Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Kommt drauf an. Bei Hunden hat er das Spieli zwischendurch auch im Mund, aber wenn ich das spiel anfange, dann wirft er sich gegen das Zergel und springt und macht und wir brauchen den ganzen Weg, das ist dann nicht so günstig, wenn da ein anderer Hund vorbei will. Daher startet das richtige Spiel erst, wenn wir vorbei sind.


    Bei Menschen hab ich die Erfahrung gemacht, dass er meint, Leckerchen hieße die Übung ist vorbei. Daher bekommt er das Leckerchen normalerweise nur, wenn wir schon vorbei sind. DIesem Status ist aber viel üben vorrausgegangen, früher hat er sozusagen bei jedem Schritt eins bekommen.


    Das mich immer wieder angucken ist eine gute Sache. Ich muss schauen, ob ich das mehr fördern kann. Wenn er auf mich reagiert hat, hat er auch ein Leckerchen bekommen, aber teilweise hört er dann nichts mehr. Dann warte ich, bis er wieder da ist mit dem Kopf, und spreche ihn dann an. Würdest du empfehlen, den Blick zu blocken, wenn er nicht ansprechbar ist? Ich möchte einfach gerne dieses Rumzerren des Hundes vermeiden :(


    Ah verstehe :smile:
    Sind die Wege bei euch so, dass man nicht wirklich gut seitlich ausweichen kann?


    Ich bin mit Frodo früher sonst gerne einfach ein Stück zur Seite und hab dort mit ihm gespielt à la "Hund kommt - ui wir zergeln ne Runde!" (Frodo LIEBT zergeln!)


    Okay, das ist eine blöde Verknüpfung. Frodo hat die bei verbalem Lob, wenn er an der kurzen Leine läuft - zack hängt er in der Leine :headbash:
    Da lobe ich auch erst am Ende. Ich schätze, da haben sie einfach irgendwas mal falsch verknüpft :???:


    Bei Frodo musste ich nie blocken. Der lässt sich immer zu mir umorientieren, spätestens, wenn ich ihn antippe.
    Bei Finya habe ich früher die Sicht versperrt - gebracht hat es nichts.
    Die hat das Fixieren und Gaffen nur gelassen, wenn der Abstand groß genug war, so dass sie sich noch auf mich konzentrieren konnte.
    Sie ist übrigens auch nicht futtergeil, spieligeil schon gar nicht und sie tut auch nichts, um mir zu gefallen. Nur wenn es für sie "angenehmer" ist. Aber sie hats auch noch gelernt :D
    Also dran bleiben - das wird schon!

  • Weil das hochputscht. Er hat ja richtig Zeit, sich hochzufahren. Lieber weitergehen und Deinen Stiefel durchziehen (notfalls an der kurzen Leine) ... meine Erfahrung nach einem Pöbel- und zwei Tutnix-Hunden.

    Ich seh das im Bekanntenkreis in Extremform.


    Da wird alle seeeeeehhhhrr vorsichtig angegangen, seeeehhhhhhrr dosiert, der Hund sehr verhätschelt, so dass sich beim Hund eine regelrechte Erwartungshaltung bildet: Frauli denkt es spukt, also wo ist denn jetzt dieses Gespenst.
    Hat seinen Höhepunkt zu Silvester gefunden: Hund und Halter haben reihenweise die Stadt verlassen oder die Wohnung zur Toilette umfunktioniert.


    Ich finde es irritierend, weil es so gar nicht mit meiner Denkweise überein stimmt und ich eben Pauschalisierungen nicht mag. Für mich muss es individuell zum Tier passen.


    Ich gehe ruhig aber fordernd an potentiell kribbelige Situationen ran.
    Der Hund darf schauen, schnuppern (wo möglich), muss aber mit dem Kopf jederzeit bei mir sein.
    Bevor er sich mächtig verkrampft wird mit Lecker abgelenkt und die Situation (positiv, da konzentriert) verlassen, um beim nächsten Mal wieder dran zu arbeiten.


