Ich ertrage sie nicht mehr! Was soll ich tun?

  • Erst mal: Nimm einen Eimer Farbe und streich die Bude frisch. Nicht erst, wenn du ausziehst.


    Dann bist du erst mal die Flecken los.


    Das ist für mich symbolisch: Du scheinst für mich zu den Menschen zu gehören, die viel Energie ins Wehklage stecken, statt die Situation zu ändern. Du ärgerst dich fürchterlich über Scheissespritzer an den Wänden, aber du machst sie nicht weg. Ein Tag Arbeit und die Sache wäre Geschichte.


    Das klingt gemein, und ich habe Respekt dafür, was du erreicht hast. Aber du hast genau 2 Möglichkeiten:


    A ) weitermachen, und zwar sinnvoll, oder


    B) aufgeben und den Hund weggeben.


    C) Den Hund behalten, alles laufen lassen und dabei Hassgefühle schieben ist KEINE sinnvolle Option für euch beide! Genau da sitzt du aber im Moment fest.


    Wenn du dich entscheidest, den Hund abzugeben, dann steh dazu und warte nicht länger, sondern suche aktiv nach einem Platz für sie. Heute noch.


    Wenn du weitermachen willst:
    1. Tierarzt, durchchecken lassen.


    2. Guten Trainer suchen (wenn du sagst, wo du wohnst, kann man dir evtl einen Tipp geben) und mit Plan und Struktur rangehen. Du selbst siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht und psychologisierst alles mögliche in den Hund rein. Du brauchst jemanden, der dir hilft, ganz klar, eindeutig und berechenbar für den Hund zu werden. Kein "Mal ins Bett - mal nicht" usw. Absolut klare Regeln, die du auch durchhälst, was Ruheplatz etc angeht.
    Ich bin sicher, dass das schwer ist (ich wäre nicht die Richtige für so einen Hund) - aber schlimmer, als es jetzt ist, kann es ja nicht werden.


    Wenn das nicht geht (kein Geld, keine Lust, keine Nerven...) und du einfach nicht in der Lage bist, dich noch mal neu und positiv auf den Hund einzulassen - dann geh zurück zu B) - Hund abgeben.


    Aber hör auf zu Jammern und die Scheisse an den Wänden zu beweinen. Änder was. DU bist die einzige, die etwas tun kann, für dich und deinen Hund.


    Ob wir hier Verständnis haben oder nicht ist sowas von irrelevant. sich hier zu rechtfertigen - reine Energieverschwendung.

  • Nachtrag - platt aber wahr


    Wer etwas ändern will, sucht Wege. Wer nichts ändern will, sucht Gründe.

  • Lass sie auf jeden Fall dann nochmal gesundheitlich durchchecken (vor allem würd ich mal zur Sicherheit ein großes Blutbild und Schilddrüsenprofil erstellen lassen).


    Sie scheint sehr sensibel zu sein neben ihrer großen Unsicherheit. Deshalb hat sie deine Stimmung auch aufgenommen und hat deshalb die ersten Tage den Abstand gewählt.
    Aufgrund ihrer Vorgeschichte mit diesem Alki wundert es nicht. Alkoholiker/Drogenabhängige sind im Rausch unberechenbar, gerade für einen Hund, und das warst du in diesem Moment in deiner Stimmung auch.
    Verlass dich also darauf, das diese 2-3 Tage eine emotionale Ausnahmesituation für die Hündin war und es in einer normalen Stimmungslage nicht wirklich funktioniert. Sie hat nicht die Grenze verstanden, sondern sich dafür entschieden einer Möglichen Prügelattake aus dem Weg zu gehen.


    Ich denke, das du da sehr an deiner eigenen Einstellung bzw. deiner Sichtweise arbeiten musst, die Hündin kann es nicht. Ihr bewegt euch in einem Teufelskreis, weil ihr "auf verschiedenen Ebenen lebt".
    Sie klebt an dir, hat Dauerstress, weil sie emotional ständig im Ausnahmezustand ist und total verloren. Du scheinst vom Typ her eher der Macher zu sein, der mit nach vorne gerichteten Fehlverhalten umgehen kann, aber mit in sich zusammenfallender Sensibilität überfordert ist. Und nein, das ist nichts schlechtes, komischerweise kenne ich viele Männer, die so drauf sind. Wunderbare Hundeführer bei Hunden, die kernig sind und Pfeffer im Arsch haben, aber bei einem "Mäuschen" das man schrittweise aus seinem Loch ziehen muss total überfordert sind.


    Ich würde nochmal ganz von vorne anfangen und eure Beziehungsebene neu aufbauen. Etwas suchen, das ihr gemeinsam machen könnt, was ihr Selbstbewusstsein stärkt und dir hilft eine empatische Beziehung zu ihr zu verstärken. Mindestens 20 Schritte zurück, sonst geht es keinen Schritt vor.
    Nicht im Leistungsgedanken, sondern um ein Miteinander in einem Gleichgewicht zu finden.



