Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Ich hab mal eine Frage zum jagen. Wir waren grade ausreiten und haben einen wunderschönen Hirsch gesehen. Also meine Mitreiterin hat ihn gesehen, Kimo, die Pferde und ich nicht. Dabei war er vielleicht 50m weg, mitten auf dem Weg. Der Hirsch hat dann auch ordentlich Gas gegeben um weg zukommen.
    Ich hab den Hund zu mir ran gerufen und er ist aufmerksam, aber willig mit mir mit gelaufen. Hat ein bisschen in der Luft geschnuppert und ist weiter gelaufen. Hab doll gelobt. Jetzt meine Frage: er ist fast sieben Monate alt. Wann wird der Jagdtrieb ausgebildet? Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass er das so brav macht und da nix mehr kommt. Die Hoffnung hab ich natürlich, es wäre zu schön wenn es so bleibt!

    Irgendwann zwischen jetzt und in 2 Jahren. Das kann man nicht fix sagen. Aber je besser der Hund eh schon in Impulskontrolle geübt wurde, je besser er im Gehorsam steht, desto weniger groß wird das Problem, gerade wenn man keinen echten bzw passionierten Jäger hat.

  • Ja, da sind die Wahrnehmungen wohl einfach verschieden.
    Das nur so "halbherzig" mit einem "Ja, brav" zu kommentieren, würde mir falsch vorkommen :ka: (Allerdings schiebe ich auch nicht einfach nur einen Keks in die Hunde - zumal 2 von3 das noch blöder finden als nur verbales Lob :lol: - , sondern belohne mit Interaktion).


    Aber meine Hunde sind auch alle keine Junkies. Also die nutzen das alle drei nicht aus und kleben dann wie blöde an einem. Wenn es so wäre, würde es mich wohl auch extrem nerven. Da hatten die Jungs als Junghunde mal "Phasen", aber da wurde dann direkt gegengesteuert, sodass sie Belohnung auch nur Belohnung ansehen und nicht als Aufforderung jetzt die ganze Zeit zu geifern.

  • Geht mir ganz genauso wie dir @Brizo Hier klebt auch kein Baxter an mir, nur weil ich mit Leckerlies belohne. Früher war ich auch Jemand, der lieber mit Stimme und/oder Spielzeug lobte. Aber muss wohl immer zum Hund passen.

  • @Hummel
    Das mit dem Jagdtrieb ausbilden finde ich recht interessant. Bei meinem Springer zeigt sich momentan noch nicht viel vom jagen gehen außer mal an Boden schnuppern und da ein kurzes Stück nachgehen aber ansonsten eher nichts. Sie ist jetzt ein Jahr alt und ich hoffe da wird nicht extrem viel draus werden. Kann das noch stark umschwenken?
    Mein Cocker 3 Jahre alt z.B. hat da auch nie extrem wirklich etwas in die Richtung gezeigt und das ist bis heute so geblieben.

  • @Hummel Danke für Deine Antwort. Ich muss doof fragen, Sorry! Das heisst, sowohl seine, als auch meine Reaktion war richtig? Oder hätte ich anders reagieren müssen?




    Ich hatte gestern eine Situation, über die ich immer noch nachdenke. Vielleicht könnt ihr mir da auch helfen. Ich glaube ich habe alles falsch gemacht, nur wie richtig?


    Wir sind in der Mittagspause spazieren gegangen. Hier sind nur Felder und zwei asphaltierte Straßen, die leider als Zufahrtsstraße zu unserer Firma von den LKWs genutzt werden. Deshalb kommt er da an die Leine. Er war also an der Leine als über anderthalb Felder ein Shepherd bellend und knurrend mit aufgestelltem Kamm auf uns zugeschossen kam. Ohne Mensch in der Nähe.
    Was macht man da? Ich hab meinen Hund auf die abgewandte Seite genommen und bin kommentarlos mit schnellem Schritt an dem Hund vorbei. Er ist bis auf drei Meter ran gekommen, hat Radau gemacht, ist aber zum Glück stehen geblieben.


    Was hab ich falsch gemacht: Kimo hat zu dem Hund an der Leine hingezogen. Das soll er natürlich nicht, ich habe das dooferweise nicht kommentiert weil ich nur da weg wollte. Er hat zum Glück keinen Ton von sich gegeben und sobald wir dran vorbei waren, war es auch wieder uninteressant und er ist brav neben mir her weiter gegangen. Der andere Hund ist uns ein paar Schritte nach und dann seines Weges gegangen. Ich wollte ihn da nicht allein im Feld lassen, mitnehmen aber auch nicht und hab deshalb den "Dorfsheriff" angerufen. Dem war der Hund bekannt und er hat seine Besitzer informiert. Er ist wohlbehalten wieder Zuhause.