    Ich seh das sehr gut an meinen Pferden.
    Pferd 1 braucht Zeit zum schauen, wird dabei nicht panisch, wehrt sich aber, wenn er vorbei gezwungen wird.
    Pferd 2 MUSS vorbei gezwungen werden, weil er sich sonst hoch schraubt und immer panischer wird, bis gar nichts mehr geht.

  • Stehen bleiben würde bei Newton in Situationen wo er eh schon aufgeregt ist und sich dann Reiz an Reiz sammelt auch nicht dazu führen das er sich entspannt das würde ihn eher frusten und dann würde er sich irgendwann reinsteigern.


    Ich biete ihm auch den Keks vor der Nase als Hilfe an, wenn ich merke das er langsam an seine Grenzen stößt (Sonst belohne ich immer hinter dem Reiz). Wenn er den nicht nehmen mag nehme ich die Leine kurz und gehe weiter, die Notbremse toleriere ich aus Erfahrung mit einem anderen Hund nicht. Ich hab ihn genau 3 Mal am Geschirr einfach mitgezogen und dann fand er den angebotenen Keks in diesen Situationen doch wieder ganz prima.


    Stehen bleiben machen wir wenn es um bekannte Hunde und Menschen geht und ich als Belohnung für das richtige Verhalten ihn hinlaufen lassen kann. Wobei ich auch an denen gelegentlich aus Prinzip einfach vorbei gehe.

  • Ich bin überrascht, wie viele hier gegen das Stehenbleiben und gucken sind. Hundini sollte doch lernen, dass das alles nicht so ein Aufregungsgrund sein muss. Wie lernt er das denn sonst, außer durch aushalten-es-passiert-nichts-lernen? langsam spazieren gehen ist gut für ihn, da wird er viel weniger hektisch.

    Bin ich persönlich nicht, denke aber es ist individuell. Hundetypen sind ja eben auch verschieden. Emil kann es inzwischen aushalten, etwas bewegtes zu beobachten, wo er nicht hin darf. Aber bei rennenden Hunden dreht er ab, wenn er sitzen und gucken soll. Da ist die Variante weiter zu gehen deutlich hilfreicher. Anfangs mit Leine und ja, auch mal Gezerre, bzw eben Keks vor der Nase (glücklicherweise ist dieser Hund unglaublich verfressen). Heutzutage kann er ohne Leine im lockeren Fuß vorbei, braucht aber Ansprache und reißt den Schnabel auf. Und ich hoffe doch sehr, dass das noch wird |) .
    Chica durfte nirgends hinschauen, die fiel sofort ins Fixieren und dann schnell ins Pöbeln. Kekse, oder gar ein Kommando waren wurscht. Die kam aber eben auch erwachsen aus dem TS und hat ein Leben lang immer gerne auch mal selbst entschieden.

    Durchgängig gucken will ich von meinen Hunden nicht.
    Frodo fährt sich dann hoch und Finya fixiert :roll: Die sollen das Objekt angucken und dann wieder mich angucken, dafür gibts nen Keks und immer so weiter.

    Jepp, Z&B eben.Inzwischen hier auch nonverbal und noch immer sehr hilfreich.
    @Mokkapi Vllt hilft dir die intermediäre Brücke. Haben wir mit Z&B kombiniert, wenn der Reiz länger anhält. Also bei dir von: Hund taucht am Horizont auf, bis Hund ist vorbei (waren bei uns Menschen). Ich flötete mein "Das ist ein Mensch", Hund guckt zu mir, Keks. Das kann ich natürlich jetzt drei Minuten so durchziehen, bis dem Hund vom hin und her gucken schwindelig ist, oder ich baue die Brücke ein. Ist ein Durchhaltesignal. War bei uns "tacktacktack...", ist aber letztendlich egal. Übt man erst mit wenig Reiz, heißt für den Hund "Halte das jetzt aus, ist vorbei wenn ich ruhig bin" und wird immer mit einem Keks beendet. Anfangs eben sehr kurz, später länger.
    Wir haben hier so eine Rotte Mountainbiker, die immer samstags und sonntags durch den Wald fahren. Sie unterhalten sich brüllend und es sind ungelogen etwa 20 Fahrräder. Die fahren gesittet an einem vorbei, aber es dauert bis der letzte weg ist. Da habe ich lange die Brücke eingesetzt.
    Das sind alles Krücken, keine Frage. Aber dieses gar nicht erst ins Fixieren fallen, das setzt sich beim Hund offenbar fest. Inzwischen trabt Emil durch den Wald, von vorn kommt ein Jogger, ich sage nix, aber der Hund dreht von sich aus ab und kommt schon lippenleckend zu mir.
    Und früher wollte er jeden Menschen ohne Hund stellen.

