Hündin ist aufdringlich, beschwichtigt unbegründet und ist völlig überdreht

  • Hallo ihr Lieben,


    ich schreibe mal um ein paar Stimmungen einzufangen, da ich selbst nicht mehr weiter weiß.
    Es geht dabei nicht um meinen Hund, sondern die Hündin meines Freundes.
    Da ich mittlerweile die meiste Zeit bei ihm verbringe betrifft mich das Ganze, da es auch die Beziehung zu meinem Hund und mir belastet.


    Mein Freund hat zwei Dackelmädels. Die große ist knapp über ein Jahr alt, die kleine, Bailey, 8 Monate.
    Man braucht nicht diskutieren, wieso er zwei hat, wie viel er arbeitet etc. Ich selbst habe da einen Standpunkt dem ich ihm mehr als deutlich gemacht habe (zwei junge Hunde, erstmal einen erziehen, Vollzeit berufstätig, Wechselschichten, Zeit, Ausbildung und Erziehung,...).
    Jedenfalls hat er die zwei nun und die große ist ein Goldschatz. Von ihrem Wesen sehr ruhig, sensibel und folgsam. Bei ihr war vor meiner Zeit alles erlaubt. Nein kennt sie nicht, sie ist ins Bett und auf Sessel, hat auf der Couch gespielt, Hunde angepöbelt,....
    Bei mir gibt es sowas nicht. Zum einen ist Nanuk mit 26 Kg ein großes Bärchen und auf der anderen Seite braucht er einfach klare Strukturen. Bei mir wird etwas nicht verschleppt wenn ich das nicht will (nein heißt nein), auch wenn ich weg schaue. Die Couch ist kein Spielplatz, an der Leine wird nicht gezogen, beim Pöbeln gibts einen "auf den Deckel" und wenn ich "Hier rufe" soll er kommen. Er ist jetzt sicherlich kein Musterschüler (Rüde, 2 Jahre, 2Mädels im Schlepptau :rollsmile: ....) aber wir arbeiten zumindest, damit er auch Freiheiten hat.
    Die kleine Bailey kenn ich seit Anfang an und hatte sie oft bei mir wenn mein Freund arbeiten musste. Mit drei Junghunden unterwegs zu sein ist allerdings ziemlich schwierig, zumal die Kleinste ein verdammt großes Mundwerk hat. Sie zieht nonstop, fiept und quietscht, springt an Leuten hoch, will Hasen hinterher usw. Dann macht sie noch andere Hunde an, was mein "Obermacker" natürlich enorm animiert.


    In der Wohnung bin ich fast nur noch genervt, weil sie permanent rumjammert, einen ableckt, sich gegen Füße und Beine drückt (und sich dabei fast den Hals verrenkt). Auf mich wirkt es wie extrem überzogene Beschwichtigungssignale, die jedoch vollkommen deplatziert sind. Wenn ich am Schreibtisch sitze gucke ich sie ja nichtmal an.
    Das gleiche macht sie bei meinem Rüden. Wenn er liegt und ausruht geht sie hin, bedrängt ihn, setzt sich auf seine Rute, leckt seine Pfoten,.... Mittlerweile zeigt er ihr eindeutig, dass er die Schnauze voll hat. Er steht auf und geht weg oder zeigt die Zähne. Aber das rafft sie nicht. Pieselt sich im schlimmstfall ein und macht weiter....


    Ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit und bin nur noch genervt. Ich mag sie ja, aber es ist anstrengend und führt andauernd zu Knatsch zwischen mir und meinem Hund oder meinem Freund und mir. Die große Hündin ist zudem regelmäßig verschüchtert, weil sie merkt wie angefressen ich bin.


    Meinem Freund habe ich gesagt er muss mit ihr Arbeiten, sie beschäftigen. Auf der Couch liegen ist nicht beziehungsfördernd. Trotzdem bin die meiste Zeit ich mit drei Hunden Gassi und habe keinen Spaß mehr.


    Was fällt euch dazu spontan ein? :headbash:


    Liebe Grüße
    Luisa :)

  • Erst einmal die Konstellation von 2 jungen Dackeln im Alter von 1Jahr und 8 Monaten. Warum wurde der 2. Hund angeschafft, wenn schon für den 1. Hund keine Zeit für Erziehung da war?


