Hund hasst einen bestimmten anderen Rüden

  • Was mich an der Situation hauptsächlich beunruhigte war, dass Coda nicht wie sonst, von allein aufgehört hat und Max eben kreischend auf dem Rücken lag. Das kannte ich von ihm nicht.

    Meiner Erfahrung nach wird erst locker gelassen, wenn der andere still liegt. Sich also nicht wehrt, zappelt, aufsteht oder schreit. Die Diskussion hatten meine Hündinnen vor nem Jahr öfter miteinander und meine Aussiehündin hat nicht locker gelassen, bis die Spitzin stock steif unter ihr lag. Dann ist sie wegegangen wie ein Storch im Salt und der Spitz ist langsam aufgetaut. Danach war alles prima.



    Mir geht es vor allem darum, dass Coda für die Zukunft nicht denkt, dass er das mit jedem Rüden mache kann und wie ich ihm das am besten vermittle.

    Ich würde bei unkastrierten Rüden immer erst genau abchecken, ob man den Kontakt wirklich zulassen sollte. was für Blicke da getauscht werden, wie sie sich miteinander bewegen, dabei aussehen usw...
    Was ich niemals tun würde, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und mein Rüde in nem Kommentkampf steckt: Aufregung reinbringen und/oder den Hund zusammenscheißen. Ganz einfach weil man selbst es zugelassen hat und der Hund sich nur seiner Art und seinem Geschlecht entsprechend verhalten hat. Ist kacke gelaufen, aber da haben die Halter einfach gepennt und Zeichen nicht richtig gedeutet bzw übersehen. Anders verhält es sich an der Leine. Da lege ich schon Wert drauf, Geprolle zu unterbinden.

  • Auf die Wiese darf er auf jeden Fall nicht mehr, wenn Max da ist.

    Ich würde ihn da gar nicht mehr drauf lassen. Er wird sehr schnell ein neues Opfer finden. Und ein neues, und ein neues. Irgendwann hat er gelernt, dass er der Obermacker ist und wehe, dann getraut sich ein anderer Hund noch zu atmen...


    Du wirst nicht immer schnell genug sein, um das zu verhindern... Und dann lernt er es peu a peu, was für ein "toller Hecht" er ist... Ich würde das komplett canceln...

  • Ist Max der einzige Labrador in Eurem Bekanntenkreis? Und benimmt der sich so typisch Retriever... mit der Tür ins Haus fallen? Das geht ja auch unterwürfig.
    Für meine Collies ist das nämlich der Aufreger schlechthin. Man wünscht bitteschön kniggegerechte Kontaktaufnahme mit britischer Zurückhaltung. Wenn das dann alles abgearbeitet ist, kann man auch wild toben. Aber wer mit der Tür ins Haus fällt, bekommt allerhöchstens die Tür vor den Latz geknallt.

    Nein, Max ist überhaupt nicht so. Der wartet eher ab, ob er mitspielen darf. Also total zurückhaltend. Aber nicht nur bei Coda, sondern bei allen Hunden.


    Coda spielt mit anderen Labradoren dann auch "körperlicher" oder grober....mit anderen Collies dann aber wieder vorsichtiger. Er passt sich da ziemlich an.


    Aber das habe ich schon öfter gehört, dass Collies gutes Benehmen erwarten. :)

  • Ich würde ihn da gar nicht mehr drauf lassen. Er wird sehr schnell ein neues Opfer finden. Und ein neues, und ein neues.

    Wieso denkst du das? Niemand hier kennt den Hund. Offensichtlich ist er sonst sehr verträglich. Jeder Hund hat mal einen dazwischen, den er nicht mag. Das macht ihn aber nicht zum Asozialen, der keine Kontakte mehr haben darf.


    Was man tun kann: Das Ganze von nun an eine Weile beobachten und schauen, wo die Reise mit Coda hingeht. Zur Not, wenn man selbst nicht geübt ist, nen Trainer ins Boot holen. Aber einem Hund die Kontakte zu entziehen, weil er einmal einen dabei hatte, den er nicht mochte (und dem,er kein Härchen gekrümmt hat), finde ich extrem heftig und schade für den Hund...

  • Mir geht es vor allem darum, dass Coda für die Zukunft nicht denkt, dass er das mit jedem Rüden mache kann und wie ich ihm das am besten vermittle.

