Junghund knurrt und bellt Besuch an

  • ja, das haben wir auf jeden Fall alles ziemlich falsch gehandhabt. Nun wissen wir es besser. Vielen Dank für die Ratschläge!

  • Deine Hündin wollte den Kontakt zu dem Besuch nicht und das sollte man akzeptieren.Faro will auch anfangs keinen Kontakt zu fremden Menschen, wir akzeptieren das, lassen ihn in Ruhe, sagen das auch unserem Besuch und der Hund kann selber entscheiden, ob und wann er Kontakt aufnehmen will

    na klar, wir akzeptieren das ja auch. Im Laufe des Abends lag sie einfach so entspannt bei uns, dass wir dachten, dass es gut wäre, wenn sie sich kennenlernen versuchen, damit sie auch mit anderen Menschen schöne und positive Erfahrungen macht. Jetzt verstehen wir natürlich, dass das ganz falsches Verhalten war und eher kontraproduktiv. Man lebt und lernt, das nächste Mal werden wir natürlich alles anders machen und alles hier geschriebene beherzigen. Danke!

  • Was für ´ne süße Maus! :herzen1:
    Mein Schnuffi war früher auch extrem unsicher Fremden gegenüber. Ich habe es konsequent durchgesetzt, wie andere schon schrieben: Der Hund wird komplett ignoriert, nicht angefasst, angesprochen oder angeschaut oder angeschnalzt. Finden viele Menschen doof, dem Hund hat es aber sehr geholfen. Zusätzlich habe ich, da er zwischendurch ganz schön kiebig war und es halt doch draußen öfter mal vorkommt, dass der Hund angeschaut wird, oder Menschen unvermittelt doof irgendwo rumstehen (aus Hundesicht), Menschen geklickert. Leckerlies kann man irgendwann später, wenn der Hund stabiler ist, werfen lassen, statt den Hund zu locken.
    Heute ist Sancho ziemlich kontaktfreudig, geht auf Menschen zu, lässt sich gern schmusen, anschauen ist selten noch ein Problem und er weiß, dass und wie er meiden kann.

  • Generell bin ich überhaupt kein Fan davon Hunde, insbesondere fremde Hunde, anzulocken. Kommt der Hund zu mir und begrüßt mich, begrüße ich zurück, wenn nicht, dann nicht.


    Ihr habt eure Hündin gerade mal eine Woche. Sie weiß gar nicht, wo sie ist, ob sie euch trauen kann und ob sie bei euch bleibt. Das sie da Fremde meidet finde ich völlig normal. Je nachdem, was sich so an Rassen in deiner Hündin vereinigt, kann durchaus auch mit fünf Monaten ein gewisser Wach- und Schutztrieb erwachen.


    Bei zukünftigem Besuch wird dem Hund ein Platz zugewiesen (das würde ich zuerst üben) und der Besuch instruiert, den Hund bitte in Ruhe zu lassen.

  • Was für ´ne süße Maus! :herzen1:
    Mein Schnuffi war früher auch extrem unsicher Fremden gegenüber. Ich habe es konsequent durchgesetzt, wie andere schon schrieben: Der Hund wird komplett ignoriert, nicht angefasst, angesprochen oder angeschaut oder angeschnalzt. Finden viele Menschen doof, dem Hund hat es aber sehr geholfen. Zusätzlich habe ich, da er zwischendurch ganz schön kiebig war und es halt doch draußen öfter mal vorkommt, dass der Hund angeschaut wird, oder Menschen unvermittelt doof irgendwo rumstehen (aus Hundesicht), Menschen geklickert. Leckerlies kann man irgendwann später, wenn der Hund stabiler ist, werfen lassen, statt den Hund zu locken.
    Heute ist Sancho ziemlich kontaktfreudig, geht auf Menschen zu, lässt sich gern schmusen, anschauen ist selten noch ein Problem und er weiß, dass und wie er meiden kann.

    toll, das klingt nach konsequenter und ruhiger Art. Genauso wollen und werden wir es auch tun. Wir würden uns natürlich auch freuen, wenn Mia kontaktfreudig und sicher wird um andere Menschen herum, wenn sie keine Angst hat und weiß- Menschen tun ihr nichts, besonders nicht die, die mit mir sind. Aber die Hauptsache ist, dass sie erst mal so sicher wird, dass sie weiß wie man den Stress bewältigt und den, für sie unangenehmen, Situationen aus dem Weg gehen kann.

  • Generell bin ich überhaupt kein Fan davon Hunde, insbesondere fremde Hunde, anzulocken. Kommt der Hund zu mir und begrüßt mich, begrüße ich zurück, wenn nicht, dann nicht.


