Bellt immer mal wieder, wenn er alleine ist

  • Hallo miteinander,


    wir haben zwei Kinder im Alter von 2 und 5 Jahren und einen 4,5 Jahre alten kleinen Hund. Ich arbeite Teilzeit, sodass unser Hund an 4 Tagen in der Woche für 4-5 Stunden alleine bleiben muss. In den Ferien habe ich frei. Hund und Kinder lieben sich, unser Alltag läuft reibungslos.


    Vor gut 2 Jahren sind wir umgezogen. Nach dem Umzug beschwerten sich Nachbarn, dass unser Hund ununterbrochen bellen und jaulen würde. Irgendwie hatte er scheinbar Ängste in der neuen Wohnung. Kurz nach unserem Umzug begann meine Elternzeit, sodass ich eineinhalb Jahre zu Hause war. Wir konnten wieder üben und unser Hund musste in dieser Zeit nicht lange alleine bleiben.


    Seit einem halben Jahr arbeite ich wieder. Anfangs gab es keine Beschwerden von Nachbarn, ich habe ihn auch beim Kommen oder Gehen nicht bellen gehört. Im Dezember sagten uns die Nachbarn über uns (eher schwierige, geräuschempfindliche Nachbarn, die sich generell im Haus viel beschweren), dass unser Hund immer mal wieder bellt wenn ich nicht da bin. Ich fragte daraufhin die Nachbarin unter uns. Sie sagte, dass er nur minimal bellen würde. Immer mal wieder 10 Mal hintereinander ein kurzes "wuff". Ich solle mir keine Sorgen machen, es wäre nur sehr selten und nicht laut.


    Dann waren 2,5 Wochen Ferien, in dieser Zeit musste unser Hund nicht alleine bleiben. Und nach den Ferien kam dann erneut die Beschwerde: er würde ununterbrochen bellen.
    Ich habe dann mal auf Tonband aufgenommen, wie er sich verhält wenn er alleine ist. Wenn wir gehen, ist er erst einmal ruhig, kaut einen Knochen oder trinkt. Dann fing er nach 10 Minuten an eine Minute lang laut zu bellen, danach - mit Pausen - immer mal wieder ein kurzes "wuff". Nach einer halben Stunde dann wieder eine Minute laut bellen etc. Es ist kein Jaulen oder winseln, eher ein Meckern. Aber so wirklich entspannt wirkt er nicht.


    Wir haben schon viel versucht. Könnt ihr uns ein paar Tipps geben? Diese Woche bin ich zu Hause und könnte üben, nächste Woche würde ich jemanden zum Aufpassen organisieren und die Woche darauf habe ich nochmal frei. Aber irgendwie müssen wir es in der Zeit hin bekommen.


    Vielen Dank schon mal für Eure Tipps und Erfahrungen.

  • Wenn das wirklich so ein Meckern ist (und kein Rufen nach der Gruppe weil er unter sozialer Isolation leidet), dann wäre meine Frage wie er sonst mit Allein-lassen umgeht. Also mal irgendwo anbinden, warten müssen, mal ausser Sichtweite gehen, und auch im entfernteren Sinne, was tut der Hund, wenn er Dinge nicht bekommt, die er gern haben möchte.

  • In einer Woche wird das leider nichts werden. Das gibt zu viel Druck und tut dem Hund nicht gut.


    Wären die netten Nachbarn unter Euch nicht die idealen Sitter?

  • Wenn ich die Kinder aus der Krippe bzw. dem Kindergarten abhole, leine ich ihn an. Als ich ihn die ersten Male vor dem Kindergarten anleinte, bellte er anfangs auch und hörte dann auf. Nach 5-6 Mal Anleinen kam dann meistens kein Bellen mehr. Meine Vermutung: wenn er den Ort dann kennt und weiß, dass ich wieder komme, ist es gut. Dennoch passiert es auch vor dem Kindergarten immer mal wieder, dass er lange Zeit nicht bellt und dann wieder damit anfängt.


    Ansonsten haben wir keine Probleme damit, wenn er warten muss oder etwas nicht bekommt. Da hört er gut.


