Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Quebec: ich werfe auch nicht mit Gummibärchen *gg Keine Ahnung, woher er das hat.... ;-) Aber wie schon geschrieben, ich geh schon dazwischen, wenn er sowas bringt, und zeige ihm dann, wie er es richtig machen kann. Aber man muß halt, wie das so bei Kindern ist, schon immer danebenstehen und gucken, daß es richtig durchgeführt wird. Ist jetzt ja auch nicht so, als würde der Zwerg sich von früh bis spät so verhalten. Das waren halt einzelne Punkte, die mal vorkamen, zusammengefaßt. Nicht, daß sich das hier so anhört, als würd der den ganzen Tag die Hundis nerven *gg


    Beileibe nicht - daß er körpersprachlich zeigt, daß er verstanden hat, indem er stehenbleibt, wenn Hund sich bedrängt fühlt, oder betont langsam am Hund vorbeigeht, um den nicht zu provozieren, ist eher die Regel.


    Keine Sorge - ich paß schon auf meine Kröten auf, daß die nicht genervt werden... Vielleicht wissen sie auch wegen meines meist doch eher rechtzeitigen Eingreifens, daß ihnen nix passiert, wenn der Kleine meint, mal frontal hinstolzieren zu müssen oder so?


    Das, was ich geschildert hatte, waren eben einzelne Szenen, bei deren Vorkommen ich mich selbst gewundert hatte, daß er sich das bei den Hunden leisten darf..... Gerade, weil ich eher damit gerechnet hätte, daß Hund mal grummelt n der Situation, als daß er ausweichen würde.

  • Meine Tochter macht bei meinen Hunden auch mehr als sie bei fremden macht bzw. machen dürfte. Ich lasse beileibe nicht alles zu, aber wenn sie sich doch mal an Dis anlehnt, während beide auf dem Sofa liegen und Dis nicht mal mit den Ohren zuckt, dann ist das okay.
    Die Familienhündin von uns, die ich grade für 10 Tage hier habe, fühlt sich z.B. schnell bedrängt und knurrt dann und da darf mein Kind dann nicht hin und muss Rücksicht nehmen. (die Hunde haben unterm Schreibtisch ihren Platz, Ria setzt sich da manchmal dazu und spielt mit was, meine Hunde schlafen dicht an ihr dran, keiner fühlt sich gestört. Geht eben solange die Seniorin da liegt nicht .

  • Ich möchte mich an dieser Stelle selbst zitieren, vor etwa 4 Monaten schrieb ich:



    ich gehöre ja zur nicht mehr ganz jungen Generation und ich habe den Wandel in der Hundeerziehung miterlebt.
    Es geht mir nicht um ein "damals war alles besser oder schlechter", aber manches wünsche ich mir für mich selbst
    wieder zurück.
    Nämlich einfach nur sein mit dem Hund.


    Ich kann sagen: Ich habe zurückgefunden zu meinem unbeschwerten Umgang mit dem Hund. Den Kurs mit Clicker und neuesten Erkenntnissen habe ich längst abgebrochen, weil er mich gehindert hat, meinen Chilly 'ganzheitlich' zu erleben.


    Wir leben unbeschwert ohne großartiges Training, es gibt keinen Clicker mehr, kein gezieltes Trainieren von sogenanntem Problemverhalten und alles löst sich "in Luft auf". Nicht durch Zauberhand, aber durch gemeinsames Leben und Erleben.


    Sehr geholfen hat mir Ullis Buch 'Wege zur Freundschaft', auch mit Chillys Jagdleidenschaft anders umzugehen, nicht auf AJT zu bauen, sondern es zu nützen für gemeinsames Handeln.


    Ich bin sehr zufrieden mit unserem gemeinsamen Weg und wie sich Chilly entwickelt.


    @BieBoss, ich meinte mit meinem Beitrag nicht, daß wir mit Hunden umgehen wie es uns in den Sinn kommt und dabei die Signale ignorieren, sondern kurz gefasst, daß uns authentisch und empathisch sein dem Hund näher bringen kann als eine Hundeerziehung stur nach Lerngesetzen und Regeln, der aber das notwendige Einfühlungsvermögen fehlt.


    Auf die Geduld und Gutmütigkeit der Hunde zu bauen, die so manche Grenzüberschreitung ertragen, hat nichts mit meinem Beitrag zu tun

  • Ich kann schon verstehen, was BieBoss meint - kleine Kinder reagieren noch komplett authentisch aus dem Bauch heraus, ohne zu überlegen " Jetzt müsste ich aber eigentlich .. was sollen die anderen denken... was ist wenn morgen das doch nicht richtig war".


    Das haben sie uns voraus. Was dabei im Zusammenleben mit Hunden heraus kommt schwankt nach meinen Erfahrungen zwischen überwiegend einem tollen Miteinander und manchmal auch Vollkatastrophe. Und das kann sich minutenweise ändern. Deswegen lässt man beide zusammen ja auch nicht aus den Augen.


    Aber sowas wie beschrieben, dass der 2 jährige wenn er angegrummelt wird, sich seitlich hinstellt und die Hand vorsichtig ausstreckt, finde ich genial. Dieses von der Seite aus Raum blockieren oder freigeben hab ich bei meinem kleinen Chaos-Junghund erst lernen müssen.


    Cindy Chill, das kann ich sowas von unterschreiben !!! :dafuer:


    Ich finde es wunderbar, nur noch zu tun, was ich für richtig empfinde. Ich hab mich mit meiner Vorstehhündin aus dem TS verrückt machen lassen - der beste Kommentar war " so ein Hund gehört nur in Jägerhand" .


