und nochmal, die Kastrationsfrage

  • Hi,
    ich weiss, dass schon über das Thema geschrieben wurde, auch hier. Vieles hab ich gelesen, Anhaltspunkte in die eine oder andere Richtung gibts genug. Tja, und dann gehts nicht um den Hund allgemein sondern um das ganz eigene zur Zeit echt psychisch gestresste 30 kg Prollkerlchen.
    Die Vorgehensweise wäre klar, erst Chip und 6 Wochen vor Wirkungsende würde das Besteck ausgepackt. Mir gehts einfach darum Einschätzungen zu bekommen obs besser für ihn wäre oder nicht. Dazu versuch ich ihn mal genau zu beschreiben, und auch was ihm richtig zu schaffen macht.


    Also, Sino wird 5, ist ein sehr sicherer Rüde, von sich überzeugt, einmal in seinem Leben hat er Angst vor einem Schneemann gehabt, ansonsten beeindrucken ihn keine Sirenen, Schüsse, Gewitter, Sylvesterböller laute Menschen, Fahrradfahrer, Jogger, Briefkästen, Littfasssäulen oder irgend etwas. Größere Hunde beeindrucken ihn nicht, er zieht seinen Stiefel gezielt durch. Entweder will er rumprollen oder eben nicht, dass entscheidet er grds. für sich. Kommt er in fremdes Gelände wird erstmal durchmakiert, jeder soll wissen dass der Boss jetzt da ist, oder so ähnlich.


    Wobei wir mittlerweile großen Einfluss auf ihn haben und unerwünschtes durchaus unter Kontrolle haben.
    Sino ist ein folgsamer verlässlicher Hund, der sich gerne auf uns einlässt und Kommandos stets sicher befolgt, einschliesslich Rückrufkommando wenn vorne ein Karnickel hoppelt. Er wird von der Familie geliebt und gibt diese Liebe beeindruckend zurück. es besteht da ein sicheres unerschütterliches Vertrauensverhältnis.


    Zu Hause ist er ausgeglichen, hat noch nie irgend was kaputt gemacht. Betteln kennt er nicht, Steaks können einfach auf der Anrichte auftauen, auch wenn 5 stunden keiner da ist. Er arbeitet konzentriert mit wenns neue Übungen gibt und ist auch recht verständig dabei, jedenfalls stets interessiert.


    Und jetzt das. Hier in der Grossstadt gibts viele Hunde, viel mehr als im ländlichen Bereich. Ein paar Hündinnen sind läufig, und wir kriegen keinen spaziergang mehr hin ohne dass ich ihn wegziehen muss. Die Nase nur noch auf der Erde , Pipi wird von jeder Hündin aufgeleckt, egal ob Läufig oder nicht, alle 2 m bleibt er stehen, manchmal schmeisst er die Nase hoch weil er wieder irgend was gerochen hat. Heute auf Feldwegen, ich geb ihm das Kommando Sitz Sino schmeisst aber gerade danach die Nase hoch schaut nach links und rechts mit glänzenden Augen, weiss das er was tun soll und schaut mich bittend an doch nochmal zu wiederholen was ich von ihm wollte. Von mir kommt dann mit gespitztem Mund eine Sütz Süno, und der Hund sitzt sofort, weil er ja eigentlich auch gehorchen will, aber wegen dem anderen Film der gerade läuft einfach nicht kann.


    Training geht gar nicht, Konzentration nicht möglich, die einfachsten Dinge werden nur fahrig abgearbeitet, von freudiger Aufgabenerfüllung wie sonst üblich keine Spur.


    Ach ja vorhin ist er zu einer fremden Hündin abgehauen, die gottseidank nicht läufig war, und eben ist er bei einem Freund meines Sohnes ans bein gesprungen und hat...gestern hatte er einen kastraten zwischen.


    Fressen tut er normal, zu Hause leidet er auch nicht irgendwie aber für ihn ists halt in meinen Augen eine harte Belastung. Die Nummer geht jetzt seit 14 Tagen so.


    Unsere Hundetrainerin, der ich eigentlich in diesen Dingen vertraue rät uns zum Kastrachip. Was meint ihr??


    LG


    Mikkki

  • Stimme Winkehund zu :dafuer: konnte jetzt aus deiner Beschreibung nichts raus lesen, was dagegen spricht.