    Das ist schon etwas, was Rüden sehr viel Spaß machen kann und sich dann als Verhalten etabliert. Im Kontakt mit fremden Rüden solltest Du jetzt also lieber ein gutes Auge auf ihn haben. Er muß sich nicht mit jedem verstehen, er muß auch nicht immer "lieb" sein. Aber er braucht halt auch nicht sofort draufhauen, nur weil ein anderer anwesend ist und atmet. Er scheint da selbst vielleicht auch nicht so wirklich sicher zu sein, was natürlich auch am Alter liegt. Ich würde ihn wahrscheinlich (wie ich mir die Situation jetzt vorstelle), zu mir rufen, wenn der Max zu aufdringlich und nervend ist und den Max dann meinerseits wegschicken. Das würde ich deshalb tun, weil ich nicht wollen würde, dass aus solcher Situation ein handfester Kampf entsteht, der a) Spaß macht und b) doch mal mit Verletzungen enden kann.
    So in der Art halte ich das oft bei Geordy. Der ist mit solchen Situationen oft überfordert und reagiert dann über (siehe: nicht ablassen).
    Bei Fin kann ich das laufen lassen. Der ist sehr souverän und bringt den Klischee-Labbi meist einfach nur über Präsenz und Körpersprache in Rückenlage und danach haben die das kapiert und können sich gesittet benehmen.

  • Mit Sicherheit werde ich ihm den Kontakt nicht ganz verbieten. Es gibt genug Hunde mit denen er ganz toll spielt.


    Wenn in der Gruppe fremde Rüden dabei sind oder dazu kommen, werde ich ihn nicht mehr dazu lassen und schon gar nicht wenn Max dabei ist.


    Aber Max Herrchen ist sehr nett und ich denke da wird man sich einig.

  • Nur in der Situation, war ich jetzt einfach überfordert und wusste nicht was richtig ist?! Fetter Anschiss oder kommentarlos runterpflücken und anleinen? Bin ich mir immer noch unsicher.

    Kommt auf den Hund an.
    Bei meinem Rüden lass ich sowas laufen. Der ist da zu 100% souverän und hat immer einen guten Grund, so zu reagieren. Da gibt es auch keinen Anschiss.
    Pflückt man den Hund allerdings immer runter und er lernt nicht, diesen Konflikt mal "zuendezudenken" kann das irgendwann auch sehr sehr in die Hose gehen. (Ich habe in einem Seminar zum Thema Aggressionsverhalten mal ein Video von einem jungen Rüden gesehen, der in einer Raufergruppe hilflos auf einem anderen Rüden hing...Ewigkeiten. Der andere Rüde hat ihn einfach ins Leere laufen lassen und der, der oben drüber hing, wusste nicht mehr weiter. War halt der Moment, wo Herrchen immer kam, um ihn runterzupflücken und ihm rauszuhelfen. Hätte böse für ihn enden könne, wenn der "Untere" nicht sone coole Socke gewesen wäre und der Kontext ein anderer wäre. In der Gruppe hat er dann gelernt, dass man Konflikte auch anders lösen kann. ).


    Sollte er das Verhalten nun häufiger und willkürlicher zeigen (also extremes Platzhirschgehabe, massives Maßregeln usw) würde ich eher den Besuch einer (guten!) Raufergruppe empfehlen, als den Kontakt anderer Hunde komplett zu meiden. Das ist mMn das Falscheste, was man tun kann.


    Vielleicht ist es aber schon damit getan, den Kontakt zu Max zu meiden.

  • So ein Verhalten können übrigens nicht nur Rüden... :muede: Cici mit ihren 16 Lenzen hält sich auch noch für den tollsten Hecht auf dem Planeten.


    Grundlegend KANN das Verhalten der Anfang einer sehr unschönen Verhaltenskette werden. Ich würde mir auch das "Spielen" von Coda genau ansehen- spielt er noch oder mobbt er schon? Viele Hunde mobben nämlich wie die Weltmeister, polieren ihr Ego auf und irgendwann entlädt sich das dann an einem armen Opfer (das manchmal einfach nur das Pech hatte in dem Moment zu existieren..)
    Per se unter Generalverdacht würde ich Coda aber nicht stellen, da gibt es andere Rassen denen ich das von Haus aus eher zutrauen würde.


    Ist er mit anderen Hunden WIRKLICH Problemlos (und damit meine ich nicht nur "schön spielen" sondern auch subtilere Dinge wie Weg abschneiden, einschränken, in Grund und Boden starren,...) dann würde ich Max eben aus dem Weg gehen. Blöd gelaufen aber gut händelbar.


    Zeigt Coda nun aber dass er sich für nen Hecht hält (und das sind teilweise wirklich WINZIGE Kleinigkeiten wie Weg verstellen und es sieht aus als ob es Zufall ist- und kein Hund macht so was "aus Zufall") dann muss man daran arbeiten. Sonst entwickelt er sich wirklich zu ner Terror-Kröte.



