Ist Shiva noch zu retten?

  • Okay, die Überschrift mag vielleicht etwas zu dramatisch klingen. Ich habe insgesamt 3 Fragen und werde die so kurz wie möglich formulieren.


    Wir haben einen 4 Jahre alten Rottweiler, sie heißt Shiva.


    Hier ein Bild


    shiva1.png


    Wir haben Shiva aufgenommen als ich 15-16 Jahre alt war (jetzt bin ich 19).
    Vor 5 Monaten bin ich allerdings aus meinem Elternhaus ausgezogen und mache mir große Sorgen... Vielleicht auch zu große, ich weiß nicht.
    Schon mit 15 Jahren riet ich meinen Eltern von der Anschaffung eines Hundes ab, weil ich wusste welche Probleme eintreten würden - nämlich das sich keiner um den Hund kümmert.


    Naja, geschehen ist geschehen. Fangen wir mit den 3 Fragen an.


    Frage 1


    Wenn ich Shiva streichel, dann knurrt sie oder brummt. Ich weiß nicht ob sie sich dann in der Situation unwohl fühlt. Ich nahm das bis jetzt immer an. Wenn ich dann aufhöre sie zu streicheln, weil sie ja eben knurrt / brummt, stößt sie ihren Kopf an mich und gibt mir ihre Pfote, so nach dem Motto das ich weitermachen soll. Was hat das zu bedeuten? Manchmal zeigt sie mir dann auch ihre Zähne...


    Frage 2


    Ich habe es oben schonmal angedeutet, es kümmert sich kaum jemand um den Hund. Meine Mutter geht nie, mein Vater nimmt sie sehr selten mit in den Wald, ansonsten geht er auch nie. Nur meine Schwester geht mit ihr und die hat 2 Jobs und ein KInd.


    Sie wurde also nicht besonders gut erzogen. Sie hört wenn man sie ruft, macht Sitz und Platz, Beifuß gehen geht aber bspw. so gut wie gar nicht...
    Es ist einfach frustrierend wenn sie so sehr zerrt beim Gassi gehen, vorallem hat sie verdammt viel Kraft.
    Kann man, obwohl sie bereits 4 Jahre alt ist, ihr noch das Beifußgehen beibringen? Was sind effektive Methoden? Ich dachte da an Leckerlies nachdem sie ein Stück Beifuß gegangen ist. Und die wichtigste Frage: Wielange wird sowas dauern?


    Frage 3


    Shiva kam aus schlechten Verhältnissen. Von ihrem Vorbesitzer wurde sie geschlagen und ignoriert.
    Dann haben wir sie aufgenommen. Man könnte meinen es war ihre Rettung - naja etwas...
    Mein Dad tut immer so als hätte er Ahnung von Hundeerziehung und ist unberechenbar. Allerdings finde ich, das seine Erziehung altmodisch ist.


    Nur mal so eine sidestory, als wir sie aufgenommen haben - also am ersten Tag, hat mein Papa sie zwar lieb gestreichelt und ihr was zu Fressen gegeben aber sie nachdem er hoch ist (wir haben ein Haus) zum fernsehen hat er sie in einen Raum gesperrt.
    Wie kann man nur so d.... sein? Einen ängstlichen Hund einfach wegsperren.


    Das war auch sein Prinzip:
    Der Hund darf nicht ins Haus, außer es ist draußen zu kalt.



    Ich persönlich fand das einfach nicht gut. Mit meinen 15 Jahren und als derjenige der den Hund eigentlich "nicht haben wollte" sagte ich meinem Papa dann dass das so nicht geht...
    M.M.n braucht ein Hund Familienanschluss. Man kann sie doch nicht einfach so isolieren / vom Familienleben ausgrenzen.
    Oder?


    Ich weiß nicht ob ich da einen Denkfehler habe, ich habe keine Ahnung von Hundeerziehung, aber sie hat dann immer draußen gebellt und geheult. Mein Vater schrie nur ihren Namen wenn sie heulte damit sie aufhört. (ist das normal?)


