Neuer Hund aus dem Tierschutz sitzt seit drei Tagen ängstlich in seiner Box...

  • Ich habe ja auch seit einem Monst einen total ängstlichen TS-Hund hier, vermutlich ein Labor-Beagle.
    Ich kann nur dringend empfehlen, den Hund in keinster Weise zu bedrängen. Lass ihn sein Tempo machen, wenn er sich in der Box löst, dann ist es eben so. Maximal würde ich noch Leckerchen im Zimmer fallen lassen, ihn aber nicht aus der Hand füttern. Ich habe am Anfang auch gedacht, das ist der Weg, ging aber nach hinten los. Er hat zwar aus der Hand gefressen, ist aber danach panisch wieder in seine Ecke gerannt.


    Den Garten würde ich ihm noch keinesfalls zumuten. Mein Oskar hier wird nach Wochen noch absolut panisch, wenn er in den Garten soll. Wenn er sich stressfrei hochnehmen lässt, dann würde ich ihn nach draußen tragen und ihn immer auf dem gleichen Platz setzen und schauen lassen. Ziehen an einer Leine würde ich niemals.


    Das alles sind Tipps von meiner Trainerin, die ich, obwohl ich mich als hundeerfahren bezeichnen würde, sehr schnell eingeschaltet habe und die mich sehr unterstützt und uns hilft.


    Einen weiteren Hund würde ich ihm nicht zumuten. Ein neuer Stressfaktor für ihn und was soll ein anderer Hund, der kurz zu Besuch ist, bringen? Ansonsten viel in seiner Nähe sein, ihn nicht bedrängen, immer wieder ein Leckerchen zufällig in seine Richtung fallen lassen. Und Zeit geben. Und ihm nicht in die Augen schauen. Wenn ich Oskar ignoriere und nicht anschaue, dauert er mittlerweile nicht lang, und er setzt sich neben mich. Bis ein Angsthund richtig angekommen ist, kann es 1 bis 2 Jahre dauern.


    Und ich möchte sich dringend empfehlen, einen Trainer zu nehmen, der sich mit Angst- bzw. Auslandshunden gut auskennt. Sonst macht er mehr kaputt als er hilft.


    Das wird schon, in ein paar Wochen getraut er sich schon viel mehr.

  • Noch was: Falls ihr mit ihm raus könnt, auch im Garten doppelt sichern. Manche Zwingerhunde sind wahre Kletterkünstler.


    Wegen dem nicht Kot absetzen würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Wenn er gefressen hat, hat er wahrscheinlich Kot abgesetzt und diesen gefressen. Häufiges Verhalten bei Zwingerhunden. Oskar hat die ersten Tage maximal einmal am Tag gepinkelt. Auch heute löst er sich nur, wenn es ruhig ist, er nicht beobachtet wird und sich sicher fühlt. Und würde immer seinen Kot fressen, wenn ich es zulassen würde....

  • Ich finde die Idee mit dem zweiten Hund jetzt erst mal nicht so schlecht. Genau gucken wie der Kleine reagiert, den anderen erst mal nicht zu eurem hinlassen sondern schauen, ob der vielleicht von sich aus kommt.


    Bei einem Hund, der bisher kaum was kannte (außer anderen Hunden im Zwinger) *kann* das tatsächlich helfen.


    Aber eben *kann*.
    Solltet ihr merken, dass er ängstlich oder sogar panisch reagiert, vergesst alle Gastgeber-Höflichkeit und schickt Freundin und Hund sofort wieder raus.


    Ich drücke euch die Daumen!!!

  • Ich würde ihn auf keinen Fall aus der Kiste "zwingen". Auch wenn ihr sein Vertrauen noch nicht habt: Ihr könnt verlieren, dass er euch überhaupt jemals traut. Er soll mit Euch nur Gutes verbinden.
    Ich würde sehr leckeres Futter verwenden und aus der Hand füttern.
    Eventuell mit einer Tube Leberwurst den Hund locken. Am besten wäre es, wenn du mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden sitzt oder gar liegst. Dann legst du das Leckerchen erst weit von dir weg und dann immer näher zu dir. Schlaf im gleichen Raum, damit er sieht, dass du nichts Schlimmes vor hast.


