Welpenkauf - Ja oder Nein ?

  • Eins stösst mir aber doch noch etwas auf: Was ist nach den 4 Wochen Urlaub: Das Hundchen ist dann ganz sicher noch nicht in der Lage, stundenweise alleine zu sein. Du schreibst, dass deine Mutter das so organisieren kann, dass es "nur" 4 Stunden sind, aber auch das ist für ein 12-16 Wochen junges Tierchen zuviel. Einsperren in eine Box ist auch keine wirkliche Alternative. Auch einen "Welpenkurs" wirst du nicht in diesen ersten Wochen absolvieren können, dazu ist das Viehchen noch zu klein - und deine Erwartungen an das Ergebnis eines solchen Kurses möglicherweise ein bisschen hoch.


    Wie sehen denn deine Freizeitinteressen aus? Mit einem Hund kann man nicht so einfach überall hin - auch wenn er so klein ist. Für einen Hund sind z. B. Stadtbummel und Cafebesuche möglicherweise Stress pur. Kino geht gar nicht, Konzerte auch nicht.... und schon gar kein abendlicher Clubbesuch. Schwimmbad oder Badesee? Meist nicht erlaubt. Museum oder Ausstellung? Geht meist auch nicht....


    ICH würde es nicht machen - auch wenn manche Vollzeit-Berufstätige sagen werden "es geht". Optimal ist es definitiv nicht.


    Gruss
    Gudrun

  • Da habe ich auch etwas bedenken. Nach 4 Wochen den kleinen so lange alleine zu lassen wird wirklich schwierig bzw finde ich auch absolut nicht gut . Und ansonsten musst du dir auch was deine Freizeit angeht wirklich alles gut überlegen. Ich habe meinen Hund seit 2,5 Jahren. Mein Freund und ich haben ihn zusammen angeschafft, wobei von Anfang an klar war, dass es "mein" Hund ist und auch bleiben wird. Ich sehe bei Freunden mit Hund die alleinstehend sind, den Unterschied zu "meinem Luxus", den ich habe. Wir haben die Mutter (ist den ganzen Tag zu Hause)von meinem Freund oben drüber wohnen. Mein Freund hat am Wochenende immer gerne Besuch da, anstatt weg zu gehen. Für mich war gerade das erste Jahr, gar nicht so einschränkend wie es sonst jemand hat bei einem Welpen. Ich konnte immer überall hin. Tagsüber war der Hund bei der Mutter. Große Spaziergänge (ab entsprechendem Alter) und die ganze Erziehung geht auf mein Konto. Ernährung, Rassetypische Auslastung , Tierarztbesuche usw. das mache alles ich. ABER was meine Freizeit angeht, da hätte ich defintiv mehr Einbüßungen,wenn ich mich zb trennen sollte und alleine wohnen würde. Freundinnen von mir ,die einen Hund haben und Vollzeit arbeiten ( fahren in der Mittagspause nach Hause zum Hund) verkneifen sich zb. IN der Woche für abends eigentlich jede Aktivität, einfach weil der Hund schon den ganzen Tag alleine war, und sie ihn abends nicht wieder alleine lassen wollen und dann eben nicht spontan mit ins Kino ,zum Sport oder was Essen gehen können/wollen.
    Ich arbeite Vollzeit, habe aber Gleitzeit. Ich mache zT. bis zu 3 Stunden Pause, damit der Hund mittags schon mal eine große Runde hatte. Abends ist das alles dann immer unterschiedlich. Ist das Wetter gut, jogge ich mit Hund noch mal los. Ist es am schütten, geh ich halt ins Fitnessstudio usw. Wenn Freund und dazugehörige Mutter mal irgendwann nicht mehr da sein sollten, müsste ich ein paar Sachen einschränken, Aber es wäre weiterhin für mich machbar mit dem Hund. Er wäre nie länger 3-4 Stunden alleine.. An zwei Tagen dann 6, da ich auch nur 5 Min. zur Arbeit fahre.
    Wenn ich Vollzeit arbeiten gehen müsste und wäre 8-9 Stunden außer Haus, wäre mein Hundewunsch weiterhin nur ein Wunsch geblieben!

  • Hey Lisa!


    Ich weiß ziemlich gut, wie es dir geht. Bei mir zieht bald Welpe Nr. 2 ein, obwohl ich erst 22 Jahre alt bin und unsere Ersthündin selbst erst knapp 1 Jahr alt, weil sich sonst in Zukunft einfach keine Möglichkeit mehr bieten wird. Aus diesem Grund bin ich die letzte, die hier kategorisch den Buh-Macher spielt.


    Trotzdem klingt die aktuelle Situation für mich erstmal nicht optimal. Vielleicht mal der Reihe nach die Punkte, die mir so auffallen:


    1. Ab was für einem Alter wollt ihr den Hund denn 4 Stunden allein lassen? Für 4 Stunden hat es bei uns schon ein paar Monate gebraucht.


