Hilfe! Junger Hund - alter (unerfahrener) Besitzer

  • Hallo Hundefreunde,


    ich bin noch frisch hier im Forum aber brauche gleich mal euren Rat bzw. möchte mir nebenbei den Frust von der Seele schreiben.
    Ich versuche mal die Situation zu beschreiben:



    Mein "Opa" (80!) hat seit knapp vier Wochen einen neuen Hund. Die kleine Sophia. Eine circa vier Monate alte Border Collie Hündin, die offentsichtlich eine schlechte Vergangenheit hatte (sie ist sehr schreckhaft, auch bei Alltagsgeräuschen und sie hat Angst vor Menschen). Wir wissen leider nicht in welchen Verhältnissen sie augewachsen ist, aber laut der ehemaligen Besitzerin stammt sie gebürtig aus Russland und hatte noch ein Schwesterchen dort. Mir bricht es das Herz wenn ich sehen muss wie die Kleine nun aufwachsen soll :(


    Ich finde es schonmal unverantwortlich einen so jungen Hund - einem älterem Mann zu überlassen! (Wollte die ehemalige Besitzerin die Kleine nur los werden ?)
    Hinzu kommt die Tatsache, das es sich um ein Border Collie Mädchen mit schlechter Vorgeschichte handelt und Opa einfach nicht genug Erfahrung hat mit so einem "schwierigen" Hund umzugehen.Sein letzter Hund Maxel (ein Pappilon)ist erst vor ein paar Monaten verstorben bzw. wurde erlöst, er wurde zwölf Jahre alt. Leider wurde schon bei ihm viel falsch gemacht, vorallem in Sachen Erziehung, Sozialisierung und Haltung. Ich möchte nicht das es Sophia genauso ergeht.
    Dabei ist sie so ein tolles Hundemädchen! Neugierig, verspielt und sie hat sooo enorm viel Power und Grips!
    Aber für Sopia geht das Leben so weiter wie es Opa von Maxel gewohnt ist - Maxel dem Hundeopa. Ich beschreibe mal in Stichpunkten was sie den ganzen Tag so macht, bzw. nicht macht:



    ► Sophia geht zur Zeit zwei mal täglich Gassi, denn Opa geht es nicht so gut - er ist ja auch in dem Alter wo dies öfter mal vorkommt. Ihre Geschäfte muss sie dann eben im Hof verrichten oder in der Werkstatt wo sie die meiste Zeit, angeleint in einer Ecke liegen muss. Übrigens werden in der Werkstatt wegen der Arbeit meines Vaters des öfteren Ösen in Planenstoff geklopft - mit einem Gummihammer. Das ist zwar sehr laut und unangehnem für Sophias Ohren aber, das interssiert niemanden.
    Wenn sie dann mal Gassi geht sieht das so aus: Hund ins Auto, dann fahren sie immer zum selben Platz, dann geht sie an der Leine bis sie ihr Geschäft gemacht hat, (oder auch nicht) wieder ab ins Auto nach Hause. Das sind pro Spatziergang ungefähr 15 Minuten.


    ► Sophia hat in den vier Wochen in denen sie bei Opa wohnt noch keinen Kontakt zu anderen Hunden bekommen, außer meinem Golden Retriever Rolex (11 Jahre alt) der im selben Haus wohnt. (Ich glaube sie weiß nicht einmal das es noch andere Hunde gibt - kleiner Spaß) Die beiden verstehen sich gut aber die Kleine Sophia fordert ganz schön viel ein von dem alten Knacker :) er versucht zwar immer zu toben aber, ihm geht schnell die Puste aus! Es wäre so wichtig das Sophia regelmäßig mit Hunden in ihrem Alter Kontakt hat aber, das wird konsequent vermieden. Bei Maxel war das auch so, und wenn dann mal ein Hund kam wurde gebellt, geknurrt und sogar geschnappt. Bei einem kleinen Pappilon nicht weiter schlimm - den konnte man im Notfall unter den Arm klemmen. Sophia allerdings hat sehr viel kraft und Opa kann sie kaum halten wenn sie an der Leine zieht, abtrainiert wird dieses Verhalten allerdings auch nicht. Wenn sie zieht wird einfach kräftig zurück gezogen :(


    ► Erziehung: Null. Es kommen zwar immer Kommandos wie "Sitz!", "Platz!" oder "Komm!" aber Sophia reagiert einfach nicht. Aber das liegt einfach daran das niemand im Haus mit ihr solche Sachen übt, obwohl ihr das super viel Spaß machen würde. Was Sophia allerdings schon erfolgreich gelernt hat ist an der Leine zuziehen und am Tisch zu betteln. Katzenfutter stehlen ist auch der Renner. Bestimmt gut für den kleinen Welpenbauch. (Ironie)


