Muss "Regelmäßigkeit" sein?

  • Hallo liebe Experten zu diesem Thema!


    Ich habe über Ernährung bisher nur das nötigste gelesen und recherchiert, i.e. möglichst kein Getreide, möglichst eine Futtersorte, möglichst nicht TroFu und Nassfutter mischen, etc., und eben auch, dass der Hund ZU DEN SELBEN ZEITEN gefüttert werden soll und sonst soll das Futter weg, also nicht den Napf einfach stehen lassen.


    Unsere Mia ist 7 Mo. alt, eine Tierschutzhündin, seit über 2,5 Monaten bei uns.


    Sie hat in letzter Zeit ihr Fressverhalten sehr geändert. Früher wurde alles verschlungen, was nur gegeben wurde. Vor einiger Zeit hatte sie eine Phase, in der sie ganze Tage lang nichts fraß, dann wieder sehr viel. Gesundheitlich war laut TA alles ok, komische Phase halt. Diese ist nun rum und sie frisst wieder gerne. Wir haben auch das Futter ein bisschen geändert, sprich, wir füttern jetzt noch ein anderes Futter dazu, seitdem frisst sie auch das alte wieder gerne, Verdauung ist gut bis sehr gut.


    Nur frisst sie nicht immer alles leer, was sie so (laut Tabelle) bekommen soll. Will dafür aber dann später wieder ran. Bisher haben wir den Napf aber immer weg getan, wenn sie was übrig ließ und erst wieder zum Abend gefüttert (wir sind seit 2 Wochen auch 2-Mal-täglich Fütterung übergegangen). Dabei will sie das Futter nicht etwa zu ihrer "alten" Mittagsessenzeit, sondern irgendwann halt, manchmal auch gar nicht.


    Jetzt habe ich mir aber überlegt: wieso darf ich ihr denn das Futter nicht einfach geben, wenn sie hungrig ist? Wieso muss ich sie an diese "Futterzeiten" halten? Gibt es dafür irgendwelche gesundheitlichen Gründe? Denn aus irgendwelchen Erziehungstechnischen Prinzipien sehe ich irgendwie nicht ein, dass ein Tier, genau so wie ich auch, dann fressen darf, wenn es halt HUGER hat. Wir machen das als (gesunde) Menschen ja auch, und sogar der Diätenwahn der letzten Jahre schlägt allmählich endlich in die "intuitive" Schiene um, wo geraten wird dann und das zu essen, worauf man eben gerade Hunger hat.


    Also, meine Frage noch einmal knapp: gibt es Gründe solch strikte und solch exklusive Futterzeiten durchzusetzen (sprich, genau dieselbe Uhrzeit und das Futter ist 15-20 Minuten verfügbar, danach kommt es weg)?


    Ich freue mich auf Einsichten, Meinungen und Beobachtungen!

  • Hallo Mia2017.


    Ich bin wahrlich kein Experte zum Thema Futter, antworte aber trotzdem mal.


    Das, was ich fett markiert habe, ist so nicht wirklich 'richtig', wobei es ein falsch oder richtig nicht generell gibt und sicher immer vom Hund, vom Geldbeutel und der Fütterungsweise abhängt. Ich geh da nicht näher drauf ein, weil es nicht deine Frage war, aber wenn du ein bisschen im Forum nachliest, findest du hierzu andere Meinungen.


    Meiner Ansicht nach gibt es KEINEN Grund, den Hund immer um die gleiche Zeit zu füttern. Im Gegenteil, ich persönlich finde das nicht gut, denn für mich erschliesst sich die Notwendigkeit nicht. Im Gegenteil, mein Rüde hat, als ich noch immer um Punkt 19 Uhr gefüttert hab, dann um dreiviertel sieben schon Theater gemacht, weil er unbedingt das Futter wollte. Das hat mich genervt und von da an gabs Futter dann, wann ich Zeit und Muse hatte und das Essen fertig war.