    Dass Coda noch nachgelegt hat als Max lag liegt einfach daran weil Max sich eben nicht vollkommen unterworfen hatte- Schreien, Zappeln und Treten sind keine Unterwerfung. Erst absolutes Stillliegen. Viele Hunde nehmen es nicht so genau, aber es gibt welche die eben "auf die Einhaltung der Etikette" pochen.

  • Mir geht es vor allem darum, dass Coda für die Zukunft nicht denkt, dass er das mit jedem Rüden mache kann und wie ich ihm das am besten vermittle.

    Das glaube ich gar nicht. Ich denke eher, dass sich das so hochschaukelt wenn ein neuer Hund in die Gruppe kommt. Da würde ich dann einfach mal gezielt aufpassen in dem Moment. Zudem hast du einen Collie, ich weiß nicht wie sehr da sein Hüteverhalten rein spielt, aber kann sein, dass ihn das generell etwas stresst wenn ein Hund dazu stößt.
    Wenn es mein Hund wäre, würde ich ihn öfter aus der Gruppe abrufen und noch mehr trainieren in solchen Situationen. Womöglich auch mit Schleppleine. Dann kannst du nämlich eingreifen bevor die Situation eskaliert. Schon wenn er eine Bürste bekommt oder den Max fixiert. So wie du es beschreibst, übertreibt er nämlich schon und Max sucht eigentlich gar keinen Streit (versteht die Welt vermutlich nach der letzten Aktion auch nicht mehr). Meinst du denn Max würde zu Coda hinlaufen oder würde die Situation friedlich bleiben wenn Coda mehr unter Kontrolle wäre und du ihn in der Gruppe mehr "lenken" könntest, also von Max weg?
    Mein intakter Rüde stänkert auch manchmal mit den Rüden meiner Freundin. Die Situation löst sich aber fast immer sofort auf wenn wir sie beide oder einen freudig rufen und weiter gehen. Eigentlich möchte sich nämlich niemand kloppen, aber manchmal wird gegrummelt wenn alle stehen und an der selben Stelle schnuppern wollen. Bleiben wir dann auch stehen, hängen die sich im Fell. Wenn wir sie dann trennen, hassen sie sich den ganzen Spaziergang weiter und man muss aufpassen, denn die Chance ist groß, dass es dann noch mal richtig kracht.
    Bei uns hilft dann einfach Bewegung. Das wird bei eurem Stehtreff vermutlich fehlen. Ich denke es würde auch mit Max klappen wenn ihr einfach zusammen lauft und nicht steht und wartet bis es kracht. :roll:
    Das ist übrigens für viele Hunde blöd und viele viele bekommen dann Langeweile, machen Blödsinn oder fangen an andere Hunde zu mobben.

    Ich würde ihn da gar nicht mehr drauf lassen. Er wird sehr schnell ein neues Opfer finden. Und ein neues, und ein neues. Irgendwann hat er gelernt, dass er der Obermacker ist und wehe, dann getraut sich ein anderer Hund noch zu atmen..

    Das finde ich ein echt übertrieben.. Jeder Hund hat doch mal einen den er nicht leiden kann, dadurch ist er nicht gleich unverträglich oder macht einen auf Obermacker. Gerade Jungrüden im selben Alter haben oft Probleme miteinander.

    Nein, Max ist überhaupt nicht so. Der wartet eher ab, ob er mitspielen darf. Also total zurückhaltend. Aber nicht nur bei Coda, sondern bei allen Hunden.

    Das klingt eigentlich nach einem tollen Hund und für einen Labrador recht ungewöhnlich. Ich hätte jetzt auch eher vermutet, dass Coda die trampelige Labradorart nicht gefällt, aber das scheint hier ja nicht der Fall zu sein. Manche Hunde nutzen das leider wirklich aus wenn andere etwas unsicher sind. Da muss man dann als Halter eingreifen, weil unsichere Hunde sich teils auch nicht richtig wehren (können).

  • Was mir noch einfällt..ich finde dieses an die Leine nehmen und wegzerren blöd, wenn man sich eh öfter sieht. Für ihn ist es ja dann so als wäre der Spaß vorbei, sobald Max auf den Plan tritt. Ich würde ihn eher anleinen oder eben an der Schleppleine sichern und einfach mehr mit ihm machen. Vielleicht ein bisschen abseits gehen. Eventuell kann sich die Gruppe dann auch räumlich ein bisschen splitten (müssen ja nur ein paar Meter sein). Sodass nicht der ganze Spaß vorbei ist, sondern er einfach Spaß mit dir hat oder mit anderen Hunden, mit denen Max gerade nichts macht. Max wird ja weiter existieren, aber er muss ja einfach nicht zu ihm hinlaufen. Hunde können auch lernen anderen aus dem Weg zu gehen.

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