    Mann, das liest sich so extrem esoterisch, aber anders kann ich es wohl nicht ausdrücken :ops:

  • Ichwünschte ich könnte sie in den Keller sperren, das würde einesmeiner Hauptprobleme erledigen.

    Ich könnte heulen bei so einem Satz. Ich finde den Gedankengang bedenklich, denn hier wird nicht gedanklich versucht das Problem für euch beide zu lösen, sondern nur für dich. Wie du es schreibst, scheint es mir, dass du dich gar nicht fragst, wie es dem Hund dabei geht?
    Trotz der Ablehnung (die der Hund mit Sicherheit spürt) sucht sie deine Nähe, auch mit dem Wissen und der Gefahr auf weitere Ablehnung.


    Überlege dir bitte, bitte ganz genau was du vom Hund willst und dann auch was der Hund wohl braucht (ganz individuell nach ihrem Charakter).
    Kannst du eure beiden "Wünsche" annähernd und gerecht erfüllen bzw. so daran arbeiten, dass beide Seiten wirklich gut damit leben können?
    Und bist du dazu bereit auch für den Hund Dinge zu ändern?


    Wenn nicht, solltest du sie wirklich abgeben. Im Sinne des Hundes.
    Denn hier musst du entscheiden. Der Hund kann es nicht. Sie muss mit der Situation leben.

  • Ich erzähl mal von meiner.


    Körperkontakt bitte immer, und wenn sie nur auf meinem Fuß den Kopf ablegen kann.


    Alleine ins Bad? Küche? Ging gar nicht.


    Mittlerweile mit Konsequenz funktioniert es sehr gut.


    Sobald ich den Raum verlasse, geht sie in ihre Box, die gibt ihr Sicherheit.


    Ansonsten so ein Hund merkt Deine Stimmung extrem schnell und reagiert sofort.


    Also, entweder kannst Du bei Dir anfangen, und bei Dir die Einstellung ändern, dann kann man einiges trainieren.


    Oder du gibst den Hund ab.


    Denn nur wenn Du bereit bist, sie auch mental zu akzeptieren, und ihr positiv entgegen zu treten, hat Training überhaupt Sinn.


    Dann kann man auch das Alleine bei Fremden beüben.


    Wegen dem Durchfall, den würde ich Check lassen, der kann stressbedingt sein, durch Unverträglichkeiten und Krankheiten


  • ich habe ihr nichts getan, nicht physisch

    Du hast ihr nichts getan? Glaubst du das selber was du da schreibst?


    Ich wünschte ich könnte sie in den Keller sperren, das würde eines meiner Hauptprobleme erledigen. Aber sie lässt sich nicht wegsperren, sie zertört dann die Türe. Das gilt übrigens auch für Boxen. Zumindest den Zimmerkennel den ich noch für Koda hatte hat sie innerhalb von 20 min so verbogen, dass er nicht mehr zu geht.

    Unfassbar


    Wie ich es geschafft habe? Eigentlich sehr einfach. Ich habe Vertrauenaufgebaut, das war gleichzeitig sehr schwer und sehr einfach. SieWOLLTE jemanden dem sie trauen konnte, ich musste ihr nur beweisen,dass sie mir vertrauen kann.

    Was hast du denn geschafft? Vertrauen??? Sie muss bei dir leben so wie es nunmal ist. Wo zeigt sie denn, dass sie dir vertraut?

    Es ist besser sie kackt in den Garten und wird dann gejagt wenn sie in den Garten kackt ????????

    Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass es ihr im TH schlechter geht als bei dir.


    Seit mir bitte nicht böse, auch wenn es Menschen gibt die die TE verstehen und meinen man solle sie hier nicht verurteilen, aber das ist ein Forum, ich beleidige sie nicht (das macht sie aber mit ihrem Tier) aber ich finde die Situation für die Hündin untragbar. Es gibt Dinge im Leben denen man sich stellen muss, aber man MUSS keinen Hund haben-wenn, dann will man einen Hund haben.


