Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Bin ich sauer, dass mein Hund während der Übung abhaut, kriegt der das auch zu hören, Ende. Und dann ärgere ich mich über mich selbst, weil ich das alles habe so laufen lassen und ihm die Möglichkeit gegeben habe abzuhauen.


    Im Nachhinein könnte man dann drüber nachdenken, ob nicht einfach die Trainingsstunde blöd aufgebaut war und ob ich nicht als Halter vorher gemerkt haben könnte, dass der Hund die Übung insgesamt noch nicht packt oder dass er auch einfach schon keine Konzentration mehr hat.

    Aber ist das nicht eigentlich genau die falsche Vorgehensweise?
    Erst eine Trainingssituation schaffen, weil man vorher nicht drüber nachgedacht hat, ob der Hund das packt. Dann den Hund den Fehler machen lassen und ihn dafür anmotzen. Und im Nachhinein drüber nachdenken, ob es nicht an einem selbst lag und der Hund es gar nicht hat besser machen können. Finde ich dem Hund gegenüber nicht unbedingt fair :ka:

  • Da hast du recht, das ist aber die Königsdiziplin, seinen Hund so einschätzen zu können, dass man selbst Schritte voraus ist und schon handelt, bevor noch gar nichts passiert ist.
    Funktioniert im Alltag nicht immer, allein schon aufgrund der Umgebung oder Aufmerksamkeit. Einiges geht manchmal auch (später) in bestimmten Situationen nur über Gehorsam.
    Und wenn mein Hund mir bei einem spontan auffliegenden Vogel doch abhaut, obwohl es seit anderthalb Jahren trainiert und verboten ist, bin ich halt trotzdem sauer :ka: Irgendwie muss man in dem Moment ja reagieren und da seh ich nicht ein, wieso man nicht authentisch reagieren sollte, nur weil gerade sehr 'in' ist, dass ein Hund kein einziges lautes Wort aushalten kann.


    Aber du hast recht, gerade in der Trainingssituation durch einen erfahrenen Trainer ist er für die Lernumgebubg zuständig und dann sollte das nicht passieren. Er guckt ja in dem Moment drauf und sollte die Ahnung davon haben.

  • Danke für den ganzen Input :dafuer:
    Ich werde nächstes mal drauf achten, Hund nicht abzuleinen, auch wenn Trainer meint Freifolge passt. Und so Abbruchsignale nicht überstrapazieren. Und eben weiter üben, üben, üben...


    Beim Gassi treffen wir im Moment kaum Hunde, Menschen auch nicht in Massen. Heute hatten wir 2 Hunde. Einer kam von hinten - Hunde von hinten interessieren irgendwie nicht so, das war ok. Der 2. kam von vorne, das ist dann schwierig. Dummerweise war der wohl unverträglich. Hund kam um die Ecke, fängt direkt an ziemlich fies zu bellen und Frauchen dreht um. Ivo bellt einmal zurück, also wufft/warnt, aber da Hund weg ist hört er auch sofort wieder auf. Von Hunden, die wirklich unfreundliche Geräusche machen, ist Ivo immer ganz durch. Er wird dann sehr angespannt und nervös. Daher wollte ich dem nicht nochmal begegnen, bin also schnell raus aus dem Wald, allerdings waren wir dann in einem Wohngebiet, das er nicht kannte. Da war er dann sehr ähnlich wie in den Hundeschulstunden. Plötzlich Leinenführigkeit weg, nervös, immer diese nach-vorne-lehnen-Haltung. Ich weiß nicht, ob das nun von dem unverträglichen Hund kam, oder ob jetzt neue Umgebungen plötzlich auch ein Problem sind? Entsprechend schwierig war der Rückweg. Aber ich muss sagen, mit seinen Aufregeanfällen können wir inzwischen ziemlich gut umgehen. Daher wars eigentlich wieder okay. Kein Vergleich zu früher.

  • Naja was heißt Input, wenn der Trainer sich öfter sowas leistet, würde ich an seiner Kompetenz zweifeln. Ob er nun die Lernumgebung nicht richtig arrangiert, euch falsch einschätzt oder sogar gar kein Auge auf euch hat oder einfach die falschen Dinge zur falschen Zeit fordert, läuft letztendlich auf dasselbe hinaus. Dafür braucht man kein Geld bezahlen.

  • Das weiß ich nicht, das kann man doch nicht aus der Entfernung beurteilen... Wegen einer einzigen Situation würde ich nicht die Hundeschule wechseln. Es wäre für mich ein Indiz, dass es da an bestimmten Stellen nicht gewinnbringend für euch läuft und das sollte man dann miteinander besprechen. Kann ja mal vorkommen, aber anscheinend ärgerst du dich ja und hattest vorher schon das Gefühl, dass das nicht klappen wird.

