Welpenkauf - Ja oder Nein ?

  • Hallo liebe Hundebesitzer :winken:


    mein Name ist Lisa und ich bin jetzt 19 Jahre alt und ich mache eine Ausbildung. Ich wohne derzeit mit meinen Eltern zusammen in einer Wohnung. Außerdem haben wir einen Garten, indem wir oft Zeit verbringen und genug Platz ist. Das wird auch noch mind. 1-2 Jahre so bleiben, bis ich ausziehen werde.


    Jetzt bin ich schon länger bei der Überlegung mir einen Welpen (Zwergspitz/Pomeranian) zu kaufen, da ich mir diesen Hund schon sehr sehr lange wünsche und ich mich eigentlich auch sehr gut dafür vorbereitet habe und mich über den Charakter etc. informiert habe. Ich würde mir insgesamt erst einmal 4 Wochen Urlaub nehmen, in dieser Zeit würde ich die komplette Zeit bei dem Kleinen bleiben und auch einen Welpenkurs besuchen.


    Wir leben zusammen mit meiner Labrador-Hündin, die bereits seit 10 Jahren bei uns ist. Sie ist jedoch sehr an meine Mutter gebunden, da ich noch sehr jung war und meine Mutter sich von Anfang an mehr um Sie gekümmert hat und auch am meisten mit Ihr raus geht und sich mit Ihr beschäftigt. Der neue Hund soll jedoch mich als seine Bezugsperson sehen. Die anderen natürlich auch, aber der Kleine soll ja später einmal mit mir gemeinsam umziehen.


    Die Vorteile, dass ich mir jetzt schon einen Hund zu lege, wären:


    - es wäre in der ersten Zeit wirklich immer jemand da, die ersten 4 Wochen ich und in der Zeit wo ich wieder arbeite, wäre meine Mutter da und an den Wochenenden auch komplett ich
    - unter der Woche arbeite ich ca. von 7:00 bis 15:00 Uhr aber da könnte ich es mit meiner Mama so regeln, dass der Hund höchstens 4 Stunden alleine wäre
    - wenn es gar nicht anders gehen würde, hätte ich auch Möglichkeiten ihn für ein paar Tage zu guten Freunden abzugeben
    - würde ich Ihn später holen, wenn ich alleine wohne, wäre es schwerer, Ihn alleine zu lassen - und somit wäre er später dran gewöhnt.
    - ich würde den Hund über all hin mitnehmen (wo es geht) in meiner Freizeit auf jeden Fall!
    - und der wichtigste Vorteile: ich sehne mich sehr nach einem 2. Hund und würde ihn über alles lieben (wobei der 1. nicht zu kurz kommen würde, da meine Mama sehr auf ihn fixiert ist)


    Die Nachteile, die mir etwas Sorge machen:


    - Wie reagiert mein Labrador auf den neuen Welpen? Ist er eifersüchtig? Ist er gemein? - jedoch liebt er kleine Hunde normalerweise, aber trotzdem macht man sich ja so seine Sorgen
    - Was mache ich, wenn Plan A, B, C, D nicht funktionieren und ich mal nicht weiß, wo ich den Hund lasse?
    - Wird meine Freizeit zu kurz kommen? Freunde, Partys, Familie, etc.?
    - Finanziell


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir eure EHRLICHE Meinung geben könntet, denn ich bin schon echt verzweifelt, weil ich ihn eigentlich so sehr möchte und ich jetzt schon weiß, wie sehr ich ihn lieben würde. Trotzdem bringen mich so viele Sachen zum nachdenken... :fear: :fear: :fear:


    Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen!


    Lisa :-)

  • Hallo,


    ich persönlich finde es immer schwierig, wenn man selbst noch mehr oder minder finanziell abhängig ist, einen Hund zu kaufen.


    Stell dir vor, du wirst nach der Ausbildung nicht übernommen und findest einen Job 200km von deiner Heimatstadt entfernt, d.h. musst einen eigenen Haushalt finanzieren und daher Vollzeit arbeiten. Was passiert dann mit deinem Hund?


    Ich würde warten, bis du im Job fest im Sattel sitzt und ausloten kannst, wie es unter welchen Bedingungen wann funktionieren kann.


    Ich hätte zum Beispiel in den ersten drei Berufsjahren überhaupt keine Zeit für einen Hund gehabt...

  • Ich würde warten, bis du im Job fest im Sattel sitzt und ausloten kannst, wie es unter welchen Bedingungen wann funktionieren kann.

    Heute sitzt man kaum fest im Sattel, außer man bekommt eine staatliche Anstellung. Ansonsten ist man auf dem Arbeitsmarkt weitgehend "Freiwild".


    Wenn Deine Mutter den zweiten Hund möchte und mit trägt, warum denn nicht? Sie wird wissen, was ihrem Kind wichtig ist und es unterstützen.

  • Dass der Hund nicht alleine bleiben kann, kann passieren. Die meisten Hunde können das - mehr oder weniger schnell - lernen. Aber garantieren, dass das klappt, kann dir keiner.


    Zu deinen Sorgen:


    • Bzgl. des Labradors würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Das müsste eigentlich klappen, wenn ihr da ggf. eingreift (der Kleine darf nicht nerven, ihr reagiert, wenn es dem Ersthund zu viel wird, es gibt Rückzugsorte usw.)
    • Ich würde mir für den Hinterkopf eine Hundepension oder Betreuung in der Nähe suchen, in die ich meinen Hund im Fall der Fälle bringen kann (habe ich auch so gemacht)
    • Tja, deine Freizeit... Das musst letztlich du entscheiden. Kannst du den Hund mit zu Freunden nehmen? Wie steht deine Familie zu Hunden? Das kannst im Endeffekt nur du beantworten.
    • Finanziell sollte ein Zwergspitz grundsätzlich nicht so 'reinhauen. Aber natürlich sind TA-Kosten und evtl. Operationen außerhalb der "Norm" idR nicht ohne. Du könntest dich hier über OP- und Krankenversicherungen informieren.