    2. Du machst eine Ausbildung, das bedeutet, dass dein Berufsleben erst auf dich zukommt. Was passiert dann mit dem Hund?


    3. Hund heißt, das Partys nicht mehr so drin sind wie früher. Außer deine Eltern übernehmen ständig die Betreuung, wobei ich mich dann frage, warum du einen eigenen Hund möchtest.


    4. Du führst die Finanzen als Sorgenpunkt auf. Das ist schlecht. Du solltest dir - gerade bei einem Pomeranian - ganz genau darüber klar sein, ob du für etwaige Behandlungen, Futter und Pflege genug Geld übrig hast. Das bedeutet auch sehr lange Verzicht auf andere Dinge. Urlaub oder mal ein neuer Fernseher? Das geht dann einfach nicht. Gerade Fremdbetreuung wird noch ziemlich ins Geld gehen.


    5. Ja, das Leben ist nicht planbar, aber es gibt wirklich Phasen, da schaut man ins Nichts und Phasen, in denen man schon Dinge konkreter sagen kann. Ich hab den Kerl geheiratet, mit dem ich mir den Hund angeschafft habe. Ich werde 3 Jahre arbeiten, während er studiert, dann fängt unsere Kinderplanung an. Ja, das ist alles nicht in Stein gemeißelt und könnte anders kommen, ist aber irgendwie schon mehr Plan als "nicht für immer allein, vielleicht Freund, Halbtagsstelle oder Mutterschaftsurlaub".


    Alles in allem klingen deine Vorteile irgendwie schal und rühren - was ich ja sehr gut verstehen kann - von deiner Sehnsucht nach einem "eigenen" Hund. Dass du ihn unglaublich lieben wirst, wird hier sicher keiner bestreiten wollen, ist aber für mich auch kein schlüssiges Argument.
    Ich stimme zu, es gibt schlechter Momente für einen Hund, es gibt aber auch bessere. Ich hab selbst gerade erst Rat im Forum gesucht und mich gegen ihn entschieden. Denn egal, was wir hier schreiben, die einzige, die wirklich ihre Situation beurteilen kann, bist du. Und ehrlich gesagt klingen deine Antworten so, als hättest du dich bereits lang entschieden. Du wiegelst viele Argumente ab, das ist okay, solange du dich wirklich bereit fühlst. Du wirst es schaffen, aber leicht wird es eben nicht. Und du wirst viele Entscheidungen treffen müssen, die hart werden. Bedenke einfach immer, dass du eine Fürsorgepflicht für ein Lebewesen übernimmst, das immer auf dich angewiesen sein wird. Jede Entscheidung wirst du allein mit dir und deinem Gewissen ausmachen müssen, von dem Kauf bis zum Tod. Wenn du das alles kannst und dich mit deinem Alter und der kommenden Verantwortung wirklich wohl fühlst, dann hol dir deinen Welpen :smile:

  • Ich würde mir insgesamt erst einmal 4 Wochen Urlaub nehmen, in dieser Zeit würde ich die komplette Zeit bei dem Kleinen bleiben und auch einen Welpenkurs besuchen.

    Vier Wochen reichen nicht.


    Es wäre auch absolut nicht sinnvoll, erst die ganze Zeit beim Hund zu sein, und ihn dann plötzlich alleine zu lassen. Das Alleinebleiben baut man nach und nach auf. Vier Wochen sind aber - bei einem Welpen - nicht genug Zeit.



    - unter der Woche arbeite ich ca. von 7:00 bis 15:00 Uhr aber da könnte ich es mit meiner Mama so regeln, dass der Hund höchstens 4 Stunden alleine wäre

    Das ist nett und schön, aber erst, wenn der Hund schon ein paar Monate alt ist.
    Wenn du ihn mit 9 Wochen holst, ist er 13 Wochen alt und soll dann gleich 4 Stunden alleine sein - das würde ich so nicht planen.


    Bei allem anderen - das kannst nur du einschätzen, wie sehr du dein Leben einschränken willst und kannst für deinen Hund, bzw. inwieweit deine Mutter mitzieht.

  • Soooo schwer ist es gar nicht erstmal grob die Spreu vom Weizen zu trennen. Anhaltspunkt ist, ob der Verein in dem gezüchtet wird, dem VDH und der FCI angeschlossen ist.
    Hier kannst du mal schaun und dann die Züchter einfach mal anrufen oder anschreiben :)
    Verein für Deutsche Spitze e.V. - Züchter für Zwergspitze/Pomeranians

    Hier sei noch anzumerken, dass es die sogenannten Dissidenzen gibt - Zuchtvereine außerhalb der FCI.


