Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Ich glaub da gehen einfach die Vorstellungen extrem auseinander wie ein Junghund sich zu verhalten hat.
    Ich würde halt erst recht nicht stehen bleiben und den Hund gucken lassen. Und ich find auch dieses "Der Hund ist aufgeregt, jetzt machen wir alles gaaaaaanz langsam"eher kontraproduktiv.

    Dann wäre die Alternative nur gewesen, sofort umzudrehen. Lange Leine wär nicht gegangen, da hätte er ständig Menschen belästigt, oder wäre losgerannt inklusive quer über den Weg, am besten vor ein Fahrrad, oder von mir aus zwischen den Leuten durch, aber da kriegen die ja Angst. Sowas ist nicht sozial, das mach ich nicht. Das kreuz und quer rennen macht er, wenn er ohnehin schon aufgeregt ist. Wenn er 'normal' drauf ist, dann rennt er nur auf der rechten Seite. Aber so wies gestern war, das wäre utopisch gewesen, sowas zu erwarten.




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    Ich bin überrascht, wie viele hier gegen das Stehenbleiben und gucken sind. Hundini sollte doch lernen, dass das alles nicht so ein Aufregungsgrund sein muss. Wie lernt er das denn sonst, außer durch aushalten-es-passiert-nichts-lernen? langsam spazieren gehen ist gut für ihn, da wird er viel weniger hektisch.


    Es geht ja nicht drum, dass er nicht mal rennen soll. Aber wenn es nicht geht, weil es voll ist oder wir noch an der Straße sind, dann fordere ich die Ruhe durch langsam gehen ein.

  • Ich muss das Lockentier heute mal ganz arg loben! :herzen1:


    Heute morgen waren wir noch keine 200m im Wald unterwegs, da trafen wir auf zwei andere Hunde: eine 10monatige Springer-Hündin und eine 1,5jährige Mix-Hündin aus BC und Bearded Collie. Jedenfalls waren die 3 Damen gleich ein Herz und eine Seele, spielten zusammen. Aber gar nicht mal überwild, sondern recht gesittet. Die Halterin der 10 Monate alten Springerhündin lief dann zum Parkplatz und ich mit der Halterin der Mix-Hündin weiter in den Wald. Die beiden Hunde gemeinsam schüffelnd, mal kurz rennend, aber immer ansprechbar.
    Dann kamen wir an eine Sternkreuzung und standen plötzlich inmitten von mind. 8 Hunden, weil aus allen Richtungen Leute kamen. Ein Gewusel, ein paar mitten in Rennspielen.
    Wir sind da grüßend und ruhig durchgeschlendert und Kamali hat auch gegrüßt, mich aber immer im Blick behalten. Kaum war ich 15 Meter hinter der Kreuzung stand sie wedelnd neben mir - nicht mal rufen musste ich! :herzen1:


    Wir gingen dann weiter - immer noch zu zweit - und die Mix-Hündin startete plötzlich in den Wald durch. Vogel, Eichhörnchen, was auch immer da war. Kamali macht zwei Hüpfer vorwärts, hält an, dreht sich um und kommt zu mir! :herzen1: Ich war sprachlos! :hurra:
    Die andere HH bog bald ab. Wir hatten dann eine tolle, ruhige Runde (zum Teil ohne Schlepp, weil die so schwer war vom Dreck und der Hund so lieb!) bis wir die große Wiese erreichten. Kurz vorher kam ein riesiger Irischer Wolfshund zu uns gerannt. Dem Benehmen nach noch "welpig", aber der ging mir bis zur Hüfte. Der war riesig und wollte spielen... :shocked: ... der Besitzer telefonierte und schaute nicht mal. Ich hab Kamali also gerufen, sie kam sofort und wir haben uns davon gemacht. Dann ging es ohne Leine quer über die Wiese. Hundegruppen mit je 2-3 Tieren von schräg rechts, von vorne, von schräg links, von links und hinter uns der Wolfshund und noch irgendwas.
    Kamali blieb komplett bei mir. Im Radius von 10m ging sie schnüffeln, aber sie hat sofort kapiert, dass sie nicht zu den anderen Hunden laufen soll (die waren alle im Schnitt so 30-80m um uns herum, zum Teil passierten wir die auf 10m). Sie blieb also bei mir, auch als hinter mir ein kurzer Streit vom Zaun brach zwischen zwei Hunden und ein Cocker kurz zu ihr kam. Begrüßung, Umdrehen, mit mir mit! :herzen1:


