Qualzuchten II

  • Durch Zufall bin ich gerade in Bezug auf den Mops darauf gestoßen..... da war doch was.... Stimmt, in meinem Heimatbezirk Lichtenrade gibt es einen Hundeplatz auf dem regelmässig Mopstreffen stattfinden und auch Mopsrennen veranstaltet werden.


    Mal YouTube geschaut und meine Gedanken, welche ich hier beim Lesen immer mehr verfolge: Qualzuchten aufklären zu wollen kann nur scheitern.


    Wenn ich mir das Video des Mopsrennens in Hamburg so anschaue, ist es doch fast unmöglich Überzeugungsarbeit zu leisten in der Form, dass die Rasse Mops aus Prinzip kaum Bewegungsfähig ist. Und wie ja hier über gefühlte tausende Seiten immer wieder zu erkennen, das jeder irgend einen Hund (irgendeinen Mops/FenchBully/wasauchimmer) kennt, der entweder sich kaum Bewegen kann ohne massive Probleme zu haben oder aber eben das genaue Gegenteil.


    Wie ja auch festgestellt wurde ist allein schon die Definition ein Problem.


    Viel wichtiger wäre es meiner Meinung nach, wenn, es sich zur Aufgabe gemacht würde, sich den Übertypisierungen aber auch Verhaltensauffälligkeiten zu widmen, die durch eine Zucht entstehen können (und auch entstehen). Egal welcher Rasse.


    Es bestehen Standards, welche mit dem, was an Hunden gezüchtet wird, oft so einiges nichts gemein haben. Beispiel Mops = FCI - Standard Nr. 253 --- "Nasenschwamm : Schwarz mit ziemlich grossen weit geöffneten Nasenlöchern. Zusammengedrűckte Nase und starke Faltenbildung auf dem Nasenrűcken sind unakzeptabel und sollten schwer bestraft werden. Fang : Ziemlich kurz, stumpf, quadratisch, nicht aufgebogen."


    Transparente, öffentliche Aufklärung und Durchsetzung der Standards von allen, die mit Hundezucht direkt und indirekt zu tun haben könnten vielleicht zum Wohle der Hunde eher Erfolg bringen (auch wenn es Jahre dauert, da nur in kleinen Schritten möglich), als Energien in Aufklärung zu stecken, welche durch "Gegenbeweise" immer wieder ausgehebelt werden können und somit eher im Sande verlaufen, da letztendlich jeder gegen jeden schießt und die Verantwortung herum geschoben wird, so dass sich letztendlich wenige verantwortlich "fühlen".


    Dachverbände, Zuchtvereine, Tierärzte, Forschung müssen Hand in Hand zusammen arbeiten um eigentlich das durchzusetzen, was Standards sowieso vorgeben.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten II* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!



    • :flucht:


      Können die überhaupt noch laufen? :verzweifelt:

    • Zitat von bordy


      Interessant wäre in dem Zusammenhang noch wie die Zahlen für Hunde dieser Rasse die gar kein Merle tragen aussehen - gerade einseitige Taubheit wird ja sehr selten erkannt ohne explizite Untersuchung.

      Stimmt, das sind wichtige Vergleichswerte. Ein bisschen was habe ich noch dazu gefunden:
      Hier ist eine Studie über genetisch bedingte Gehörschäden ausschließlich beim Border Collie:
      Prevalence of unilateral and bilateral deafness in border collies and association with phenotype. - PubMed - NCBI
      Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Border mit Merle Faktor und/oder blauen Augen und/oder hohem Weißanteil häufiger taub sind.


      Hier ist noch eine Liste, wie häufig Hörfehler bei anderen oft betroffenen Rassen auftauchen.
      Breed-Specific Deafness Incidence In Dogs (percent)
      Vor allem Hunde mit hohem Weißanteil sind betroffen (siehe auch den Vergleich in der Liste zwischen weißen Bullterriern und farbigen, bzw zwischen teilweise gefärbten und einfarbigen Cocker Spanieln)


      Zitat von HerrinDesFeuers

      Mein Merle Hund ist mittlerweile 7 Monate und hat weder Ohr- noch Hautprobleme oder sonstwas. Ich werde aber mal drauf achten
      Merle x Merle ist klar, ja... Aber Heterozygot? Mhm. Ich kenne genug Leute, deren Merles 13, 14, 15 Jahre geworden sind ohne besondere Auffälligkeiten die Farbe betreffend. Gibt es Studien etc. dazu? Außer die bekannten Merle x Merle Probleme? Auch (oder gerade) Rasseunabhängig?

