und nochmal, die Kastrationsfrage

  • Ich kenne einige Rüden, die spätkastriert wurden. Da hat die Kastration in keinem einzigen Fall den gewünschten Effekt gehabt. Eher im Gegenteil. Meist kam Unerfreuliches dazu. Stärkerer Jagdtrieb, Unsicherheit, SDU, starkes Übergewicht, Trägheit, schlechtere Leistungen bei der "Arbeit", Bedrängen und Unterbuttern durch andere intakte Rüden, die Liste ist lang.


    Ich wollte das alles nicht haben. Dann schnüffelt er sich lieber mal fest.


    Ersthaft, wieviele Kastraten kennst du, und zwar vor und nach der Kastra, wirklich so, dass du das Verhalten wirklich beurteilen kannst?
    Und was ist für dich ein Spätkastrat genau?


    Max hat keinerlei Nachteile durch die Kastration gehabt, nur Vorteile! Es hat sein Verhalten aber durchaus verändert.


    Das ist nicht bei jedem Hund so, aber es komplett auszuschließen, so wie du es tust, finde ich unmöglich!

  • @RafiLe1985
    Hmm, dass das bei intakten Rüden in gewisser Weise normal ist, sehe ich auch so. Allerdings - wie Mikkki - schon sagt, leidet der Hund und das fällt ganz besonders auf, wenn man liest, wie er sich im Normalfall verhält. Das wird ja wohl nicht das erste Mal sein, dass er den Geruch läufiger Hündinnen in der Nase hat. Auch wenn es momentan die Zeit ist, in der alle Weiber läufig werden, jegliches Wild wieder aus den Löchern gekrochen kommt etc. sollte der Hund bis zu einem gewissen Punkt trotzdem noch aufnahmefähig sein und nicht komplett abschalten und unter Dauerstrom stehen. Ich hab hier einen Rüden durch und durch - da wird nicht nur markiert, sondern das Ganze noch mit Kot unterstrichen, Pipi nicht nur von Hündinnen, sondern auch von Rüden aufgeleckt, rumgockeln kann er ohne Ende, Hündinnen sind sowieso interessant und auch bei anderen Rüden wird sich erstmal aufgeblasen. Glücklicherweise rammelt er nicht, haut nicht ab, fängt keine Kloppereien an und kann sich auch mit läufiger Hündin im Nebenraum noch konzentrieren. Würde er sich nun plötzlich dauerhaft so verhalten und unter Strom stehen wie Sino, würde ich nicht zögern und einen Chip setzen lassen.


    Möglicherweise ist es der Umzugsstress und die vielen neuen Gerüche. Sollte sich das Verhalten aber in 2-3 Wochen immer noch nicht geändert haben, würde ich den Hund nicht länger leiden lassen.

  • Hi,
    einen Versuch mit den Kügelchen kann man wohl wagen, allein in diesem Fall fürchte ich wär das 1 Liter Wasser für einen Grossbrand.
    Die Sache mit der Prostata müssen wir im Auge behalten, danke für den Tip. Bislang dauert das Szenario aber noch nicht allzu lange. Etwas Chronisches erwarte ich da eher noch nicht. die Frage ist dann eben nur wie lange geht das gut und wie ist die Prognose.


    Ich gestehe freimütig dass ich hin und her gerissen bin. Einerseits leidet Sino weil er sein Ziel nicht erreichen kann, andererseits ist der Eingriff in seine Persönlichkeit schwer. Bin vielleicht als Kerl auch nicht ganz objektiv. AAAAARGH ich will halt nur das beste...


    LG


    Mikkki


    PS: Ich mache das Leiden daran fest, dass er sichtlich Triebstau hat, den er auch nicht wegbekommt. dass er versucht sich anm bein eines Freundes einen abzurubbeln ( tschuldigung für den Ausdruck) zeugt m.E. von großer Not. Und selbst Hündinnen wo er sonst sehr zurückhaltend ist, werden ziemlich beschnüffelt, gar nicht toll.

  • Also ich hab meinen Samu mit 3 jahren kastrieren lassen. Es fing mit 2 jahren an das er auf einmal nachts nicht mehr geschlafen hat, draußen nur aufgeregt geschnuppert hat und nur noch Durchfall hatte !
    Ich hab natürlich erstmal gedacht er wäre krank, der Tierarzt tippte aber darauf das ihn die läufigen Hündinnen fertig machen.


    Ich hab dann erstmal einen Chip setzen lassen....als er anfing zu wirken war er wieder der alte.
    Also hab ich mich dann zur Kastration entschieden. Samu ist weder dick geworden, noch träge und er liebt es immer noch
    Künststückchen zu machen oder Intelligenzspiele. Schnuppern tut er natürlich immer noch gerne aber er leidet nicht mehr unter
    läufigen Hündinnen.


    Von anderen Hunden ist er bisher übrigens noch nie unterdrückt worden. Und wenn ihn mal ein Rüde unterdrücken will unterwirft er sich sowieso...so war er aber auch schon vor der Kastration....das ist sein Charakter.


    LG


    Anja

  • @persica


    Leider viel zu viele... Spätkastriert heißt für mich im Alter von fünf Jahren und älter.


    Mir reicht das Urteil deren Besitzer. Da brauche ich die Hunde nicht zu kennen.


    Wenn ich frage, ob die Kastration bereut wurde und diese Frage in 90% der Fälle mit "Ja." gefolgt von einer Aufzählung was alles schlechter geworden ist, weiß ich, dass MEIN Rüde nur jemals aus medizinischen Gründen kastriert werden wird.


    Zweimal zwei Wochen Frühlingsgefühle pro Jahr ist für mich kein medizinischer Grund.


    In wiefern "leidet" Sino denn? Woran wird das festgemacht?

  • Nachtrag - hab ich vergessen:
    Mit nicht länger leiden lassen meine ich den Chip, nicht den Griff zum Skalpell. Gerade deshalb sehe ich darin erstmal kein Problem, sollte er sich wirklich nicht mehr beruhigen. Ist ja nicht so, dass direkt drauf los geschnippelt wird und sich der Hund ggf. dauerhaft negativ verändert.

  • Ihr wohnt also nach wie vor auf dem Land wo du/ihr damit keine Probleme habt?
    Und warum seid ihr in der Stadt? Wie lange? Wird das öfter so sein, dass ihr in der Stadt seid?

  • Lionn ist mit 6 1/2 kastriert worden und es war für ihn und uns die beste Entscheidung der letzten Jahre.
    Er hat sich um 180 Grad gedreht -ein ganz anderer Hund ! Bereue heute so lange gewartet zu haben !

  • hier ging es vor ein paar Wochen auch wieder los, das mein Rüde draußen teils kaum ansprechbar war weil es ja überall so toll roch, inzwischen ist wieder alles beim alten.
    Sehe in deinem Text nicht, was da nach Kastration "schreit".


    Ich lass meinen Rüden sich nicht so festschnüffeln, kurz darf er, dann gibt es ein weiter, innerlich zähle ich bis drei und wiederhole es dann und setze es durch, durch weiter ziehen oder abholen, wenn er abgeleint ist. Inzwischen reicht meist das erste Weiter.


    Anderes würde ich es sehen, wenn der Hund drinnen auch jault odere nicht mehr frisst, das wäre für mich Stress, wo ich über eine Kastration nachdenken würde.


    Beim Chip gibt es auch eine Erstverschlimmerung, stell ich mir gerade zur jetzigen Zeit, wo viele Hündinnen läufig werden, auch nicht gerade angenehm vor für Hund und Halter.

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