund, die erste Katze, das erste Meersöili, das erste Hasilein. Dann hat man so ein armes Vieh und kommt dann langsam rein in die Thematik.
      Manche haben Glück; durchaus auch Glück dass sie eine "bessere" Bildung haben, Glück dass sie kritikfähig sind, Glück dass sie gelernt haben, zu verzichten. Bei denen ist das erste Omelett vielleicht fast schon gut bis perfekt :smile:
      Dank dem Internet KANN man sich heute austauschen, KANN man sich - früher oder später - informieren. Meistens halt später. Dann wenn das Problem dahockt, beisst und/oder röchelt.

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