Ihm dafür eine zu knallen, wäre authentisch gewesen, weil der Biss schmerzhaft und ich für einen Moment unfassbar wütend (und zudem total übernächtigt) war. Was falsch daran gewesen wäre, einem frisch operiertem Hund mit Schmerzen eine runter zu hauen, muss ich wohl nicht beantworten.
Ich finde es schade, dass eine Reaktion auf eine Aktion immer gleich mit Gewalt gleich gesetzt wird. Ich habe meinen Hunden noch nie eine runtergehauen, auch nicht wenn sie mir weh getan haben. Ich habe schon aufgebrüllt, sie an gebrüllt oder sie (von mir) runter geschubst. Aber geschlagen habe ich sie noch nie.
Mein Rüde hatte letztes Jahr sehr starke Schmerzen und auch er hat mich zu keinem Zeitpunkt gebissen, selbst wenn eine Aktion die ich ausführen musste bei ihm zu Schmerzen geführt hat. Was er macht, ist meine Hand ins Maul zu nehmen nach dem Motto "Bitte lass es!" Und der Bitte komme ich immer nach.
Das zur Impulskontrolle, die er und ich beide haben.
Aber er hat gebrüllt, auch MICH angebrüllt. Ins Gesicht. Aber er hätte nach mir nie geschnappt.
Ich habe Impulskontrolle. Wenn ich jedesmal um mich schlagen würde, weil mir jemand weh tut... meine armen Senioren.
Also: Reaktion auf eine Aktion bedeutet nicht, dass man zuschlägt. Aber ich sage meinen Hunden schon, wenn mir etwas missfällt.
Als er mich einmal sehr unsanft von den Beinen geholt hat, war meine erste Reaktion übrigens Lachen. So sehr, dass ich nicht aufstehen konnte. Er konnte mit der Reaktion irgendwie auch nicht wirklich was anfangen. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nicht anders als mit lachen reagieren können.
Meine Hündin weiß das übrigens auch. Die macht manchmal so Spirenzen, dass ich lachen muss, wenn ich eigentlich ernst sein will. Sie nutzt das voll aus... und ich lasse sie. Aber auch da schauspielere ich nicht und tu so, als fänd ich das nicht amüsant.
Ist ja nicht immer nur im Negativen.