    Ihr habt eure Hündin gerade mal eine Woche. Sie weiß gar nicht, wo sie ist, ob sie euch trauen kann und ob sie bei euch bleibt. Das sie da Fremde meidet finde ich völlig normal. Je nachdem, was sich so an Rassen in deiner Hündin vereinigt, kann durchaus auch mit fünf Monaten ein gewisser Wach- und Schutztrieb erwachen.


    Bei zukünftigem Besuch wird dem Hund ein Platz zugewiesen (das würde ich zuerst üben) und der Besuch instruiert, den Hund bitte in Ruhe zu lassen.

    Ja, das machen wir ab jetzt so.


    Wie üben wir denn am Besten "auf ihren Platz gehen"? Haben Sie da vielleicht gute Tipps? Bisher mag sie überhaupt nicht alleine in einem Zimmer sein- deshalb kommt es mir etwas unrealistisch vor sie zum Beispiel auf ihren Schlafplatz im Schlafzimmer zu schicken. Sie hat bei uns nun einen "Platz" in jedem Zimmer (also Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer). Ist das falsch? Sollte sie generell nur einen Platz haben der dann als "ihr Platz" wahrgenommen wird?

  • Sollte sie generell nur einen Platz haben der dann als "ihr Platz" wahrgenommen wird?

    Das kommt darauf an, in welchen Situationen ihr das Signal zukünftig verwenden wollt. Da sich Besuch ja normalerweise im Wohnzimmer aufhält, würde ich ihr Körbchen an einem halbwegs ruhigen und für sie "sicheren" Platz stellen. Üben kannst du es mit Leckerchen und einem Signal. Bei uns ist das "ab Körbchen".


    Vorher würde ich die Belohnung deiner Wahl (bei uns sind das halt Leckerchen) für sie auch verständlich als Belohnung etablieren, d.h. wenn sie was alltägliches gut gemacht hat, zb. Rückruf bekommt sie ein Leckerchen und wird verbal gelobt. So verknüpft sie die Belohnung mit richtigem Verhalten. Darauf kann man dann weiter aufbauen. Das Tempo gibt euer Hund vor, d.h. wenn sie etwas offensichtlich nicht verstanden hat, nochmal einen Schritt zurück.


    Das kann man sehr spielerisch üben, ohne den Hund zu überfordern. Generell sollte man anfangs nur kurz üben und mit einem Erfolgserlebnis (d.h. Hund hat was richtig gemacht und wurde dafür belohnt) aufhören.


    Nicht alles Trainingsmethoden eignen sich für jeden Hund. Der eine mag Leckerchen, der andere reagiert mehr auf Spielen und wieder ein anderer lernt am besten mit verbalem Lob. Dazu kann man Clickern oder Markern, da gibt es jede Menge Alternativen. Man sollte seinen Hund gut beobachten, um heraus zu finden, womit er am ehesten lernt.


    Ich habe so ziemlich alles irgendwann mal ausprobiert und bin nach wie vor offen für mir unbekannte Methoden. Was für uns funktioniert wird beibehalten und was nicht, wird gelassen.

  • Wie üben wir denn am Besten "auf ihren Platz gehen"? Haben Sie da vielleicht gute Tipps? Bisher mag sie überhaupt nicht alleine in einem Zimmer sein- deshalb kommt es mir etwas unrealistisch vor sie zum Beispiel auf ihren Schlafplatz im Schlafzimmer zu schicken. Sie hat bei uns nun einen "Platz" in jedem Zimmer (also Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer). Ist das falsch? Sollte sie generell nur einen Platz haben der dann als "ihr Platz" wahrgenommen wird?

    Mia2015 hat es ja schon gut erklärt.
    Ich schreibe mal, wie ich es mit Faro, er ist ein Angsthund aus einer Tötungsstation trainiert habe. Unsere Hunde haben auch verschiedene Plätze, aber wenn ich das Kommando "geh auf deine Decke" gebe, wissen sie, welchen Platz ich meine.


    Eine von Faros Decken befindet sich im Wohnzimmer, an einem ruhigen Ort, den er gern als Rückzugsort annimmt.
    Ich habe mich neben Faro gestellt, auf die Decke gezeigt und das Kommando gegeben. Als er sich auf die Decke legte, kamen Lob und Leckerchen. Ich blieb unmmittelbar neben ihm stehen, so dass ich hätte direkt eingreifen können, wenn er aufgestanden wäre.
    Das trainierten wir einige Male. Dann entfernte ich mich ein paar Meter, blieb er liegen, Lob/Leckerchen.
    Als Faro das richtig verstanden hatte, ging ich aus dem Raum, kam aber schnell wieder und so trainierten wir immer weiter, bis er vollkommen entspannt auf der Decke liegen blieb, wenn ich den Raum verlassen hatte.


