Hund hat (schonwieder) zugeschnappt und meine 4-Jahre alte Nichte erwischt

  • Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen: Trennt Kind und Hund!


    Mein Spinner, eine Seele von Hund, lebte seine ersten drei Jahre in einer Familie mit zwei ganz kleinen Kindern. Er wurde höchstwahrscheinlich von früh bis spät von den Kindern der Familie bedrängt, bespielt und zwangsbeknuddelt, es gab keinen Rückzugsort, der für die Kinder tabu war. Spuk hat dort nie geschnappt, denn er wurde als höchst kinderlieb im Tierheim abgegeben (Abgabegrund war ein anderer). Mein erster Versuch, mit diesem duldsamen, wunderbaren Hund in einem Park Gassi zu gehen, in dem lautstark kleine Kinder spielten, endete mit deutlichem Meideverhalten.
    Spuk zeigt deutlich, dass er Kinder doof findet. Die reagieren nicht auf Drohungen, die nerven, verfolgen und ärgern. So hat er es kennen gelernt. Früher waren auf ihn zu laufende Kinder ein Grund, laut zu werden und in die Leine zu springen. Ob er zuschnappen würde, probiere ich nicht aus.
    Seit ich weiß, dass er Kinder überflüssig findet, und das habe ich recht schnell gemerkt, wird er konsequent vor ihnen geschützt.
    KEIN Kind darf Kontakt zu ihm aufnehmen. Punkt, Ende, fertig. Sobald er gemerkt hatte, dass ich ihn von den, in seinen Augen, Plagegeistern, abschirme, war er viel entspannter. Wir wohnen neben einer Grundschule und müssen manchmal morgens zwangsläufig während der Bring-Phase dort vorbei. Früher undenkbar, er hätte alle zwei Sekunden ein auf ihn (oder den Schulhof ;) ) zurennendes Kind angebellt. Heute vertraut er mir, läuft dicht bei mir und sagt keinen Pieps, und nein, gedeckelt und bestraft habe ich seine Kommunikation nie. Er weiß einfach, er MUSS nichts regeln, das mach ich.


    Diese Geschichte nur als Denkanstoß, wohin ein Nichtschützen auch führen kann. Mit Pech lernt dein Hund, dass er sich in jedem Fall selbst schützen muss, und das kann er dann von deiner Nichte durchaus auch auf andere Kinder übertragen. Das kann keiner wollen.


    Trennt Shiva und deine Nichte konsequent, arbeitet mit einem guten Trainer zusammen, der euch zeigt, wie ein Hund "Nein" sagt, respektiert so oft wie möglich das Nein, dann wird euer Zusammenleben bestimmt entspannter für alle Beteiligten.

  • Mia findet Kinder bis zu einem gewissen Alter auch höchst überflüssig und obwohl "ihr" Kind (meine Tochter) mit ihr ganz dicke ist und so ziemlich alles mit ihr machen könnte (aber natürlich auch nicht darf), setze ich sie nicht der Situation "kleiner Netvling" aus.
    Kommen meine Neffen, 3 und 7, geht Mia nach oben und das Treppengitter wird geschlossen. Beide kennen keinerlei Grenzen in puncto Hund, da wird geknufft, gebrüllt, aus Versehen auf den Schwanz getreten, am Hund gezerrt.
    Das ist eine Situation, in der ich verstehen könnte, dass sie schnappt.
    Und grad weil du weißt, dass deine Nichte auch so rabiat ist, musst du durchsetzen, dass Hund und Kind getrennt werden.
    Zum Schutz des Hundes und zum Schutz des Kindes.
    Keiner von euch möchte sich irgendwann sagen müssen, dass er Schuld an einer entstellenden schweren Verletzung ist, weil...

  • Ich denke nicht das Shiva keine Kinder mag, aber die Erfahrung so machen wird, Kinder sind doof. Zudem wird es Shiva wenn es so weiter geht nicht nur Kinder doof finden.

  • Hallo Phillip, das war eine sehr gefährliche Aktion und ich hoffe, deiner Nichte ist nichts Schlimmeres passiert.


    Du hast dich so sehr für Shiva eingesetzt und das schon damals mit 15 Jahren, das finde ich sehr bemerkenswert und du hattest da das richtige Gefühl was ein Hund braucht.


    Nun musst du und eventuell auch deine Eltern lernen, das Hunde anders ticken, kommunizieren und mitnichten so denken wie Menschen.


    Ein guter Trainer kann euch behilflich sein, denn oft müssen die Menschen trainiert werden. Lernen wie Hunde zu lesen sind.