  • @Mokkapi gibst du deinem Hund denn auch irgendeine Rückmeldung, was er machen soll statt sich so aufzuregen?


    Würde ich Ares in für ihn aufregenden Situationen einfach machen lassen, würde er sich wahrscheinlich auch immer weiter aufregen und sich bis ins Unendliche pushen. Wenn der Mali was gut kann, dann sowas. :ugly:
    Und wenn er dann noch die Chance bekommen, ihn der Leine zu stehen oder noch besser, in die Leine zu springen, fliegt er mir so richtig um die Ohren. :hust:


    Daher versuche ich auch von Anfang an, ihm Rückmeldung zu geben, was er denn stattdessen tun soll. Wir haben da ein ganzes Repertoire, womit ich ihn aus sich anbahnender Aufregung rausholen kann.
    Als er ein kleiner Welpe war, war er durchaus öfter ziemlich hoch gefahren. Da habe ich ihn mir zwischen die Beine geklemmt und festgehalten, bis er wirklich komplett innerlich ruhig war. Über die Monate hat es sich dann so entwickelt, dass ich ihn nur noch an der Brust berühren muss und er dann, zusammen mit dem immer gleichen Ruhe-Wort, merklich runter fährt.
    Aber das ist nur ein Beispiel von einer ganzen Reihe von Dingen, die ihn aus solchen Situationen rausholen. Was bei ihm zum Beispiel auch geht, ist ihn auf Kommando Futter suchen zu lassen. Oder ich lege ein Zwergel aus, lass ihn den Fokus darauf legen und als Belohnung darf er das dann apportieren (geht natürlich auch mit nem Ball oder so).
    Oder ich verlange, dass er das Handtarget berührt, ein Kommando, bei dem er den Fokus komplett auf mich legt und alles andere ausblendet.


    Das sind jetzt nur Beispiele, die bei Ares funktionieren. Die müssen nicht zwangsläufig auch bei deinem Hund funktionieren.
    Ich wollte nur damit sagen: einfach nur rumstehen, ohne irgendeine Rückmeldung, würde es für Ares nur noch schlimmer machen. Ihm muss man dann einfach sagen, was er denn stattdessen machen soll.


    Wobei ich aber auch sagen muss: was dein Hund als Auslöser hat (Menschen, Hunde) sind für Ares kein Problem. Das kennt er von klein auf, auch sich bewegende Hunde. Der saß mit 8 Wochen schon beim Agi am Parcours-Rand und hat den anderen zugeschaut.
    Bei ihm sind es manchmal neue Orte, an denen er sich hoch fährt. Gerade wenn man mit ihm lange Auto gefahren ist (so ab 2 Stunden), ist er danach immer etwas hoch gefahren an dem neuen Ort. Aber mit den Strategien oben lässt er sich da gut raus holen. =)


    Ich finde es auch normal, wenn junge Hunde mal wild sind, rennen und sich austoben. Keine Frage. Aber diese Form von Aufgeregtheit und Rumgehibbel hat nix mit dem Alter oder der Energie zu tun. Ares könnte das auch, wenn er körperlich schon total erschöpft ist.

  • Zum Thema weitergehen vs. stehenbleiben:


    Jeder kennt seinen Hund am besten. Ich denke da muss man ausprobieren und fühlen was passt. Auch wenn es bei 98% der Hunde durch weitergehen funktioniert, muss das nichts für einen selbst sein. Auch wenn es nur der Punkt ist, dass man selbst nicht hinter dieser Methode steht.


