15 Jahre: ein Auf und Ab

  • Hallo,


    leider hat Maja jetzt wieder ganz heftigen Durchfall :( :


    Wir haben jetzt das Cortison in Tablettenform (Prednisolon) seit Donnerstag abend gegeben. Kurze Zeit später fing das Hecheln und das extreme Wegrutschen wieder an. Anruf beim Tierarzt: Prednisolon die nächsten Tage ausschleichen, wir probieren es nun mit Metamizol. Habe dann gestern abend mit Metamizol angefangen (ganz niedrige Dosierung), seit heute früh hat sie ganz extremen Durchfall :( : Liegt es nun an der Wechselwirkung oder am Metamizol oder am Cortison? Oder ist alles purer Zufall? Habe heute abend die dritte Dosis Metamizol mal weggelassen. Das Cortison bekommt sie morgen nochmal, dann wird es weggelassen.


    Warum nur muss sowas immer am Wochenende/Feiertag etc passieren? Mein Tierarzt ist die nächsten zwei Wochen im Urlaub. Vielleicht rufe ich morgen mal beim Notdienst-Tierarzt an und frage nach?


    Ansonsten macht sie im Moment einen normal stabilen Eindruck.


    Gruß
    Andrea

  • Hallo,


    ein kleiner Zwischenstand von uns:


    Maja geht es die letzten Tage immer schlechter :| Wir hatten jetzt Kortison sowie Metamizol ausprobiert, sie scheint beides überhaupt nicht zu vertragen.


    Die letzten Tage aber torkelt sie immer mehr. Sie läuft unruhig umher, hechelt (auch nachts), rutscht mit allen vier Pfoten weg etc. Gassi gehen will sie auch nicht mehr wirklich. Zum Glück haben wir einen Garten, wo ich sie eben dann immer wieder runtertragen kann. Bei der extremen Hitze die letzten Tage lasse ich sie allerdings drinnen.


    Heute war ich dann in der Tierklinik. Die Ärztin, die sie schon einige Male gesehen hat, hat uns keine Hoffnung mehr gemacht :( : Sie meint, dass sie keine Schmerzen hat. Sie ist halt "nur" neurologisch beeinträchtigt, vermutlich durch das Vestibularsyndrom oder einen Gehirntumor. Dadurch ist es ihr dauernd schwindelig und sie torkelt eben wie ein Betrunkener durch die Gegend. Das Hecheln kommt vom Stress. Da das jetzt schon länger so ist (bzw auch die letzten Wochen schlechter geworden ist), wird das auch nicht mehr besser. Sie würde (wäre es ihr eigener Hund) einschläfern. :(


    Eigentlich sehe ich das mittlerweile genauso. Es ist furchtbar, wenn sie zuhause ihre Runden dreht und dabei hecheln wegrutscht :( Es ist jetzt auch die zweite Ärztin, die uns dazu rät. Das "Problem" ist jetzt aber mein Mann. Er bringt es nicht übers Herz und hätte riesengroße Gewissensbisse, wenn er sie "einfach so" einschläfern lässt. Schließlich frisst sie noch (nicht mehr so gut, aber immerhin) und sie kann ja auch noch laufen. Er weiß, dass es ihr schlecht geht, aber er will es vermutlich noch nicht ganz wahrhaben, dass es eben nicht mehr besser wird. Es stimmt schon, sie hatte die letzten Tage auch mal gute Momente, aber die werden immer seltener. Was tun?


    Gruß
    Andrea

  • Gib Deinem Mann noch ein paar Tage.
    Und dann fällt Ihr gemeinsam die Entscheidung, wenn er sich gedanklich abgefunden hat.
    Die guten Tage werden seltener, wie Du ja auch schreibst, und irgendwann kann er sie nicht mehr schön reden.
    :streichel:

  • so wie es sich anhört wäre es für mich auch an der zeit. Ich möchte mein geliebtes Tier nicht so leiden sehen. Aber ich denke auch das er sich in den nächsten tagen darauf einstellen kann.

  • Ihr macht ganz schön was durch.. Tut mir leid für euch, dass ihr so langsam mit dem Latein
    am Ende seid. Ich habe es letztes Jahr durchgemacht, es ist hart & ich wünsche euch
    viel Kraft..