    Die Nachbarin unter mir ist gerade wegen Krankheit länger zu Hause, aber arbeitet ab Ende Februar wieder. Sie ist keine Option. Wir hatten ihn jetzt auch öfter mal zu meinen Eltern gegeben, damit sich die Situation mit den Nachbarn beruhigt. Die wohnen aber 60km entfernt, sodass wir ihn da nicht nur für einen Tag hinbringen können. Auch das stört ihn nicht - er ist sehr gerne bei ihnen und in dem Sinne sehr unkompliziert.


    Ich hätte jetzt quasi bis Anfang März Zeit zum Üben. Ist das realistisch?

  • @Estandia
    Kannst du mir Tipps geben, wie wir das üben können? Wir hatten schon mal mit zwei verschiedenen Hundetrainern gearbeitet. Die erste arbeitete nur mit Strafen, das war irgendwie nicht so unseres. Leinenruck und Co.


    Die zweite arbeitete mit Belohnung und gab uns den Tipp, einfach häufig den SChlüssel in die Hand zu nehmen und kurz raus zu gehen, ihn nicht zu begrüßen / verabschieden etc. Es soll selbstverständlich werden, dass er alleine bleibt. So machen wir das schon immer. Und wir sollten ihm auch nicht die ganze Wohnung zur Verfügung lassen, sondern nur einen Teil (also Türen schließen).

  • Die zweite arbeitete mit Belohnung und gab uns den Tipp, einfach häufig den SChlüssel in die Hand zu nehmen und kurz raus zu gehen, ihn nicht zu begrüßen / verabschieden etc. Es soll selbstverständlich werden, dass er alleine bleibt. So machen wir das schon immer. Und wir sollten ihm auch nicht die ganze Wohnung zur Verfügung lassen, sondern nur einen Teil (also Türen schließen).

    Das halt ich für eine sehr gute Idee und in diesem Sinne würde ich persönlich weiter trainieren.


    Vielleicht den Hund in den hinteren Teil der Wohnung verbringen?

  • Achja, vielleicht noch eine wichtige Info:
    wenn wir morgens das Haus verlassen, herrscht hier mit 2 Kindern großes Gewusel. Jacken und Schuhe anziehen etc. Und da bellt er dann auch, wenn wir gehen.


    Wenn die Kinder in der Krippe / im Kindergarten sind und ich alleine zu Hause bin und mal raus gehe (Keller oder EInkaufen) scheint er nicht zu bellen.

  • Das machen wir. Als er nach der Elternzeit damals jaulte und bellte, stand er immer vor der Wohnungstür. Wir haben danach die Türen zum Flur geschlossen, sodass ihm nur Wohnzimmer, Kinderzimmer und Küche zur Verfügung stehen.


    Würdest Du ihn auch belohnen, wenn er ruhig war? Ich wollte jetzt nicht zu viele Dinge vermischen, sondern mir eine klare Linie überlegen und die dann konsequent üben. Er liebt zum Beispiel Käse. ;-) Dafür tut er alles. Wäre es sinnvoll, jetzt erst einmal nur 5 Minuten raus zu gehen und zu belohnen, wenn er ruhig war? Oder weiterhin völlig ignorieren?


    Danke Dir

    Das halt ich für eine sehr gute Idee und in diesem Sinne würde ich persönlich weiter trainieren.
    Vielleicht den Hund in den hinteren Teil der Wohnung verbringen?

  • Wenn Du zurück kommst und belohnst, wird vielleicht die Erwartungshaltung des Hundes zu hoch und er beginnt einen Freudentanz, wenn er Dich sieht.


    Ich würde außerhalb der Wohnung belohnen. Das heißt, Du leinst ihn an einem Baum an, versteckst Dich (ohne ihn wirklich aus dem Blick zu verlieren) und belohnst dann. Da kann man den Zeitraum strecken und gut trainieren.


    Vor dem Kindergarten oder Geschäft anbieten - da hätte ich ehrlich Sorge, dass ihn jemand mitnimmt (außer, Du bleibst da immer in Blickrichtung)

  • Ok, dann üben wir das vor allem draussen. Der Kindergarten ist in einem Hinterhof, da kann nichts passieren. Und das dauert auch nie länger als 10 Minuten.


    Danke für deine Tipps.:-)

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