Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Kastration/Chip Auwirkungen 71

    1. Kastration/Chip überwiegend positive Veränderung (46) 65%
    2. Kastration/Chip keine Veränderung (14) 20%
    3. Kastration/Chip überwiegend negative Veränderung (6) 8%
    4. Kastration/Chip anderes (5) 7%

    Hallo,


    ich hatte im allgemeinen Thread mal den Gedanken in den Raum geworfen, dass ich in letzter Zeit das Gefühl habe,
    dass (vermehrt Rüden) es immer öfter passiert, dass Rüden angeblich nicht ansprechbar sind, im Hormonchaos/Stress etc. - und darum
    oft erstmal einen Chip bekommen, oder gleich kastriert werden.


    Vielleicht mögt ihr ja einmal bei der sehr reduzierten Umfrage abstimmen. :)
    (Und gerne auch darauf eingehen in einem Post)


    Ich bin ja kein Kastrationsbefürworter, wenn es nicht um gesundheitliche Dinge geht(Gebärmuttervereiterung etc... z.B.).


    Wenn man quergelesen hat, kam ja zu dem Thema auch immer, dass es eben viele Risiken geben kann, von so etwas 'harmlosen' wie
    schlechter verwerten, über Felländerung, Wesensänderung, Aggressivität, Inkontinenz... etc. .


    Nun habe ich in meinem Bekanntenkreis aber niemanden, der nach einer Kastra tatsächlich unzufrieden gewesen wäre.


    Einmal war es z.B. eine erwachsene Hündin(gesundheitliche Gründe), einmal ein jüngerer Rüde, wo ich nicht genau weiß, ob es evtl. einfach nur eine Phase war, in der er weniger ansprechbar war.


    Die Hündin wurde verspielter, der Rüde ansprechbarer.


    Hier im Forum gibt's ja auch ein paar, die ungefähr das Alter unserer Hündin haben - und dort lese ich eigentlich auch eher nur positive Veränderungen.
    Gerade, was die Ansprechbarkeit angeht.


    Ich hatte mich im anderen Thread schon gefragt, ob unsere evtl. gar nicht das Pöbeln in dem Maße begonnen hätte, wäre sie doch kastriert worden.
    Wir hatten ja eher darauf gebaut, dass sie selbstbewusster und sicherer wird, dadurch, dass sie nicht kastriert ist.


    Lebt ein Hund aber evtl. doch entspannter(gerade in Gegenden mit hoher Hundedichte), wenn er kastriert ist - und falls ja - was bleiben einem dann für wirkliche Argumente gegen Kastration?
    (Außer, dass es eben z.T. auch ein gesundheitlich völlig unbegründeter Eingriff sein kann, der teilweise nur aus Bequemlichkeit gemacht wird(O-Ton: "Dann habe 'ich' den Stress mit der Läufigkeit nicht mehr" oder sowas- bei Hündinnen z.B.).)


    Habt Ihr Bekannte/eigene Erfahrungen, zu kastrierten Tieren - ob sie sich überhaupt in irgendeiner Weise verändert haben?(Negativ, wie positiv)


    Allgemein soll ja die Ansprechbarkeit doch besser werden, wenn vorher allem hinterhergeschnuppert wurde... .


    Interessant wäre auch der Unterschied zwischen Hündin und Rüde.
    (Können Hündinnen eigentlich auch gechippt werden? Weiß ich jetzt gar nicht - ich glaube, es gibt eine große risikobehaftete Spritze um eine Läufigkeit auszusetzen(?))


    Ich meine es jetzt übrigens völlig wertfrei - mich würde einfach interessieren, wie so der Schnitt/Eindruck ist mit Kastrationen/chippen. :)


    Viele Grüße!

  • Lebt ein Hund aber evtl. doch entspannter(gerade in Gegenden mit hoher Hundedichte), wenn er kastriert ist - und falls ja - was bleiben einem dann für wirkliche Argumente gegen Kastration?

