Das Leben danach, wenn der Hund auf einmal komisch wird

  • Hallo ihr Lieben,
    ein Problem ist es eigentlich nicht direkt, aber es stimmt mich etwas besorgt. Vor zwei Monaten mussten wir Hexe gehen lassen, und irgendwie ist Nuki komisch geworden. Ihn selber hat das schon mitgenommen, er kennt es ja gar nicht ohne Hexe, die ersten drei Tage lief er mit Leidensmiene durch die Gegend und war etwas jammerig. Spaziergänge stressten ihn Anfangs ohne Hexe, er wusste auch gar nix mit sich anzufangen und hat dauernd versucht mich zu animieren was zu machen. Das klappt mittlerweile besser, gestresst ist er eigentlich gar nicht mehr draussen, was aber neu ist, ist dass er sich auf einmal sehr stark an uns orientiert, vorher war er selbstständiger. Dieses sich an uns orientieren wird aber schlimmer, er ist sehr anhänglich geworden, kriecht quasi in einen rein wenn man mit ihm kuschelt, auch Kintaktliegen ist ihm sehr wichtig. Es kommt immer häufiger vor, dass er vor einem steht und etwas will, ich weiß aber nicht was, manchmal glaub ich er weiß selbst nicht was er will.
    Er hat auf einmal Eigenschaften von Hexe übernommen, die er nie zuvor gezeigt hat, nach Leckerlies schnappen zum Beispiel, oder betteln... Ich will jetzt eigentlich nicht sagen er seie verzogen, er hört besser denn je. Aber diese Anhänglichkeit, diese Abhängigkeit die er entwickelt stimmt mich bedenklich. Vorher war Hexe seine Sonne um die er sich dreht, an die er sich orientiert, nun sind wir es. Was aber glaube ich Probleme bereiten wird, er hat in seinen 10 Jahren nie gebellt wenn er alleine war, die letzten 2 Tage hat er gebellt, vermisst er Hexe so sehr? Wie kann ich es ihm leichter machen, und dafür sorgen, dass er sich nicht so abhängig von uns macht? Ich habe so ein bisschen Bammel, dass er nicht mehr alleine bleibt wenn es so weiter geht ;)

  • Als meine erste Hündin damals gestorben ist, war meine 2. Hündin (kastriert) 5 Jahre alt.


    Sie war bis dahin eher kindlich (viele würden das ihrer Kastra zuschreiben ;) ) hat sich bei Hundebegegnungen auf den Boden geschmissen und gefidelt....


    Plotzlich, von jetzt auf gleich zeigte sie das Verhalten ihrer "Lehrerin", sie wurde über Nacht erwachsen. Sie begegnete fremden Hunden souverän, sie zickte zurück, wenn sie angezickt wurde... auch andere Dinge, die Art, wie meine erste Hündin immer die Pfote auf meine Hand gelegt hatte...: auf einmal machte sie es!


    Ich denke, dass meine 2. sich sehr wohl gefühlt hat als jüngerer Hund, sich aber schon sehr viel bei ihrer Freundin abgeschaut hat.


    Manchmal war das absolut unheimlich, als würde mein geliebter Ersthund in ihr weiterleben! :herzen1:


    Ich habe sie damals machen lassen!


    War auch gut so, sie entwickelte weiterhin eigene Persönlichkeit, aber der Einfluß meiner ersten war Zeit ihres Lebens immer noch zu erkennen! :herzen1:

  • Ein neuer Zweithund ist keine Option? Meine Kleine wäre alleine auch nie glücklich und seltsam. Deswegen gabs neue Gesellschaft für sie und alles lief weiter wie früher.

  • Meine Hündin hat sich auch sehr verändert als die Ersthündin verstarb. Am Anfang dachte ich das meine Trauer sich überträgt, aber die Veränderung erwies sich nach einigen Wochen eher als positiv. Sie wurde erwachsen, entfaltete ihre Persönlichkeit. war freier und anhänglicher. Der Einfluss des Ersthundes ist doch oft stärker als wir denken. Das liegt sicher auch daran das die Hunde fast immer zusammen sind und mehr Zeit miteinander verbringen als mit uns.


  • Ich habe so ein bisschen Bammel, dass er nicht mehr alleine bleibt wenn es so weiter geht ;)

    Dieser Satz und der Smilie deutet ja schon was an.... :smile:


    Im Ernst: meine sehr schüchterne Hündin litt in gewisser Weise unter dem Verlust ihrer großen Schwester. Sie wurde auch anhänglicher und insgesamt unterwegs lustlos- ihr fehlte jemand.
    Den hat sie nun und ist jetzt die Große und total souverän.


    Falls es für Euch irgendwie denk- und machbar ist, fasst einen neuen Kumpel ins Auge.

  • Danke euch, ja ein zweiter Hund ist sowieso in Planung, dauert aber noch etwas bis die Hündin läufig wird, und die Welpen abgegeben werden, also 6 Monate minimum :) Ich werde wohl das alleine bleiben noch mal neu aufbauen müssen. Ich hoffe der Dicke macht das mit :)

  • Er hat auf einmal Eigenschaften von Hexe übernommen,

    Das hat Atti auch getan, nachdem Dago gestorben ist. Er hat manche Eigenschaften 1:1 übernommen.
    Atti hat auch stark getrauert, da er kein Leben ohne Dago kannte und wir dachten schon, er gehe hinterher. Fraß nicht mehr, lag nur noch da, wo Dago sonst gelegen hat und trottelte einfach ohne Lebensfreude durch die Gegend, bis Faro kam :smile:

  • Hi,
    natürlich trauern Hunde, für mich ist dies ganz klar.
    Vielleicht kommt aber noch etwas anderes hinzu. Hexe hatte im Rudel Aufgaben. Die müssen jetzt neu abgedeckt werden, und daran passt er sich gerade an. Und diese neuen Aufgaben gehen eben manchmal auch mit Ängsten einher.


    Beispiel auch in der Kennenlernphase als wir Sino aus dem Tierheim holten. Der Hund legte sich regelmäßig in den Eingangs/ Flurbereich, wo auch die Treppen im Haus münden. Kontrolle, Sicherheit, sofort von ihm übernommen, da er uns nicht zutraute so etwas zu regeln. Er schlief dann insgesamt 6-7 Stunden am Tag, er musste ja aufpassen.
    Das haben wir denn mal ganz schnell geändert. Fester Platz im WoZi ohne Blick auf die Haustür,
    wenn Besuch kam Türe zu , denn er ist nicht zuständig. Nachts im Schlafzimmer einsperren, natürlich nicht alleine. Und siehe da wir beherrschten die Sicherheit im Hause eben doch, und der Hund entspannte sichtlich. Heute bleibt er liegen wenn es schellt.


    Was ich sagen will: der Hund an sich ist faul, sieht er das seine wichtigen eigenen Vorstellungen von den Menschen abgedeckt werden muss er die Aufgabe nicht übernehmen.


    Jetzt aber ist Hexe nicht mehr da. Natürlich gibts dann erstmal ein Sozialdefizit. Und wenn sie draußen erste Geige war dann wächst der Hund jetzt erstmal neu rein...


    LG


    Mikkki

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