    Eine Frage, habt ihr eure Hündin mal bei einem Osteopathen vorgestellt?
    Ich habe damit gute Erfahrungen bei mir selbst gemacht, mir war wochenlang kotzübel (dachte schon ich wäre schwanger), schwindelig, kein Appetit, Kopfschmerzen, schmerzen im Rücken/Nacken, Probleme beim Atmen. Bin letztlich beim Chiropraktiker/Osteopathen gelandet, er hat mich behandelt und mir ging es am nächsten Tag schon besser. Es waren eingeklemmte Nerven durch Wirbelblockaden. Gleiche Erfahrung machte eine Bekannte letzte Woche mit ihrer Beagledame. Diese konnte schlecht laufen & übersäuerte seit 14 Tagen ständig obwohl sich an der Fütterung nichts geändert hatte (sie ist da sehr, sehr genau da die Hündin auch mitt der BSD zu tun hat), sie hat sich nachdem TA nix fand an ihren Osteopathen gewandt, die Probleme waren schnell gegessen.



    Bevor eure Hündin eingeschläfert wird, würde ich es zumindest 1x mit einem mobilen
    Therapeuten versuchen. Zu verlieren ist nicht mehr viel - aber vielleicht doch noch was zu gewinnen.

  • Du tust mir soo leid.


    Ich musste meinen Hund am 29.05. einschläfern lassen und ich bin immer noch nicht ganz darüber hinweg. Ich habe bei meinem Hund gesehen, dass er nicht mehr konnte, er hat zwar noch gerne und viel gefressen aber er hatte einfach keine Lebensqualität mehr. Sein Herz war sehr schlecht und seine Hinterbeine fast nicht mehr durchblutet. Der Tierarzt hat mir aber die Entscheidung abgenommen.


    Du musst jetzt eine Entscheidung treffen, weißt du so wie ich das mitbekommen habe ist die Zeit für deinen Hund gekommen. Dennoch musst du wissen, was für deinen Hund das beste ist. Ich würde sie einfach noch mal richtig verwöhnen, mit ihr kuscheln und alles machen, was sie liebt und gerne hat.


    Mich tröstet der Gedanke, dass mein Hund nicht leiden musste und es besser für ihn war. Es ist eine schreckliche Angelegenheit seinen Hund einschläfern zu lassen dennoch ist der Tod ein Teil jedes Lebens.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

  • Ich denke es ist sehr wichtig, dass beide voll und ganz hinter der Entscheidung des Einschläferns stehen. Solange man zweifelt, wie es dein Mann offensichtlich tut, kann ich verstehen, dass er diesen Schritt noch nicht gehen wird. In erster Linie geht es natürlich um das Wohl des Hundes (du schreibst ja aber, dass euer Hund keine Schmerzen hat, wobei das natürlich noch keine Lebensqualität sichert), aber es geht auch darum, dass man mit der Entscheidung des Einschläferns als Mensch hinterher klar kommen muss.


    Wir waren bei unserem Filou auch eine längere Zeit in so einem Dilemma, dass wir das Gefühl hatten, er ist zu fit zum Sterben, aber zu gesund zum Leben. Rückblickend kann ich sagen, dass mein Mann und ich für uns froh sind, dass wir gewartet haben, bis es letztlich dann ganz eindeutig war. Auch 2 Monate nach Filous Tod gibt es keinen Tag, an dem ich nicht plötzlich bitterlich weine. Schon der Verlust alleine tut so unendlich weh. Wenn dann noch ein schlechtes Gewissen oder ein Hadern dazu käme, ob es zu früh war, ich weiß nicht, wie ich das psychisch verarbeiten könnte.


    Habt ihr schon mal ein Tier einschläfern lassen? Du kennst deinen Mann am besten und kannst vielleicht auch abschätzen, wie und ob er damit leben könnte, wenn er den Schritt geht, obwohl es sich für ihn noch nicht 100 Prozent "richtig" anfühlt. Oder ob er ein Typ Mensch ist, den sein Gewissen dann so plagt, dass er damit wirklich im Leben nicht mehr klar kommt. Habe schon von Menschen gehört, die das Essen einstellten und eine Psychotherapie angefangen haben, weil sie im Nachhinein mit der Entscheidung nicht klar kamen. Auch sowas muss man bedenken.


    Andererseits kann es natürlich auch sein, dass man Gewissensprobleme bekommt, wenn man zu lange wartet. Evt.wirft man sich dann hinterher vor, dass man das Tier leiden ließ. Auch das kann einen sicher emotional enorm belasten und zu großen psychischen Problemen führen.