    Ich nenne dir meinen absoluten Hauptgrund, warum Newton nicht kastriert wird: Das ständige Gemobbe durch andere intakte Rüden, für das sich deren Besitzer kein Stück interessieren. Das möchte ich für meinen Hund nicht! Und für mich auch nicht, die dann die fremden Rüden an der Backe hat und sich drum kümmern darf, sie los zu werden.


    Wenn ich sehe, wie Newton auf manche Kastraten reagiert... Um ein Vielfaches schlimmer als bei läufigen (!!!) Hündinnen. Zack, Schalter umgelegt, nur noch fixiert auf das Objekt der Begierde. Kein Leckerchen ist mehr interessant, kein Spielzeug, kein Stöckchen, nichts.


    Ich weiß aus Erzählungen von Besitzern von kastrierten Rüden, dass Newton da bei Weitem kein Einzelfall ist. Im Gegenteil. Eine Dame, die ich letztens traf, hat schon derart resigniert, dass sie sich gar nicht mehr darüber aufregen kann und es einfach akzeptiert, dass ihr Rüde ständig von fremden intakten Rüden drangsaliert, bestiegen und gemobbt wird.


    Wenn es medizinisch mal irgendwann notwendig werden sollte, müssen wir halt in den sauren Apfel beißen. Ansonsten bleiben die Klöten dran! Zumal Newton auch unkastriert zu 95% der Zeit absolut unproblematisch ist.

  • Ich habe mich für "anderes" entschieden, da die Umfrage halt sehr grob gehalten ist.


    Mein Hund hatte 1x Chip und wurde dann anschliessend sofort mit 6 1/4 J. kastriert.


    Er hat sich im Wesen nicht verändert. Er schnüffelt viel, markiert viel und hat auch noch an Hündinnen-Pipi ab und an Interesse.


    Er wurde in jetzt 8 kastrierten Jahren nicht gemobbt.


    Trotzdem hatte die Kastration eine Auswirkung, er leidet nicht mehr, wenn läufige Hündinnen unterwegs sind.

  • meine Hündin ist ja kastriert und mein Rüde gechippt (seit Januar). Habe bei beiden nur positive Veränderungen erlebt.
    Meine Hündin war vor der Kastration sehr unsicher, dies hat sicht nicht verschlimmert sondern verbessert - entgegen der Warnungen dass dies bei unsicheren Tieren schief geht.
    Mein Rüde hat einen Teil seiner Artgenossenaggression abgelegt und mittlerweile ist er viel "entspannter" zu händeln was Hundebegegnungen anbelangt. Wird er provoziert oder mag einen Hund einfach nicht ist er zwar ganz der alte, aber aus vorherigem fixieren auf 200m Entfernung ist locker vorbei gehen auf 5m Entfernung geworden. Natürlich haben wir nebenbei trainiert, aber ich kam endlich durch zum Hund.

  • Mein Rüde ist aufgrund einer Prostataveränderung im alter von 8 Jahren kastriert worden. Davor war er immer ein Stinkstiefel und fand andere Hunde ätzend. Wir hatten viel mit ihm zu tun und ich habe sehr hart dagegen arbeiten müssen, dass er mich überhaupt wahrnimmt, wenn er in Rage war. Ich musste ihn dann wie gesagt kastrieren lassen und nach einem halben wurde der Typ echt ruhiger. Er hat sich weniger schnell aufbauscheln lassen und ihm waren andere Rüden echt egaler.

  • Lee (Huendin) wurde nach der Kastration noch unvertraeglicher und ruediger ;)


    Pepper (Huendin) blieb gleich und Sam hat der Chip geholfen.


    Bei Fou wird es sich zeigen...NOCH ist sie intakt..

  • Meinen Idefix ließ ich damals, weil ich es nicht besser wußte, auf anraten meiner Tierärzte kastrieren.
    Idefix war ein Streuner und schaffte es immer wieder vom Grundstück zu entkommen. So schaffte er es, auf den Reiterhof, auf dem unsere Pferde standen und zeugte mit der dort anwesenden Bullterrier Hündin 4 Welpen.