  • Irgendwie muss man in dem Moment ja reagieren und da seh ich nicht ein, wieso man nicht authentisch reagieren sollte, nur weil gerade sehr 'in' ist, dass ein Hund kein einziges lautes Wort aushalten kann.

    Der Meinung, dass ein Hund das nicht aushalten kann, bin ich nicht mal. Gut, Dash würde es schwer fallen, aber selbst bei dem wäre das mal kein Weltuntergang (bzw. in der Situation wohl schon, aber nachhaltig nicht). :ka: Gut, der baut aber auch einfach keinen Scheiß.


    Ich glaub nur, dass das riskant werden kann.
    Man sieht es hier ja. Es hat in dem Moment über das HEY! funktioniert und sofort ist die Überlegung da, ob das nicht ein allgemein besserer Trainingsansatz wäre.


    Plötzlich Leinenführigkeit weg, nervös, immer diese nach-vorne-lehnen-Haltung. Ich weiß nicht, ob das nun von dem unverträglichen Hund kam, oder ob jetzt neue Umgebungen plötzlich auch ein Problem sind? Entsprechend schwierig war der Rückweg.

    Ich würde das weder als ein "entweder oder" und viel mehr als ein "und zusätzlich" sehen.
    Der pöbelnde Hund (unverträglich muss der nicht sein, nur weil er gebellt hat :pfeif: ) hat ihn verunsichert, er musste sich zusammenreißen, war aufgekratzt und angespannt. Und dann kam noch eine neue Umgebung dazu. Da war vielleicht dann einfach die Impulskontrolle aufgebraucht.

  • Man sieht es hier ja. Es hat in dem Moment über das HEY! funktioniert und sofort ist die Überlegung da, ob das nicht ein allgemein besserer Trainingsansatz wäre.

    Oder man zieht die Konsequenz, dass ein klares schwarz-weiß Regelwerk in den passenden Situationen für einen bestimmten Hund besser funktioniert :ka:
    Ich würde das alles nicht an einer einzigen Situation festmachen wollen. Es tickt halt jeder Hund anders und eine Situation setzt sich aus so vielen unterschiedlichen Faktoren zusammen, dass man das wohl einfach ausprobieren und ein Gefühl dafür entwickeln muss.



  • Bei uns ist auch alles beim alten. Der Zwerg pubertiert vor sich hin aber bisher sehr human. Fremde Hunde sind weiterhin absolut nicht seins. Dran vorbei gehen kein Problem aber Tut-Nixe die ungebremst an seinen Hintern wollen sind ihm ein Graus was man ihm besser vom Hals hält.


    Fremde Menschen findet er immer noch ganz prima , generell geht er brav vorbei aber wenn er hin darf wird sich immer noch tierisch gefreut ab dem zweiten Treffen wird dann auch fleißig geknutscht und auf den Rücken gelegt zum Bauch kraulen.


    Der Rückruf sitzt im Moment noch Bombig aus dem Spiel mit seinen Geschwistern , bei Hasen Sichtung und sogar schon halb auf dem Weg zur geliebten Boxer Freundin, wenn ich rufe ist er da.


    Bei Fino und Naikey rotzt er zur Zeit ziemlich rum, die beiden machen aber einen guten Job.

  • Du meinst ich sollte die Hundeschule wechseln?

    Du solltest mit dem Trainer drüber reden. Zumindest, wenn Du sonst dort ein gutes Gefühl hast.
    Ich war mit einem 10 Wo alten, Meerschweinchengroßen Emil bei einer Welpengruppe, wo aus der Nachbargruppe dann eine Horde von 5 Junghunden in Retrievergröße bellend und im Rennspiel in uns rein krachten. Emil war drei Meter weg von mir, sofort kopflos und pipiete unter sich. Glücklicherweise kam er auf meinen RR zu mir. Mit so einem Trainer, der mir dann sagt mit solchen Konstellationen haben sie gute Erfahrungen gemacht brauche ich tatsächlich gar nicht reden. Da ist eh keine Gesprächsbasis.


    Aber ansonsten konnte ich über Probleme mit all meinen Trainern reden. Da wurde dann auch immer nach einer emilkompatiblen Lösung gesucht. Sollte möglich sein. Und wenns dann doch immer wieder nicht passt, na dann sucht man sich was anderes. Hab ich auch schon gemacht.

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