    ► Gute Überleitung zum nächsten Punkt: Sophia bekommt das falsche Futter, nämlich das was von Maxel übrig geblieben ist. Außerdem irgendwelche Fleischsorten (roh, pürriert), alles was mein Hund Rolex oder die Katze im Napf lassen, alles was es so zu Mittag gibt - also bei den Zweibeinern und hab sie auch schon erwischt wie sie verklumptes Katzenstreu fressen wollte. Es wird auch darauf geachtet das sie ordentlich frisst - und wenn nicht wird nachgeholfen. Das sieht so aus das sie am Hals gepackt wird und ihr das Fressen in die Schnauze "gepresst" wird. Das ist leider kein Scherz :(


    ► Ich komm mal zum letzten Punkt. Niemand spielt mit Sophia - dabei fordert sie dies altersgemäß ein. Die Bindung die zwischen Halter und Hund in der ersten Wochen durch das gemeinsame Spiel zustande kommen sollte, gibt es nicht. Im Gegenteil Sophia hat Angst vor Opa, und verkriecht sich immer unter dem Tisch wenn sie mal wieder mitkommen soll in seine Wohnung, im ersten Stock. Sie wird dann aber immer am Halsband gepackt, angeleint und hochgebracht. Die Kleine hat auch noch kein eigenes Spielzeug gekauft bekommen - sie benutzt einfach das von Rolex oder von Maxel. Maxel aber hatte die letzten Jahre seines Lebens eine schwere Zahnerkrankung, welche zuletzt die Organge befallen hat. Ich weiß leider auch nicht wie das aussieht mit Bakterien die evtl. noch am Spielzeug sind ( Weiß da vielleicht jemand mehr?). Ich persönlich würde sie nicht damit spielen lassen aber, sie denkt sich wahrscheinlich besser als nichts.


    Das waren mal so die Punkte die mich unheimlich belasten, ich schlafe die letzten Wochen sehr schlecht weil, ich immer an Sophia denken muss (Ist das übertrieben?)
    Ich möchte sie einfach in guten Händen wissen! Was soll ich eurer Meinung nach tun ?
    Ich hab mir schon überlegt die ehemalige Besitzerin zu informieren das Opa überfordert mit ihr ist (das hat er übrigens schon selbst zugegeben), vielleicht holt sie Sophia dann wieder zu sich und sucht einen neuen Besitzer. Aber ob das so gut ist wenn man bedenkt das sie sich anscheindend keine Gedanken bei der Auswahl der Käufer macht. Ich hab aber noch mehr Angst das Sophia in Tierheim gebracht wird. Am schlimmsten wäre es aber wenn sie dort bleiben muss wo sie jetzt ist, oder wie seht ihr das ? Bin ich vielleicht zu empfindlich ?
    Am liebesten würde ich die Kleine Maus zu mir holen ...


    Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Ratschläge geben was ich tun könnte/sollte. Die Lage momentan raubt mir meinen Schlaf und meine Nerven. :headbash:

  • Genau das dachte ich mir schon sooo verdammt oft. Nur werde ich das "okay" nicht bekommen (brauche ich überhaupt ein okay, in dieser Situation?) ich und "Opa" haben nämlich kein gutes Verhältniss, aufgrund solcher Sachen wie mit Sophia. Er wird sie mir nicht so einfach überlassen - auch wenn er selbst ganz genau weiß das Sophia der Falsche Hund für ihn ist ... Ehre ? Stolz ? Sturheit ? Vielleicht weil er mich nicht mag, keine Ahnung.


  • Ich hab mir schon überlegt die ehemalige Besitzerin zu informieren das Opa überfordert mit ihr ist (das hat er übrigens schon selbst zugegeben), vielleicht holt sie Sophia dann wieder zu sich und sucht einen neuen Besitzer.

    Nur da kannst Du ansetzen, nämlich dass Dein Opa ja selber merkt, dass ihn das überfordert.


    Das Hundekind muss da raus, ob die Besitzerin sich dann was Gescheites überlegt, keine Ahnung, eventuell kannst Du einwirken?


    Wirklich unschön für Dich und auch für Deinen Opa- und eine ziemliche Katastrophe für den Hund.

  • Du kannst deinen Opa nicht entmündigen, aber du solltest mit ihm reden bzw. deine Eltern bitten, dies zu tun. Es gibt so viele Gründe, warum die Kleine nicht bei Opa bleiben sollte, weshalb dies für den Welpen und den alten Herrn nicht gut ist. Ein vernünftiges Gespräch ohne Vorwürfe, in dem aber eine Alternative für Sophia - wer nimmt sie ab wann? - aufgezeigt wird, wäre mE dringend nötig. Warum will er überhaupt den Hund haben? Die Trauer um Maxel kann er so nicht bewältigen....