    So halte ich es auch bei meiner Hündin. Es gibt morgens Futter, mal um 9 Uhr, mal um 11 Uhr, wann es eben passt für mich. Abends gibt es Futter zwischen 18 und 22 Uhr. Sie bekommt zwei Mal Futter, weil sie zu Nüchternerbrechen neigt und weil ich es einfach angenehmer für sie finde, das ist vermutlich vermenschlicht, aber das ist eben meine Art zu füttern.


    Futter wegnehmen würde ich nur, wenn der Hund das Essen verweigert, dann hat er offenbar keinen Hunger.


    Das war nun ein (kleiner Teil) meiner Gedanken zu deinem Thema :winken:

  • Meiner Ansicht nach gibt es KEINEN Grund, den Hund immer um die gleiche Zeit zu füttern. Im Gegenteil, ich persönlich finde das nicht gut, denn für mich erschliesst sich die Notwendigkeit nicht. Im Gegenteil, mein Rüde hat, als ich noch immer um Punkt 19 Uhr gefüttert hab, dann um dreiviertel sieben schon Theater gemacht, weil er unbedingt das Futter wollte. Das hat mich genervt und von da an gabs Futter dann, wann ich Zeit und Muse hatte und das Essen fertig war.

    Gibt Hunde, denen gibt eine gleiche Fütterungszeit SICHERHEIT durch Routinen im Tag, andere Hunde BRAUCHEN Futter um immer die gleiche Zeit aufgrund von Stoffwechselauffälligkeiten. Hunde sind Gewohnheitstiere. Klar haben die auch ein Zeitgefühl. Muss man halt selber wissen, ob man das Theater dann auch noch mit Füttern belohnt xD


    Ansonsten, mein Hund hat für mich offensichtlich IMMER HUNGER. Ich könnte dabei nicht zwischen "Appetit" und "wirklichem Hungern" unterscheiden. Der bekommt Futter, wenn der seinen Tag beginnt und wenn wir ihn beenden - WANN das ist, ist verschieden.

  • Gibt Hunde, denen gibt eine gleiche Fütterungszeit SICHERHEIT durch Routinen im Tag, andere Hunde BRAUCHEN Futter um immer die gleiche Zeit aufgrund von Stoffwechselauffälligkeiten.
    (...)

    Du hast recht, ich würde, wenn ich könnte noch editieren. Bei einem GESUNDEN, sicheren und nicht auf irgendeine Art und Weise 'geschädigten' Hund gibt es für mich KEINEN Grund, ihn immer um die selbe Uhrzeit zu füttern ;)
    Danke für den Hinweis, hab nicht alle Eventualitäten bedacht :winken:

  • Dankeschön schon mal!! Das freut mich, dass ich nicht so auf dem Holzweg bin.


    Aber dann noch mal eine Frage: warum kann ich denn dann den Napf (mit TroFu) nicht einfach stehen lassen? Vielleicht hat sie jetzt keinen Hunger, oder eben nur ein bisschen (oft pickt sie dran und geht weg, kommt in einer halben Stunde aber wieder und frisst das ganze Ding leer) und isst es dann später? Spricht was dagegen, es einfach abzuwieden und eben eine hälfte Morgen hinzustellen, und eine dann Abends?


    Wir sind jetzt viel flexibler mit diesen Fütterzeiten geworden und nun kommt das Futter über den Tag verteilt locker weg. Würden wir sie aber nur "ranlassen" zu den "angemessenen" Zeiten, würde sie wahrscheinlich tagelang nur die Hälfte essen (bis der Hunger zu stark wäre, vermutlich, und sie wieder alles reinschlingen würde wie am Anfang).


    Ja, ich habe vergessen zu erwähnen, wir füttern immer noch ein Welpen/Junior TroFu (von Josera und jetzt noch dazu eins von Premium). Wir wollen aber, wenn sie älter ist, also so ca. ab 1 Jahr übergehen zum Barfen, bzw. Frischfüttern. Das wäre für uns einerseits einfach praktische und einfacher, weil sie viele von uns "mitessen" könnte, und anderer Seits auch wahrscheinlich leckerer und abwechslungsreicher, hoffentlich auch gesünder (da frischer und ausgewogener) für sie. Dann wäre es natürlich eh von Vorteil, nicht immer um die geplante Uhrzeit "servieren" zu müssen.