    Bewege dich langsam und sage immer die gleichen Worte, wenn du etwas tust, damit du deine Handlungen "ankündigen" kannst. Besonders so etwas Gruseliges wie "Aufstehen", solltest du ankündigen.
    Es gibt gute Literatur zum Thema Angsthund. Arbeite dich ein (am besten während du auf dem Boden liegst). Vielleicht gibt es für solch einen extremen Fall auch unterstützende Medikamente?

  • Ähm ...
    Der Hund lebt seit drei Tagen in der Box und kommt nicht raus (außer Nachts in unbeobachteten momente - was ein riresen Fortschritt ist!)


    Wenn ihr die Box in den Garten stellt - warum sollte denn im Garten aus der Box rauskommen? Der denkst sich doch nicht "oh, grün, toll!"
    Für einen Hund der NUR Zwinger und andere Hunde kennt, ist der Garten doch genauso fremd wie die Wohnung.


    Und Hausleine halte ich hier auch für keine gute Idee.
    Ihn mit Hausleine rauszuführen, ist genauso zwang als wenn ich ihn hochhebe - das ist doch erstmal nicht wichtig.,


    Auzch "Er muss aber nun langsam lernen dass draußen gemacht wird" - halte ich für verkehrt.
    Für die allermeisten Hunde ist, nach 3 Tagen raus gehen um sich zu lösen sehr langsam, ja.
    Für diesen Hund ist das aber immer noch zu schnell.


    Ich fände es JETZT nicht wichtig dass er langsam lernt sich draußen zu lösen - ich fände es jetzt wichtig dass er langsam elrnt, dass er euch vertrauen kann.
    Ortswechsel, Änderungen, körbchenwechsel tragen nicht zum Sicherheitsgefühl bei denke ich.


    dass der Hund vorbei kommt, kann helfen denke ich.
    Der welpe ist mit Hunden groß geworden - ein anderer Hund wird wohl das Einzige ins einem neuen Leben sein, was ihm irgendwie vertraut vorkommt.
    Da aber unbedingt aufpassen dass der Hund nicht an den Rückzugsort geht - auch auf Abstand - euer Hund sollte ins einem Tempo erkudnen können.


    Vielleicht hilft es auch, dass der Hund jeden Tag, zur selben zeit, für 1h oder so vorbei kommt?
    ich kann mir gut vosrellen dass sich euer Hund Nacvhts raus traut und schnuppert. - wenn der selbe Hund am nächsten Tag wieder kommt, ist es ein wenig Bekannter - nur so ne Idee - vielleicht iste s auch zu viel Stress.


    Wa sich versuchen würde wäre - noch einen zweiten Rückzugsort neben den 1. zu stellen (einen "identischen")
    Wenn es noch eine Zeit dauern wird bis er sich traut woanders zu lösen, dann gehts noch ne weile in die Decke.
    Mit einem 2. identischen Rückzugsort hat der hund die Möglichkeit - den vollgepinkelten zu meiden udn sich ins "neue" zu legen - udn ihr könnt am nächsten tag das schmutzige wechseln, ohne am hund rumzuzerren.


    Hudnen ist es oft höchst unangenehm in eigenen Exkrementen zu liegen - aber wenn er so verängstigt ist dass er das in kauf nimmt ...


    Vielleicht habt ihr dann Befürchtungen, dass der Hund lernt,d ass es OK ist ins Körbchen zu pullern/kacken - man kann ja wechseln udn bekommt am nächsten tagt was frisches. Ja, das kann so sein.
    Aber ich denke es ist, wenn es auch Zeit erfordert, sehrr gut möglich dem Hund trotzdem - wenn er sicher genug ist - normale Stubenreinnheit beizubringen. Oft raus gehen, draußen loben, 2. Körbchen wegstellen usw.
    Ein hudn lernt dann am ebsten, wenn die grundbedürfnisse erfüllt sind! - Sicherheit ist ein grundbedürfniss - daher würde ich jetzt noch gar nicht mir Stubenreinheit anfangen - jetzt wird er - denke ich - es nicht lernen, da er viel zu verängstigt ist.


