Extreme Unsicherheit bei Begegnungen mit anderen Hunden

  • Kann ich so nicht zustimmen. Das einzige, was ich auch machen würde, wäre das gemeinsame Spazierengehen mit dem ersten Teil an der Leine. Aber nicht mit dem Hund der Freunde, denn der bellt und will spielen. Ich würde erst nach einem geeigneteren Hund in der Gegend schauen. Einer, der nicht spielt und nicht von selbst Kontakt aufnimmt.

  • @Chuckychuck2000 Als Welpe durfte er schon mit anderen spielen, er wollte allerdings nicht. Er hat sich, wohl weil es ihm aufgrund seines Geburtstfehlers echt schlecht ging, genau so zurück gezogen wie jetzt. Als er dann gesund war, habe ich erneut versucht, ihn mit anderen Hunden zusammen zu bringen. Da es ihm gut ging und er erst 8 Monate alt war dachte ich, es gäbe noch eine Chance und er würde jetzt anders mit anderen Hunden umgehen. Es war aber alles beim Alten. Von da an habe ich ihn angeleint, wenn wir andere Hunde getroffen haben.


    Danke für deinen Ratschlag, wir werden das machen. Der Hund meiner Freunde ist ein alter Kerl, der zwar schon mal spielen will, aber eher selten. Ja, er bellt auch mal von Zeit zu Zeit, ist ja ein Hund. Er lässt meinen aber in Ruhe, wenn er merkt, dass er keine Lust hat.

  • Sozialverhalten ist etwas Erlerntes, auch Hunde müssen erst Lesen lernen. Wenn du ihn bei Hundesichtung jedes Mal an die Leine genommen hast und er sonst auch keinen direkten Kontakt aufnehmen durfte, sieht er andere Hunde wahrscheinlich als etwas Bedrohliches an.

    Das sehe ich leider genau so. Wenn ein Hund keinerlei KOntakte zu Artgenossen hat, verlernt er die "Hundesprache"

    Du schreibst, du hast Freunde mit Hunden, die scheinen auch gut erzogen zu sein. Verabrede dich doch mit ihnen zu gemeinsamen Spaziergängen. Ersteinmal bleiben die Hunde angeleint und ihr lauft auf Distanz, die wird schrittweise verringert, bis deiner irgendwann entspannt mit ihnen frei laufen kann.

    So würde ich es auch machen

    Als Welpe durfte er schon mit anderen spielen, er wollte allerdings nicht. Er hat sich, wohl weil es ihm aufgrund seines Geburtstfehlers echt schlecht ging, genau so zurück gezogen wie jetzt. Als er dann gesund war, habe ich erneut versucht, ihn mit anderen Hunden zusammen zu bringen. Da es ihm gut ging und er erst 8 Monate alt war dachte ich, es gäbe noch eine Chance und er würde jetzt anders mit anderen Hunden umgehen.

    Die Prägungsphase war leider vorbei und die Probleme, die Du jetzt mit Deinem Hund hast, werden sich durch ein gezieltes Training sicherlich bessern, aber ob sie ganz zu beheben sind, wage ich zu bezweifeln.


    Faro kommt aus einer Tötungsstation. Er wurde auf Mallorca im TH geboren, hatten fast keinerlei Menschenkontakte in seiner Prägungsphase und ist deshalb ängstlich fremden Menschen gegenüber. Gleicher Sachverhalt, nur ein anderers Gegenüber.
    Durch gezieltes Training haben wir Faros Selbstbewusstsein gestärkt und seine panische Angst vor Fremden ist nicht mehr so groß wie anfangs, aber auch nicht ganz weg.

  • Hallo,


    GENAU das Prblem haben wir auch. Daher frage ich mal: Wie hättest du gehandelt, wenn der Lütte ohne Leine zu deinem Hund gelaufen wäre?

  • @Joco und Co Das macht mir etwas Hoffnung. Er muss ja andere Hunde auch nicht lieben, aber etwas mehr Gelassenheit würde ihm gut tun. Wie sah euer Training aus? Hattet ihr einen Trainer?