    Das einzige was wichtig ist: sicher und authentisch auftreten. Und das kann man nur, wenn man sicher und authentisch ist ;)


    Nichts ist für den Hund schlimmer, als wenn man Unsicherheit und Angst ausstrahlt, weil man versucht richtig zu handeln und nichtmal weiß, was man da grad überhaupt gerade tut und wieso.

  • Beim Training einfach nur zuschaun. Also wenn andere Hunde trainieren und sie einfach nur zusehen soll. Da ist es egal was der Hund macht ob ruhige oder flottere Übungen, sie beginnt zu schrein. Ich red da nicht von bellen, die schreit das hört sich grausam an.

    Wenn ich nicht will, dass Dash sich so massiv reinsteigert und hochpusht (gibt tatsächlich auch Situationen, wo ich mir das zu Nutzen mache |) ), dann hilft es bei ihm am besten, wenn er eine Aufgabe hat.
    Einfach nur zugucken pusht halt massiv, weil die Hunde mit ihren Sinnen völlig bei dem Bewegungsreiz oder was auch immer sie da gerade triggert, sein können und sich da schön nach Belieben reinsteigern können.


    Dash liegt deshalb ab, ohne angebunden oder in der Box eingesperrt zu sein.
    Einfach mit Decke oder offener Box und der Info, dass er bitte da zu bleiben hat.

  • Leute ich hab grad nen Schreck gekriegt. Schau auf Mailos Matte: alles voller Blut. Ich gleich den Hund nach Wunden abgesucht. Nichts. Was war es? Hund wechselt alle 4 Reißzähne auf einmal und die sind doppelt belegt momentan. Also riesen Löcher. Und wenn der auf was rum kaut (am liebsten auf seiner Matte), ist der Speichel eben blutrot.


    Zum Glück ist das alles waschbar.

  • @saminsi Flynn war schon als Welpe mit beim Agility-Training von Rosi und kennt das Warten, wenn andere Hunde trainieren, also von klein auf. Da können die anderen Hunde auch rennen oder bellen, so lange das im Rahmen des Trainings stattfindet, ist Flynn völlig entspannt. Aber wehe ein Hund tanzt aus der Reihe, will während des Trainings andere Hunde zum Spielen auffordern oder rennt einfach nur ohne Ziel und Verstand rum. Das würde er dann wirklich gerne regeln :hust:
    Dann bekommt er von mir auch das Deckenkommando oder er muss Platz machen. So funktioniert das ganz gut, hat halt dann einen Job, auf den er sich konzentrieren kann in dem Moment :)



    Was das Thema Stehenbleiben vs. Weitergehen betrifft, mache ich das auch immer nach Gefühl und Art des Außenreizes.
    Bei andern Hunden hilft das zügige Weitergehen definitiv.
    In fremden Umgebungen warte ich kurz, bis sich orientiert wurde und von selbst wieder Kontakt mit mir aufgenommen wurde, dann geht's weiter. Allgemein belohne ich immer eine Orientierung an mir oder zurück zu mir (vom Außenreiz weg). Wenn ich merke, dass das selbstständig Probleme bereitet, frage ich auch mal einfache Kommandos ab oder mach mich interessant, indem ich Leckerlies finde oder sowas :D

  • Ich kann da leider gar nicht mitreden, solche Umweltreizprobleme hatte bisher keiner unserer Hunde und wenn ich keine persönlichen Erfahrungen damit habe, halte ich mich mit Tipps zurück :ops:


    Ich schneie nur kurz rein und freu mich, dass Holly auf der Ausstellung in Nürnberg den ersten Platz in ihrer Klasse und das Best of Breed bekommen hat :)
    Sie war einfach super entspannt und witzig, hat alles klasse mitgemacht, mit mir vorher im Ring gezergelt, stand wie eine Eins vorm Richter und ließ sich hinterher von diversen Besuchern und Foris durchknuddeln :D Wir werden langsam auch da richtig zum Team :bindafür:
    Besonders nett fand ich, dass ein Fori (aus einem anderen Forum) uns angesprochen und auch Fotos gemacht hat.. Vielleicht bekomme ich die ja irgendwie und darf sie hier reinstellen..

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