    So schwer sind Regeln für Kinder nicht und das war das erste Einmaleins, was meine Enkelkinder lernen musste - Hunde sind auf ihren Plätzen und wenn sie schlafen TABU. Es wird nicht an ihnen gezogen oder getascht, das dosierte Streicheln habe ich ihnen gezeigt und auch die Stellen, wo es der jeweilige Hund mag. Wenn die Hunde fressen, dürfen sie nur von Weitem zuschauen und niemals stören. Wenn ein Hund knurrt, dann sagt er nichts anderes, als das er das nicht möchte und dieses Zeichen sollte man respektieren und nicht ausreizen - warum auch. Meine Hunde werden auch nicht umarmt, es stellt für sie eine Bedrohung da und sie lassen es oft nur widerwillig über sich ergehen.


    Du siehst, es gibt im Umgang mit einem Hund Regeln, nicht nur für die Menschenkinder, sondern auch für die Halter und deren Umfeld.



    Lasse bitte deine Nichte nie mehr unbedarft an den Hund, denn beim nächsten Mal kann es sehr böse ausgehen! Stelle Regeln auf und setze sie konsequent durch und lasse sie niemals aus den Augen.


    LG Sabine

  • Der arme Hund...


    Trennen und fertig. Kinder haben erst was an Hunden zu suchen, wenn sich das Kind benehmen kann. Solange das nicht der Fall ist, musst entweder du den Hund schützen oder der Hund muss sich selbst schützen. Was er gemacht hat.
    Also, fang an den Hund zu schützen!

    genau das!!!!!


    In meinem Haus herrscht generelles "kreisch und taetschel"-Verbot fuer ALLE Kinder!!


    Unsere kneift, schreit, haut und umarmt weder unseren noch andere Hunde! Klar, sie ist schon 8, aber sie MUSSTE frueh blicken, dass ein Hund - egal wie gross - KEIN puscheliges Spielzeug ist...!


    Unsere Tochter kann adaequat mit dem Hund spazieren und spielen - da vertrauen wir beiden recht gut, lassen die Zwei aber nie unbeaufsichtigt!

  • danke für die Antworten, habe jede einzelne gelesen.


    Ich dachte halt, das ein Hund niemals seine Familie anknurren geschweige denn nach Ihnen schnappen darf.. So wurde es mir immer von meinen Eltern und Bekannten, die auch Hunde haben, erzählt... Ich dachte die richtige Reaktion die ein Hund zeigen müsse, wenn ihm etwas nicht gefällt, wäre es, sich einfach zu entfernen... Aber wie gesagt, das dachte ich bisher immer - ihr habt mir jetzt ja was ganz anderes erzählt und ich werde das natürlich mit der Trainerin besprechen.


    Meinen vorherigen Thread habe ich mit Absicht angehängt, daraus lässt sich lesen dass der Hund nicht wirklich mir gehört und ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne - mir aber wahrscheinlich die meisten Gedanken mache.


    Während meine Nichte draußen mit dem Hund war, war dort ebenfalls mein Vater und der Vater meiner Nichte, ich weiß allerdings nicht was genau passiert ist - hatte noch nicht nachgefragt. Da ich nicht mehr Zuhause wohne habe ich auch keinen Einfluss darauf ob Hund und Kind getrennt sind.


    Irgendwo habe ich dann noch gelesen dass der Hund fehl am Platz ist wegen zu wenig Beschäftigung (erläuterte Probleme im vorherigen Thread), dies ist aber Gott sei Dank nicht mehr so. Sie bekommt nun jede Menge Familienanschluss und wird beschäftigt, dafür habe ich ja die ganzen Jahre gekämpft und endlich habe ich damit Erfolg.


    Danke an alle Antworten, das werde ich sinngemäß an meine Familie weiterleiten.. Und natürlich bin ich gespannt was die Trainerin dazu sagt.


    Sehr wichtig ist aber nochmal der zweite Absatz: ich wusste es nicht besser und dachte ein Hund hat niemals nach seiner Familie zu schnappen

  • Es ist gut das du dich so einsetzt, Hut ab :respekt: Und wenn ein Hund nach den Halter schnappt läuft eben einiges an Erziehung, Auslastung oder auch an Verständnis für den Hund schief.
    Ich finde deinen Einsatz für den Hund bemerkenswert, und drücke gaaaanz fest die Daumen das es mit dem Trainer klappt und er deiner Familie weiter die Augen öffnen wird :dafuer:

  • ...
    Sehr wichtig ist aber nochmal der zweite Absatz: ich wusste es nicht besser und dachte ein Hund hat niemals nach seiner Familie zu schnappen

    Eine Familie hat ihren Hund auch zu schützen!