    Kommt Besuch, bekommt Faro das Kommando und dem Besuch wird vermittelt "schaut den Hund nicht an, ignoriert ihn komplett" Das funktioniert und irgendwann gebe ich dann ein Auflösungskommando, Faro darf also aufstehen und selbst entscheiden, wohin er geht

  • also, jetzt mal der erste "Erfahrungsbericht". Mia ist jetzt seit 2,5 Wochen da.
    Wir haben wieder Besuch, und zwar über einige Tage- meine sehr gute Freundin.


    (Zwischendurch waren auch mal Handwerker und so da).


    Es wurde diesmal mächtig gebellt und geknurrt, zurückgewichen, besonders zu Anfang. Was wir in dieser Situation tun sollen, bin ich mir noch unschlüssig. Sie beim Klingeln auf ihren Platzt zu schicken ist unmöglich, das macht sie einfach nicht (sie macht es im Alltag noch nicht immer, also ist das noch überhaupt nicht eingeübt). Als dann alle saßen war alles ok, geschnüffelt, auch sehr nahe geschnüffelt. Alle ignorieren den Hund, wie geraten. Sie wurde im Laufe des Abends auch immer wieder mal ins Körbchen geschickt, das klappte auch immer wieder vorübergehend. Dann schlief sie dort irgendwann ein. Das Problem war, als die Freundin aufgestanden, rumgelaufen ist. Da hat Mia dann ab und zu wieder geknurrt. Und der Besuch hat natürlich auch Angst.


    Wir haben es also mit dem Hundegitter versucht. Das war mal ne Nummer! Ich weiß nicht, welchen Hunden das hilft, aber Mia ist komplett ausgeflippt und sowas von durchgedreht. Es ging los, als die Freundin bloß durch die Tür kam (sie hat in der Stadt zu tun, ihr Besuch ist also dadurch bedingt). Ab da wurde hinter dem Gitter dauergebellt, aber LAUT! Das Gitter wurde angesprungen, angeknabbert, es wurde gejault, geheult und anderes Trara gemacht, alles obwohl ich absolut in Sichtweite saß und wir uns ruhig unterhielten. Nach einer Weile habe ich sie also rausgelassen, weil ich dachte, vielleicht muss sie ja schnuppern, o.Ä. Dann wurde ins Zimmer geschossen und es wurde einfach die Freundin angebellt und angeknurrt. Auch Verweise auf ihren Platz im Wohnzimmer brachten gar nicht (dann wurde sie vom Platz angebellt und der Platz wurde verlassen). Ich bin bei der Situation wohlgemerkt absolut ruhig und entspannt geblieben, habe in keinster Weise geschimpft, gedroht oder ihr die Stimme verboten.


    Jetzt sind wir beide "hinterm Gitter" im Schlafzimmer, weil mein Besuch sich schließlich frei bewegen können soll. Ich bin am Ende. Werden wir jetzt sozial vereinsamen? Können wir weder Familie, noch Freunde jemals wieder zu Besuch haben? Wir wissen wirklich nicht was wir tun sollen und alle Ratschläge erfüllen bisher leider nicht ihren Zweck.


    Die Freundin ist noch einen Tag da und meine Sorge ist nun nur noch, wie wir den alle heil überleben sollen. Morgen gehen wir erst mal zu einer anderen Hundeschule und hoffen dort Rat zu bekommen. Uns einen Trainer nach Hause zu holen klingt mittlerweile auch alles Anderes als abwegig.


    Viele Grüße von der änglstlichen Terrormaus und uns.

  • Ich hab leider keinen konkreten Ratschlag- möchte dir nur sagen dass ich deinen Beitrag gelesen habe und schicke eine große Portion :streichel:


    Das hört sich echt anstrengend an!


    Und so als hätte manches in Ansätzen schon funktioniert- nur die Dosis Besuch ist vermutlich nach der kurzen Zeit in der der Hund bei euch ist noch ziemlich groß... Und es ist sicher eine große Herausforderung gleichzeitig dem Hund und der Freundin gerecht werden zu wollen. Ich wäre in einer solchen Situation ziemlich angespannt. :muede:


    Ich kann mir gut vorstellen dass die Situation mit der Zeit besser wird. Euer Hund scheint wirklich Zeit zu brauchen. Vielleicht ist es in dieser Übergangszeit möglich Sozialkontakte anders zu organisieren? Und bei den Freunden um Verständnis zu bitten?


    Ich weiß nicht wie du lebst, wenn noch jemand im Haushalt ist der nach dem Hund schauen kann würde ich mich mit meiner Freundin auch mal entspannt in die nächste Kneipe setzen..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!