  • Ich hab jetzt auch mal alles gelesen.
    Ich habe ja jetzt meinen ersten Hund und noch dazu ist sie total unkompliziert. Die "Probleme", die ich mit ihr hatte...darüber lachen erfahrene Hundehalter. Noch dazu liebe ich sie abgöttisch.
    Trotzdem hab ich mich - in sehr, sehr abgeschwächter Form - manchmal in deinen Worten wieder gefunden und kann dir z.T gut nachfühlen.
    Das "Stalking" zb. Ich HASSE es auf den Tod, wenn mir jemand auf Schritt und Tritt nach läuft. Vor kurzem bin ich umgezogen und hatte dann für ne Woche praktisch ein Entenküken an den Hacken. Habe ich mich bewegt, hat Queeny sich bewegt. Habe ich den Kopf gedreht, war sie auf Hab-Acht. Hab ich den Raum gewechselt, hat sie die Schlappen verloren um nach zu kommen. War ich kurz im Keller, lag sie weinend vor der Wohnungstür. Und JA, ich weiß genau, wodran das lag. Ich hatte auch Mitleid mit ihr, ich hab ihr Sicherheit vermittelt, ich war freundlich zu ihr, ich war konsequent und aller bliblablubb. Mittlerweile ist das auch alles kein Thema mehr. Aber was ich sagen will... ich WUSSTE genau, dass das bei uns nur von kurzer Dauer sein wird. Solange eben, bis sie sich eingewöhnt hat und ihre Sicherheit wieder hat. Trotzdem gab es so den ein oder anderen Moment, in dem ich sie am liebsten mit den Ohren an die Wand genagelt hätte, weil sie mit ihrem Verhalten so eine Hektik und Unentspanntheit gebracht hat und mich damit wahnsinnig gemacht hat. Und ja, ich hab zu meinem Freund, sobald der von der Arbeit kam, gesagt, dass er sich jetzt bitteschön mal 10 Minuten mit dem blöden Vieh beschäftigen soll, damit ich mal in Ruhe irgendwas tun kann. Ich hab sie auch mal angeranzt oder weggeschubst, wenn sie 2cm hinter meiner Kniekehle gehangen hat, um ja nix zu verpassen. Ich hab ihr auch mal entnervt die Tür vor der Nase zugeknallt, nicht, weil sie in den Raum nicht darf, sondern weil ich sie grade nicht wollte und einfach mal nicht ihre Glubscher sehen wollte. In dem Raum hab ich mir auch Luft gemacht, über den saublöden, kackdämlichen Scheißköter. Und nur, weil ich sie manchmal auch so beschimpfe, heißt das ja nicht, dass sie nicht meine allerliebstes Dobbymäuschen ist :herzen1: . Schimpfworte sind auch nur Worte. Nicht mehr, und nicht weniger.
    Ich kann dich verstehen, dass einen sowas fertig macht. Du wusstest von ihren Problemen, hast dich ihnen gestellt und gemeistert. Wer hätte ahnen können, dass sie so viel "seltsames Potential" in sich trägt? Und auch ich mag meine Wohnung und kann durchaus verstehen, dass man das nicht ertragen kann, wenn da ständig reingekackt und gepinkelt wird. Nie spontan Besuch mit bringen, weil man nicht weiß, was einen zuhause erwartet. Ganz toll.


    Allerdings würde ich mich da frauchen07 in dem Punkt anschließen: Streich doch einfach, um Herrgottswillen, diese Wände. Wenn du dir immer und ständig ihr Fehlverhalten auch noch per "Kackbild" vor Augen holen kannst...das schürt doch auch einfach Unmut. Wenn du eh demnächst irgendwann streichen musst.. tu es jetzt. Das wäre für mich auch einfach eine Art symbolischer Neustart.


    Auch würde ich im Tierheim anrufen und die Situation schildern, vielleicht gibt es eine Möglichkeit, dass die sie zu einer "Verschnaufpause" in "Urlaub" nehmen?! Einfach, dass du den Kopf frei kriegst, dir klar werden kannst, ob du sie in dem neuen Haus haben willst, ob du das kannst, ob du dich überhaupt noch auf sie einlassen kannst und vorallem WILLST. Und dass du einfach auch mal neue Kraftreserven tanken kannst.


    Auch bin ich, ehrlich gesagt, kein Mensch, der wegen jedem schiefen Blick vom Hund direkt zum Tierarzt rennt, aber hier würde ich auch mal einen Besuch anregen. Stell dir vor, es wäre wirklich "ganz simpel" irgendeine körperliche Ursache, die ihr Verhalten verstärkt und wäre einfach zu lösen. Kann sein, muss nicht. Aber WENN, dann hättest du euch ewig viel Nervenkrieg gespart.

  • Eigentlich wollte ich nichts schreiben, darum nur, was ich von der TS zu und vom Umgang mit der Schäferhündin lesen muß, schmerzt mich beinahe körperlich und ich kann nur hoffen, daß es nicht noch Monate so weiter geht, die Hündin zeitnah dort weg kommt.

  • Vllt hast du ihr physisch nichts getan, aber psysisch jeden Tag!! Der hund leidet und bettelt um deine Zuneigung....
    Beim ersten Post hatte ich auch noch Mitleid mit dir, aber bei deinem zweiten Post, wo du dich ja scheinbar beruhigt hast, tut mir nur noch der hund leid...
    Mir fehlen wirklich die worte....du beweinst die scheisse an den Wänden!!! Dann streich die Wände mit abwaschbarer Farbe...der hund hat stress und wenn die Psyche krank ist durch Stress, dann wird man auch körperlich krank...dein hund kann nichts für das viele koten und für den Rest des Verhaltens....
    Bitte wende dich an einen Tierschutzverein oder das th...hier wurden ja schon mehrere Möglichkeiten genannt die dir helfen könnten und suche ein schönes, liebevolles Zuhause für sie...ich sehe da für beide Seiten keine Hoffnung.

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