    Es wird sehr viel arbeit werden mit einem soclhen Hund, sehr viel Geduld werdet ihr brauchen udn es wird euch viele Nerven kosten.
    Dafür freut ihr euch aber gemeisnam über jeden noch so kleinen Fortschritt!
    Und wenn ihr dann eine Bindung aufgebaut habt, er euch vertraut, dann kann da auch so schnell nichts mehr dran rütteln! Und das ist toll!


    Viel erfolg wünsche ich euch! Und freue mich wenn du weiter berichtest.

  • huhu, danke für die verlinkung =)


    Meiner Meinung nach hilft da nur Geduld! Ich würde ihm diesen sicheren Platz nicht weg nehmen, vor allem nicht nach ein paar Tagen!
    Vielleicht immer mal wieder mit dem Rücken zur Box auf den boden setzen, sich interessant machen aber den Hund auf keinen Fall bedrängen! Irgendwann wird er von sich aus kommen... jaaa, ich wollte das selbst nie glauben, aber es ist tatsächlich so! Mac flüchtete das erste halbe jahr nur unter den Tisch.
    Ach. Und Mac hat die Hündin von meinem damaligen freund sehr geholfen. Sie war ab und zu bei uns

  • Wir haben ihn jetzt vorsichtig, aber konsequent rausgeholt. Jetzt sitzt er in seinem Körbchen, an der gleichen Stelle, an der vorhin seine Box stand. Unter dem Tisch...

    Bevor noch weiter geraten wird, den Hund in der Box zu lassen.
    "Der Hund ist aus der Box".


    (Und liebe @habanera das muss nicht falsch sein, nur weil einige sagen, dass sie es wahrscheinlich nicht gemacht hätten. Da steckt man nicht drin - und ich bin sicher, ihr macht das gut!)

  • Vielen Dank für eure Berichte! Man will alles richtig machen - und weiß einfach nicht, was richtig ist :-) Und Angst ist kein guter Begleiter, das weiß ich.


    Wir haben die Box jetzt mal sauber gemacht und stellen diese dann heute nacht auch wieder ins Zimmer. Dann darf er selbst entscheiden. Momentan sitzt er hinter dem Körbchen - ist es wohl nicht gewohnt, weich zu sitzen...


    Vielleicht war es richtig, ihn aus der Box zu holen - vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht. Doch mein Gefühl sagt mir, dass er jetzt einfach mal im Zimmer ist - und er merkt, dass das nicht schlimm ist...


    Er hat sich inzwischen auch schon gelöst, ganz wenig. Und für alle, die denken, ich hätte deshalb Bedenken: Keineswegs, damit habe ich kein Problem. Kann mal alles wieder wegmachen. Ich will einfach nur, dass er mit der Zeit Vertrauen fasst und seine Angst irgendwann fallen lassen kann. Die Zeit bekommt er :-) Schön, dass es dieses Forum gibt.


    Und mit einer Trainerin für Angsthunde habe ich auch schon Kontakt aufgenommen und werde mich von ihr Coachen lassen... :bussi: Danke euch.

  • Das war auch meine Idee; Hund samt Box in den Garten bringen, aber unbedingt Leine dran machen! Und dann warten, er wird sicher irgendwann rauskommen.

    Er ist tagelang im Raum nicht rausgekommen, (außer einmal, wo niemand anwesend war)
    Wie lange soll die offene Box im Garten stehen mit Mensch daneben, bis er im Garten neugierig genug wird, um raus zu kommen?
    2 Wochen?


    Ich finde das Rausholen aus der Box ok, so hat er die Möglichkeit, aus einer ebenfalls für ihn "sicheren Höhle" (Körbchen unter dem Tisch) mehr von seiner Umwelt wahr zu nehmen. Es wird ihm leichter fallen, von dort auf nächtliche Erkundungstour zu gehen und einen Rückzugsort hat er weiterhin.


    2. Hund kann klappen, kann aber auch voll nach hinten los gehen....

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