    Meine Frage ist, ist es ok einen Hund draußen im Hof zu überlassen und dann wenn man Zeit hat geht man mit dem Hund halt Gassi?
    Ich schien der einzige zu sein der der Meinung war, dass ein Hund ins Haus sollte zu seiner Familie. Aber Bekannte und Verwandte (also praktisch alle) meinten, es ist okay den Hund draußen im Hof zu lassen.
    Wie denkt ihr denn darüber?



    So war dann die Anfangszeit... ich versuchte mich immer und immer wieder durchzusetzen dass sie mit ins Haus darf, ein paar Tage hat mein Papa es dann erlaubt. Ich glaube da war sie 1 Jahr alt. Sie schnüffelte im Müll und verlor viel Fell.
    Mein Vater gefiel das mit dem ganzen Schmutz den sie verursacht hat gar nicht und schickte sie wieder raus. Schade, ich war da mal für die paar Tage glücklich. Meiner Meinung nach wäre das einfach nur eine Sache der Gewöhnung und Erziehung gewesen.


    Der jetzige Stand



    ... ist nicht viel besser. Sie darf jetzt immer, egal welche Jahreszeit ins Haus. Naja, fast... wir haben 3 Etagen im Haus und sie darf nur in die unterste, und da darf sie sich in genau zwei Räumen bewegen. Dem Flur und einem noch nicht fertigen Wohnzimmer, sprich eine Baustelle -> sprich da wo sich meine Familie nie aufhält. Toll!


    Sie kann in die Küche reingucken, also vor der Tür stehen bleiben, darf aber nicht rein.



    Ist das alles normal? ich verstehe das nicht. Achja und sie darf nur abends dann ins Haus.



    Ich bin wie gesagt seit 5 Monaten ausgezogen und nur meine Schwester geht mit ihr Gassi. Wenn ich meine Eltern besuche (so 1 mal alle zwei Wochen) gehe ich immer mit ihr Gassi, manchmal nehme ich sie auch mit zu mir übers Wochenende.


    Dort lasse ich sie dann in meine Wohnung und sie fühlt sich wohl und würde am liebsten die ganze Zeit mit mir schmusen und einfach bei mir sein eben...



    Wenn ich bei meinen Eltern bin und ins Haus möchte, dann stellt sie sich IMMER vor die Tür und schaut mich süß an, ich bin mir sicher das sie rein will zu ihrer Familie.



    Was meint ihr zu dem Thema? Habe ich vielleicht falsche Ansichten und übertreibe?



    Danke fürs Lesen


  • Hallo,


    sicherlich ist es noch möglich, Shiva Grunderziehung, Leinenführigkeit etc beizubringen, aber wer soll das denn tun?
    Es kümmert sich doch niemand um den Hund und Deine Eltern sind sicherlich nicht bereit, mit dem Hund zu arbeiten, von daher erübrigt sich jede Antwort

  • Shiva abgeben ist keine Option?
    Den Hund einfach so im Hof ohne große Beachtung seine Zeit verbringen lassen ist doch auch keine Lösung?
    Vielleicht nimmst du sie zu dir,oder kümmerst dich darum,das sie in liebevolle Hände kommt.

  • Liebe TE,
    du hast ein gutes Gefühl für den Hund und bist empathisch. Ich bin mir sehr sicher, dass du aus Shiva sehr schnell einen leinenführigen Hund machen könntest. Dass sie draußen kommt, wenn man sie ruft, ist eine tolle Grundlage und keine Selbstverständlichkeit.


    Ist es denn nicht irgendwie möglich, dass du sie zu dir nimmst?

  • Unser Rotti hat auch immer gebrummelt, wenn man ihn gestreichelt hat. Rottis brummeln, wenn sie sich wohlfühlen und das toll finden.