  • Meine letzte Hündin hatte irgendwann auch meist keinen Hunger wenn ich ihr das Futter hingestellt habe. Vorher hatte sie morgens und abends gefressen.
    Ich habe ihr dann das Futter zur freien Verfügung hingestellt und sie konnte fressen wenn sie hungrig war. I.d.R. hat sie 1x am Tag nachmittags gefressen, an einem Tag mehr, am anderen Tag weniger. Je nachdem wieviel wir unternommen hatten. Sie war immer schön schlank.

  • Ich barfe, es gibt abends die Hauptmahlzeit roh, nicht zu 100% zur gleichen Zeit sondern so, wie es sich eben ausgeht, meist nach der großen Runde nachmittags / abends. Ansonsten steht hier noch ein voller Napf Trofu immer zur Verfügung, mein Großer geht zwischendurch mal ran, der Kleine so gut wie nie.

  • Wenn dein Hund nur frisst, bis er satt ist, kannst du das Trockenfutter auch stehen lassen, meiner Meinung nach.
    Ich hatte das bei Rita auch so gemacht, da gabs Trockenfutter immer zur freien Verfügung, neben den Hauptmahlzeiten, weil sie recht dünn ist und nur frisst, wenn sie Hunger hat. Jetzt darf sie kein Trockenfutter mehr, deshalb geht das bei uns nicht mehr.


    Gibt eben Hunde (wie meine Rottidame), die würden auch versuchen, einen 15kg Sack Trockenfutter auf einmal zu verspeisen, wenn sie denn dürften.


    Ich finds gut, wenn du dich da auf deinen Hund einstellst und dich nicht an eine von tausend einzige wahren Fütterungstheorien hältst.

  • Gibt Hunde, denen gibt eine gleiche Fütterungszeit SICHERHEIT durch Routinen im Tag, andere Hunde BRAUCHEN Futter um immer die gleiche Zeit aufgrund von Stoffwechselauffälligkeiten. Hunde sind Gewohnheitstiere. Klar haben die auch ein Zeitgefühl. Muss man halt selber wissen, ob man das Theater dann auch noch mit Füttern belohnt xD
    Ansonsten, mein Hund hat für mich offensichtlich IMMER HUNGER. Ich könnte dabei nicht zwischen "Appetit" und "wirklichem Hungern" unterscheiden. Der bekommt Futter, wenn der seinen Tag beginnt und wenn wir ihn beenden - WANN das ist, ist verschieden.

    Ja, wegen dem Stoffwechsel dachte ich auch Anfangs.
    Sie hat irgendwie nicht immer Hunger, und diese Zeiten sind ihr in letzter Zeit offensichtlicherweise auch Schnuppe, denn sie kommt, macht die ganze Routine mit Hinsetzen, mich angucken, Freigabe, hingehen, zwei Stückchen rauspicken und dann geht sie. Dann kommt sie später wieder und frisst. Oder auch nicht. Manchmal viel später und verlangt dann noch Nachschlag (den sie mittlerweile auch bekommt, wegen des Futterverweigerns früher). Erst dachten wir, das sei so ein Spielchen, aber jetzt denke ich, wieso denn nicht? Ich esse ja auch wann ich will, und da sie das Futter ja freigegeben bekam und es nun "ihrs" ist, kann sie es doch essen, wann sie will, oder nicht?

  • Jetzt habe ich mir aber überlegt: wieso darf ich ihr denn das Futter nicht einfach geben, wenn sie hungrig ist?

    Darfst Du doch.


    Wir haben auch unsere Entwicklung durch: Trockenfutter stand immer zur freien Verfügung, Hund hat nur gegessen wenn er wollte und war immer schlank. Dann sind wir zur Rohfütterung übergangen - morgens und abends. Irgendwann hat er morgens immer stehen lassen und jetzt gibt es die ganze Portion am Abend. Wenn ich allerdings merke, dass er Hunger hat, dann kriegt er auch am Vormittag was. Er kriegt auch mal mehr und mal weniger, d.h. wenn am Vortag die Portion sehr groß war, gibt es am nächsten Tag weniger, es sei denn, er signalisiert Hunger.

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