    Und wir haben es auf unsere Art hinbekommen. Sie ist super abrufbar, ich muss es im Blick haben, aber wir leben gemeinsam mit ihrer Jagdleidenschaft im Alltag mit viel Auslastung, ein paar Suchspielen ,aber ohne Mantrailing und Reizangel.


    (Mantrailing finde ich übrigens toll und werde es vielleicht auch mal ausprobieren, aber ich möchte es nicht machen MÜSSEN, weil es als der einzige Weg für Nasenhunde gesehen wird)


    Bei unserem jungen Angsthund haben wir uns alle etwas schwer getan - vieles war neu, ich hatte das Gefühl, ich müsste konsequenter als bei den anderen Hunden " Programme" durchziehen, hab viel gelesen. Eine Trainerin zuhause gehabt, die mich, meinen MAnn und den Hund noch nervöser gemacht hat.
    Dann hab ich mich mit etwas "Extra Wissen" über Hundesprache ( mein Lieblingsbuch dazu :
    " Das andere Ende der Leine ") doch wieder auf mein Bauchgefühl, Geduld und Zeit verlassen. Und es wird besser. Er hat noch seine Panikmomente, aber sie werden seltener. Überwiegend ist er jetzt ein alberner Junghund, der jeder Menge lustige Einfälle hat.


    Lg, Elzbeth

  • Ich muss sagen, dass ich dem voll zustimme. Man muss authentisch hinter „seinem“ Weg stehen. Das Buch von Ulli finde ich auch gut- allerdings geht es mir zu sehr ins Jagen. Wege verlassen, wo schon oft Wild recht nah liegt. Von der Brut und Setzzeit fange ich da gar nicht an. Und alles loben tue ich auch nicht.

    Danke für den Mantrailingkommentar. Ich kann der langen Warterei für die Hunde und Sachen die ich nicht alleine durchführen kann nicht so viel abgewinnen. Und, dass es als die einzig wahre Auslastung angepriesen wird, dass man schon fast ein schlechtes Gewissen bekommt...

  • @flohalsband: genau deswegen fährten wir inzwischen - die Fährte kann ich selbst legen, wann mir danach ist, Hund muß net so lange warten. und unsere Fährtengruppe ist so klein, daß wir nach 3 Stunden spätestens alle fertig sind. Gelegt wird gleichzeitig, und anschließend daf ein Hund nach dem Andren suchen.


    Und ob der Hund MEINE Fährte sucht, oder eine fremde - DAS is ja wohl wurscht...... Die Nasenleistung ist dieselbe, die Konzentration ebenfalls. Und es gibt tausende von Suchspiel-Alternativen, ZOS, Geruchsunterscheidung etc. pp - Mantrailing ist zwar toll, aber bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, nen Jagdhund auszulasten!

  • Ui, also erster Hund, am Anfang viel geschisse gemacht.
    Oh gott, gelesen, gefragt, geheult, gehasst weil es nicht so geht wie in dem Buch oder im TV. Erste Hundetrainerin war absolut kacke, weil ich bin der Rudelführer, ich habe zu sagen, was er macht und wann er macht, ich gehe als erstes rein, immer nur ich ich ich :flucht: . Zweiter tausend mal besser und auch gerne da in der Hundeschule aber mittlerweile mache ich meinen Weg mit dem Hundetrainer zusammen!


    Den Begriff "Fuß" hasse ich wie die Pest, bei mir heißt es links/rechts. Hier und Sitz und Platz, ja, aber auf eine liebevolle Weise. Im Moment mit etwas mehr Nachdruck, Anfang der Pubertät halt :muede: . Jetzt bringe ich ihm das "aufräumen" bei, gut, er räumt die Kiste immer aus statt ein, aber irgendwie wird das schon :D .


    Ob es richtig ist, weiß ich nicht. Nilson kommt aber an zum kuscheln, also scheint es ja zu funktionieren.


    Training mache ich, wann ich das will und wie ich das meine, trotzdem wird er erzogen. Ich möchte weder züchten noch irgendwelche Prüfungen ablegen. Nilson ist einfach nur ein Familienhund, der geknuddelt, geliebt und verwöhnt wird.


    Ich mache auch kein Geschisse um das fressen, hier wird gekocht und zwar 400 Gramm Gemüse/Nudeln/Reis etc und 400 gr Fleisch pro Tag plus Zusätze, wo ich denke, das das passt ( ja ich war bei 2 Ernährungsberaterin, beide haben in etwa das gleiche gesagt). Manchmal gibt es auch mehr, weil wer kann schon einem Hundeblick widerstehen :pfeif:


    Nilson darf auf die Couch, Bett (immer mit Decke) und er darf bei mein Mann betteln :lachtot: , bei mir gibt es kein betteln.


    Ich bin gegen Schläge und dergleichen, werde aber auch mal stinkig, wenn der Herr absolut nicht gehen will, dann gibt es einen kleinen Leinenruckruck, dafür schnuppert er dann an jedem Baum :muede: Es ist ja auch nicht so, das hier jede Runde endlos km sind. Ich bestehe auf eine große Runde am Tag, Rest ist dann eine kleine und je nachdem auch Spiel/Training. Ich kann mit Nilson noch viele viele km in seinem Leben laufen, das muss ich nicht jetzt schon machen.


    Ich glaube, unser Hund mag mich schon irgendwie, sonst würde er das alles nicht mitmachen |) :ugly:

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