    Für mich ist das ehrlich gesagt keine gute Rettung. Das sie nicht geschlagen wird ist die einzige gute Verbesserung die ich bis jetzt sehen kann. Das ist natürlich auch schon mal sehr gut. Aber auch bei deiner Familie wird sie ja leider ignoriert.
    Einsperren und anbrüllen geht mal gar nicht. Alleine auf den Hof lassen ohne Zuwendung/Aufmerksamkeit und Spaziergänge geht auch gar nicht. Für mich persönlich geht es auch nicht sie einfach draußen auf den Hof zu lassen. Für mich gehört ein Hund mit Familienanschluß zu der Familie.
    Ich frage mich, wenn keiner außer dir und deiner Schwetser mit dem Hund rausgeht, warum dann ein Hund angeschafft werden musste. Aber nun gut er ist ja da.
    Bei den ganzen Erfahrungen kann man froh sein, das sie so ein lieber Hund ist.


    Ich finde du hast die richtige Einstellung und ein gutes Gefühl für den Hund. Kannst du den Hund nicht übernehmen? Bei dir hätte sie es bestimmt viel besser und es wäre eine echte Rettung. Mit Arbeit und Training kann sie die Leinenführigkeit lernen und Grunderzieheung klappt so auch.


    LG
    Sacco

  • Danke für die ganzen Antworten.


    Am meisten kam von euch ja der Vorschlag dass ich den Hund zu mir nehme. Das hat mir meine Schwester auch schon vorgeschlagen. Ich weiß allerdings nicht in wie weit das funktionieren wird...


    Folgende Probleme die mir da einfallen:


    - Ich arbeite von 8 Uhr früh bis 16.30 Uhr. Wenn Shiva dann alleine in der Wohnung ist weiß ich nicht was sie macht...
    Als ich sie bis jetzt immer bei mir hatte, hat sie immer gebellt wenn jemand im Treppenhaus war. Und wenn ich mal kurz in einem anderen Raum war, wie zum Beispiel das Badezimmer, dann hat sie geheult... Und nach längerer Zeit auch kurz gebellt.
    - Ich weß auch nicht ob ich der Sache überhaupt gewachsen bin. Ich bin nicht ein so sehr aktiver Mensch, wenn ihr wisst was ich meine.
    - Und klar habe ich Shiva sehr gerne, aber in mir wächst eine unermäßliche Wut wenn ich daran denke das ich, derjenige, der mit bereits 15 Jahren meinte, das ein Hund absolut keine gute Idee wäre, die Fehler meiner Familie nun ausbaden muss.
    Mein Vater hatte immer die große Schn... und meinte er weiß alles besser und meine Mutter ist einfach komplett abwesend / desinteressiert, von ihr aus könnte der Hund wahrscheinlich auch wochenlang irgendwo eingesperrt werden.
    Die Argumente meiner Eltern sind halt immer, "die Shiva hat einen großen Hof zur Verfügung und da kann sie sich beschäftigen" - ja cool, ich sollte meine Eltern wohl auch mal alleine in einem Hof stecken. Dann können sie sich ja beschäftigen, haben ja genug Platz.


    Ich traue mir das einfach nicht zu, vielleicht kann ich das mal testweise versuchen - aber dann weiß ich nicht ob es wiederrum OK für sie ist sie 8 Stunden alleine zu lassen. Oder auch wenn ich mal zu Freunden möchte oder ähnliches.


    Ein anderer Vorschlag war weggeben. Vielleicht wäre das besser, auch wenn es mir unendlich schwer fallen würde sie wegzugeben... Aber wie verkraftet das ein Hund, wenn sie sich bereits an alle gewöhnt hat und dann plötzlich in eine andere Familie gesteckt wird? Meine Eltern beschäftigen sie zwar nicht richtig, aber Shiva freut sich trotzdem die beiden zu sehen.


    Spaziergänge übernehme ich jedes mal wenn ich bei meinen Eltern bin, bzw. nehme ich sie ja auch desöfteren mit zu mir wenn ich Zeit habe. Ich habe 2 Freundinnen die auch ab und zu mit ihr gehen. Die eine ist auch Sportlerin und geht mit ihr in einem recht schnellem Tempo joggen :) Ich hab die zwei nämlich um Unterstützung gefragt, da meine Eltern es ja nicht auf die Reihe kriegen.