      Gerade einseitige Schädigungen am Innenohr fallen im Alltag auch in der Regel nicht auf, der Hund hört halt von Geburt an nur auf einem Ohr und kommt damit dann ja meist gut zurecht. Die Lebenserwartung ist auch nicht eingeschränkt, also werden die betroffenen Hunde damit ganz normal alt.




      Zitat von bordy

      also wenn man sich mal ältere Bilder von Möpsen anschaut, dann schauen wirklich nur die Hunde auf alten Gemälden wirklich signifikant "besser" aus, als die heute. Selbst auf den Bildern ca. 1900-1950 sind die Hunde größtenteils mit stark ausgeprägten Falten über der "Nase" und engen Nasenlöchern "gesegnet".

      Ich habe ein Buch aus den 50ern ('Dein Hund - der beste Freund des Menschen' von Hans Steen) in dem ganz viele Rasseportraits drin sind, dort hat der Mops auf den Fotos eine deutlich längere Schnauze als der Mops heutzutage. Auch viele andere abgebildete Rassen wirken nicht so übertypisiert auf mich. Sind aber letztendlich auch wieder nur ein Einzelbilder und nicht wirklich aussagekräftig, was die Gesamtheit der damaligen Mopspopulation anging.

    • Zitat von dagmarjung

      Laut Standard soll zwar die Bodenfreiheit ein Drittel der Wideristhöhe betragen, aber ein Blick auf zahlreiche Fotos zeigt, daß diese Forderung vielfach ignoriert wird.
      Bei Hunden, die nur noch eine Pfotenhöhe Abstand zum Boden haben, ist das Wort Qualzucht meiner Meinung nach schon angebracht.


      dachshund crufts - Google-Suche

      Oh je, ich kann da kaum hingucken :verzweifelt:
      Was ist wenn so ein Hund älter wird (vielleicht mit Glück ohne Rückenprobleme) und dann im Alter der Bauch, oder bei Rüden auch die Vorhaut nicht mehr so straff sind und anfangen zu hängen? Dass schleift dann doch sofort auf dem Boden und der arme Hund scheuert sich wund. Was tut man denn da, mit nem Verband um den Bauch hochbinden, oder was? :verzweifelt:

    • In den letzten 20 Jahren ist mir genau ein Fall von Dackellähme untergekommen

      Ich finde es schon sehr bezeichnend, dass eine Erkrankung im Volksmund mit einer Rasse in Verbindung gebracht wird.
      Und diese Bezeichnung ist ja schon uralt, stammt aus der Zeit, als Dackel noch Jagdhunde waren und noch nicht bis ins biblische Alter gepäppelt wurden.


      @Marula hat es ja gut erklärt.

    • Hm, naja, viele Tierärzte tun so einiges Fragwürdige.
      Zum Thema Mops habe ich mal recherchiert, was denn so eine Gaumensegel-OP kostet. Und anscheinend schwanken die Kosten innerhalb Deutschlands von 300 (dreihundert) bis 3000 (dreitausend) Euro! Da frage ich mich doch sehr stark, ob Preise von mehr als 500 oder 600 € nicht purer Wucher sind.

      Wie schon erwähnt wurde:
      Es kommt drauf an.


      Einmal WIE operiert wurde (Blutbild vorher? Eine Person alleine für die Narkoseüberwachung und die Überwachung der Aufwachphase zuständig? Während der OP angewärmter Dauertropf und Hund auf nem Wärmekissen gelagert? usw usf...) und dann WAS operiert wurde (nur Gaumensegel oder auch Mandeln, Stimmtaschen, Nasenlöcher, eventuell sogar Nasenmuscheln gelasert?). Kann der Hund schnell wieder nach Hause, weil er sonst jung und gesund ist, oder ist er ein Risikopatient der eventuell nachher noch einige Tage stationär bleiben muss?


      300 € bei arbeite nach den Regeln der Kunst und auf dem aktuellen Stand, bei korrekter Abrechnung nach der GOT, kann ich mir nicht vorstellen.
      Da ist irgendwo Pfusch drin, entweder bei der Arbeit oder bei der Abrechnung (wahrscheinlich bei beidem - wer was gut kann, muss sich nicht damit auszeichnen, dass er es am billigsten macht).





