Qualzuchten II

  • Das mit den Boxern ist für mich eine besondere Geschichte und verdeutlicht doch sehr, dass es bei der Zucht eher nicht um Gesundheit sondern immer mehr um Geschmack des Menschen ging. Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist (oder zumindest auf den Wege dahin), kommt ein langsames Umdenken. Aber letztendlich empfinde ich, dass vieles nur Augenwischerei ist. Und empfinde es merkwürdig, dass Hunde erst einmal gewollte (als gezüchtete) Deformationen aufweisen müssen, um überhaupt ein Thema zu werden.

    Worauf beziehst du dich jetzt genau? Auf die Farbe?

    • Neu

    Hi


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    • Wobei ich mich beim Berner frage, ging es da bei der "Farbzucht" wirklich um Brustflecken oder um die Maske. Ersteres wäre ja eine rein optische Sache, an der Maske hängt bei den Sennenhunden ja dann doch wieder ein anderer Rattenschwanz.

      Das Problem beim Berner und bei den anderen Sennenhunden ist eher, dass die auf extrem kleiner Zuchtbasis gegründet und dann noch in vier seperate Rassen aufgeteilt wurden, und schon ganz am Anfang Farbzucht betrieben wurde, indem man alles außer Trico mit bestimmter Weißverteilung ausschloss und intensive auf kräftig roten, klar abgegrenzten Brand und reines Schwarz ohne Braunbeimischung selektierte. Früher gab es nämlich dtl mehr Farben und es kamen halt auch recht viele Hunde mit blassem oder schlecht abgegrenztem Brand vor.


      Kann man nachlesen bei Räber, Ezyklopädie der Rassehunde, der hat sich als Schweizer Kynologe recht intensiv mit den Sennenhunden und deren "Rassewerdung" beschäftigt.


      Ob man da heute mal den einen oder anderen rauswirft, weil seine Weißzeichung über ein Auge geht oder der Brustfleck sich nach oben an die Schulter und nach unten zu den Beinen ausdehnt... wayne... der ist eh genauso ingezüchtet wie der Rest, das Problem hat man sich viel früher gemacht.

    • Das mit den Boxern ist für mich eine besondere Geschichte und verdeutlicht doch sehr, dass es bei der Zucht eher nicht um Gesundheit sondern immer mehr um Geschmack des Menschen ging. Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist (oder zumindest auf den Wege dahin), kommt ein langsames Umdenken. Aber letztendlich empfinde ich, dass vieles nur Augenwischerei ist. Und empfinde es merkwürdig, dass Hunde erst einmal gewollte (als gezüchtete) Deformationen aufweisen müssen, um überhaupt ein Thema zu werden.

      Die von Dir verlinkte Schularbeit ist natürlich allgemein bekannt und eine beachtliche Leistung für ein Mädchen diesen Alters. Leider stimmen aber die Schlußfolgerungen nicht, da das Thema nicht vollständig und erschöpfend behandelt werden konnte. Das wäre auch zuviel verlangt gewesen, und schmälert ihre Leistung und Engagement nicht. Es ist aber eben keine Arbeit, die wissenschaftlichen Kriterien genügt. Z.B. sind ihr die Auswirkungen der Scheckungsserie unbekannt.

    • @lordbao2.0
      eigentlich allgemein betreffs Zucht und der Boxer als Beispiel, was Mensch so "für Ausreden" sucht um sein Handeln zu rechtfertigen. Mahnungen, Widerstand gibt es glaube ich schon von so manchen Seiten seit es die Hundezucht gibt. Hat aber irgendwie noch nicht so wirklich etwas gebracht, sonst müsste es bei so manch Rassen ganz anders aussehen.


      @Quarus
      Da jeder weiße Welpe ausgemerzt wurde (und evtl. noch wird, eben inoffiziell?), war die Möglichkeit überhaupt nicht vorhanden etwas zu beweisen oder zu belegen. Ein Ansatz wurde 2012 gemacht, ist aber im Keim (vom VDH) erstickt worden.