    Im übrigen versuche ich es jetzt noch irgendwie zusammen mit meiner Schwester hinzubekommen unsere Eltern zu überreden dass Shiva ins Haus darf, sodass sie halt stets bei ihrer Familie sein kann.


    Eine Frage wurde mir aber immernoch nicht so wirklich beantwortet, wie ist denn das mit dem Beifußgehen?
    Was wäre denn eine effektive Methode das beizubringen und wielange dauert sowas schätzungsweise?

  • Zum brummeln - ja, das ist schon Rottitypisch das sie brummeln wenn sie sich wohlfühlen... Zähne zeigen gehört da allerdings nicht dazu und da würde ich mich dann auch vom Hund entfernen, auch wenn sie dich zum weiter streicheln animiert.


    Ansonsten tut mir Shiva ziemlich leid... die Rottis die ich so kenne brauchen den Familienanschluss.
    Warum haben deine Eltern den Hund aufgenommen, wenn sie sich nicht drum kümmern möchten? Es ist ja schön wenn man einen Hund retten möchte, aber Shiva scheint ja eher vom Regen in die Traufe gekommen zu sein...


    Erziehen kann man Hunde immer, egal wie alt sie sind und egal welche Erfahrungen sie bisher sammeln mussten/durften. Bei dem einen dauerts dann halt länger und der nächste lernt in Lichtgeschwindigkeit xD


    Zur Leinenführigkeit... da habe ich es so gemacht, wenn Anju zog, blieb ich solange stehen bis die Leine wieder locker war und bin dann langsam weiter gegangen. Meiner Meinung nach ist diese Methode aber nicht sonderlich effektiv, wir mussten da ständig erneut dran arbeiten.
    Dann habe ich mit dem Clickern begonnen und den Clicker auch ins Leinenführigkeitstraining mit eingebaut... ging sie bei Fuß - Click & Belohnung - zerrte sie, blieb ich stehen bis die Leine wieder Locker war und immer so weiter.
    Bisher funktioniert diese Methode am besten, wobei ich bei ihr (allgemein) immer mal wieder auffrischen muss.


    Ich finde es sehr sehr schön das du eine Lösung für sie finden möchtest und wünsche dir dabei ganz viel Glück, auch im Sinne von Shiva.


    Zum Thema alleine bleiben - klar, das müsste man erst mal trainieren, aber ansonsten könnte man z.B. auch nach einer Tagesbetreuung schauen für die erste Zeit und wenn sie Fortschritte beim Allein bleiben macht, irgendwann nur noch jemanden der Morgens bzw. Mittags mal mit ihr Gassi geht.


    Zum Thema Abgabe kann ich leider nichts sinnvolles beisteuern.. wenn Shiva so ist wie meine Hündin und die meisten anderen Rottis die ich kenne, wird sie eine sehr sehr starke Bindung zu irgendjemandem von euch aufgebaut haben, was ihr den Umzug in eine neue Familie sehr sehr schwer machen könnte. Kommt natürlich auch auf Shiva an sich an, wie Anpassungsfähig sie ist und wie stark die Bindung ist.

  • Huhu - ich finds toll, daß Du versuchen möchtest, ihr das Leben bissel schöner zu gestalten! ;-)


    Was genau meinst Du denn mit dem Fußgehen - soll der Hund sportmäßig an Deinem Knie "kleben", oder meinst Du einfach, daß sie anständig an der Leine geht, ohne zu ziehen. Das ist dann kein Fußgehen, sondern die Leinenführigkeit. Letzteres ist sicherlich einfacher zu erreichen, für das sport-Fußgehen muß man schon bissel arbeiten....


    Wie lange das dauert, kann kein Mensch sagen - der eine Hund kapiert es schneller, der andre eher langsamer, das kommt sicherlich auch auf den Hundeführer an, wie talentiert er ist, dem Hund etwas zu erklären, wie das timing ist beim Bestätigen (sodaß ich zB nicht ein Weggucken oder Indieleinespringen bestätige), etc.


    auf Youtube gibts ganz viele Videoanleitungen, wie man die Leinenführigkeit erarbeiten kann. Einfach mal das Wort dort eingeben, und eine ganze Liste der Videos erscheint. Ich denke, wenn Du Dir auch ansehen kannst, wie da mit den Hunden gearbeitet wird, ist´s einfacher, als das nur hier zu beschreiben.