    @Emma89 Ich hätte versucht den Kleinen streichelnd bei mir zu behalten. War ja wirklich ein liebes Tierchen, das hätte wohl funktioniert. Wäre er deutlich unfreundlich gewesen, wäre ich laut geworden. Hätte ich gesehen, dass da ein Hund ohne Leine kommt, hätte ich der Besitzerin zugerufen und in der Hocke abgeblockt. Irgendwie. Hätte bestimmt interessant ausgesehen...

  • Ich hätte versucht den Kleinen streichelnd bei mir zu behalten. War ja wirklich ein liebes Tierchen,

    Das würde ich auf keinen Fall machen, damit nimmst du deinen Hund seine Unsicherheit absolut nicht. Im Gegenteil, der Schuss könnte auch nach hinten los gehen. Er kann Hunde in seiner Nähe (noch) nicht ertragen, braucht seinen Abstand. Du würdest dann dafür sorgen, durch das streicheln des anderen Hundes, genau diesen benötigten Abstand nicht zu respektieren/akzeptieren. Wie soll er dir in einer für ihn sehr bescheidenen Situation dann noch vertrauen ?

  • Als Welpe durfte er schon mit anderen spielen, er wollte allerdings nicht. Er hat sich, wohl weil es ihm aufgrund seines Geburtstfehlers echt schlecht ging, genau so zurück gezogen wie jetzt. Als er dann gesund war, habe ich erneut versucht, ihn mit anderen Hunden zusammen zu bringen. Da es ihm gut ging und er erst 8 Monate alt war dachte ich, es gäbe noch eine Chance und er würde jetzt anders mit anderen Hunden umgehen.

    Ist er in dieser Zeit irgendwann mal von anderen Hunden gejagt bzw gemobbt worden ? Gab es da mal was ?


    Dazu kann ich dir meine Erfahrung mit meinen Sensibelchen sagen : Duke war als Welpe auch krank und von Haus aus eher schissig. Wir gingen auch in einen Junghundekurs, weil er eigentlich mit seinen 15 Wochen schon ganz cool geblieben ist als wir das erste mal auf dem Platz waren. Dort blieb er im Freilauf immer in meiner Nähe, suchte nicht wirklich den Kontakt zu anderen Hunden, musste er auch nicht. Bis er dann von 2 Jungspunden die sich zusammengetan hatten (die Schisser kommen ja immer zuerst dran) gejagt wurde und in die Enge (war ein Weiher) gedrängt wurde. Ich konnte ihn erst abrufen als ich mich genug von den anderen entfernt hatte, ansonsten wäre er nicht zurückgekommen. Leider haben die Besitzer und vor allem auch die Trainerin da nicht sofort eingegriffen, und das war Dukes ko Punkt. Von da an hatte er nicht nur keinen Bock mehr auf andere Hunde, sondern betrachtete sie Stück für Stück mehr als potenzielle Gefahr. Er ist ein sehr sehr unsicherer Hund. Angst und Unsicherheit ist nicht das gleiche.
    Damit möchte ich dir nur sagen, überlege mal ganz genau, ob dein Hund in dieser Freilaufzeit etc nicht doch mal gejagt wurde, alleine das reicht oft schon aus für einen Hund, der eben wenig bis keine Sozialisation erfahren durfte/hat und unsicher ist.

  • @Chuckychuck2000 Das werde ich versuchen, danke.


    @Michi69 Danke für deinen Bericht! Den ersten Kontakt hatte mein Hund zu einem souveränen und ruhigen älteren Hund. Den fand er ganz interessant, der andere Hund ihn nicht. Spielaufforderungen meines Hundes wurden gelassen ignoriert. Wir hatten die Hunde die ganze Zeit im Blick und es gab zu keinem Zeitpunkt Stress. Kurze Zeit später waren wir in einer Welpengruppe und da hat er sich schon von den anderen Hunden fern gehalten. Die Kleinen durften auf der Wiese rumlaufen und meiner hat sich in die Ecke gelegt und wollte von allem anderen nichts wissen. Die anderen fanden ihn wohl langweilig und sind gar nicht erst zu ihm hin. Wir waren dann noch ein zweites Mal da. Das waren die einzigen Hundekontakt, die er hatte. Angegriffen wurde er aber nie. Daher denke ich tatsächlich, es liegt an der verpatzten Welpenzeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!