    Nach der Kastration wird er häuslich, sagten die TÄ. Bloß, niemand hatte das Idefix gesagt. Er büchste nach wie vor aus, er war hinter den Hündinnen her und er kloppte sich mit Rüden, vorzugsweise mit denen die dreimal so groß und schwer waren, wie er. Einzig positive war, er konnte keine Welpen mehr zeugen.


    Kurz zusammen gefaßt, mein Hund hatte sich keinen Deut im Wesen verändert, er war bis fast zum Schluß der typische Jagdterrier, größenwahnsinnig, herrisch und hinter den Mädels her wie nichts Gutes.

  • Dexter war ja schon kastriert, als wir ihn bekommen haben. Ob er dadurch unsicher geworden ist, oder es auch sonst gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls kommt er mit beiden Geschlechtern gut aus, hat keinerlei Probleme mit Belästigung durch intakte Rüden (weil sie nicht vorkommen) und springt meistens fröhlich-verspielt durch die Gegend.


    Max war intakt, aber völlig durch den Wind. Er war zwar nicht speziell auf Hündinnen verrückt, das war eigentlich kaum ein Problem.
    Aber er hat mit dem Erwachsenwerden jeden intakten Rüden gehaßt und ist komplett ausgerastet. War dann im Tunnel, am Zittern (auch noch lange nach den Begegnungen/Sichtungen), komplett am Durchdrehen, auch auf große Entfernung und auch teils nur auf den Geruch, ohne Sicht.
    Es staute sich viel Frust an, den er dann mit zuhacken rauslassen wollte. Er ging auch mit Beschädigungsabsicht auf andere Hunde los.


    Weil er auch andere Defizite hatte (an denen gearbeitet wurde und wird, mit gutem Erfolg), aber sich dieses Gehetzte einfach nicht grundlegend besserte und wir schon alle auf dem Zahnfleisch gingen, haben wir den Chip setzen lassen.
    Einfach als Versuch, und ich hab viel Hoffnung da reingesetzt.


    Die Erstverschlimmerung war der Horror, da kann ich nichts Beschönigen :verzweifelt:


    Aber danach war es einfach nur himmlisch!
    Er hatte wieder mehr Ruhe, konnte sich konzentrieren, es war nicht mehr jeder Rüde automatisch der Todfeind - und man konnte um Einiges besser mit ihm arbeiten.
    Weil ich keinesfalls wieder in die schlimme Zeit zurückfallen wollte, hab ich ihn auch noch unter dem Chip kastrieren lassen, und bereue das bisher keinen einzigen Tag!
    Es geht ihm damit viel besser, die Aggression hat deutlich abgenommen und die Leinenpöbelei, die mit dem Rüdenhass angefangen hat, wird immer besser.


    Ein Hibbel wird er wahrscheinlich immer bleiben, aber für ihn hatte das Ganze nur Vorteile!

  • ich hatte dir ja kurz in dem anderen Thread dazu geantwortet.
    jetzt auch gerne noch ausführlicher.


    Manni kam mit 1 Jahr zu uns und wäre zu dem Zeitpunkt von unserem TA nicht kastriert worden. Sie kastrieren prinzipiell keine unsicheren Hunde (zumindest Rüden, bei Hündinnen weiß ich es nicht).
    Aufgrund dessen ist Manni unkastriert und solche Probleme wie nicht fressen, weglaufen, fiepen ect pp hatten wir nicht. (nicht Fressen hat bei uns einen anderen Grund).
    Seine einzigen offensichtlichen "Probleme" lagen darin, das er manche Pipi-Stellen abgeleckt hat.
    Wenn seine liebsten Freundinnen aus dem Dorf läufig waren, wurde er etwas "schwieriger". Wenn er mitbekommen hat, das die draußen sind, hat er so lange Terror geschoben bis wir raus sind. Prinzipiell ließ er sich von läufigen Hündinnen weg rufen, es sei denn, es sind seine liebsten Freundinnen gewesen.


