Welpe trotz Vollzeitberuf // Kita?

  • In eurer Situation würde ich eher einen erwachsenen Hund nehmen. Ein Welpe oder Junghund durchlebt so viele sensible Phasen, auf die ihr aufgrund der Fremdbetreuung eher weniger Einfluss habt. Und selbst wenn, kann man nie wissen wie sich ein Hund entwickelt, selbst wenn man alles ideal gestaltet.

  • Ich würde in diesem Falle ebenfalls zu einem erwachsenen Hund raten oder aber einem Junghund (so ab 6 Monate).
    Als meine Eltern damals suchten war die Zeit für einen Welpen ebenfalls nicht wirklich da, bzw man wollte sich den doch nicht zu unterschätzenden stress so eines kleinen Fellkneuls nicht antun. Sie haben mit verschiedenen Züchtern gesprochen und dann tatsächlich einen reinrassigen Jundhund im alter von 6 Monaten gefunden. Hin und wieder gibt es solche Glücksfälle (die Züchterin damals hatte aus einem großen Wurf 2 Welpen behalten) so kamen sie zu einem Stubenreinen, super erzogenen Hund.
    Vielleicht wäre das eher was für eure Lage.

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, ich würde das so auch für mich selber nicht wollen.


    Dem Hund geht es mit der Betreuung bestimmt nicht schlecht, aber ich bin mir nicht sicher, ob ICH (wenn ich jeden Tag von acht bis halb sechs außer Haus wäre) danach noch Zeit und Lust hätte, mich mit dem Hund zu beschäftigen.
    Vor allem, wenn das der Dauerzustand ist.
    Grad im Winter... Puh.


    Und über die wenige Zeit, die mir dann noch bliebe, möchte ich vielleicht trotzdem etwas freier verfügen können.


    Testet doch mal ganz ernsthaft und ungeschönt. (Funktioniert grad bei den momentanen Wetterverhältnissen recht gut ;) )
    Steht mal zwei, drei, vier Wochen lang morgens eine Stunde eher auf und macht einen Spaziergang.
    Nach der Arbeit auch. Mindestens eine Stunde und bei jedem Wetter.
    (Mir ist schon klar, dass das ohne Hund keinen Spaß macht, aber man kriegt vielleicht ein bisschen Gespür dafür, ob die Energie und die Zeit dafür neben der Arbeit noch reichen würde.
    Und bei drei Grad und Nieselregen macht es auch mit Hund nicht immer Spaß...)


    Ich kenne einige Hunde, bei denen Herrchen und Frauchen "Voll-Vollzeit" arbeiten.
    Die haben alle gesagt, sie würden den Hund "natürlich" vor und nach der Arbeit beschäftigen.
    Tatsächlich heißt bei den meisten davon (nicht bei allen, aber eben doch bei den meisten) "mit dem Hund beschäftigen" nichts anderes als "in den Garten lassen und dann schmusen".
    "Richtiges" Gassi gibt's am Wochenende, im Urlaub und im Sommer z.T. abends.
    Nicht aus böser Absicht, aber weil einfach der Akku leer ist.


    Wie gesagt, ich kenne auch ein paar (wenige) bei denen es anders läuft.
    Ich bewundere das, ehrlich. Und ich weiß nicht, ob ich das so schaffen würde (und wollte).


    Ich arbeite auch Vollzeit als Lehrerin, kann aber den Großteil meiner Arbeit von zu Hause aus erledigen und mir (bis auf die Unterrichtsstunden) meine Zeit frei einteilen.
    Mein Mann ist selbstständig und kann sich seine Zeit auch recht gut einteilen, bzw. arbeitet zum Teil auch von zu Hause.
    Darum haben wir beide eigentlich (trotz Vollzeitarbeit) viel Zeit für unsere Hunde.
    Stressig ist es oft trotzdem.
    Wenn ich mir dann noch eure Arbeitszeiten dazu vorstelle...
    Nein, das würde ich für mich persönlich nicht wollen.


    "Leben" bestünde ja dann "nur" noch aus Arbeit und Hund.
    Das wäre mir persönlich zu wenig...