      Gaumensegel-OP um 300€ kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin ehrlich gesagt immer schockiert, wie wenig Geld ich beim TA lasse. Letztens beim Auto ein Service + Pickerl machen lassen: über 300€ für 1,5h Arbeit bei der Kfz-Werkstätte (und einen neuen Scheibenwischer sowie eine Rückfahrlampe). Meinen Hund zwei Wochen mit Antibiotika versorgt, Ohr unter Narkose gereinigt, Zähne auch gleich noch ein bisschen mitpoliert, 4 Tierarztbesuche insgesamt, eingehende Untersuchungen, Orsurnia für beide Ohren, liebevoller Zuspruch (für mich und den Hund ^^), kluge Ratschläge und - 225€ insgesamt.

      Doch, kann ich mir vorstellen, z.B. bei der Komplett-OP in Leipzig samt LATE (Lasern der Nasenmuscheln), bei Risikopatienten, samt stationärem Aufenthalt.


      Grade wenn man seinen Hund von nem rennommiertem Spezialisten operieren lässt, bezahlt man das auch mit - ob es einem das wert ist, muss jeder selber wissen und darf ja auch jeder selber entscheiden. Wucher finde ich es jedenfalls nicht, wenn man sich einen überdurchschnittlichen Standard auch überdurchschnittlich bezahlen lässt.


      Die von mir aus nächste überregional bekannter Klinik nimmt alles in allem, mit Vor- und Nachuntersuchung, so grob 1200-1600 € für Nase, Gaumensegel, Stimmtaschen und Mandeln und mit 1-2 Tagen stationärem Aufenthalt. Den stat- Aufenthalt finde ich absolut notwendig, ich finde es schon bei einem normal gebauten Hund sehr bedenklich, ihn gleich nach dem Aufwachen aus einer Vollnarkose nach Hause zu geben, wenn man z.B. morgens operiert sollte mMn so ziemlich jeder Hund erstmal überwacht aufwachen und bis Nachmittags am Tropf bleiben... bei Brachys gilt das gleich 3x und nach einer Gaumensegel-OP, mit dem Risiko der Weichteilschwellung, sollte der Hund auf jeden Fall mindestens einige Stunden, besser eher 24 h und bei Komplikationen oder Risikopatienten länger, überwacht werden.



      Z.B. die Leute, die zur OP nach Holland fahren und den Hund gleich nach dem Eingriff, frisch aufgewacht und grade erst wieder steh- und gehfähig, wieder mitbekommen... na herzlichen Glückwunsch.
      Wenn's gut geht: Schön gespart. Wenn der Hund zuschwillt, was ein bekanntes, absolut realistisches Risiko ist: Am falschen Ende und uU fatal gespart.


      Und auch wenn es OT ist:
      225 € für das, was du aufzählst, ist mMn nicht kostendeckend und ich müsste echt mal nachrechnen, ob man damit bei Abrechnung aller bei kunstgerechtem Arbeiten mutmaßlich erbrachten Leistungen nach 1-fachem Satz GOT überhaupt hinkommt, zumal wenn da eine Narkose samt Zahnreinigung dabei war und wenn man bedenkt, dass das Osurnia, von dem du eigentlich 4 Ampullen bekommen haben müsstest (zur anweisungsgemäßen Anwendung gehören bei diesem Präperat 2 Anwendungen im Abstand von 1 Woche, also bei Behandlung beider Ohren 4 Ampullen) ziemlich teuer ist.








      Ich habe mir heute schon wieder einen "gebrauchten" Mops angeschaut :ops: .
      Auf den ersten Blick nicht gerade hübsch, hat mich das Kerlchen - natürlich- mit seinem ruppigen Mops-Charme sofort um den Finger gewickelt. Hopste herum, freute sich, war an allem interessiert, spielte und kuschelte mit mir :herzen1:


      Der Hund ist 14 Monate alt, Atemgeräusche und Schnarchen vorhanden, und stark übergewichtig. Die Rippen waren nicht mehr einzeln zu ertasten...


      Ich würde ihn soo gerne retten, also zumindest seine Figur in Form bringen :verzweifelt:


      Naja, da spricht ja nix gegen, solange du es sehenden Auges machst und weißt, was auf dich zukommen kann, auch finanziell. Auch dieser Mops braucht ein gutes Zuhause und das hat er allemal eher bei jemandem, der weiß, wo die Probleme sind und bereit wäre, sie zu behandeln, als bei jemandem, der Atemprobleme rassetypisch/normal oder niedlich findet.

    • Man kann den Hunden ja viel vorwerfen, aber die Teilnehmer auf der BSZS können in der Regel eins besonders gut... und das ist laufen. (okay, mehr als das meistens nicht, aber immerhin...)


      Des Weiteren hat Remo mindestens bis vor 2 Jahren noch gedeckt, der wird schon noch laufen.

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