      Es wird immer nach Ausreden gesucht, ob bei Mops und Co. oder aber anderen Rassen (Beispiel Boxer). Und am einfachsten ist natürlich die Aussage, das es wissenschaftlich nicht belegt sei. Somit werden Chancen vertan und die betroffenen Rassen unter dem FCI/VDH kommen nicht aus dem Knick. Alles außerhalb wird als nicht tauglich deklariert.

    • Was erwartest Du Dir bloß von den Weißen? Du tust gerade so, als ob der weisse Bruder des gestromten/gelben popular sire irgendwelche mythischen Fähigkeiten hat... :roll:


      Weiss als überwiegende Farbe ist mit keinerlei Vorteilen verbunden. .. im Gegenteil! Weisse oder Schecken wurden früher bevorzugt gemerzt, als man zum Schutz der Mutterhündin eine Wurfreduktion vornahm. Ich schätze, bei ALLEN Rassen wurden als überzählige Welpen vorrangig die beseitigt, die schon direkt nach der Geburt Fehler im Sinne des Standarts zeigten. Das böse Wort... ich möchte nur zu bedenken geben, daß in den so "natürlichen" Bauernhof- und Uppswürfen dieser Zeit eine noch viel rigidere Auswahl von Welpen, die überleben durften, stattfand. Das war damals so, und braucht sich heute keiner moralisch drüber zu erheben.


      Was anderes ist die Spekulation, heute noch würden weiße Welpen beseitigt. Die kommt auch in der Hausarbeit zum Ausdruck, wenn ich mich recht erinnere. Wobei wir bei der Unkenntnis von der Scheckungsserie und der Farbvererbung sind. Daraus resultieren dann solche Behauptungen.

    • Ich verspreche mir von den Weißen überhaupt nichts (habe es nur aufgegriffen weil über ihn geschrieben wurde). Ein Beispiel, was Zucht für seltsame Blüten treibt und weil ich diese Vorgehensweise beim Boxer (als Beispiel) sehr extrem finde. Allein darauf ausgerichtet was Mensch gefällt und was nicht (Behauptung dass das automatisch kranke Hunde seien ohne das es einen Nachweis gibt
      -worauf immer so viel Wert gelegt wird).


      Wer, wann, wen heute noch merzt kann nur Spekulation sein, denn öffentlich gäbe es Probleme. Somit kann es sein oder auch nicht. Das wird nie nachgewiesen werden.


      Letztendlich kann aber auf gesunde weiße Boxer in der Boxerzucht nicht zurück gegriffen werden, weil diese Farbe in der Zucht nicht erlaubt ist. Da könnte also ein weißer Boxer der ideale Zuchthund sein und darf nicht zur Verfügung gestellt werden, da er keinen "VDH-Stempel" hat.
      Auch die Farbe beim Berner. Mensch findet etwas schick und somit ist dann die Grundlage (Farbe - viel, wenig, gar nicht), an der sich entlang gehangelt werden muss. Egal ob sinnvoll oder nicht.


      Ob nun Upps-, Bauern- oder Rasshunde-Würfe: Das Töten von Welpen weil Mensch was nicht gefällt ist mit nichts zu entschuldigen. Ich habe weniger Probleme damit, wenn eine Hündin das macht, das ist für mich natürlich Auslese. Aber der Mensch geht nach seinem Geschmack, Profit oder was auch immer.


      Die unter dem Begriff "Qualzucht" betreffenden Rassen zeigen dabei sehr deutlich was dabei so rum kommen kann, wenn Mensch nach seinen Wünschen geht.

    • Also ich bezweifle sehr stark das heute noch in Deutschland unter VDH Zucht Welpen getötet werden.
      Warum auch? Gibt doch für alles Käufer. Und haben weiße Boxer nicht eigentlich auch Probleme mit dem Gehör und der Haut oder habe ich das falsch in Erinnerung?

    • @Terry


      Du bewertest, ohne Ahnung zu haben, nur aus Freude am Polemisieren und Pauschalisieren. Was soll denn bitte "der ideale Zuchthund" sein, z.B.? Das illustriert doch Dein Unverständnis und Unwillen, sich in diese Materie tiefer einzuarbeiten.