    Er hört sich ansonsten nach einem richtig tollen Hund an :herzen1:

  • Ich habe noch einmal eine Frage. Habe ich deinen Post richtig verstanden, daß ihr vom Land in die Stadt umgezogen seid? Wenn ja, wie lange wohnt ihr denn schon in der Stadt?
    ( meine Frage ist, ob er sich, nach einem Umzug gegebenen Falls erst an die neue Situation gewöhnen muß. )
    Ansonsten spricht, meiner Meinung nach nichts dagegen den Kastrationschip auszuprobieren. Dann kannst du sehen ob es ihm mit Chip besser geht und den Nutzen abwägen. Dein Hund ist erwachsen und so wie du ihn beschreibst souverän. Da halte ich das durchaus für verantwortbar den Chip zu testen wenn man sich davon eine Steigerung der Lebensqualität für den Hund erhofft.


    Tino

  • Hi,
    ja, so isser, führungs und liebebedürftig. Man kann sich nicht vorstellen, dass er 6 Vorbesitzer hatte, die ihn alle aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen abgegeben haben. Einer davon muss ihn sogar misshandelt haben, aber er trägt Menschen nichts nach. Bin sehr glücklich ihn zu haben...


    LG


    Mikkki


    PS: Nein, wir sind nicht umgezogen, es sollte lediglich beschreiben, dass hier die Reizsituation durch Fremdhunde viel größer ist. Wir haben Sino jetzt knapp 2 Jahre.

  • Ohne den Grund dafür zu wissen - das Phänomen, dass ein Rüde erst in dem Alter richtig unter den gut riechenden Damen leidet, kenne ich.


    Ich würd's auch mit dem Chip versuchen.

  • Hi,


    ja ich hab mich auch gewundert, letztes Jahr kam da ganz kurz was und war dann aber auch sofort wieder weg. Und dieses Jahr echt Katastrophe.


    LG


    Mikkki

  • Ich sehe hier weder Grund für einen Chip noch für eine Kastration. Im Moment sind viel Damen läufig; es wird wärmer; alles blüht. Viele neue Gerüche. Da braucht er halt Gelegenheit sich daran zu gewöhnen.


    Weiter Aufmerksamkeit einfordern, Ansprechbarkeit belohnen, immer wieder Gehorsam abfragen, sinnvolle Beschäftigungen anbieten.


    Meinem Rüden macht die Geruchswelt auch phasenweise zu schaffen. Ist halt so. Allein deswegen würde ich ihn nicht kastrieren lassen, weil ich das als normal ansehe. Nach ein bis zwei Wochen ist es dann wieder ausgestanden und er läuft wieder problemlos mit.


    Ich kenne einige Rüden, die spätkastriert wurden. Da hat die Kastration in keinem einzigen Fall den gewünschten Effekt gehabt. Eher im Gegenteil. Meist kam Unerfreuliches dazu. Stärkerer Jagdtrieb, Unsicherheit, SDU, starkes Übergewicht, Trägheit, schlechtere Leistungen bei der "Arbeit", Bedrängen und Unterbuttern durch andere intakte Rüden, die Liste ist lang.


    Ich wollte das alles nicht haben. Dann schnüffelt er sich lieber mal fest.

  • Hi,
    Du meinst also , dies sei vielleicht nur temporär. Nehmen wir an die Situation wäre in 14 Tagen unverändert, würdest Du dann umdenken?? Im Moment leidet er sichtlich.


    Ich muss Euch allen hier übrigens ein großes Lob aussprechen. Ich hab in diesem Bereich überhaupt keine Erfahrungen und bin dankbar für jede verantwortungsvolle Mitteilung. Manchmal ist es echt doof man weiss dass man eine schwere Frage klären muss und hat doch keine Ahnung was dabei wichtig ist.


    LG


    Mikkki

  • Es gibt homöopathische Mittel die Rüden wohl helfen nicht so hochzufahren.
    So genau kenne ich mich damit nicht aus, mein intakter Rüde war im Jugendalter ziemlich durch und hat sich dann durch Gewöhnung gebessert.


    Ich persönlich würd zum Tierarzt gehen und Sino durchchecken lassen, besonderes Augenmerk auf die Prostata.

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