    Warum sollte ein Hund nicht zeigen dürfen, wenn ihm etwas nicht gefällt? :???: Kein Tier muss sich knuddeln und drücken lassen, wenn es das nicht mag (die armen Kinderzimmer-Meerschweinchen und -Kaninchen...) und soll doch bitte auch kommunizieren dürfen, wenn seine Menschen schon nicht von selbst auf die Idee kommen, einen Rückzugsort anzubieten!

  • Sehr wichtig ist aber nochmal der zweite Absatz: ich wusste es nicht besser und dachte ein Hund hat niemals nach seiner Familie zu schnappen


    Andersrum wird ein Schuh draus - ein Hund sollte so in der Familie gehalten und behandelt werden, dass er nie dazu gezwungen wird, sich durch Schnappen den notwendigen Freiraum zu schaffen.


    Hunde haben nicht nur Pflichten und Menschen haben nicht nur Rechte.


    Nur mal so als Gedankenanstoss.



    Auch ein Hund hat das Recht, nicht von Menschen (Kleinkinder explizit eingeschlossen) drangsaliert zu werden. Absolute Notwendigkeiten wie medizinische Behandlungen mal abgesehen.
    Und es ist die Pflicht der Halter, dafür zu sorgen, dass der Hund eben nicht drangsaliert wird. Wenn ihr eurer Pflicht nicht nachkommt, dürft ihr euch nicht wundern, wenn der Hund sich seiner Rechte bewusst wird und diese verteidigt.


    Leider spukt diesesa "Der Hund hat nicht zu schnappen, schon gar nicht gegen Familienmitglieder" noch zu viel in den Köpfen zu vieler Menschen rum. Nur mal als Anmerkung - nur weil jemand einen Hund hält, heisst das nicht, dass er Ahnung von Hunden hat oder sich wirklich mit dem Thema "Hund" beschäftigt hat.


    In eurer Familie hat sich bisher wohl ausser Dir niemand mit dem Thema beschäftigt ... und wie es nun mal so ist - die Unwissenheit und Ignoranz der Halter badet in erster Linie der Hund aus.

  • Ich wusste es einfach nicht besser... Sehr gespannt bin ich darauf, ob sich die Meinung der Hundetrainerin (wir haben übrigens die best bewerteste in unserer Umgebung genommen) mit den Antworten hier überschneidet.


    Und ja, nur weil jemand einen Hund hat, hat er nicht gleich Ahnung - allerdings sagten mir das eben mehrere Bekannte / Verwandte und dann glaubte ich das eben auch...


    Seit wir Shiva haben habe ich immer viel mit meiner Familie und Bekannten diskutieren müssen. Mein Vater sperrte sie damals oft weg und ließ sie nie ins Haus sondern nur in den Hof - nach dem Motto "da hat sie viel Platz und kann spielen" (haha) - als ich dann, vom logischen her, meinte, dass das nicht die idealste Erziehung wäre wurde mir von sämtlichen Familienmitgliedern und Bekannten gesagt, dass ein Hund nicht zwingend ins Haus muss und so weiter. Oftmals kamen dann Sätze dass ich total ahnungslos sei und zu jung sei um das zu verstehen... Das verletzte mich sehr oft, weil ich immer nur das beste für Shiva wollte.. Worauf ich hinaus will, ist, dass es schwierig ist mit meiner Familie über Hundeerziehung zu reden da sie mich als absolut ahnungslos sehen... Ich hab nicht viel Ahnung, deswegen bin ich ja hier angemeldet, aber ich würde ganz wage behaupten dass ich mehr Bescheid weiß als meine Familie zusammen... Das wollte ich einfach nochmal anmerken,es ist einfach alles sehr frustrierend und es macht mich extremst fertig - das meine Eltern mir nie zuhören, obwohl die doch diejenigen waren die den Hund unbedingt wollten während ich sagte das ein Hund eine riesen Verantwortung ist und dagegen war... Müssten die nicht mehr Interesse am Hund haben als ich?


    Wenn die Hundetrainerin da ist redet sie übrigens nur mit meiner Schwester und mir... Meine Mutter hat keinerlei Interesse teilzunehmen und mein Vater hat keine Zeit...


    Naja vielleicht nehm ich Shiva doch zu mir und geb ihr da ein Zuhause ... Nochmals danke an alle, dieses Forum ist mir wirklich eine sehr große Hilfe

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