      Genauso diese ständige Suggestion, es könnte doch sein, man munkelt, es wäre doch möglich.... weiße Welpen würden immer noch getötet. Immer so wachsweich, daß Du es nicht als eigene Behauptung beweisen mußt, aber bösartig genug, das was hängenbleiben wird.


      Sehr offensichtlich, da besteht nicht wirklich Interesse an Austausch, schade um jedes Argument, ist eh verschwendet.

    • Also ich bezweifle sehr stark das heute noch in Deutschland unter VDH Zucht Welpen getötet werden.
      Warum auch? Gibt doch für alles Käufer. Und haben weiße Boxer nicht eigentlich auch Probleme mit dem Gehör und der Haut oder habe ich das falsch in Erinnerung?

      Das ist ja das Problem mit extrem gescheckten Hunden. Von daher sehe ich persönlich auch nicht, warum man sich bei den Boxern so sehr an den tollen Weißen Boxern aufhängt... |)
      Wird ja gerne behauptet, das wäre bei Boxern nicht so - schaut man sich aber mal im englischsprachigen Raum um, dann ist speziell Taubheit da ein gut bekanntes Problem.
      Die weißen Boxer die ich kenne (auch wenn die Anzahl natürlich keine statistische Relevanz hat ) sind übrigens leider alle entweder beidseitig oder einseitig Taub. Wobei die einseitigen nur deswegen aufgefallen sind weil man explizit drauf getestet hat. Dem Wald und Wiesen Sonderfarbenkäufer fällt das idR garnicht auf.




      "jaha, aber die wurden ja früher getötet, evtl macht man das heute noch" finde ich übrigens einfach schlechten Diskussionsstil, mit dem man versucht andere zu diskreditieren. Fakt ist nunmal, dass zu Zeiten in denen weiße Boxerwelpen getötet wurden, es z.B. üblich war einer Hündin generell nur 5 Welpen zu lassen, weil man dachte mehr könnte sie nicht versorgen.
      Das war nicht nur in der Rassehundezucht so, sondern auch bei den vielgelobten Bauernhofwürfen etc.
      Das macht heute keiner mehr - warum auch. Gerade das "besondere" verkauft sich heute ja besonders gut.. da wäre man als Züchter schön blöd wenn man solche Welpen töten würde. Aber man kann ja mal ein paar Dinge unterstellen.

    • Ein Ansatz wurde 2012 gemacht, ist aber im Keim (vom VDH) erstickt worden.

      Das würde mich sehr wundern, der VDH mischt sich in die Belange der unterstellten Zuchtverbände eigentlich gar nicht weiter ein, es sei denn, eine Vorschrift des VDH wird "unterfordert" (also mehr Würfe / Hündin / Zeitraum als zugelassen o.ä.)

      Ich habe weniger Probleme damit, wenn eine Hündin das macht, das ist für mich natürlich Auslese.

      :shocked: :shocked: :shocked:


      Eine Hündin, die ihre Welpen tötet (aktiv!) ist ersteinmal eines: NICHT wesensfest und absolut NICHT zur Zucht geeignet!


      Das sind völlig romantisierte Vorstellungen , dass die liebende Mutterhündin den eigenen Nachwuchs killt, wenn "sie weiß" dass er zu schwach zum überleben, zu krank oder zu sonstwas ist.


      Eine Mutterhündin mit GUTEN Instinkten kümmert sich um jedes ihrer Babys, um schwächere oft auch besonders.
      Erst, wenn die Köpertemperatur eines Welpen eine bestimmte Marke unterschreitet, sagt ihr Instinkt ihr, dass das Welp es nicht schafft, dass es sinnlos ist, sich weiter zu bemühen und sie kümmert sich nicht mehr.
      Bekommt derselbe Welpe wieder eine höhere Temperaur, wird er umgehend wieder liebevoll betreut und versorgt.


      Aber eine Hündin, die ihre Welpen tötet hat einen Knacks, die ist nicht gesund (psychisch) und mit der darf ganz einfach nicht gezüchtet werden!


      NIX "natürliche Auslese"!

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