    Kann Maja denn noch alleine laufen, wenn sie so torkelt? Wie oft fällt sie denn hin? Du schreibst, sie könnte einen Gehirntumor haben? Das kann ja aber schon Schmerzen verursachen? Wie sehen denn ihre guten Momente aus? Entschuldige, dass ich so genau frage, aber manchmal fällt es schwer, sich ein Bild zu machen, wenn man nur Text vor sich hat.


    Ich hoffe ganz fest für euch, dass es nochmals bergauf geht oder dass du und dein Mann sie andernfalls erlösen lasst, aber beide gleichermaßen hinter der Entscheidung steht und sie für richtig haltet.


    Ganz liebe Grüße und viel Kraft!!

  • Eine Frage, habt ihr eure Hündin mal bei einem Osteopathen vorgestellt?

    Wir waren mal bei zwei verschiedenen Tierheilpraktikern. Beim ersten ging es nur ums Geld und die zweite hatte Osteopathie gemacht und dann uns Übungen gezeigt, damit die Schiefhaltung besser wird. Da Maja aber überhaupt nicht mitgemacht hat, haben wir es dann gelassen. Das Problem ist leider, dass das Gehirn das nicht mehr so richtig steuern kann. Da kann man wohl nicht viel machen.



    Wir waren bei unserem Filou auch eine längere Zeit in so einem Dilemma, dass wir das Gefühl hatten, er ist zu fit zum Sterben, aber zu gesund zum Leben

    Genau so geht es uns auch. Vom Kopf her weiß ich, dass es wohl nicht mehr besser wird. Aber wenn ich so sehe, wie sie manche Tage noch "fit" ist, dann kommen auch mir Zweifel. Dieses "Eindeutige" fehlt noch, das stimmt schon.



    Habt ihr schon mal ein Tier einschläfern lassen? Du kennst deinen Mann am besten und kannst vielleicht auch abschätzen, wie und ob er damit leben könnte, wenn er den Schritt geht, obwohl es sich für ihn noch nicht 100 Prozent "richtig" anfühlt.

    Ja, wir mussten 2011 eine Hündin aufgrund einer schweren Leberentzündung einschläfern lassen. Sie war insgesamt vier Wochen lang in Behandlung, die meiste Zeit davon in der Tierklinik stationär. Das war rückblickend gerade die letzte Woche eine absolute Quälerei für sie. Aber es wurde eben immer noch Hoffnung gemacht und ich hatte eben vorher schon gewusst, dass das nichts mehr wird :( : Und mein Mann ist halt voll auf den Zug aufgefahren, man könnte ja noch diese eine OP machen etc. Er macht sich heute noch Vorwürfe, dass er es entscheiden musste. Und ich sage im Nachhinein, hätte man ihr doch die letzte OP/die letzten Tage erspart.



    Kann Maja denn noch alleine laufen, wenn sie so torkelt? Wie oft fällt sie denn hin? Du schreibst, sie könnte einen Gehirntumor haben? Das kann ja aber schon Schmerzen verursachen? Wie sehen denn ihre guten Momente aus? Entschuldige, dass ich so genau frage, aber manchmal fällt es schwer, sich ein Bild zu machen, wenn man nur Text vor sich hat.

    Ja, sie läuft noch alleine. Heute morgen zB ist sie recht gut und flott mitgelaufen, da ist sie vielleicht 1-2 Mal hingefallen. Konnte aber heute nur ein paar Minuten laufen, da ich weg musste. Und dann kann es sein, dass sie eine Stunde später nur noch rutscht, taumelt und kaum zur Ruhe kommt. Ist sie im Garten, wechselt sie sich ab. Unruhig laufen - tief und fest schlafen im Gras - dann wieder laufen etc. Manche Tage frisst sie recht gut, manche Tage will sie nicht mal die Hälfte vom angebotenen Futter. Hier bei uns gibt es einen See, wo man Hunde mitnehmen kann. War dort vor einigen Tagen, da war sie so gut drauf und ist flott marschiert. Sogar ins Wasser ist sie gegangen (ok, sie kam nicht mehr alleine raus :lol: ), sie hatte mit anderen Hunden Kontakt aufgenommen. Und dann eben zwei Tage später wieder alles total gegenteilig. Dass sie evtl Kopfschmerzen hat, könnte sein. Lt Tierarzt gibt es für Hunde-Kopfschmerzen keine zugelassenen Medikamente. Man könnte es mit Paracetamol / Ibuprofen oder Aspirin probieren. Alles sehr heikel. Buscopan, Cortison und Metamizol hat sie schon bekommen, leider verträgt sie das nicht.


    Danke für Deine lieben Worte, das hat sehr gut getan :bussi:


    Gruß
    Andrea

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