Zwei Welpen gleichzeitig aufnehmen

  • Ich wollte 2 Welpen geschenkt nicht haben. :hust:
    Hier lebten immer mind. 2 Hunde, Altersunterschied um 3 Jahre. Der Erste war erzogen als der Zweite kam und trotzdem war es immer eine Herausforderung.
    Als meine DSH hier mit 9 Wochen einzog war der Border 7 Monate alt. Wäre meine Tochter nicht mehr daheim gewesen, ich hätte meine Koffer gepackt. Dabei war der Jungspund schon so toll gehorsam. Trotzdem war immer Unruhe und von draußen will ich gar nicht reden. Da war an Erziehung gar nicht zu denken und ich bin froh hier so ländlich zu wohnen das wir Leinen nur die ersten 5 Minuten brauchen.
    Meine Hündin ist nun etwas über 3 Jahre alt und ist nach Auszug meiner Tochter Einzelhund. Ich denke schon über Nachwuchs nach, aber so wie es ist, ist es gerade sooooo entspannt.
    Auf jeden Fall wird hier kein Welpe einziehen solange ich noch arbeiten gehe.


    LG Terrortöle

  • Ich erlebe bei Mehrhundehaltern oft, dass sie sagen, sie hätten unterschätzt, wieviel konsequenter man sein muss, damit alles läuft. Was mit einem Hund noch ok war, wird mit dem zweiten, der geteilten Aufmerksamkeit, den unterschiedlichen Ansprüchen der Hunde, der Dynamik unter den Hunden plötzlich viel schwieriger.

    Oh ja ... wir haben ja auch zwei - allerdings (GOTT SEI DANK) drei Jahre auseinander. Beide zusammen sind in bestimmten Situationen teils schwierig zu managen. Der eine soll kommen, der andere noch bleiben zB ... dann sagt man BLEIB - und beide bleiben wie angewurzelt sitzen ... stöhn ... Dann versucht man es mit KOMM und NAME - beide latschen an ... teils sind die Situationen recht witzig. Manches kann man überhaupt nicht zusammen trainieren/managen. Das jeder der beiden Hunden genau weiß, wann er nun gemeint ist bzw. wann nicht, daran arbeiten wir seit Welpe da ist. Und der Große war schon recht gehorsam, aber manchmal blickt der jetzt nicht mehr, was wir eigentlich von ihm wollen, da er ja genau das tut, was er soll, wir aber verbal ermahnen/korrigieren müssen, weil der Kleine es eben noch nicht tut.


    Ist schon ne Hausnummer ... zwei Hunde. Kein Vergleich zur Einzelnhaltung.

  • Ich würde zwei Welpen gleichzeitig auch nicht haben wollen.


    Das fängt schon damit an, dass ich vernünftiges Leinenführigkeitstraining mit zwei Welpen gleichzeitig für... sagen wir mal vorsichtig: schwierig halte. Und auch solche Sachen wie das Alleinebleiben, wo ich möchte, dass meine Hunde das auch ganz allein (ohne den Zweithund) können, oder Begegnungen mit fremden Hunden, die sie nicht nur "im Rudel" meistern können sollen. Das wären alles so Dinge, wo ich die doppelt und dreifache Zeit bräuchte, wenn ich das zwei Welpen gleichzeitig beibringen müsste.

  • Klar kann das funktionieren, aber das fordert halt auch sehr viel. Bei Menschen die genügend Erfahrung haben, viel Zeit und gerne einen Sack Flöhe hüten :D


    Ich hatte schon einige Mail 2 Pflegewelpen hier, es ist immer sehr viel schwieriger als mit einem. Sie haben halt doppelt so viel Unsinn im Kopf. Vorteil ist das sie schön zusammen spielen, aber das war es auch schon. Und das kann sich in der Pubertät auch mal ändern. Selbst wenn das mit den Welpies noch gut klappt, zwei Junghunde setzten dann noch eines drauf. Gehorsam können beide teils auch zusammen lernen, Dinge wie Sozialisierung, alleine bleiben, Leinenführigkeit, Hundekontakte sollten auch allein gefördert werden.