    Ich meine, der Hund kannte NIX, ist seit 7 Wochen bei uns und macht das sooo toll! :applaus:
    Hab ich ein Glück! :cuinlove:

  • Ich bin überrascht, wie viele hier gegen das Stehenbleiben und gucken sind. Hundini sollte doch lernen, dass das alles nicht so ein Aufregungsgrund sein muss. Wie lernt er das denn sonst, außer durch aushalten-es-passiert-nichts-lernen? langsam spazieren gehen ist gut für ihn, da wird er viel weniger hektisch.

    Weil das hochputscht. Er hat ja richtig Zeit, sich hochzufahren. Lieber weitergehen und Deinen Stiefel durchziehen (notfalls an der kurzen Leine) ... meine Erfahrung nach einem Pöbel- und zwei Tutnix-Hunden.

  • Hier gibt's schon Tage ohne gefüllte Schüssel. Kamali empfindet das auch als Zumutung.Aber es gibt beim Gassi zig Leckerli/Trofu, dann Kauzeugs und abends halt einen Knochen. Sie empfindet das nicht als sattmachende Alternative. Muss sie durch.

    Ich würde das nicht hinkriegen :lol:
    Hier ist es festes Ritual, dass es abends was Warmes in den Napf gibt.




    @Mokkapi
    Belohnst du immer erst, wenn ihr vorbei seid?
    Das ist ja doch schon recht fortgeschritten, finde ich.



    Durchgängig gucken will ich von meinen Hunden nicht.
    Frodo fährt sich dann hoch und Finya fixiert :roll: Die sollen das Objekt angucken und dann wieder mich angucken, dafür gibts nen Keks und immer so weiter.
    Finya braucht das eh nimmer, aber bei Frodo ist das je nach Objekt immer noch sehr hilfreich, weil er sich dann damit beschäftigt ohne sich mit Blicken dran festzusaugen.



    Anderen Hunden beim Rennen zuschauen, kann Frodo im Übrigen auch noch immer nicht (außer bei Finya). Wir haben die Situation einfach zu selten, als dass ich da Lust hätte irgendwas zu trainieren :ka:

  • @Theobroma
    Weitergehen geht dann nur mit massivem Ziehen von seiner Seite aus. Das wolle ich gerne vermeiden. Ich möchte gerne, dass er lernt sich zu beruhigen. Weil die ganzen Leute eben nichts mit ihm zu tun haben. Ihn weiterzerren oder mich weiterzerren lassen machts jedenfalls nicht besser. Siehst du eine Möglichkeit, ihm die Situation selbst weniger aufregend zu gestalten?

  • Ich bin überrascht, wie viele hier gegen das Stehenbleiben und gucken sind. Hundini sollte doch lernen, dass das alles nicht so ein Aufregungsgrund sein muss. Wie lernt er das denn sonst, außer durch aushalten-es-passiert-nichts-lernen? langsam spazieren gehen ist gut für ihn, da wird er viel weniger hektisch.

    Das kommt bei mir auf die Situation und auf den Hund an ob ich stehenbleibe und den Hund gucken lasse oder ob ich den Hund mittels Leine direkt neben mich nehme und mit ihm kommentarlos einfach normal (weder schleichen noch rennen) weitergehe.

  • @Theobroma
    Weitergehen geht dann nur mit massivem Ziehen von seiner Seite aus. Das wolle ich gerne vermeiden. Ich möchte gerne, dass er lernt sich zu beruhigen. Weil die ganzen Leute eben nichts mit ihm zu tun haben. Ihn weiterzerren oder mich weiterzerren lassen machts jedenfalls nicht besser. Siehst du eine Möglichkeit, ihm die Situation selbst weniger aufregend zu gestalten?

    Reagiert er noch auf hochwertige Leckerli (Würstchen, Käse)?
    Falls ja, würde ich ihm die gnadenlos vor die Nase halten und ihn vorbei "lotsen" (manche würde locken sagen).
    Ich finde das nicht schlimm, aber er lernt, sich auf Dich zu konzentrieren.
    Das wird er mit schnödem Stehenbleiben und hinterher belohnen nur schlecht kapieren - bei einigen Hunden klappt das, aber manche lernen das so nie.


