Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Ich pass jetzt mit meiner neuen Hündin in eine andere Gruppe als ich bisher mit den vorherigen Hunden gepasst habe.
    Nämlich in die Gruppe: Brustgeschirr + Flexileine, Leinenführigkeit nicht vorhanden, ziehen erlaubt, Hund muss fast nichts können, sondern einfach nur brav sein sodass man nicht auffällt damit. :D


    Und soll ich euch was sagen?
    Es lebt sich viel entspannter als vorher.

  • Ich habe meinem Hund wirklich einiges vorgemacht.


    Er traute sich nicht mit der Schnute und den Pfoten etwas unter z.B. der Heizung hervorzuangeln. Er lag davor und bat mit Blicken um Hilfe.


    Also habe ich mich neben ihm auf den Bauch geschmissen, mit dem Finger geangelt, bis er verstanden hatte, das er die Pfoten benutzen kann.


    Oder mit einem angeknoteten Band eine Schranktür aufmachen, um das innenliegende Leckerchen rauszuholen.


    Ich habe am Band gezogen und das Leckerchen gezeigt. Dann ihm das Band vor die Schnute gehalten bis er es nahm. Dann immer wieder hingehalten und festhalten gesagt. Dann kam noch das dran ziehen. Ich habe es immer wieder vorgemacht.


    Ist vielleicht nicht besonders professionel, war bei meinem aber ein richtiger Weg. :smile:

  • Gerade mehrhundehalter profitieren ganz stark (oder halt auch gar nicht, je nachdem.. xD ) vom nachahmen.


    Wobei ich ja zugeben muss ich hatte mit dem Sheltie echt Glück. Die kam mit eingebauter beißhemmung und sitzendem Rückruf hier an. Musste ich nie daran arbeiten.


    Ob und wie man mit einem Hund arbeitet hängt doch stark vom Hund selber ab. Als ich cici bekam hab ich auch wie blöd clickerbücher gelesen, alles vorbereitet,.. Dann kam das kleine Teil hier an, zarte 8 Wochen alt, und ihre Reaktion auf ausbleiben des clicks? "Ja du, dann nicht..."
    Für sie hatte keine menschengemachte Belohnung einen so hohen Stellenwert dass sie dafür die Außenreize ignoriert hat. Freilauf als Belohnung? Wozu, abhauen bedeutet auch Freilauf.


    Dieser Hund tat (und tut bis heute) alles nur aus Zuneigung zu ihren Menschen und weil es ihr gerade in den Kram passt.



    Bei so einem Hund führt JEDER erziehungsversuch nach Lehrbuch nur zu Kopfschmerzen xD

  • Ach ja FB Gruppen :ugly:
    Ich bin ja durchaus ein Fan davon Hunde in ihrem Tempo spazieren gehen zu lassen. Mir ist auch wichtig, dass sie viel schnüffeln, weil das beruhigt und dass sie sich nicht high rennen, aber eben auch, dass sie ausgelastet werden, mal rumrasen dürfen und zum Joggen/Radfahren mit können.
    Diese teilweise absolute Verdammung von Joggen/Radfahren/Hundesport macht mich wahnsinnig.
    "Das stresst die Hunde zu sehr!"...aaaaja wie gut, dass die alle Hunde kennen.


    Das ist für mich auch so ein Verkopft-Fall...erst Hundesport und powern bis zum geht nicht mehr, weil "Hunde müssen beschäftigt werden! :klugscheisser: " und irgendwann drauf kommen, dass das vielleicht doch nicht die beste Idee ist, wenn man es so übertreibt und statt die goldene Mitte zu suchen, gilt plötzlich nur noch "Hunde brauchen ganz viel Ruhe und langsame Spaziergänge. Keinen Sport in irgendeiner Form. Das ist zu viel Stress! :klugscheisser: "


    Ich werde ja schon beim Anschauen dieser Videos hibbelig und irre...wahrscheinlich würde nach 3 Tagen selbst mein Traummännlein Finya fragen, ob ich eigentlich spinne, weil wir nie schneller gehen |)

  • Könnt ihr mir die Namen der FB Gruppen mal schicken? An so einem entspannten Sonntagnachmittag bräuchte ich ein bisschen Unterhaltung... Außerdem ist meine Serie zu Ende und die nächste Staffel dauert noch...
    Wie erfährt man denn von solchen Gruppen?

  • Das ist für mich auch so ein Verkopft-Fall...erst Hundesport und powern bis zum geht nicht mehr, weil "Hunde müssen beschäftigt werden! " und irgendwann drauf kommen, dass das vielleicht doch nicht die beste Idee ist, wenn man es so übertreibt und statt die goldene Mitte zu suchen, gilt plötzlich nur noch "Hunde brauchen ganz viel Ruhe und langsame Spaziergänge. Keinen Sport in irgendeiner Form. Das ist zu viel Stress! "

    Stimmt! Das hat sich innerhalb der letzten 15 Jahre massiv geändert - meines Erachtens von einem Extrem ins Andere.


    Die nonstop-Bespaßung - und dieses: "Wie??? Nicht dreimal die Woche Hundesport?" fand ich völlig übertrieben.
    Jetzt habe ich das Gefühl, dass "Ruhe halten" völlig überbewertet ist. Klar muss ein Hund ruhig in der Ecke liegen können (alleine weil er mich sonst in den Wahnsinn treiben würde). Aber bei mir muss auch ein Junghund mit Trubel und Action klarkommen.


  • Aber bei mir muss auch ein Junghund mit Trubel und Action klarkommen.

    Es ist aber ein Unterschied ob Trubel und Action von der Umwelt herrühren oder sich um den Hund drehen...


    Meine Felltine kann Trubel auch gut ab- solange sie quasi als "Zaungast" dabei ist oder eben mitläuft. Wenn ich ebensolchen Trubel um sie herum veranstalte (spielen, viel action, am besten noch Bällchen werfen und so was) hätt ich binnen kürzester Zeit einen Hund der komplett hirntot auf Autopilot läuft und drüber ist.

  • Aber bei mir muss auch ein Junghund mit Trubel und Action klarkommen.

    Jo! Sollte ein Hund auch lernen (wenn er´s dann später im Alltag braucht ;) )
    Am besten, indem man einfach seinen Alltag lebt mit Hund, eben auch in Trubel und Action.
    Ob man deswegen einen (Jung)Hund mit auf die Kiellinie der Kieler Woche nehmen muß (schon gesehen!) halte ich für fraglich, aber ein gewisses Maß an Trubel schadet einem nicht verhaltensauffälligen Hund wohl kaum.


    Ich halte es irgendwie immer für das sinnvollste, auch mit Welpen seinen Alltag weiter zu leben, sicher angereichert mit öfter raus zum Pipi etc, aber weder sollte sich das Ganze Leben um den Hund drehen, noch sollte man sich verpflichtet fühlen, "dem Hund zuliebe" die nächsten 10 Jahre mindestens 5 Hundesportarten an 6 Tagen die Woche ausüben zu müssen.

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