    Generell gilt: wenn Hund zieht, kommt er nimmer vom Fleck. Stehnbleiben, Baumstamm spielen. Erst, wenn Hund die Spannung auf der Leine wieder lockert, kommt er weiter voran. Dazu kann man, sobald der Hund sich beim Vorlaufen zu Dir umdreht, sofort bestätigen, denn das ist es, was Du brauchst: daß der Hund im Kopf bei Dir ist, mit Dir zusammenarbeiten möchte. Und ein Hund, der sich zu Dir rumdreht, zeigt, daß er Dich im Hinterkopf hat, und auf Dich achtet. Sowas dann immer bestätigen. Man kann, solange Hund neben einem läuft, immer wieder verbal bestätigen, über ein ruhiges "feeeein" oder "priiiiiima" oder so, damit er weiß, daß es das ist, was Du möchtest. Die Position neben Dir einfach zu was Tollem machen. Neben Dir gibts Leckerlies. Wenn sie neben Dir sitzt, darf sie mal ohne Leine laufen (wenn sie das denn darf?). Oder neben Dir wird sie gestreichelt.
    Anfangs kannst Du ihr auch helfen, ihr zeigen, daß Du möchtest, daß sie "bei Dir" ist (im Kopf!): dann kannst mal schnalzen mit den Fingern oder mit der Zunge, und sobald sie sich daraufhin rumdreht - gleich wieder bestätigen. Bis sie kapiert hat, für jede Zuwendung zu Dir gibts Leckerlie, sich an Dir zu orientieren ist das, was Du möchtest. Das wird der Moment sein, in dem sie von sich aus anfängt, nach Dir zu gucken - will ja schließlich ihr Leckerli haben. Wenn das das erste Mal passiert, natürlich gaaaanz toll bestätigen. Später reicht es dann, wenn man nur noch ab und an Leckerlies gibt, oder mal verbal bestätigt. Man muß also nicht lebenslänglich Leckerlies mitschleppen, keine Sorge ;-)


    Was wichtig ist: versuch, das erstmal in langweiliger Umgebung zu üben mit der Leinenführigkeit: wenn die Ablenkung zu groß ist, kann der Hund sich ja nicht auf Dich konzentrieren, geschweige denn verstehen, was Du von ihm möchtest. Das ist, wie wenn ich mit Dir telefonieren und quatschen möchte, während Du grade versuchst, ne Matheaufgabe zu lösen. Mathe geht einfach net in dem Moment. Oder Du schmeißt irgendwann wutentbrannt den Hörer auf die Gabel, weil ich nerve *gg mit mir am Ohr jedenfalls wirst Du die Matheaufgabe nicht lösen, und genauso wenig wird Dein Hund sich auf Dich konzentrierenkönnen, wenn Du zB mitten am Marktplatz Übungen machst, oder im Wald neben ner Horde Wildschweine, oder wenn grad der Erzfeind, nachbars Lumpi, entgegenkommt..... Du mußt also für eine Lernatmosphäre sorgen, in der Hund sich auf Dich konzentrieren kann, positiv gestimmt ist (vielleicht sogar jede Übungseinheit mit einem bestimmten Wort einleiten, damit Hund in "Arbeitsstimmung" kommt und weiß, jetzt wird geübt). Wichtig, daß Du auch selbst entspannt bist und Zeit hast. Wenn man selbst in Hektik oder Zeitdruck ist, reagiert man schnell genervt, wenn Hund net gleich versteht, was man von ihm will. Dabei ist man selbst schuld, wenn der nix versteht - muß man halt versuchen, sich so auszudrücken, daß Hund einen versteht. Mancher Hund lernt mit Clickern am besten, der Nächste mit vormachen, der Dritte, indem ich mit ihm die Übung mache, etc.