    Ich kenne einige Leute die 2 Welpen zusammen gekauft haben. Keiner würde es wieder tun.


    Ich weiß auch nicht ob Mops und Bully gut zusammen passen ?

  • Also, ich würds net unbedingt machen.....


    Biene war 8 Monate alt, als Bossi zu uns kam. Und das auch nur, weil sie lt. meiner Trainerin schon so weit war, die BH bestehen zu können, vom Gehorsam her.


    Will heißen, ich konnte unterwegs meine gesamte Aufmerksamkeit dem Jagdgetier widmen. Mit der Folge, daß der Gehorsam bei Biene sich dann doch etwas reduziert hat. "Wie, sie ruft den Terrier - dann braucht ich ja net zu kommen"..... Weil ich nur auf ihn geachtet hab zu dem Zeitpunkt. Aber es wäre schlichtweg nicht möglich gewesen, auch noch auf sie zu achten - in dem Moment wäre ER nämlich wieder mal im Wald verschwunden gewesen, aufs Jägers Füßen, versteht sich.....


    Mit 2 Welpen kann man net gleichzeitig trainieren - der eine verstehts schneller, der andre net, der eine so, der andre anders. Was dem Einen an Blödsinn net einfällt, fällt dem Andren ein. Sie haben ja nicht immer denselben Lernstand. Bsp: ich übe das Sitz, der eine macht´s, der zweite macht aber kein Sitz. So - was tun? Den einen bestätigen, oder den andren in´s Sitz locken? Egal, was ich dann tue, einer wird dann nicht richtig bestätigt, der andre nicht korrigiert bzw. bekommt kein zeitnahes Feedback, das ihm zeigt, ich verlange, daß das Kommando JETZT umgesetzt wird. bzw., wenn ers noch gar net kann, kann ich ihm net gut zeigen, was er tun soll, weil ich muß ja grad den einen bestätigen. So haut das nie hin mit dem Lernen.... Der Eine konzentriert sich grad, der Andre hat Unsinn im Kopp. Aaaaaaber: in die Pubertät kommen se dann gleichzeitig - viel Spaß..... *gggg


    Wenn also nicht 100%ig gewährleistet wäre, daß jeder seinen Hund selbst trainiert, und zwar dauerhaft, würde ich es nicht wagen. Letztlich wirds ja doch immer so aussehen, daß der, der mehr Zuhause ist, beide Hunde am Poppers hat, und mit denen zurechtkommen muß, bzw. diese beiden dann auch trainieren muß. Neben dem "Bißchen Haushalt".


    Und für getrenntes Training (ist schon möglich, klar) muß man erstens die Zeit haben, und zweitens zumindest die Möglichkeit, den Hund, mit dem gerade NICHT gearbeitet wird, so unterzubringen, daß er nix anstellt, den arbeitenden Hund nicht ablenkt, und kein Theater macht, weil er zB noch nicht alleinbleiben kann.


    Und wenn ich leinenlos mit zwei Welpen gehe - auf einen kann ich gucken. Und der zweite rennt auf die Straße oder zu Fremdhund o.ä. hin. Da würde ich definitiv rigoros nur einen freilassen, damit der Andre nix anstellt in der Zeit. Erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, daß der Freigelassene zurückkommt, wenn der Kumpel eh bei Fraule is... *gg


    Also: gehen tut alles - aber mit welchem Aufwand halt..... Und je nach Hund ist das dann eben von "easy" bis "umgotteswillen" zu handhaben. Wer unbedingt graue Haare braucht - bitteschön ;-) ;-)


    Und wenns dann noch die ersten Hunde sind, erst recht nicht. Reicht doch, wenn man einen Fehler bei EINEM Hund macht und wieder ausmerzen muß - aber dann gleich 2 Hunde parallel versauen - ist nicht unbedingt doppelter Spaß.... *gg Bei etwas Hundeerfahrung vielleicht noch eher. Erfahrung heißt aber in meinen Augen, daß man schonmal nen Hund großgezogen hat, nicht einfach nur dabei war, weil Eltern mal nen Hund hatten oder so. Sondern daß man richtig verantwortlich war für die Erziehung. Und das am besten noch halbwegs erfolgreich..... *gg

  • Also ich äußere mich mal dazu, weil ich das auch mal hatte: 2 Welpen, die einen Monat auseinander waren...