    Wie hätte ich reagieren müssen? Wie reagiert ihr, wenn der Hund meinen tatsächlich angegangen hätte? Jetzt mal davon abgesehen ob ein Besitzer dabei ist oder nicht.


    Wir haben grundsätzlich das Problem, dass Kimo bei 30% der uns entgegenkommenden Hunde zu dem anderen Hund zieht, wenn dieser frei ist und auf uns zu kommt. Bei angeleinten Hunden oder Hunden die an ihm nicht interessiert sind läuft er neben mir her ohne große Reaktion. Ich nehme ihn aber auch von Anfang an an die Leine wenn uns egal wer oder was begegnet. Nur gestern war ich absolut überfordert und hab alles was ich mir vorher ausgedacht habe, nicht beachtet. Das nervt mich furchtbar!

  • Finya will keine Interaktion im Sinne von spielen, gemeinsam rennen oder sonst was. Die nimmt nicht mit mir Kontakt auf, weil sie das so toll findet sich an mir zu orientieren, sondern weil sie gelernt hat, dass man nur so gemeinsam spazieren geht und dass das eben dazu gehört. Die würde auch alleine spazieren gehen, wäre ihr egal.
    Ergo ist für sie die größte Belohnung, wenn sie einfach weiter schnüffeln und ihr Ding machen darf :D
    Eine Anerkennung meinerseits für gutes Verhalten nimmt sie trotzdem gerne an, aber manchmal hält sie mich selbst dann für bescheuert "Echt jetzt? Ich mache das seit Jahren. Bissl übertrieben mich dafür noch zu loben oder?" :roll:


    Zu den Pudeln @oregano und @Czarek...


    Bei Ivo darf ich auch nicht verbal loben, wenn er wo bleiben soll, bzw. inzwischen vielleicht ganz leise. Was aber super geht, ist, zwischendurch ein Leckerchen vorbeizubringen. Ich hab eine Übung bisher aber auch noch nie mit einem Leckerchen beendet. Er bekommt da das Leckerchen und danach dann ein Auflösekommando.


    Mit der Stimme ist das aber schon so eine Sache. Ivo hat ja zum Beispiel inzwischen sehr gut gelernt, nicht zu jedem Passanten hinzurennen. Wenn ich aber einen Passanten begrüße, "hallo"-sage, weil ich den kenne, dann meint er wohl, das wäre sowas wie ein Freizeichen und rennt los :ugly: Ich weß noch nicht genau, wie ich da rangehen soll. Vielleicht erst absetzen lassen, und dann Passanten begrüßen? Zumindest ein bisschen ist er da fester, wenn er sitzt statt steht. Da ist die Frage eher, ob er ruhig genug ist, sich zu setzen, wenn der Passant mich schon begrüßt hat :headbash: Die Situation haben wir auch nicht so oft, daher gibts eher wenig Übungsmöglichkeiten. Mal sehen. Muss wahrscheinlich voraussehend schonmal blocken und hoffen, dass das ihn zurückhält :ugly:


    Oh noch so ein "Hallo"-Pudel xD
    Frodo bellt auf Hallo. Das ist äußerst unpraktisch, weil er jede Begrüßung meinerseits mit aufgeregtem Bellen und Suchen der gegrüßten Person quittiert. Wenn er die gegrüßte Person mit Blicken nicht findet, freut er sich einfach mal über irgendwen, der gerade in der Nähe ist :headbash:


    Ich habe schon versucht das gegenzukonditionieren, aber es wird halt immer wieder aufgeladen, wenn wir Familie oder Freunde treffen, die er begrüßen darf :ugly:

  • Aber meine Hunde sind auch alle keine Junkies. Also die nutzen das alle drei nicht aus und kleben dann wie blöde an einem. Wenn es so wäre, würde es mich wohl auch extrem nerven. Da hatten die Jungs als Junghunde mal "Phasen", aber da wurde dann direkt gegengesteuert, sodass sie Belohnung auch nur Belohnung ansehen und nicht als Aufforderung jetzt die ganze Zeit zu geifern.

    Meine Hunde sind keine Junkies :roll: und es gibt auch nichts, wo man hätte gegensteuern müssen.


    Aber es ist doch logisch, dass ein Verhalten öfter auftritt, je hochwertiger ich es belohne. Gerade der Beauci orientiert sich von sich aus schon so viel an mir, dass ich das nicht noch mehr verstärken möchte oder seine intrinsische Motivation zur Kontaktaufnahme korrumpieren. (Die Dogge auch, aber der macht das subtiler :lol: )
    Der freut sich, wenn man ihm einfach so signalisiert, dass er etwas gut macht. Das finde ich schön und möchte ich so beibehalten.

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