  • Zunäcsht einmal finde ich es immer toll, wenn man vorher sich viele Gedanken macht und vor allem Worst Case-Szenarien durchspielt. Das muss ja jetzt nicht direkt die Scheidung sein ;-)


    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wäre der Hund regelmäßig ca. einen halben Tag in der Betreuung - korrekt? Oder sogar noch weniger? Dazu noch die erste Zeit Urlaub.


    Wir haben ja jetzt auch das erste Mal überhaupt einen Hund, insofern kann ich nur aus dieser Erfahrung und aus meiner Lebenswelt meine Meinung äußern. Das wären dann die folgenden Dinge:


    - Ich würde abklären, ob es vielleicht auch mal möglich ist, den Hund mit auf die Arbeit zu nehmen. Weniger als Betreuungslösung, sondern weil ich persönlich es einfach schön finde, einen Bürohund zu haben. Es ist so angenehm, den Hund "um die Füße" zu haben. Und man ist nah beieinander.


    - Ich würde die erste Zeit, in der du planst Urlaub zu nehmen, schon relativ zügig auf den Alltag ausrichten. Es ist gut, dass du dir die Zeit nimmst, meine Erfahrung ist: Je früher sich die Hundekinder an das gewöhnen, was kommt, umso besser.


    - Das gilt auch für die Betreuung. Unser Hundekind wird jetzt nicht jeden Tag betreut, aber im Schnitt doch einmal in der Woche und durchaus auch mal über Nacht. Am Anfang hab ich mir da einen Riesenkopp gemacht - jetzt denke ich, es ist super für ihn, gerade in seinem Alter Hundekontakte zu lernen und zu erleben.


    Daher würde ich durchaus bei dem Plan, einen Welpen ins Haus zu nehmen, bleiben. Wenn ihr nicht ständig die Betreuung wechselt, kann das schlicht eine weitere tolle Bezugsperson werden, quasi eine Erweiterung der Familie.


    Ich bin sehr gespannt, wie ihr euch entscheidet! Alles Gute dafür!

  • [...]
    In eurem Beitrag war auch das Hauptaugenmerk darauf, welche Möglichkeiten es gibt, den Hund "weg zu organisieren"... Finde ich schade und hat schon einen etwas komischen Beigeschmack.

    Finde ich zum Beispiel überhaupt nicht. Ich fände es eher befremdlich, wenn sich berufstätige Partner NICHT im Vorfeld darum kümmern würden, was mit dem Hund passiert, während sie nicht da sind.


    ------


    Liebe Meike,


    ich finde das eigentlich gar nicht so schlecht.
    Auch ich gehe Vollzeit arbeiten und mein Hund wird "fremd"betreut. Bei mir sieht es so aus, dass meine Mutter ab Mittag auf meine Maus aufpasst - am Vormittag ist sie alleine.


    Wenn meine Eltern auf Urlaub sind, am Nachmittag etwas vorhaben und nicht aufpassen können, passt entweder eine Freundin (die von zu Hause arbeitet) auf sie auf, oder ich nehme Zeitausgleich/mache Heimarbeit.
    Habt ihr denn schon geklärt, ob eure Betreuung auf Urlaub fährt? Wenn ja, habt ihr schon überlegt, was ihr in diesem Fall macht?


    Das klappt nun seit bald 7 Jahren.


    Ich habe sie damals eine Woche früher bekommen, als ursprünglich geplant war. Dh ich musste noch eine Woche arbeiten gehen bevor ich dann (ich glaube) 2 Wochen Urlaub hatte. Obwohl sie also die erste Woche mehr bei meinen Eltern war als bei mir, wusste sie, dass sie bei mir zu Hause ist.


    Wie die Bindung zum Hund sein wird, liegt an euch. Wir haben viele bindungsstärkende Spiele gespielt, viel miteinander gearbeitet... ich glaube nicht, dass die Bindung besser sein könnte, selbst wenn ich jeden Tag den ganzen Tag bei ihr wäre.