    Jeder Blick, jede Zuwendung zu Dir belohnen. Ihm wirklich Futter in Aussicht stellen... da heiligt der Zweck die Mittel, um ihn erstmal aus dem Tunnel zu holen.


    Kamali hat so gelernt an der einzigen Straße, die wir beim Gassi überqueren, direkt neben mir zu laufen. Die Futterdose in der Hand, das Würstchen über ihrer Nase. Inzwischen (7 Wochen) kommt sie von selbst zu mir an der Stelle, läuft mit Blick zu mir über die Straße, bekommt dann ihre Belohnung und zieht wieder los.


  • Kommt drauf an. Bei Hunden hat er das Spieli zwischendurch auch im Mund, aber wenn ich das spiel anfange, dann wirft er sich gegen das Zergel und springt und macht und wir brauchen den ganzen Weg, das ist dann nicht so günstig, wenn da ein anderer Hund vorbei will. Daher startet das richtige Spiel erst, wenn wir vorbei sind.


    Bei Menschen hab ich die Erfahrung gemacht, dass er meint, Leckerchen hieße die Übung ist vorbei. Daher bekommt er das Leckerchen normalerweise nur, wenn wir schon vorbei sind. DIesem Status ist aber viel üben vorrausgegangen, früher hat er sozusagen bei jedem Schritt eins bekommen.


    Das mich immer wieder angucken ist eine gute Sache. Ich muss schauen, ob ich das mehr fördern kann. Wenn er auf mich reagiert hat, hat er auch ein Leckerchen bekommen, aber teilweise hört er dann nichts mehr. Dann warte ich, bis er wieder da ist mit dem Kopf, und spreche ihn dann an. Würdest du empfehlen, den Blick zu blocken, wenn er nicht ansprechbar ist? Ich möchte einfach gerne dieses Rumzerren des Hundes vermeiden :(

  • Reagiert er noch auf hochwertige Leckerli (Würstchen, Käse)?Falls ja, würde ich ihm die gnadenlos vor die Nase halten und ihn vorbei "lotsen" (manche würde locken sagen).
    Ich finde das nicht schlimm, aber er lernt, sich auf Dich zu konzentrieren.
    Das wird er mit schnödem Stehenbleiben und hinterher belohnen nur schlecht kapieren - bei einigen Hunden klappt das, aber manche lernen das so nie.


    Jeder Blick, jede Zuwendung zu Dir belohnen. Ihm wirklich Futter in Aussicht stellen... da heiligt der Zweck die Mittel, um ihn erstmal aus dem Tunnel zu holen.


    Kamali hat so gelernt an der einzigen Straße, die wir beim Gassi überqueren, direkt neben mir zu laufen. Die Futterdose in der Hand, das Würstchen über ihrer Nase. Inzwischen (7 Wochen) kommt sie von selbst zu mir an der Stelle, läuft mit Blick zu mir über die Straße, bekommt dann ihre Belohnung und zieht wieder los.

    wahhh alle Beiträge überschneiden sich.


    Leckerchen... naja, Tagesabhängig. Ivo ist nicht soo Leckerchenmotiviert. Vor die Nase halten hab ich auch versucht, teils klappts, teils nicht. Aber das zu mir schauen in solchen Situationen ist definitiv etwas, was ich verstärkt üben werde, danke.

  • @Mokkapi Wir bleiben auch stehen und gucken, das bringt Mailo prima runter.
    Er muss sich hinsetzen und darf dann gucken. Das anfängliche Starren geht inzwischen sehr schnell (unter 30 sek) in Blickkontakt zu mir über. Dafür gibt es einen Keks und wenn ich merke, dass er entspannt guckt und zwischendurch immer wieder Kontakt zu mir sucht, dann ist er wieder ruhig genug um weiter zu gehen. Zur Not bleiben wir alle fünf Meter stehen, um aufgeregtes in der Leine hängen zu vermeiden.


    An Menschen können wir dank dieser Vorgehensweise inzwischen immer, an Vögeln in den meisten Fällen vorbeigehen ohne zwischendurch absitzen zu müssen. Hunde sind noch zu aufregend, da geht es nur mit seitlich absitzen und den Hund vorbeilassen oder kurz nehmen und den ziehenden Hund vorbeimanövrieren.

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