    Ich kann mir gut vorstellen, daß es eine saublöde Situaton für Dich ist - Du bist nicht der Eigentümer, kannst nicht entscheiden über eine Abgabe, möchtest eigentlich selbst keinen Hund (hab ich das richtig verstanden?), hast auch keine Zeit dafür, aber siehst, daß es dem Hund so nicht wirklich gut geht.... und den Eltern gegenüber bleibt man halt immer "das Kind", Vorschriften machen lassen sich Erwachsene auch nicht gerne, wenn das eigene Kind schon ausm Teeniealter lang raus ist..... *seufz....


    Vielleicht einfach erstmal gucken, daß Du die Kleine bekommst, und anschließend, wenn Du alle Papiere mit übergeben bekommen hast, ein gutes Zuhause suchen? Denn wenn Du 8 Stunden am Tag weg bist, istihr ja auch net vil geholfen - außer, daß es bei Dir in der Wohnung sicher angenehmer ist als auf dem Hof. Aber deswegen hat sie noch immer nicht gelernt, streßfrei alleinzubleiben, sich in einer Wohnung anständig zu verhalten, leinenführig zu werden etc. Ich denke schon, daß Du das hinbekommen könntest - aber es würde ne Menge Arbeit bedeuten mit dem Hundzusammen, einen ganz schönen Zeitaufwand für Training, udn v.a. viel Zeit vor und nach der Arbeit, in der Du mit ihr was tun müßtest. Nicht nur Gassi, sondern eben auch üben etc. Und wenn der Hund erstmal bei Dir sein darf - dann mußt erstmal am Alleinbleiben üben, und das kann Monate dauern, bis der Hund da keinen Streß mehr hat. Hats ja nie gelernt, im Gegenteil, sie verbindet wahrscheinlich Panik damit, alleinsein zu müssen, weil sie nie gelernt hat, sich einfach hinzulegen oder so, wenn sie allein ist. Könnte also ein gutes Stück Arbeit werden, und auch Hundetrainer kosten ja doch Einiges..... Am besten wäre sie denke ich untergebracht bei einer Familie, wo den ganzen Tag wer daheim ist, und sie im Haus sein darf und Familienanschluß bekommt.... Dann ist das mit dem Alleinsein-Lernen wesentlich streßfreier, weil kein Druck aufkommt, daß sie das irgendwann können muß über 8 Stunden hinweg.


    Ansonsten, wenn Du nicht magst, daß sie ganz "wegkommt", könntest Du evtl. sie regelmäßig am Wochenende zu Dir nehmen, sodaß sie in den 2 Tagen bissel Liebe bekommt, und Beschäftigung? Ist halt hart, das Tier dann Sonntagabend wieder abzugeben - aber auch ein Hund gewöhnt sich daran, daß er regelmäßig mal woanders ist, und lernt, welche Regeln an welchem Ort gelten. Aber Du mußt Dir halt bewußt sein, daß das dann möglichst für die nächsten Jahre so bleiben sollte - denn Du bist dann halt immer ihr wochenendlicher Lichtblick :-)

  • Ich las "Treppenhaus"!?
    Sollte es sich um eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus handeln, benötigst Du bei der regelmässigen und sicher bei der dauerhaften Unterbringung des Hundes bei Dir die Genehmigung des Vermieters UND das Einverständnis der Nachbarn, die sich im Zweifel stundenlanges Geheul anhören müssen.
    Meine Idee: eine Abgabe "soft"
    Such nette Leute für sie in Deiner Nähe mit Besuchsoption, also eine Coproduktion mit anderen, aber so, dass Du die Hand drüberhältst. Vielleicht einen Tagesplatz bei Leuten, die mit Dir auch zur Hundeschule gehen, damit alle mit dem Hund dieselbe Sprache sprechen. Arbeitslose oder Harzer...? Das müssen ja keine schlechten Menschen sein, sondern meist Menschen mit unverschuldet viel Tagesfreizeit.
    Hauptsache die Chemie stimmt.

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