  • Warum muss es ein Welpe sein? Ab der 12. Woche regelmäßig mind. 5 Stunden Fremdbetreuung finde ich nicht so ideal muss ich sagen. Ihr werdet bestimmt die ersten zwei Jahre mit Erziehung/Junghundphasen beschäftigt sein, wenn da insgesamt vier Menschen mit mischen... Ein erwachsener Hund mit einer gewissen Grunderziehung schafft auch 5 Stunden täglich ohne Fremdbetreuung.

  • Ich würde auch zu einem erwachsenen Hund raten. Da du noch erwähnst, dass du ihn dann 2 Tage mit ins Büro nehmen darfst, wären das schon 2 Tage weniger, die er fremdbetreut werden müsste.


    Allerdings muss ich auch nochmals hervorheben, dass es wirklich sehr anstrengend ist als Vollzeitarbeitende mit Hund. Ich arbeite auch von 7.30 - 17.30 Uhr und gehe am Morgen 1h raus, am Mittag 30min und am Abend nochmals 60-80min. Das ist echt hart und muss man machen wollen, vor allem im Winter :ugly:

  • Derzeit ist es so, dass ich von 8 - 17:30 Uhr außer Haus bin, mein Mann von 12/14 Uhr bis 20/22 Uhr.
    In meinem Post ist nur die Notfall Betreuungszeit benannt, falls es öfter vorkommen wird, dass mein Mann von 8-17 Uhr außer Haus ist (derzeit aber sehr sehr selten, wenn früh, dann von 6-14 Uhr). Aber wir wollten in unserer Planung einfach den Worstcase durchgespielt und abgesichert haben.


    Wenn der kleine Mann stubenrein ist, darf er auch an 1-2 Tagen mit ins Büro, aber eben nicht alle 5 Tage.

    Also wäre es im Normalfall so, dass der Hund 3 1/2 bis 5 1/2 Stunden alleine wäre und sogar teilweise mit ins Büro kann? Dann sehe ich ehrlich gesagt nicht, was gegen die Anschaffung eines Hundes sprechen würde :???: Das sind Zeiten, für die man theoretisch nicht einmal eine Betreuung bräuchte (bei einem erwachsenen Hund, der das Alleinbleiben gelernt hat). Umso besser, wenn ihr trotzdem schon eine Betreuung gefunden habt, dass sind ja auch Fälle abgesichert, wenn es doch mal länger wird, man nach der Arbeit mal noch was zu erledigen hat etc.
    Und mal ehrlich, was später ist, kann man sowieso nie vorhersagen. Eure jetzige Situation finde ich sehr gut für einen Hund und sollte es tatsächlich irgendwann zum "Worst Case"-Szenario kommen (andere Arbeit, Trennung o.ä.), dann muss man eben neu planen. Aber auf einen Hund zu verzichten, nur weil eventuell irgendwann mal der Fall eintreten könnte, dass... finde ich einfach übertrieben. Dann dürfte sich im Grunde niemand einen Hund holen :roll:


    LG Maren

  • Dass ihr sogar schon geklärt habt, dass der Hund 1-2 Tage mit ins Büro darf, wenn er stubenrein ist, hatte ich überlesen, sorry für das doppelte Fragen ;-)


    Umso mehr ein "macht es" auch von mir. Ich bin auch jemand, der jede Situation zig mal durchspielt, Listen schreibt, etc. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, bevor Hundekind eingezogen ist - manche Dinge laufen anders, manche einfacher, manches hat man nicht vorhersehen können.


    Meine Grunderfahrung aber ist: Viele Menschen sind sehr viel zugänglicher bei Hunden als man vorher denkt. Wo ich freundlich vorher gefragt habe, ob der Hund mitkann, durfte er mit.


    ABer eines ist auch richtig: Mit Berufstätigkeit nimmt Hund schon viel Zeit in Anspruch. Dessen muss man sich vorher ebenfalls bewusst sein.

  • Scheinbar gibt es einige Halter, die drauf stehen Vollzeit zu arbeiten, die restliche Zeit gehört vollkommen dem Hund?


    Ich gehöre definitiv nicht dazu. Wir haben ein Haus, dass in Ordnung gehalten werden muss, einen Garten, kleine Hobbys, Familie ... Welpe kam, als ich nicht mehr arbeitete. Der zweite drei Jahre später.


