Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Ich habe meinem Rüden damals auch den Kastrationschip setzen lassen und anschließend auch, mir hats echt weh getan, kastrieren lassen.


    Bis 2 1/2 hatten wir eigentliche keine nennenswerten Probleme. Wir konnten mit läufigen Hündinnen Gassi gehen. Mit Hündinnen in den Stehtagen gab es auch keine Probleme. Ein bisschen interessiert war er aber absolut immer super easy kontrollierbar. In kürzester Zeit hat sich ein Schalter umgelegt und egal woher der Geruch von läufigen Hündinnen kam, also völlig egal ob der Hund dabei war oder nur das Frauchen, hat er immer andere Hunde verhauen wollen. Also gut... Eigentlich ist er mit Beschädigungsabsicht auf alles andere los was ein Rüde war. Völlig egal ob Kastrat oder nicht, ob interessiert oder nicht. Er stand massiv unter Stress weil er sogar das Frauchen einer Hündin beschlagnahmt hat und da war er kaum rauszuholen.


    Mit ca. 3 Jahren hat er, meine ich, den Chip gesetzt bekommen und damit wurde es dann nach und nach sehr viel besser. Interessiert ist er an Hündinnen dennoch und klappert mit den Zähnen, schäumt auch mal. Er markiert auch nach wie vor. Daran hat sich nichts geändert. Er ist allerdings wieder absolut händelbar und geht nicht mehr kopflos auf alles los was bei drei nicht aus seinem Sichtfeld verschwunden ist.


    Das Fell hat sich tatsächlich verändert. Er hatte wahnsinnig viel Deckhaar, super viel Kragen. Der ging zurück und er bekam mehr Unterwolle. Ist also ein bisschen mehr pflegeaufwand aber jetzt nicht sonderlich dramatisch. Probleme mit unkastrierten Rüden hat er keine! Andere Rüden, egal ob kastriert oder nicht, besteigen ihn nicht und kleben ihm nicht am Arsch. Die Kommunikation ist nach wie vor klar und verständlich. Kastriert wurde er dann letzten Endes mit ca. 3 1/2 Jahren.


    Ich würde auch bei meinem nächsten Hund den Kastrationschip setzen lassen wenn die Vermutung im Raum steht, dass die Probleme hormonell bedingt sind und sich erziehungstechnisch nur schwer lösen lassen. Früh kastrieren oder sofort kastrieren würde ich allerdings auf keinen Fall.

  • Hm, puh, ja, da haben Rüdenbesitzer wohl echt einen Vorteil... .


    Bei einer Hündin kann man ja schlechter austesten, was hormonell bedeingt ist, oder was nicht.


    Aber bei Zoey hatte ich in der letzten Läufigkeit z.B. auch schon bemerkt, dass sie davor extrem zickig wurde - und jetzt stufenweise irgendwie allgemein pöbeliger.


    Mag' sein, dass sie einfach erwachsen wird, aber dennoch... die Tendenz ist ja hier eher, dass die Kastration positiv war.


    Bei langhaarigen Hunden ist die Fellsache natürlich was anderes, als bei kurzhaarigen/mittelangem Fell, da kann ich mir durchaus vorstellen, dass das sehr unschöne Auswirkungen haben kann.


    Als ich damals über Kastration recherchierte, war der Tenor eher, dass man es eben nicht machen soll, "unbegründete" Eingriffe seien nicht anzuraten.
    Aber wo ist die Grenze zu "unbegründet" frage ich mich natürlich.
    Wenn Zoey da vor sich hinpöbelt, dann ist das ja sicherlich auch nicht entspannend für sie.


    Aber ich kann es eben leider nicht testen, was hormonell bedingt ist - und was nicht. -_-

  • War der Kastrationschip nicht ursprünglich mal für die Hündinnen, oder wurde zumindest auch für diese verwendet?
    Ich meine, im Suprelorin-Thread stand dazu einiges - aber er ist zugegeben mittlerweile recht lang und unübersichtlich.

  • @Mejin Man merkt bei Hündinnen schon recht gut, was hormonell bedingtes Verhalten ist und was nicht, und zwar in der Pause vor der nächsten Läufigkeit. Wenn z. B. das Pöbeln dann erheblich weniger wird oder ganz verschwindet ist es hormonell bedingt und die Chance recht gut, dass es durch die Kastra besser wird, halt so wie in der Pause. Deshalb lässt man die Hündinnen auch in der Zeit kastrieren, um diesen Hormonstatus zu fixieren.