    Darin sehe ich das Problem. Dackel sind sehr eigenständige Hunde und verfallen im Doppelpack dazu ihr eigenes Ding zu machen, wenn keine Erziehung, keine "Erstzarbeit" für sie da ist.


    Mit beiden Dackeln eine Hundeschule aufsuchen und mit jedem Hund einzeln trainieren und beschäftigen. Das fördert die Bindung zum Besitzer und Dackelchen lernt sich auf seinen Besitzer einzulassen.


    Sinnvoll wäre es, mit beiden Dackeln getrennt die Hundeschule aufzusuchen, damit das "auf sich gegenseitig fixiert sein" und "gemeinsam sind wir stark", aufhört.


    Wichtig wären auch Hausregeln und die sollten konsequent und hartnäckig durchgesetzt werden. Halbherzigkeiten verzeiht kein Dackel!

  • Hey Grinsekatze,
    Danke für die Worte. Das ist halt Genau das was ich auch so zu ihm gesagt habe. Deshalb schrieb ich, dass man das gar nicht mehr diskutieren müsse.
    Ich habe ihm unmittelbar zu Beginn der Beziehung gesagt, das ich es für falsch halte und denke es ist eben falsche Tierliebe.
    Ich käme im Traum nich tauf die Idee mir noch einen Hund anzuschaffen.
    Ich kann halt nur in Maßen was machen, weil ich primär die Verantwortung für meinen eigenen Hund habe (Sport, Tricksen, Dog Dancing, Gassi) und nebenbei Arbeit, Studium und ein Privatleben habe.
    Hausregel gibt es wenn ich da bin. Er lässt das halt immer schleifen. Dann spielen die beiden unterm Tisch wenn wir essen etc.
    Die große Hündin verzeiht Nachlässigkeit sicherlich. Sie ist wirklich einer der stressfreisten Hunde die ich jemals kennen gelernt habe. Aber die kleine entwickelt sich zum Beziehungskiller.
    Ja zu allen deinen Punkten, denn sie geben auch meine Meinung wieder.
    Danke dir

    He

  • Hausregel gibt es wenn ich da bin. Er lässt das halt immer schleifen.

    Das wird leider dafür sorgen, dass sich das Problem kurzfristig nicht bessert.

    Aber die kleine entwickelt sich zum Beziehungskiller.

    Vielleicht für das Kleine ein dackelerfahrenes neues Zuhause zu suchen?

  • Hey Grinsekatze, dass das die Probleme verschärft bekomme ich ja zu spüren.
    Ich mache sicherlich Fehler, bin aber nicht auf den Kopf gefallen und sage Ihm, dass es so nicht funktioniert, dass er was machen muss ( die Kleine kann nicht mal Sitz),... . Ich zitter jeden Tag, weil ich halt auch permanent die Hunde an der Backe habe. Ich habe schon mal anklingen lassen, dass es vielleicht besser für sie wäre wenn Sie jemanden hätte der Zeit hat und richtig mit ihr arbeitet, weil sie eben nicht so entspannt ist wie die große.
    Ich weiß halt nicht mehr was ich noch tun Soll. Ich habe ja meine eigene Wohnung, allerdings kein Auto. Wenn ich da bin bin ich also da- kann ich sagen wenn es zu bunt wird ich fahr heim

  • @Lumbom Vielleicht musst du deinem Freund die Pistole auf die Brust setzen. Damit meine ich NICHT das du mit Trennung drohst sondern eben damit das du dich um die Kleine nicht mehr kümmern kannst und willst, weil das DEIN Leben zu stark beeinträchtigt und dich stresst.
    Es ist SEIN Hund und wenn du einen weiteren Hund gewollt hättest, hättest du dir ja selber einen holen können.


    Wenn du ihm sagst das du die Kleine nicht mehr betreuen wirst, müsste er sich doch entweder eine Betreuungsalternative suchen oder mit dem Hund arbeiten damit es besser wird... Oder sie eben abgeben.
    Ich habe von dem was du geschrieben hast nicht den Eindruck das dein Freund ein verantwortungsbewusster HH ist. Er scheint zudem solche schwerwiegenden Entscheidungen wie die Anschaffung eines Hundes spontan zu treffen und nicht zu durchdenken.
    Ist natürlich sehr praktisch wenn man den Hund dann auf die Freundin abwälzen kann. Und für ihn sehr bequem.
    Ich glaube nicht das er irgendwas ändern wird, solange er weiss das du schon hinter ihm "aufräumen" wirst. In so einer Beziehung war ich auch schon und leider lief das immer so ab das Verpflichtungen angeschafft wurden mit dem Bewusstsein dass sich "die Freundin" schon kümmern wird. Sobald ich den "Dienst verweigert" habe, war die eigene Zeit aber zu schade und die Neuanschaffung doch nicht mehr so wichtig.
    Ich vermute das du dir den Mund bei deinem Freund nur fusselig reden wirst. Er wird erst etwas ändern wenn wirklich Konsequenzen drohen bzw. eintreten.