    Grundsätzlich finde ich, dass es weitaus schlechtere Lebenslagen gibt, um sich einen Hund anzuschaffen.

  • Dein Plan für die ersten ein, zwei Jahre klingt soweit gut. Der Knackpunkt wird nach dieser Zeit kommen, wenn du fertig bist und wegziehst. Dein bisheriges Netzwerk wirst du dann nicht mehr haben. Sieh es realistisch: Vollzeitarbeit + Wegezeit + sonstige notwendige Besorgungen werden dir verdammt wenig Zeit für den Hund lassen. Du wirst deinen Hund regelmäßig fremdbetreuen lassen müssen, das kostet ordentlich Geld und dein Hund bringt dann den größten Teil des Tages ohne dich zu.
    Zu Freunden und Familie kann man einen wohlerzogenen Hund in der Regel mitnehmen, zu vielen sonstigen Freizeitaktivitäten wie Partys leider nicht.


    Dagmar & Cara

  • Heute sitzt man kaum fest im Sattel, außer man bekommt eine staatliche Anstellung. Ansonsten ist man auf dem Arbeitsmarkt weitgehend "Freiwild".
    Wenn Deine Mutter den zweiten Hund möchte und mit trägt, warum denn nicht? Sie wird wissen, was ihrem Kind wichtig ist und es unterstützen.

    Wenn man beruflich in einer derart unsicheren Situation ist, sollte man sich entweder fragen, ob in dieser Situation wirklich ein Hund sein muss oder ob man notfalls den Hund dann auch mit Hartz 4 durchbringen würde, selbst wenn man dann an sich sparen müsste.


    Noch gibt es aber unbefristete Jobs und wir wissen ja gar nicht, was die TE arbeitet. Also können wir nichts über ihre beruflichen Aussichten wissen.

  • Dein Plan für die ersten ein, zwei Jahre klingt soweit gut. Der Knackpunkt wird nach dieser Zeit kommen, wenn du fertig bist und wegziehst. Dein bisheriges Netzwerk wirst du dann nicht mehr haben.

    Genau das: 8 Std. Arbeit + 1 Std. Pause + ?? 1 Std Hin- und Rückweg.
    Ohne Überstunden...


    Und auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass man Hunde alleine lassen kann. Dass auch regelmäßig 7-8 Stunden bei entsprechendem Training kein Problem sind....


    De facto werden es bei einem Vollzeit-Job in aller Regel zumindest von Mo-Do eher 10 Stunden als 8. Und das ist zuviel.


    Und genau dafür brauchst du einen Plan. (Den aber jeder braucht, es sei denn er wartet bis zur Rente...) Ist also nicht unmöglich, aber genau an der Stelle musst du überlegen.

  • Deine Freizeit wird sicher etwas knapper werden, aber so kleine Hunde kann man ja wirklich viel mitnehmen. Also irgendwo treffen und gemeinsam ins Restaurant ist sicher kein Problem.


    Das was mit so kleinen Kerlen eher schwierig ist, ist der Kontakt zu anderen Hunden. Von Vorteil ist, dass ihr zuhause noch einen großen Hund habt, an den sich der Welpe gleich gewöhnen kann. Draußen muss man aber schon aufpassen, dass große Hunde den Kleinen nicht zu arg bedrängen, weil die Verletzungsgefahr einfach höher ist.


    Worüber du dir im Klaren sein musst, dass so ein Pomeranian Welpe sehr teuer ist. Ich meine mal 2.000€ gelesen zu haben. Die Zwergrassen bekommen meist nur wenige Welpen, weswegen die verhältnismäßig teurer sind. Von einem Vermehrer oder von einem Welpen von privat würde ich trotzdem dringendst abraten! Gerade bei so einer Rasse ist das Risiko enorm einen verhaltensauffälligen und/oder kranken Hund zu bekommen. Solche Leute sollte man sowieso nicht mit seinem Geld unterstützen.

  • Erst einmal vielen Dank für die lieben und ehrlichen Antworten.


    @RafiLe1985 - ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich bereits eine fristlose Übernahme unterschrieben habe und ich dort nach meiner Ausbildung weiterarbeiten kann. Die Zeiten werden sich zu den Ausbildungszeiten kaum ändern, außer ggf. ein paar mehr Meetings, etc.


    @lordbao2.0 - Meine Freunde lieben Hunde und einige haben selber welche, was das alles noch viel leichter macht :-)


    @dagmarjung - genau das alles macht es mir so schwer, aber andere kriegen es ja auch hin :muede:


    @Gersi - Genau, also unser jetziger Hund hatte sich eigentlich auch ziemlich gut und schnell daran gewöhnt, mal alleine zu sein


    @AnjaNeleTeam - das stimmt. ich würde den Welpen nur bei einem geprüften Züchter kaufen und habe mich auch informiert wie man seriös und unseriös unterscheiden kann, aber dies wird ja leider auch immer schwerer :fear: - Das Geld für den Hund hätte ich schon :)


    Viele Grüße


    Lisa

  • Ich will einfach nur das es dem Kleinen gut geht bei mir. Das ist mir das wichtigste.
    Würde dies nicht so sein, würde ich lieber auf den Hundewunsch verzichten als das er leiden muss.


    Ich denke, ich mache mir auch viel zu viele Gedanken :verzweifelt:

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