    Dann fing es aber an, das er Ekzeme bekommen hat, sich an den verschiedensten Stellen geknabbert hat und sich auch wund leckte.
    Der TA konnte keine Anzeichen einer Allergie feststellen, wollte aber, das wir andere Sachen noch ausschließen.
    Die Symptome waren mal stärker, mal schwächer.
    Meine Vermutung war dann eine Lebensmittelunverträglichkeit, bei der die Ernährungsberaterin aber nicht von überzeugt war. Sie tippte auf Stress. Ich nicht.
    wir haben mit der AD angefangen, wobei es kurz darauf wieder schlimmer wurde. Zusätzlich hatte der Hund im abstand von ca 10 Tagen feuchte Träume.


    Darauf hin sind wir wieder zum TA der sich auf Grund der ganzen Geschichte recht sicher ist, das Manni durch die Damen einfach extremen Stress hat. Unser Haus liegt auch noch als letztes bevor man zur Wiese kommt, wo alle Hunde aus dem Dorf morgens und abends zum lösen hingebracht werden.


    Wir haben hin und her überlegt. TA ist für den Chip. ich eigentlich nicht, mein Mann erst recht nicht.
    Seit 3 Wochen hat Manni nun den Chip (er ist nun fast 4 Jahre alt), nach einem sehr langen und intensiven Gespräch mit dem TA.



    Als kurze Zusammenfassung des Gespräches:
    -der Chip wirkt nach 4-6 Wochen erst
    -in der ersten Zeit kann das gesamte Verhalten deutlich verschlimmert werden
    -der übliche Tröpfchenausfluss wird schlimmer
    -der Stoffwechsel verändert sich
    -Teddyfell könnte bei langhaarhunden möglicherweise auftreten
    -die Hunde setzen schneller an, brauchen also weniger futter
    -die Hunde haben gesteigerten Appetit
    -Teufelskreislauf!! Hund frisst mehr, weil er Hunger hat, setzt schneller an, bewegt sich weniger, setzt noch mehr an...
    -Hunde werden nicht träger dadurch
    -Aggressivität gegenüber Rüden kann in der ersten Zeit schlimmer werden
    -es "verschwinden" AUSSCHLIEßLICH Probleme, die durch Testosteron verursacht werden (der Chip ist kein Zauberstab, man muss trotzdem an Problemen arbeiten)
    -der Hund könnte ansprechbarer werden


    Das sind so die Punkte die mir gerade einfallen.



    Bei uns ist es zz so, das sein ganzes "Rüdenverhalten" extrem geworden ist. er geht mir zz auch ein kleinwenig auf den Senkel.
    Sein Verhalten gegenüber anderen Hunden ist genau so wie vorher auch (fremde Hunde sind scheiße, bekannte Rüden ok, bekannte Hündinnen sind geil!).


    Der Rüde einer Freundin ist ende letzten Jahres kastriert worden. Nach dem Chip.
    Ihr Hund ist deutlich spielfreudiger, fremden Hunden gegenüber etwas aufgeschlossener, hört besser.
    Er ist nicht dicker geworden, sein Fell ist gleich geblieben, er wird von anderen Hunden genau so wenig gemobbt wie vorher. Mannis verhalten ihm gegenüber hat sich auch null geändert.
    Nun hat ja Manni den Chip und bis jetzt hat sich auch kein Hund ihm gegenüber anders verhalten wie vorher.


    Ich bin jedenfalls gespannt, ob seine Symptome dadurch besser werden. wenn nicht, ist es ja auch egal. Die Hormone des Chips sind irgendwann aufgebraucht und der Hund wird wieder normal.
    Der Chip hat keinerlei negativen Einflüsse die dauerhaft bleiben könnten.

  • Mein Spitz war mit Chip nur noch ein Schatten seiner selbst.


    Gut, andere würden vielleicht sagen er war ruhiger, ansprechbarer, hat sich weniger für andere Hunde interessiert, brauchte weniger Beschäftigung.


    Ich fand, dass es nicht mehr der Hund von vorher war ...

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