  • Ich würde ihr auf jeden Fall erstmal nicht mehr die Gelegenheit geben, deinen Hund zu nerven. Anbinden, in eine Box tun oder sowas. Muss ja nicht gleich für Stunden sein.


    Dann würde ich mal zum TA oder zur Physio fahren und abchecken lassen, ob sie Schmerzen hat. Vielleicht auch eine Allergie, sodass sie sich scheuern will, wenn sie so nervt?


    Ansonsten glaube ich durchaus, dass Hunde wissen, bei wem sie was dürfen und bei wem nicht. Im Moment steht vielleicht das Management im Vordergrund (wegen deiner Masterarbeit), aber dann würde ich - sofern du das überhaupt willst - mit der Hündin trainieren.

    • @Julia127 Danke für deine Ratschläge. Das mit dem Kümmern hatten wir alles schon. Bin zum Schluss sogar doppelt rausgegangen (mit meinem und dann mit den Mädels). Habe auch gesagt, dass ich das so nicht packe. Er meinte ich solle mir keinen Stress machen und mich dann einfach nicht mehr um die beiden kümmern etc. Aber mal im Ernst, wenn ich Sonntagmorgens aufstehe und meinen Langschläfer ausführen will, soll ich die beiden dann in ihrer Box hocken lassen? Mir tut es leid für die Große weil die sich das Geknatsche anhören muss. Die fiept nämlich sobald jemand aufsteht. Mein Freund schläft halt aus und meint dann jedesmal "ja er wäre schon rausgegangen".Genauso mit der Spatschicht. da kommen die hunde um 12.30 uhr raus und dann wieder um 22.30. Ich finde das nicht ok. Deshalb bekommt er täglich was zu hören, wobei ich nicht glaube dass es ankommt. so bin ich in einem Gewissenskonflikt.
    • @lordbao2.0 Danke für den hinweis. Ich habe sie bislang immer weggeholt (muss man halt 10 mal machen...), in der Bix weint sie dann nämlich rum -.- Beim Tierarzt war sie letztens erst, weil ich bei ihr den Verdacht auf Patellaluxation habe. Scheuern aus gesundheitlichen Gründen muss sie sich sicherlich nicht. Sie drückt sich ja auch an mich
    • Ich wüsste gerne wie ich angemessen auf ihre deplatzierte Beschwichtigung und das aufdringliche Getue reagiere. Wütend werden ist ja eher unangebracht als Reaktion auf Beschwichtigungssignale :/
  • Dann würde ich mal zum TA oder zur Physio fahren und abchecken lassen, ob sie Schmerzen hat. Vielleicht auch eine Allergie, sodass sie sich scheuern will, wenn sie so nervt?

    Sehr guter Tipp. :smile:
    Es könnte auch Sinn machen die Schilddrüse untersuchen zu lassen.
    Die Symptome einer SDU sind sehr breit gefächert aber Hibbeligkeit und andere Verhaltensauffälligkeiten können auch dazu gehören.

  • @Lumbom Das ist ja wirklich hart. Ich kann gut verstehen dass dich das belastet. :/
    Sorry wenn ich das so direkt sage aber dein Freund ist ja echt ein Honk. Ich wüsste da auch ganz ehrlich nicht was du anderes tun kannst...
    Und dass das eure Beziehung belastet kann ich verstehen. Das wäre für mich auch ein Streitthema wenn mein Freund sich nicht um seine Tiere kümmern würde. :motzen:


    Edit: Du kannst dann ja vllt. bevorzugt die Große mit zu den Spaziergängen nehmen. Und wenn du schlecht drauf bist ihm die Kleine vor die Nase setzen so das sie ihn solange nervt bis er aufsteht. :wuetend:

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