Alles anzeigen@Dogs-with-Soul ich kann total verstehen, dass du dir einen aufmerksamen Hund auf dem Spaziergang mit kleinem Radius wünscht, hab ich auch immer.
Ich denke nur, dass wir unsere Hunde niemals so weit bekommen werden, wie das oft mit den Hütis von fast alleine funktioniert.
Dafür sind es einfach keine Hütehunde sondern eben ganz andere Hundecharaktere. Du musst dich eventuell von der Vorstellung des allseits kooperativen und kleinen Radius haltenden Hund verabschieden.
Damit will ich jetzt nicht sagen, dass Training nix bringt. Mir und Theo hat Training sehr sehr viel gebracht und es ist auch draußen sehr viel besser geworden mit uns beiden.
Aber ich musste einfach massiv lernen, meine Erwartungshaltung zurückzuschrauben, weil das im Nachhinein gesehen total unsere Beziehung vergiftet hat. Ich hatte draußen nur noch das Gefühl Theo funktioniert nicht so wie ich das will. Das hat gefrustet und zu der ganzen Problematik nicht gerade positiv beigetragen, sondern nur zu Stress für mich und den Hund geführt.
Seit ich akzeptiert habe, dass er ist wie er ist, sind wir deutlich entspannter. Wir haben eine tolle Bindung, aber ich musste akzeptieren, dass Theo seinen großen Radius beispielsweise nicht auspackt um mich zu ärgern, der ist einfach so.
Nachdem ich das akzeptiert habe, können wir viel befreiter trainieren oder halt an einem schlechten Tag auch einfach mal an der Leine spazieren gehen, ist dann auch kein Drama.
Theo ist Theo und er wird nie sein komplettes Verhalten und seine Persönlichkeit ändern.
Ich habe Finyas "leck mich am Ar***" Art durch Frodos Willtoplease erst so richtig lieben gelernt Es ist halt ganz was anderes, ob ich mit einem Hund spazieren gehe, wo ich einmal huste und der Hund steht vor mir und macht alles für mich oder ob ich mit einem Hund spazieren gehe, der von mir verlangt, dass ich mich genauso viel auf ihn und seine Interessen einlasse, wie ich es von ihm verlange.
Hat beides Vor- und Nachteile für mich persönlich, wechselt auch je nach Situation und Laune.
Es gibt Tage da macht mich Finya mit ihrer eigenbrödlerischen Art irre und ich würde sie gerne auf den Mond schießen, weil sie einfach keinen Bock hat sich mal für 5min auf mich zu konzentrieren, aber an anderen Tagen würde ich gerne Frodo aussetzen, weil er mich einfach nicht in Ruhe lässt und ständig an mir dran klebt "Machen wir was? Machen wir was? Machen wir jetzt endlich wasverdammtnochmal!!??"
Ich halte mich ja eigentlich für sehr kompromissbereit was Eigenschaften bei Hunden angeht.
Aber so ein völliges Fehlen von Kooperationsbereitschaft wäre für mich echt einer der wenigen Abgabegründe, wenn sich da trainingstechnisch nichts ändern lassen würde (wobei ich mir das ehrlich gesagt immer noch absolut nicht vorstellen kann, weil die Hunde die ich so kennengelernt habe, auch von den eher selbstständigen Rassen, da einfach doch durch
Training lernfähig waren)
Ich bewundere da echt die Grundgelassenheit die man haben muss, wenn man da glücklich mit leben kann :) Dafür bin ich wohl einfach echt zu unausgeglichen.
Wie kommst du darauf, dass diese Hunde gar nicht kooperieren wollen?
So wie ich diese selbstständigen Hunde kennengelernt habe, erwarten sie schlicht, dass man ihnen auf halbem Weg entgegen kommt.
Die machen nichts für einen, weil sie halt der Hund und man selber der Mensch ist. Da brauchts halt mehr Überzeugungsarbeit.
Ich bin zB immer wieder davon begeistert wie die Halter hier mit ihrer Akitahündin umgehen. Die haben das einfach total drauf. Da kann ich nur staunen.
Lustig...ich hab mir letztens noch gedacht, ich kann mir keinen so sensiblen und mit Willtoplease gesegneten Hund wie Frodo mehr holen, dazu bin ich einfach zu unausgeglichen