  • Ist Sophia aus dem Tierschutz?
    Bei Hund aus Russland und schnell und unbedacht vermittelt, drängt sich mir dieser Gedanke auf. (unseriöse Orga bzw. Privatvermittler)
    Ich muss gestehen, daß ich auch noch nicht von Bordercollies aus Russland gehört habe.


    Ohne dir weiterhelfen zu können-ich möchte nicht mit dir tauschen!


    Was sagen denn die Kinder des Opas, also dein Vater oder deine Mutter dazu?
    Ihr scheint ja in einem Mehrgenerationenhaus zu leben.
    Haben sie evtl. mehr Möglichkeiten, auf den Opa "einzuwirken", ihm in's Gewissen zu reden?
    Was würdest du machen, wenn der Besitzer nicht dein Opa, sondern der Nachbar wäre?

  • Ein vernünftiges Gespräch ohne Vorwürfe, in dem aber eine Alternative für Sophia - wer nimmt sie ab wann? - aufgezeigt wird, wäre mE dringend nötig. Warum will er überhaupt den Hund haben? Die Trauer um Maxel kann er so nicht

    Ich werde definitiv das Gespräch suchen, auch wenn das nicht einfach wird. Der Alte ist echt stur und meint alles besser zu wissen. Ich vermute das er einfach nicht alleine sein möchte - seine Frau ist vor einigen Jahren verstorben uns seitdem hatte er eigentlich nur Maxel. Meine Eltern wohnen zwar im selben Haus aber das scheint wohl nicht ausreichend zu sein.
    Ich kann ihn ja verstehen und ich hab nichts dagegen das er einen Hund hat, aber er sollte zu ihm und seiner Erfahrung und seinem Alter passen.

  • Was sagen denn Deine Eltern - denen muss doch noch mehr als Dir das Herz bluten?!


    Kümmern sie sich schon "unauffällig" um die Hündin und nehmen sie mal mit zum Gassi oder so... das ist doch der Großvater mit "rein in's Auto und bissi in's Grüne" oder habe ich das falsch verstanden...


    Schwatz' ihm die Hündin ab "so EINE wollte ich schon immer haben" ;) vielleicht ist er froh wenn er ganz großzügig seiner Enkelin den Hund schenken kann und umgeht so den "Gesichtsverlust" einen RiesenFehler gemacht zu haben?!


    Oder andersrum "du willst doch bestimmt, dass der Hund in Gute Hände kommt wenn dir was passiert und ich kümmere mich ab sofort jedes Wochenende um ihre Ausbildung und wenn mal was ist kommt sie ganz zu mir"?!


    (ohne Quatsch ;) so ähnlich habe ich einer Kollegin ihren (völlig unpassenden jungen) Kater abgequatscht und zack ein paar Wochen später hat sie ihn mir gebracht)

  • Was sagen denn die Kinder des Opas, also dein Vater oder deine Mutter dazu?
    Ihr scheint ja in einem Mehrgenerationenhaus zu leben.
    Haben sie evtl. mehr Möglichkeiten, auf den Opa "einzuwirken", ihm in's Gewissen zu reden?
    Was würdest du machen, wenn der Besitzer nicht dein Opa, sondern der Nachbar wäre?

    Mein Vater sagt immer nur sowas wie "Ist die Sophia nicht lieb", "Sie versteht sich gut mit Rolex" - er sieht das Problem also nicht wirklich. Aber mein Vater hat genau so wenig Erfahrung mit Hunden wie Opa. Meine Mama ist der selben Meinung wie ich - Sie kann mich aber nicht im moment nicht unterstützen weil, sie in der Reha ist.
    Wäre es der Nachbar würde ich das Gespräch ganz klar darauf lenken das ich Sophia zu mir nehme. Schnell und unkomplizert. Sagt sich alles zu einfach.


    Und ich glaube nicht das sie aus dem Tierschutz ist - kenn die Vorbesitzerin leider nicht persönlich. Und die Anzeige in der sie Sophia ausgeschrieben hat sah auch ehr nach Privatperson aus.

  • Was sagen denn Deine Eltern - denen muss doch noch mehr als Dir das Herz bluten?!

    Ach, meinem Vater ist alles egal dem gehts immer nur um seine Arbeit. Und meine Mama kann sich nicht wirklich durchsetzen.
    Abquatschen wäre zu schön :) wie gesagt ich rede eigentlich nie mit meinem Opa. Und auf einmal komm ich angekrochen ... so einfach gehts glaub ich nicht! Leider.

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