  • Das kannst du aber so gar nicht sagen, weil Hunde erst mit 2-3 Jahren vom Charakter und sozial komplett gefestigt sind. Du hast also keinen Vergleich, weil dein Hund nicht mal annähernd fertig war. Das ist meiner Meinung nach viel zu früh, mit 11 Monaten waren meine Hunde noch voll in der Pubertät. Fett werden und schlechtes Fell etc. kann auch alles noch kommen.
    Ich finde das auch überhaupt nicht aussagekräftig wenn man seinen Junghund (Frühkastration) kastrieren lässt und dann sagt: Ja ist alles toll. Da kommt ja noch das ganze Leben und vieles merkt man eben auch nicht direkt danach.



    Meiner war auch wie @flying-paws Spitz. Erst war es mehrere Monate ganz cool, dann habe ich den Chip noch mal setzen lassen und dann ging es bergab. An sich war es angenehm ohne Trieb, allerdings hatte er keine Freude mehr im Leben und wurde ängstlich und von anderen Hunden angegangen. Der 2. Chip hielt bei uns dann so 1 Jahr, aber war nur für 1/2 Jahr. Insgesamt war er 1 1/2 - 2 Jahre chemisch kastriert.

    Das ist nicht der erste Hund und Kastration ist kein Hexenwerk ...Testosteron wird übrigens auch in den Nebennierenrinden produziert.
    Daher entwickeln sich die Hunde natürlich auch ohne Hoden weiter, werden erwachsen.


    Übrigens kannst du dir anhand der sperrlichen Informationen keine Meinung bilden. Vielleicht fragst du erstmal warum es so früh war?

  • Tjaaa, das mit der Ruhephase bei Hündinnen(und der dann in dem Zeitraum stattfindenen Kastration) kenne ich auch - aber irgendwie... habe ich das Gefühl, dass es bei Zoey gar keine wirkliche eindeutig erkennbare Ruhephase gibt. Sie markiert eigentlich seit der 2. Läufigkeit immer, nur kurz vor der Läufigkeit(so 3-4 Wochen vorher) nochmal extrem und schnüffelt an Urinstellen und leckt da auch herum und klappert fröhlich schmeckend die Zähne aneinander.


    Aber seit der letzten Läufigkeit(der 4., glaube ich) - ist es eben noch etwas mehr verflossener, was die Grenzen angeht.
    Scheinträchtigkeit hat man gemerkt, dass sie wegging, als ihr leicht angeschwollenes Gesäuge verschwand - aber pöbelig blieb sie - und auch das Markieren blieb die ganze Zeit, nur eben nicht so extrem wie jetzt gerade wieder, wo bald die nächste Läufigkeit anstehen sollte.


    Ich muss es bei uns nochmal beobachten, wie es jetzt wird - wenn sie jetzt nach jeder Läufigkeit immer unverträglicher werden sollte, ist das ja auch nicht gerade schön. >_>

  • Makiert haben unsere auch noch nachdem sie kastriert wurden, die eine mehr als die andere. Das ist erwachsenentypisches Verhalten bei vielen Hündinnen und lässt sich nicht wegkastrieren. Ähnlich mit dem Pöbeln, Chucky hat nach der Kastra erstmal weiter an der Leine gepöbelt, der Unterschied zu vorher war nur, dass sie ohne den Hormonstress endlich ansprechbar wurde und man das abtrainieren konnte.


    Auch so vertrug sie sich nach der Kastra nicht mit jedem Hund, mit vielen wollte sie gar nichts zu tun haben und zeigte denen deutlich ( mit Knurren, Zähnezeigen bis zum Abschnappen, wenn sie sie nicht ernst nahmen), dass sie sich gefälligst fernzuhalten haben. Also ganz normal wie auch bei unkastrierten, erwachsenen Hunden üblich.

  • Hö? Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich es 'wegkastrieren' möchte - nur, dass unsere eben die ganze Zeit fröhlich markiert seit der 2. Läufigkeit und nur kurz vor der Läufigkeit dann richtig viel nochmal.


    Ich könnte mir bei Zoey z.B. vorstellen, dass sie in manchen Hunden/Hündinnen Konkurrenz sieht/riecht, was wir ja nicht wahrnehmen.


    Dieses Konkurrenzgedenke - da könnte ich mir schon vorstellen, dass eien Kastration darauf evtl. Einfluss nehmen könnte.


    Mir wurde zumindest von einer Hündin erzählt, die nach der Kastration viel entspannter war diesbezüglich.


    Ich werde auf jeden Fall bei dieser Läufigkeit nochmal etwas mehr darauf achten, wie sich ihr Charakter so wann ändert/ob überhaupt. :-)

  • Hö? Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich es 'wegkastrieren' möchte - nur, dass unsere eben die ganze Zeit fröhlich markiert seit der 2. Läufigkeit und nur kurz vor der Läufigkeit dann richtig viel nochmal.

    Das wollte ich dir damit auch gar nicht unterstellen. ;)

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