Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Mein Enkelchen, 2 Jahre, benimmt sich auch wie ein Hund *ggg Und er hats voll drauf mit der Körpersprache!


    Geht staksend, mit rausgestrecktem Bäuchlein in Imponierhaltung auf die Hunde zu, bleibt stehen, fixiert und guckt, was passiert - und der Hund weicht grummelnd..... *hust.... Ich sag immer der pöbelt wie so n halbwüchsiger Terrier und läßt den Macker raushängen (wird meist von mir ausgebremst, sobald er damit anfängt - Machtspielchen brauch ich hier net).


    Und andererseits darf er sich bei den Hunden echt fast alles leisten: wenn er füttern darf, bewirft er sie erstmal so mit ner Handvoll TroFu, daß sie von oben "erschlagen" werden. Dann stellt er sich mit denen in den TroFu-Haufen, nimmt eines nach dem andren vom Boden weg - um es dem jeweiligen Hund direkt ins Maul zu stopfen :-) Die wissen ganz genau, daß der das Zeugs net selbst futtert, und daher darf er das in dem Moment wegnehmen - wir stehn natürlich immer daneben, damit s in geordneten Bahnen verläuft, und der Zwerg es net übertreibt.


    Baby will kuscheln - also geht er in die Hocke und legt den Kopf gaaaanz sanft auf Biene. Jeder andre würde abgeschnappt, bei ihm wedelt Biene und bleibt bei ihm stehen. Funktioniert im Übrigen auch bei den Katzis. Glaub, von denen hat er sich die Geste abgeschaut, die kommen ja auch immer mit dem Köpfchen voran, wenn sie kuscheln wollen.


    Will er Frieda was bringen an Futter, die andren Hunde wollen das aber haben, steht er da, baut sich auf, und sagt ganz selbstbewußt "neinneinnein!" (z.T. sogar mit Handfläche in Richtung Hund, das hat er von Töchterchen gelernt) - Hunde bleiben zurück. Oder er dreht sich weg von den Hunden, während er nein sagt, und sehr zielstrebig weitergeht.


    Möchte er der blinden Frieda zeigen, wo die Box ist, nimmt er sie hoch (naja, geht net, zu schwer, aber umfaßt sie auf Bauchhöhe) und schiebt sie so in Richtung Box. Frieda steht da, wedelt und schlabbert ihn ab.


    Der hats einfach drauf, die merken, daß er es net böse meint, und er ist im Umgang generell sehr lieb, also patscht net ungeschickt auf den Hunden rum oder so, oder zieht an den Ohren. Einmal wollt er einen der Terris am Schwanz ziehen (Hund war zu schwer zum Hochheben, aber Kind weiß sich ja zu helfen *hust) - da hat er das Echo dann von mir bekommen. Hat er dann doch lieber nimmer versucht... *gg


    Wenn ers übertreibt, und der Hund sich bedrängt fühlt, weil Baby dauernd hinterherlatscht, wird er angegrummelt - und versteht das. Dann bleibt er umgehend stehen, geht einen Schritt auf die Seite (sodaß er nimmer frontal hinterm Hund steht, sondern seitlich!) und streckt dem Hund die Hand hin. Und ist glücklich, wenn Hundi sie abschlabbert und alles wieder gut ist. Oder macht sich ganz schlank und geht mit Rücken zum Hund gaaaaaanz langsam an ihm vorbei in "ichwilldirnix"-Haltung.


    An dieser Körpersprache könnt sich so mancher Hundeführer hier bei uns ein Scheibchen abschneiden...... Der braucht noch keine Theorie, der kann das ohne Lehrbuch.

  • Joa, deswegen treten mit Abstand die meisten Beißvorfälle innerhalb von Familien mit Kleinkindern auf.


    Ist ja schön, dass dein Hund es mitmacht, wenn er vom Kind angestarrt/fixiert und bedroht wird, anderswo hängt der Hund dann dem Kind im Gesicht.

  • Meine Hunde haben sich von meinen Kindern als sie klein waren auch alles gefallen lassen. Laica ging am besten an der Leine mit meinen jüngeren Sohn als er 4-5 war.

  • Joa, deswegen treten mit Abstand die meisten Beißvorfälle innerhalb von Familien mit Kleinkindern auf.

    Jupp. leider hast Du Recht ... Kinder vom eigenen Familienhund gebissen, füllen tatsächlich die Top-Ränge aus ...

  • Meine Hunde haben sich von meinen Kindern als sie klein waren auch alles gefallen lassen.

    "Gefallen lassen" ist aber nicht das gleiche wie "wirklich mögen". Ich find diese Einstellung A) respektlos dem Hund gegenüber und B) vermittelt es Kindern ein falsches Bild wie man Hunde behandeln sollte.

  • Keiner meiner beiden Enkel, 5 und zwei Jahre alt, dürften so respektlos, wie von BieBoss geschildert, mit unseren Hunden umgehen.


    Nicht, weil die Hunde das nicht erdulden würden, sondern weil ich es zu verhindern wüßte.

  • Joa, deswegen treten mit Abstand die meisten Beißvorfälle innerhalb von Familien mit Kleinkindern auf.


    Ist ja schön, dass dein Hund es mitmacht, wenn er vom Kind angestarrt/fixiert und bedroht wird, anderswo hängt der Hund dann dem Kind im Gesicht.

    Ihr habt den Teil mit dem "wird von mir ausgebremst" wohl übersehen..... ;-)

  • Meine Kinder waren nicht respektlos, aber im Spiel kann ein Kind genauso wie ein Hund dem jeweiligen anderen wehtun. Was ich meinte ist, dass meine Hunde nie geschnappt haben wenn so etwas mal vorgekommen ist. Die Toleranz war grösser als gegenüber "Nichtrudelmitgliedern" egal welchen Alters

  • Natürlich kann man, nicht nur Kind, einem Hund versehentlich weh tun. Das passiert. Umgekehrt genauso.


    Aber, Trockenfutter auf die Hunde werfen, Hunde versuchen rumzuschleppen, frontal drohend und fixierend auf die Hunde zu gehen, so daß diese ausweichen, nein, das dulde ich nicht.


    Wenn meine beiden die Hunde füttern, dann gibt es etwas aus der Hand direkt in die Hundeschnute oder es wird vor die Hunde hingelegt. Da ich nicht mit Leckerchen - Gummibärchen nach meinen Enkeln werfe, kommen sie auch nicht auf die Idee, das bei den Hunden zu probieren ;)

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