    Mein Mann (Vollzeitarbeit) und ich kümmern uns am Wochenende gemeinsam, die Woche über tagsüber um jeweils einen Hund. Den Großen nimmt er mit auf die Arbeit und kann gleich gegen 9 Uhr eine bis zu 2-Stunden-Runde mit ihm drehen. Ich hab den jüngeren daheim und mache das dann etwa zeitgleich zuhause. Manchmal hab ich auch alle beide den ganzen Tag ... dann mach ich aber sonst nicht mehr viel. Dann bin ich viel zu müde irgendwann ...


    Am Abend gehen wir vier gemeinsam ne kurze oder ne längere Runde, je nach Wetter - im Sommer machts halt auch mehr Spaß - da ist es hell und warm. Klar bleiben wir auch mal zuhause, dann gibts nur Lösen im Garten. Vielleicht einmal die Woche, meist sonntags - dann waren wir aber am Vormittag auf großem kilometerlangem Ausflug, mit anderen Hunden, viel schwimmen, toben usw. Da sind die zwei Hunde eh platt. Wir aber auch.


    Ja, gibt viele Halter die sagen: Welpe, ist doch kein Thema ... das packt man schon "irgendwie". Ich sehe das anders, erlebte es anders. Alleine das mindestens 10 mal in 24 Stunden in den Garten bringen frisst Zeit - und unterbricht den eigenen Schlaf. Klar, das fällt irgendwann weg - aber das dauert. Stubenrein sind sie auch nicht gleich - logisch - also kommt noch einiges an Putzzeit dazu. Und Kinderkrankheiten gibts auch ... da muss man sich kümmer, Tierarzt, Pflege usw.


    Mein durchschnittlicher Wochentag mit einem 10 Monate jungen Hund: 7 Uhr aufstehen, mit dem Kleinen in den Garten zum Lösen. Bis 9 mache ich das nötigste im Haushalt und trinke in Ruhe ein Käffchen. Dann auf große Runde mit dem Kleinen. Haben heute noch Freunde mit Hund getroffen - 10.45 Uhr wieder daheim. Hund saubermachen - Flur halbwegs saubermachen, Bubchen war schwimmen und hat Pfützen bespielt. Halb 12 gabs Futter ... restliche Hausarbeit erledigt. Hund hampelt noch rum, will schmusen - klar mach ich doch. Dann koch ich schnell was für mich ... esse und dann gehts wieder in den Garten: lösen. Seit 14 Uhr sitze ich endlich mal auf dem Sofa und entspanne. Gleich lege ich mich für ein zwei Stündchen ins Bett. Der Kleine schläft schon fest. 17.30 Uhr kommt mein Mann mit dem Großen heim ... dann gehen wir noch ne Runde ... 18.30 Uhr Futter für die Hunde ... danach unser Abendessen kochen. Nach unserem Abendessen: ab mit dem Kleinen in den Garten lösen. Mit den Hunden abhampeln schmusen, Zeckenkontrolle, kleine Übungen, evtl. noch ein Suchspielchen ... Um 23 Uhr geht der Große das letzte Mal zum Lösen in den Garten ... der Kleine gegen 1-2 Uhr. Das mache dann ich, mein Mann schläft schon seit gut 2 Stunden ... er muss um fünf raus.


    Also ... mir genügt das vollkommen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, noch arbeiten zu gehen? Wann denn?! Ein Halbtags-Job mag ja noch angehen - aber ganztags?


    Das kann doch nur auf Kosten des jungen Hundes gehen?


    Ansonsten möchte ich meinen Welpen/Junghund keinesfalls in fremde Hände geben ... schon gar nicht täglich über mehrere Stunden. Ich bin auch der Meinung, dass man sich nicht auf andere in dieser Hinsicht verlassen sollte. Viele sagen erstmal ja klar, nehmen wir Dir den Hund mal ab, wenns nötig ist ... aber in der Realität siehts dann schon ganz anders aus ... man kann auch nicht wissen, ob die hier von der TS angedachte "Kita" auch wirklich funzt. Gerade weil die auch zwei Hunde haben. Nachher vertragen sie sich nicht oder es ist zuviel Trubel ... dann ist das Angebot dafür schnell erloschen ...

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