    Ich würde es nicht mehr machen. Bei mir ist der ideale Abstand jetzt bei einem Jahr. Das hatte ich jetzt mehrmals und immer viel Freude daran. Also es kann natürlich immer Ausnahmen geben, z.B. wenn es einen Jahrhundertwurf gibt und man den Welpen unbedingt möchte - oder einen Tierschutznotfall. Aber wie gesagt, so ganz ohne äußeren Druck würde ich es nicht noch einmal machen mit 2 Welpen.


    Warum: meine zwei waren schon sehr stark aufeinander bezogen. Als die eine Hündin dann gestorben ist, ist die andere ein paar Monate auch gestorben. Zwar keines natürlichen Todes, aber ich denke oft, dass sie es vielleicht geschafft hätte, wäre sie nicht so angeschlagen gewesen.
    Und obwohl beide absolute Traumhunde waren: wenn es hart auf hart kam, dann war es eben doch wichtiger, was der andere Hund macht und sagt. Natürlich hat das auch etwas, so ein enges Verhältnis zwischen zwei Hunden miterleben zu dürfen, aber einige haben hier schon ganz richtig Fälle beschrieben, in denen das Handling dann sehr schwierig wurde. Wenn einer von so einem Doppelpack "Problembereiche" hat, dann wird sich das der andere mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgucken. :headbash: Das würde ich beispielsweise ganz sicher nicht wollen. Und solche Problembereiche können sein: nicht alleine bleiben können, Zerstörungswut Agressionen bestimmten Reizen gegenüber, Stubenreinheit, Jagdverhalten...

    Der Kleine hat mir in den ersten Wochen Tränen gekostet! War echt am verzweifeln und hab tageweise die Entscheidung echt bereut.
    Er ist üüüberall dran, will alles ankauen, man konnte keinen Schritt tun, ohne dass er volle Kraft in Zehen beißt... Ich konnte/kann ihn nicht mal ne Minute aus den Augen lassen, ohne dass er nicht etwas anbeißt was er ncht darf.

    So kenne ich French Bully Babys: uns hat das auch einen Holzschreibtisch aus der Gründerzeit gekostet und einiges an Papierdokumenten (Impfausweise, Reisepässe etc)

    Wenn, dann finde ich es am besten, wenn jeder Hund seine klare Bezugsperson hat, die auch einzeln mit dem Hund rausgeht und übt.

    Ganz unbedingt!!!

    Das ist ein großer Zeitaufwand und funktioniert auch nur, wenn beide Halter wirklich Zeit haben. Wenn nachher doch beide Hunde überweigend an einem hängen bleiben, ist die Junghundephase echt anstrengend.

    Und so war es bei uns immer: jeder Hund, der hier einzieht, ist von der Verantwortung her mein Hund, auch wenn hier eigentlich 4 Menschen wohnen, die auch Hunde wollten. Ich finde das prima so, aber es sollte schon eine bewusste Entscheidung sein.

    Hunde, die - wenn man nicht von Anfang an gut aufpasst und dagegensteuert - ohneeinander nicht können.
    Hunde, die weniger Wert auf die Meinung des Halters legen und viel früher schon viel selbstständiger sind, als normal.
    Hunde, die andere Hunde absolut überflüssig finden und da auch schnell mal in Rudeldynamik kippen, wenn sie dann doch zu zweit auf einen anderen Hund losgelassen werden
    Mal von der zeitlichen und finanziellen höheren Belastung ganz abgesehen.

    So ungefähr gegen diese Punkte mussten wir immer gegensteuern. Das kostet auch Kraft.

    Der Partner wollte zuerst einen übernehmen, hat dann aber schnell die Lust verloren.

    Genau. Das kann passieren. :pfeif:

  • Ich würde mir das auch nicht "antun", da kann einem ganz schnell die Lust auf die Welpen vergehen.

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