    Diese achten idR nicht so sehr auf die Optik. Ein großer Verband ist der IHV. Es gibt noch weitere, aber dann wird es verwirrend. Achte auf jeden Fall auf gesunde Zuchttiere.


    Versprochen: Mehr sage ich dazu nicht, um keine Diskussion anzuheizen.

  • Ich glaube, ich hatte etwas missverstanden. Ich dachte, die Mutter der TE wäre in den ersten Monaten dann da, während die TE zur Arbeit außer Haus ist.


    Natürlich kann man einen 13 Wochen alten Welpen vier Stunden alleine lassen... Wehren dagegen wird er sich schließlich nicht können. Die Frage ist, ob das moralisch in Ordnung ist... Finde ich nicht. Und würde deswegen auch von einem Welpen abraten.


    Andererseits wird die TE jetzt vmtl wieder mit dem Argument "Aber andere bekommen es ja auch organisiert..." kommen. Vondemher... Sie wird eh tun, was sie für richtig hält.

  • Andererseits wird die TE jetzt vmtl wieder mit dem Argument "Aber andere bekommen es ja auch organisiert..." kommen. Vondemher... Sie wird eh tun, was sie für richtig hält.

    Und das ist auch gut so! Ein Vorsichtiges, Ängstliches und 150% geplantes Leben ist auch nicht so mein ding.

  • Darf ich noch was anderes einwerfen, das mir gleich in den Sinn kam?
    Wenn du den worst case haben solltest, nämlich dass sich dein Hund total an den schon vorhandenen Hund bindet, was machst du dann beim Auszug?


    Ich sage das nur, weil ich genau dieses Problem hier habe und deshalb meine Hündin weiterhin bei meinen Eltern wohnen bleibt. Unsere Zweithündin hängt an ihr wie an keinem der Familienmitglieder und ich könnte sie wirklich nicht wegreißen. Mir gehört die Ersthündin, für meine Eltern kommt nochmals ein zweiter Hund nicht in Frage. Also gehe ich ohne Hund, was voraussetzt, dass ich in der Nähe bleibe oder eben mit beiden. Das ist aber auch wieder schwierig, denn die Zeithündin hat meine Schwester als Bezugsperson.


    Muss alles nicht so laufen bei euch, kann aber und deshalb war's mir wichtig das zu erwähnen.

  • Hier wurde ja schon allerhand Hutes geschrieben. Ich finde die Vorraussetzungen eigentlich gut.
    Im Dogforum ist es halt so, dass man bei solchen Fragen grundsätzlich dauerhaft zu Hause, im Monat 5000 Netto, und ein perfekt durchgeplantes Leben haben muss xD
    Vielleicht ein bisschen hoch der Anspruch. Und nur weil man selbst diesen Anspruch an sich hat und sich deshalb erst nach zig Jahren einen Hund angeschafft hat, muss man das nicht zwangsweise auf alle anderen projizieren. |)
    Keiner kann wissen, was morgen ist. Auch die perfekt kalkulierteste Hundehaltung kann durch unvorhergesehenes unpassend werden.


    Ich würde mir an deiner Stelle aber wirklich nochmal Gedanken über die 4 Stunden alleine bleib Zeit nach 4 Wochen machen.
    Gibt es vielleicht die Möglichkeit der Betreuung durch z.B eine Oma oder jemand anderen oder so?
    kannst du den Hund vielleicht mit auf die Arbeit nehmen?

  • Ich finde, dass sich Deine Situation auch nicht so verkehrt anhört. Du scheinst Dir einige Gedanken gemacht zu haben und wie schon andere geschrieben haben, kann man im Leben sowieso nicht alles planen.


    Meine Erfahrungen in unterschiedlichen Lebensbereichen sind die, dass vieles sowieso anders kommt als geplant und zweitens, dass es für nahezu alles eine Lösung gibt, auch wenn diese nicht immer gleich auf dem silbernen Tablett serviert wird.


    Einziger Punkt wäre für mich Dein wirklich junges Alter. Aber da sind junge Menschen völlig unterschiedlich und da Dich keiner kennt, wirst das alleine Du beantworten müssen.
    Ist der Wunsch wirklich so groß? Mir 19 Jahren kommt ja noch sooooo unendlich viel, aber wenn Hunde Dein Leben sind und speziell vielleicht auch die genannte Rasse... ja, dann muss man ja auch nicht noch zig Jahre warten.


    Manchmal ist es auch einfacher, wenn man etwas in jungen Jahren macht, gerade weil man das Leben leichter nimmt und sich eigentlich nicht so viele Gedanken macht und genau das finde ich persönlich oft auch ein großer Vorteil... ;) ...


    Also höre auf Dein Herz, besuche den Züchter und die Welpen, schlafe danach noch ein oder zwei Mal und wenn dann sowohl Dein Herz, als auch Dein Verstand ganz laut JA schreien, dann mache es.... :D ...

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